Chrom(VI)-oxiddichlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Metalloxide bzw. Chlorverbindungen. Sie liegt in Form einer flüchtigen, blutroten, an feuchter Luft rauchenden Flüssigkeit vor.
Strukturformel | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | ||||||||||||
Name | Chrom(VI)-oxiddichlorid | |||||||||||
Andere Namen |
| |||||||||||
Summenformel | CrO2Cl2 | |||||||||||
Kurzbeschreibung | flüchtige, blutrote Flüssigkeit | |||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||
| ||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||
Molare Masse | 154,90 g·mol−1 | |||||||||||
Aggregatzustand | flüssig | |||||||||||
Dichte | 1,91 g·cm−3 | |||||||||||
Schmelzpunkt | −96,5 °C | |||||||||||
Siedepunkt | 117 °C | |||||||||||
Dampfdruck | 26,6 hPa (20 °C) | |||||||||||
Löslichkeit | heftige Zersetzung in Wasser | |||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||
| ||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Gewinnung und Darstellung Bearbeiten
Chrom(VI)-oxiddichlorid kann durch Reaktion von Chlorwasserstoff mit Chromsäure bzw. Chromtrioxid hergestellt werden.
Weiterhin kann es durch Reaktion von Kaliumchromat mit Natriumchlorid und Schwefelsäure hergestellt werden.
Eigenschaften Bearbeiten
Chrom(VI)-oxiddichlorid ist stark elektrophil und wirkt oxidierend. Es zersetzt sich in Wasser heftig, wobei Salzsäure- oder Chlordämpfe sowie Chromsäure entstehen. Die Dämpfe der Verbindung sind fünfmal so schwer wie Luft.
Verwendung Bearbeiten
Chrom(VI)-oxiddichlorid wird als Oxidationsmittel (z. B. bei der Umsetzung von Alkenen zu Aldehyden), in der Gerberei als Beizmittel und als Nachweismittel für Chlor verwendet.
Die Bildung von Chrom(VI)-oxiddichlorid eignet sich zur Abtrennung oder dem Nachweis vom Chrom im Trennungsgang der Kationen.
Sicherheitshinweise Bearbeiten
Chrom(VI)-oxiddichlorid ist als krebserzeugend, Kategorie 1B, und erbgutverändernd, Kategorie 1B eingestuft. Es ist nicht brennbar, jedoch stark brandfördernd.
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Eintrag zu Chrom(VI)-oxiddichlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
- Eintrag zu Chromyl dichloride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6.
- Gerhart Jander, Ewald Blasius: Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie: mit Ausnahme der quantitativen Analyse. S. Hirzel, 1962, S. 206 (books.google.com).
- Helmut Hofmann, Gerhart Jander: Qualitative Analyse. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-083488-8 (books.google.com).