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Dieser Artikel behandelt die Verteidigungsanlage Zum Bauwerk zur Trocknung von Mais siehe Tschardake Unter einer Tschartake oder Chartaque persisch Tschahar Taq vier Baumstamme versteht man einen rechteckigen Wachturm und wichtigen Bestandteil des Verteidigungssystems zur Zeit der Osmanen Nachgebaute Tschartake in BurgauTschartake an der Lafnitz der fruheren Grenze zwischen der Steiermark und Ungarn ostlich Burgaunachgebaute Schanze und Tschartake der Barockschanze bei Gersbach im SchwarzwaldgebietNachbau einer Chartaque an den Eppinger Linien Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Geschichte 3 Beispiele 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenDie ursprungliche Form auf die sich der Name bezieht war aus vier Holzstammen gebaut Tschartaken gab es in verschiedenen Grossen je nach Anzahl der Verteidigungseinheiten Im Grunde waren Tschartaken Orte der Beobachtung und Verteidigung Ein charakteristisches Baumerkmal von Tschartaken ist dass sie wie ein Aussichtsturm gebaut und im unteren Bereich mit Palisaden versehen wurden Um die Tschartake herum wurden auch oft noch Schanzen Verhacke Graben und oder Walle zum zusatzlichen Schutz vor Feinden errichtet Der Bau einer Tschartake war ein Unternehmen das sich uber mehrere Wochen hinzog Aus der Zeit der Kuruzzenkriege sind 1706 fur die Befestigungsanlagen der Kuruzzenschanzen in der ostlichen Steiermark genaue Angaben erhalten Fur eine Tschartake fur vier Mann somit einen relativ kleinen Bau es gab auch Tschartaken fur bis zu 20 Mann der bei Goritz bei Radkersburg ca drei km nordlich der Stadt Radkersburg errichtet werden sollte war Folgendes veranschlagt 20 Arbeiter Roboter aus den umliegenden Dorfern acht Saulen Bauholz zu je drei Klafter 24 Stamme fur Tram und Mauerbanke 18 Stamme fur die Unter und Uberboden 25 Latten 75 gemeine Laden dicke Bretter 400 Lattennagel 1000 Scharnagel 67 Fuhren und an Fachpersonal 18 Zimmermeistertagwerke und 54 Zimmerknechttagwerke Eine solche Tschartake kam damit auf 28 Gulden und 24 Kreuzer zu stehen ohne die kostenlose Robotarbeit Fur zwei oder drei Tschartaken war neben der Besatzung noch ein Aufseher vorgesehen 1 Fur den Wiederaufbau einer anderen Tschartake die bis auf die tragenden Saulen abgebrannt war waren 30 Gulden veranschlagt 2 Es gab auch Tschartaken die durch eine kleine Redoute zusatzlich geschutzt waren redutierte Tschartaken wobei eine Redoute mit Kosten von 40 Gulden geschatzt wurde 3 Fur grossere Tschartaken mit etwa 12 15 Mann Besatzung benotigte man 32 Stuck Stubenbaume sechst Stuck Gesparrbaume vier ganze Baume fur die Saulen 75 gewohnliche Laden 1500 Ladennagel 4 Geschichte BearbeitenDie Osmanen haben von ihren ostlichen Grenznachbarn den Persern mit denen sie lange verfeindet waren diese Einrichtung ubernommen und gegen ihre westlichen Feinde angewandt So gelangten die Tschartaken in das steiermarkisch ungarische Grenzgebiet und wurden hier wiederum von den Gegnern ubernommen Anfangs wurden sie von den Steirern und Niederosterreichern im Zuge der Verteidigung gegen die Osmanen erbaut und spater verstarkt zur Verteidigung gegen die Kuruzzen eingesetzt Tschartaken wurden meist in Linien angelegt um Warnschusse und andere optische und akustische Nachrichten weiterzuleiten je nach Lage des Gelandes in Abstanden von ungefahr einem bis drei Kilometern Sie waren tragende Bestandteile von Verteidigungslinien so bestanden zwischen Radkersburg und Fehring auf ca 27 km Luftlinie 13 Tschartaken zwischen Fehring und Furstenfeld vom Raabtal zum Lafnitztal auf ca 15 km Luftlinie 18 19 Tschartaken 5 Die Bezeichnung dieser kriegerischen Einrichtung blieb noch bis zu unserer Zeit erhalten 6 7 Auch an den barocken Befestigungslinien in Sudwestdeutschland wurden die Bauten eingesetzt hier unter dem Namen Chartaque Beispiele BearbeitenHeutzutage gibt es nur mehr sehr wenig erhaltene Tschartaken In manchen Orten wurden sie aber wieder auf und originalgetreu nachgebaut In Burgau wurde beispielsweise im Jahre 1995 eine Tschartake an der Lafnitz die einst der Grenzfluss zwischen Osterreich und Ungarn war nachgebaut 7 8 Weitere Nachbauten befinden sich an den Eppinger Linien am Neckar Deutschland Siehe auch BearbeitenBlockhaus Militar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tschartaken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tschartake Burgauberg youtube Video 1 53 von Sudburgenland 26 Februar 2014Einzelnachweise Bearbeiten Fritz Posch Flammende Grenze Die Steiermark in den Kuruzzensturmen 1 Auflage Verlag Styria Graz 1968 S 203 2 Auflage als Veroffentlichungen des Steiermarkischen Landesarchives Band 5 Styria Graz Wien Koln 1986 ISBN 3 222 11691 1 ZDB ID 561078 3 Posch Flammende Grenze S 250 Posch Flammende Grenze S 201 203 204 Posch Flammende Grenze S 194 Posch Flammende Grenze S 194 203 Tschartake In burgauberg neudauberg at Abgerufen am 20 Februar 2021 Bezeichnung fur traditionelle Kukuruzspeicher a b Tschartake In sagen at 6 August 2007 abgerufen am 20 Februar 2021 Informationen und Bilder zu Tschartaken Tschartake Wacht an der Lafnitz In burgau info Abgerufen am 20 Februar 2021 Grenzwachterhaus am Kuruzzen Wanderweg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tschartake amp oldid 239427759