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Das Coburger Volksblatt war eine Tageszeitung aus Coburg Inhaltsverzeichnis 1 Grundung und erste Jahre 2 Weimarer Republik 3 Nationalsozialismus 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGrundung und erste Jahre Bearbeiten nbsp Franz Klingler Schriftleiter 1912 1915 1918 1931 und 1932 1933 LandtagsabgeordneterDie erste Nummer des Volksblatts unabhangiges Organ fur die werktatige Bevolkerung im Reichstagswahlkreis Coburg gab es am 24 Marz 1912 als Agitationsnummer zur Gewinnung von Lesern Ab dem 1 April 1912 erschien das Volksblatt werktaglich 1 Beschlossen wurde die Herausgabe dieser Zeitung von einer Vertrauensmannersitzung des sozialdemokratischen Landesvereins fur das Herzogtum Sachsen Coburg unter dem Vorsitz des Geschaftsfuhrers Karl Wohner nachdem bei der Reichstagswahl im Januar 1912 der SPD Abgeordnete Fritz Zietsch dem nationalliberalen Kandidaten Hermann Quarck unterlegen war Finanziert wurde es durch die Herausgabe von verzinslichen Anteilscheinen Der erzielte Gewinn des Volksblattes floss der SPD des Coburger Landes zu Ebenso wurde die Grundung einer eigenen Druckerei beschlossen und fur 8000 Mk die Druckbestande der demokratischen Burgerzeitung in Sonneberg erworben Am 1 Marz 1912 erfolgte die Konstituierung als OHG mit der Firma Bruno Korschner amp Co in Coburg Druckerei und Verlag des Coburger Volksblattes Inhaber Bruno Korschner und August Neumann in Coburg Eine siebenkopfige Pressekommission wurde gebildet und als verantwortlicher Redakteur einstimmig Franz Klingler gewahlt Von 1912 bis 1914 gab es mehrere Beleidigungsprozesse gegen das Volksblatt Gefangnisstrafen mussten verbusst werden 1 1914 betrug die Auflage 3 200 2 Im Ersten Weltkrieg musste die Zeitung vom Parteivorstand bezuschusst werden Die Vertretung des im Mai 1915 zum Heeresdienst einberufenen Redakteurs Klingler ubernahm Ernst Florschutz spater Bruno Korschner und ab 27 November 1917 bis zum Kriegsende der Buchdrucker Max Baudler Weimarer Republik Bearbeiten nbsp Ausgabe 6 Dezember 1924 nbsp Schenkgasse 17 CoburgNach der Revolution von 1918 19 nannte sich die Zeitung Volksblatt darunter Coburger Volksblatt sozialdemokratisches Organ fur die werktatige Bevolkerung im Freistaat Coburg 1920 betrug die Auflage 8 700 1925 6 870 Seit dem 1 Juli 1925 lautete der Titel Coburger Volksblatt Die gemieteten Raume in der Gerbergasse 6 wurden am 1 Januar 1924 gekundigt Der Verlag schritt daher zur Errichtung eines Neubaues in der Schenkgasse 17 in das offiziell am 21 Marz 1925 umgezogen wurde Gedruckt wurde dort bereits ab dem 2 Marz Das selbstgewahlte Motto lautete Wissen ist Macht und war an der Fassade des Gebaudes angebracht Harte Kampfe fuhrte die Zeitung unter seinem Schriftleiter Chefredakteur Franz Klingler gegen die nationalsozialistische Bewegung und Partei besonders bei Wahlen Manche Artikel des Coburger Volksblattes wurden sogar wegen ihrer absoluten Kompromisslosigkeit von der uberregionalen sozialdemokratischen Presse abgedruckt Bei der Reichsprasidentenwahl 1932 stritt das Volksblatt fur die Demokratie und gegen Hitler 1932 betrug die Auflage 7 200 Kurzzeitig war Otto Voye vom 1 Juli 1931 bis 1 November 1932 fur das Blatt verantwortlich Franz Klingler gesundheitlich angeschlagen war vorubergehend fur Politik und Vermischtes aus aller Welt zustandig Otto Voye fur Lokales und alles Ubrige Ab November 1932 ubernahm wieder Franz Klingler die Chefredaktion Die Auflage der Zeitung betrug nach 1918 etwa 8500 1 und um 1930 uber 7000 Exemplare 3 Nationalsozialismus BearbeitenNach der Machtubertragung an Adolf Hitler 30 Januar 1933 musste eine Reihe politischer Nachrichten der NSDAP zur Aufnahme gelangen Im Februar 1933 wurde das Volksblatt fur 14 Tage verboten Durch die Zensurstelle der NSDAP sind erhebliche Streichungen im Text vorgenommen worden so dass die Zeitung oft mit weissen Stellen erschien Am 9 Marz 1933 dem Tag der zweiten Machtergreifung in Coburg schleppten SA und SS Bucher Broschuren Bilder und Fahnen auch aus dem Redaktionsgebaude des Volksblattes Auf den Strassen wurden offentliche Verbrennungen inszeniert Auf allen Gebauden der Arbeiterorganisationen wehte erzwungenermassen die Hakenkreuzfahne Die letzte Ausgabe erschien am 14 Marz 1933 Am 2 Mai 1933 besetzte die SA gewaltsam den Verlag und schloss den Betrieb Fur die 38 Angestellten folgte die fristlose Kundigung das Verlagshaus wurde enteignet und die beim Uberfall zerstorte Rotationsmaschine an einen Schrotthandler verkauft Ein Opfer war beispielsweise der Verlagsbuchhalter Josef Stenger der wegen seiner sozialdemokratischen Haltung bis 1935 keine neue Anstellung fand Im Registergericht wurde das Volksblatt am 28 April 1933 als beschlagnahmt eingetragen Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die SPD entschadigt und kaufte dafur das Anwesen Sonntagsanger 9 in Coburg Literatur BearbeitenAlfred Sauerteig Coburger Zeitungsgeschichte Veste Verlag Coburg 1949 Anton Grossmann Milieubedingungen von Verfolgung und Widerstand am Beispiel ausgewahlter Ortsvereine der SPD In Bayern in der NS Zeit 5 Die Parteien KPD SPD BVP in Verfolgung und Widerstand Hrsg Martin Broszat Hartmut Mehringer R Oldenbourg Verlag Munchen Wien 1983 ISBN 3 486 42401 7 Gunther Schmehle Coburg und die deutsche Arbeiterbewegung Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde an der Universitat Bamberg Bamberg 1980Einzelnachweise Bearbeiten a b c Alfred Sauerteig Coburger Zeitungsgeschichte Veste Verlag Coburg 1949 S 133f Kurt Koszyk Gerhard Eisfeld Die Presse der Deutschen Sozialdemokratie Bonn 1966 S 90 www bayerische landesbibliothek online de Zeitungen in Coburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Coburger Volksblatt amp oldid 237713920