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Charles de Bourbon comte de Charolais 19 Juni 1700 in Chantilly 1 22 Juli 1760 in Paris 2 war ein franzosischer Furst und Libertin der vor allem durch seinen ausschweifenden Lebenswandel in die Geschichte einging Als Graf von Charolais war er ausserdem Pair von Frankreich Charles de Bourbon auf einem Portrat Hyacinthe Rigauds aus dem 18 Jh Signatur Charles de Bourbon Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sadismus 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCharolais gehorte der koniglichen Familie der Bourbonen an Sein Vater war Louis de Bourbon Furst von Conde seine Mutter Louise Francoise de Bourbon eine uneheliche Tochter des franzosischen Konigs Ludwig XIV Seine Taufe fand am 19 Februar 1710 in der Sainte Chapelle in Paris statt 3 Seine Ausbildung wurde sehr vernachlassigt und schon in jungen Jahren zeigte sich sein aufbrausender und gewalttatiger Charakter Er kampfte 1719 unter dem Kommando Eugens von Savoyen im Venezianisch Osterreichischen Turkenkrieg und zeichnete sich in der Schlacht bei Belgrad aus Am 9 September 1720 trat er die Nachfolge des Marquis von Dangeau als Gouverneur von Touraine an In der Zeit vom 16 Juni 1722 bis 1723 war er Mitglied in dem vom franzosischen Regenten Philippe von Orleans zusammengestellten Regentschaftsrat der Frankreich fur den minderjahrigen Ludwig XV regierte Zudem wurde Charles am 27 Oktober 1722 zum Ritter des Ordens vom Heiligen Geist ernannt Charles hatte zwei illegitime Kinder mit Marguerite Caron de Rancurel Marie Marguerite de Bourbon 1752 1830 und Charlotte Marguerite Elisabeth de Bourbon 1754 1839 4 die jedoch nicht legitimiert wurden Von einer Tanzerin der Pariser Oper namens Delisle hatte er einen Sohn der als Baby erkrankte Charolais totete das Kind durch eine Fehlbehandlung mit einem Schluck Branntwein Er kommentierte das Kind sei nicht von ihm wenn es daran stirbt 5 1740 wurde Charolais nach dem Tod seines Bruders Louis IV Henri Vormund seines vierjahrigen Neffen Louis V Joseph Er kummerte sich um ihn und bis 1744 auch um den jungen Verwandten de Sade der ebenfalls im Stadtpalais Hotel de Conde in Paris wohnte Nach seinem Tod fiel die Grafschaft Charolais wieder an die domaine royal zuruck Sadismus BearbeitenDer Nachwelt blieb er vor allem als exzessiver Libertin und Sadist in Erinnerung 6 Sade erwahnt sehr haufig den Grafen Charolais z B Philosophie dans le Boudoir I 153 II 131 der Morde aus Wollust begangen habe Dieser Graf von Charolais 1700 1760 dusteren Angedenkens verband nach Moreau den emporendsten Cynismus mit einer kaum fassbaren Wildheit Er liebte Blut bei seinen Orgien fliessen zu sehen und richtete die ihm zugefuhrten Courtisanen in grausamer Weise zu Inmitten seiner Ausschweifungen mit seinen Maitressen war ihm nichts angenehmer als mit seiner Flinte Dachdecker oder Passanten zu erschiessen Das Herabrollen der Leichen vom Dache bereitete ihm ein unendliches Vergnugen Nach Michelet liebte dieser Charolais das schone Geschlecht nur im blutigen Zustande Sein Vater der Prinz von Conde hatte schon ein Vergnugen daran gefunden Menschen zu vergiften so z B den Dichter Santeul und hatte auf seine beiden Sohne den Herzog von Bourgogne und den Grafen Charolais diese perversen Neigungen vererbt Beide bedienten sich als einer Helfershelferin bei ihren Orgien der Madame de Prie Eines Tages erschien wie Michelet erzahlt bei derselben eine Madame de Saint S die alsbald von den sauberen Herren Prinzen nackt ausgezogen wurde et Charolais la roula dans une serviette rollte sie ihn ein Tuch Trotz dieses Erlebnisses liess sich die Ungluckliche noch einmal in das Haus der Prie locken und wurde diesmal wie ein Huhnchen gebraten Von ihren schweren ausseren und inneren Brandwunden erholte sie sich erst nach mehreren Jahren Ausdrucklich erwahnt Michelet dass der Herzog von Bourgogne diese grausame Idee hatte Der franzosische Regent Philippe II de Bourbon nach anderen Quellen Ludwig XV gewahrte ihm Dispens von strafrechtlicher Verfolgung mit dem Kommentar Monsieur die Gunst die Sie von mir erbitten schulde ich Ihrem Rang als Prinz edelsten Gebluts ich wurde sie aber noch viel lieber jemandem gewahren der Ihnen Gleiches mit Gleichem vergilt 5 7 Literatur BearbeitenPaul Colin Le comte de Charolais et la demoiselle Delisle danseuse de l Opera 1700 1760 D apres les documents inedits de la bibliotheque de l Arsenal In Nouvelle revue retrospective Jg 2 Nr 1 1895 S 361 419 online Eugene Ernest Desplaces Joseph Francois Michaud Louis Gabriel Michaud Biographie universelle Michaud ancienne et moderne Band 7 C Desplaces Paris 1854 S 672 673 books google de Jean Chretien Ferdinand Hoefer Nouvelle biographie generale Depuis les temps les plus recules jusqu a nos jours avec les renseignements bibliographiques et l indication des sources a consulter Band 9 Firmin Didot Paris 1855 Sp 952 953 Weblinks BearbeitenCharles comte de Charolais Place des Conde franzosisch englisch Einzelnachweise Bearbeiten Etienne Pattou Stammbaum Bourbon Conde und Bourbon Conti PDF 239 kB S 8 abgerufen am 19 Juli 2009 Abbe Fauquemprez Histoire de Chantilly depuis le dixieme siecle jusqu a nos jours Regnier Senslis 1840 S 163 Alexandre Maral La chapelle royale de Versailles sous Louis XIV Ceremonial liturgie et musique Mardaga Sprimont 2002 ISBN 2 87009 809 X S 391 Etienne Pattou Stammbaum Haus Conde und Haus Conti PDF 239 kB S 9 abgerufen am 19 Juli 2009 a b Maurice Lever Marquis de Sade Die Biographie Europa Munchen 1995 ISBN 3 203 51238 6 S 63 Iwan Bloch Der Marquis de Sade und seine Zeit Heyne 1978 S 273 f Donatien Alphonse Francois de Sade Die Philosophie im Boudoir Merlin Verlag Gifkendorf 1991 S 270 Normdaten Person GND 116492147 lobid OGND AKS LCCN n2015055922 VIAF 56675360 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Charolais Charles de Bourbon comte deALTERNATIVNAMEN Bourbon Conde Charles deKURZBESCHREIBUNG franzosischer Prinz und LibertinGEBURTSDATUM 19 Juni 1700GEBURTSORT ChantillySTERBEDATUM 22 Juli 1760STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles de Bourbon comte de Charolais amp oldid 235468954