www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Christian Scherling 13 Dezember 1812 in Spielberg Lanitz Hassel Tal 28 Dezember 1903 in Lubeck 1 war ein deutscher Padagoge Lehrbuchautor und Musikfunktionar Christian Scherling Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Kompositionen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Christian Scherling besuchte das Domgymnasium in Naumburg Saale bis zum Abitur Ostern 1833 2 An der Universitat Halle studierte er Mathematik und Philosophie Von Michaelis 1835 bis Ostern 1836 war er Hilfslehrer an der Latina der Franckeschen Stiftungen 3 Ostern 1836 wechselte er als Collaborator an das Katharineum zu Lubeck Hier war er 48 Jahre lang tatig Er unterrichtete Mathematik und Physik Nach Carl Mosches Tod 1856 leitete er bis 1878 auch den Gesangunterricht der Schule 4 Daneben war er fur den Aufbau der physikalischen Lehrsammlung verantwortlich Scherling schaffte erstmals Vorfuhrgerate wie Fallmaschine Schwungmaschine Dampfmaschine und Elektrisiermaschine an 1859 gelang es ihm mit einer Beihilfe des Senats ein Uranorama zu erwerben ein Modell des Sternhimmels von 85 cm Durchmesser und 2 m Hohe mit bildlicher Darstellung der Sternbilder das 1957 im Holstentor ausgestellt war 5 und heute im St Annen Museum zu sehen ist Ostern 1854 wurde er zum Oberlehrer befordert Zu Michaelis 1862 ernannte ihn der Senat zum Professor Ostern 1884 trat er in den Ruhestand Scherling schrieb eine ganze Reihe von Schulprogramm Abhandlungen aus seinem Fachgebiet sowie Lehrbucher von denen sein Grundriss der Experimentalphysik fur hohere Unterrichtsanstalten am erfolgreichsten war und noch nach seinem Tode eine 6 Auflage erlebte Auch zu schulpolitischen Fragen insbesondere zur Realschule nahm er Stellung Scherling war vielfaltig gesellschaftlich engagiert Er war Mitglied der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit hielt dort mehrfach Vortrage war im Vorstand der Gewerbeschule und des damals von der Gesellschaft betriebenen Lehrerseminars und ubernahm zeitweilig die 1849 eingerichtete Gesangsklasse Von 1841 bis 1852 bestand in Lubeck ein Geognostischer Verein fur die baltischen Lander dessen Sekretar Scherling war Die politischen Verhaltnisse nach der Niederschlagung der Schleswig Holsteinischen Erhebung liessen den Verein eingehen Fur einen Lehrer eher ungewohnlich war er Mitglied im Norddeutschen Apothekerverein Seine besondere Leidenschaft galt dem Gesang und der burgerlichen Chormusik Scherling war Grundungsmitglied und langjahriger Vorstand der Lubecker Liedertafel von 1842 sowie des 1844 gegrundeten Musikvereins der die Lubecker Symphoniekonzerte organisierte 6 Schon zwei Jahre nach Grundung konnte die Liedertafel am 30 Juni und 1 Juli 1844 ein Norddeutsches Sangerfest mit 400 Teilnehmern veranstalten Scherling leitete das geistliche Konzert des Festes in der Katharinenkirche 7 1846 47 gehorte er zu den treibenden Kraften in der Liedertafel denen es gelang das Allgemeines Deutsche Sangerfest mit 2200 Gasten vom 26 bis 29 Juni 1847 in Lubeck auszurichten gemeinsam mit dem Germanistentag ein burgerlich nationales Grossereignis im Vormarz Scherling war Prases der Section fur Festlichkeiten im Festkomitee 8 Auf regionaler und nationaler Ebene war Scherling als Prasident des norddeutschen niedersachsischen Sangerbunds von seiner Grundung 1862 bis 1893 sowie von 1871 bis 1882 als Sprecher des gesamten Deutschen Sangerbunds tatig Seine eigenen Arrangements fur gemischten und Mannerchor galten vor allem patriotischem Liedgut Ein Kritiker seiner Bearbeitung der Wacht auf den Vogesen charakterisierte diese als gelungenes Larmstuck von chauvinistischem Teutonentum 9 Ernst August Scherling war sein Sohn Werke BearbeitenBeitrag zur Vereinfachung des Unterrichts in der Buchstabenrechnung auf Real und hoheren Burgerschulen Lubeck Schmidt 1836 Die Regeln der Alligations oder Vermischungsrechnung abgeleitet aus algebraischen Betrachtungen Lubeck Schmidt 1836 Leitfaden bei dem Unterricht in der Physik fur Real und hohere Burgerschulen Lubeck Rohden 1840 Lehrbuch der allgemeinen Arithmetik fur die obern Klassen der Gymnasien Lubeck Rohden 1841 Geometrische Aufgaben die mit Hulfe der Algebra ohne Anwendung der Goniometrie losbar sind Lubeck Schmidt 1842 Versuch einer Anleitung die in den sud baltischen Landern vorkommenden Gesteine durch eigene Untersuchung zu bestimmen Lubeck Schmidt 1845 Leitfaden bei dem Unterrichte in der allgemeinen Arithmetik fur hohere Realschulen so wie fur die untern und mittlern Klassen der Gymnasien Zweite zu einem Lehr und Ubungsbuche umgearbeitete Auflage mit einem Anhang welcher die fur Schule nothigen mathematischen Tafeln enthalt Lubeck Asschenfeldt 1852 Lehrbuch der Geometrie zum Gebrauch bei dem Unterricht in Gymnasien und hohern Burgerschulen Lubeck Asschenfeldt 1854 Unsere Realschule was sie war geworden ist und werden muss Lubeck H Schmidt 1865 Die Archimedische Spirallinie Nach Rivaltus a Flurantia und Venatorius frei bearbeitet und mit Anmerkungen versehen Lubeck 1865Digitalisat British LibraryDer Ausbau der Lubecker Realschule Lubeck Borchers 1869 Vorschule und Anfangsgrunde der descriptiven Geometrie ein Cursus fur die Secunda einer Realschule erster Ordnung mit 155 Holzschnitten Hannover Hahn 1870Digitalisat Universitatsbibliothek GottingenGrundriss der Experimentalphysik fur hohere Unterrichtsanstalten 2 erw u verb Aufl Leipzig Haessel 1871 3 Aufl 1874Hans Ruhlmann Hrg Chr Scherlings Grundriss der Experimentalphysik 6 Aufl fur Schuler hoherer Unterrichtsanstalten Haessel Leipzig 1904 Digitalisat UB Leipzig Kompositionen Bearbeiten Deutsches Vaterlandslied Gedichtet von C von Grossheim in Musik gesetzt fur 4stimmigen Mannerchor im Volkston von Chr Scherling Der Ertrag ist fur Schleswig Holstein bestimmt Lubeck F W Kaibel 1848 Die Wacht auf den Vogesen Gedicht von G Muhl aus Strassburg Fur eine Singstimme componirt von Ludwig Liebe Fur Mannerchor mit Instrumental oder Pianoforte Begleitung im Einverstandniss mit dem Componisten arrangirt von Chr Scherling Leipzig Siegel 1874 Digitalisat British Library Literatur BearbeitenCarl Stiehl Lubeckisches Tonkunstlerlexikon Leipzig Hesse 1887 Digitalisat S 15 Robert Musiol Hrg Julius Schuberth s Musikalisches Conversations Lexicon ein encyclopadisches Handbuch 10 Auflage Leipzig 1877 S 405 Prof Christian Scherling In Lubeckische Blatter46 1904 S 18fWeblinks BearbeitenEintrag zu Christian Scherling in Kalliope Georg Joseph Vogler Ouverture de l Opera Gustave Adolphe Abschrift von Johann Christian Scherling Stadtbibliothek Lubeck Mus C 19a Einzelnachweise Bearbeiten Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog 8 1903 Sp 99 Ad explorationem publicam progressuum in Schola Cathedr Numburgensi instituendam invitat Schulprogramm 1833 S 21 Festschrift zur zweihundertjahrigen Jubelfeier der Franckeschen Stiftungen und der Lateinischen Hauptschule am 30 Juni und 1 Juli 1898 S 161 Nr 45 Johann Hennings Musikgeschichte Lubecks I Die weltliche Musik Kassel und Basel Barenreiter 1951 S 283 Geschichte der naturwissenschaftlichen Sammlung des Katharineums In Das Katharineum 9 1957 Heft 28 S 1f Digitalisat Siehe Johann Hennings Musikgeschichte Lubecks I Die weltliche Musik Kassel und Basel Barenreiter 1951 S 171ff und beispielhaft Scherlings Bericht uber das Programmjahr 1861 62 in Lubeckische Blatter 4 1862 S 320 322 Johann Hennings Musikgeschichte Lubecks I Die weltliche Musik Kassel und Basel Barenreiter 1951 S 244 Ruckblicke auf das Allgemeine Deutsche Sangerfest zu Lubeck in den Tagen des 26sten bis 29sten Juni 1847 Mit drei Lithographien Lubeck G C Schmidt Sohne 1847 Digitalisat zum politischen Umfeld siehe Dieter Duding Organisierter gesellschaftlicher Nationalismus in Deutschland 1808 1847 Bedeutung und Funktion der Turner und Sangervereine fur die deutsche Nationalbewegung Oldenbourg Munchen Wien 1984 Studien zur Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts Bd 13 ISBN 978 3 486 51631 9 S 254 Allgemeine musikalische Zeitung 8 1873 S 85Normdaten Person GND 117220426 lobid OGND AKS VIAF 292264328 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scherling ChristianALTERNATIVNAMEN Scherling Johann Christian vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge Lehrbuchautor und MusikfunktionarGEBURTSDATUM 13 Dezember 1812GEBURTSORT Spielberg Lanitz Hassel Tal STERBEDATUM 28 Dezember 1903STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Scherling amp oldid 233294256