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Charles Webster Leadbeater 17 Februar 1847 in Stockport Grossbritannien 1 Marz 1934 in Perth Australien war Priester Theosoph und Okkultist Charles Webster LeadbeaterBekannt wurde Charles W Leadbeater als Propagator Jiddu Krishnamurtis den er als den wiedergeborenen Christus vorstellte Anfang des 20 Jahrhunderts war er einer der fuhrenden und umstrittensten Ideologen der Theosophischen Gesellschaft Adyar Seit 1916 war er Bischof der Liberalkatholischen Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Spiritist und Eintritt in die TG 1 2 Aufenthalt in Indien 1 3 Leadbeater Affare 1 4 Adoption Krishnamurtis 1 5 Sorgerechtsprozess 1 6 Auswanderung nach Australien 1 7 Letzte Jahre 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLeadbeater verbrachte seine Jugendjahre in Sudamerika wo sein Vater als Direktor einer Eisenbahnlinie beschaftigt war Er studierte in Oxford Theologie und wurde 1879 zum Priester der Church of England geweiht Spiritist und Eintritt in die TG Bearbeiten Zu dieser Zeit interessierte er sich sehr fur Astronomie und zunehmend auch fur Spiritismus und Hellseherei Er nahm an Seancen in London teil und traf spiritistische Medien In diesem Umfeld kam er mit der Adyar Theosophie in Beruhrung zuerst uber Alfred Percy Sinnetts Buch The Occult World Er gab das Priesteramt auf und trat am 21 November 1883 der Theosophischen Gesellschaft TG in London bei Aufenthalt in Indien Bearbeiten Am 7 April 1884 machte er die Bekanntschaft mit Helena Petrovna Blavatsky 1 Nachdem ihm Blavatsky eines Abends verkundet hatte dass die Meister seinen Brief erhalten hatten fand er am Morgen des 31 Oktober 1884 einen ersten Antwortbrief der ihm nahelegte England zu verlassen In der nachsten Nacht erhielt er bereits einen zweiten Brief des Meisters der auf eilige Abreise drangte Am 4 November 1884 reiste er nach Indien In Adyar wirkte er seit 1885 mehrmals interimsmassig als Herausgeber der Zeitschrift The Theosophist und verbrachte seine Zeit vorrangig mit dem Versuch hellseherische Fahigkeiten zu erlangen 1886 besuchte er mit Blavatsky Ceylon wo er sich als Assistent von Henry Steel Olcott niederliess Dort beteiligte er sich bis 1888 an den Aktivitaten Olcotts zur buddhistischen Erneuerung und bekannte sich zum Buddhismus ohne allerdings seinem anglikanischen Glauben abzuschworen In den folgenden Jahren entwickelte er sich durch okkulte Studien die er u a zusammen mit Annie Besant betrieb und eine entsprechende Publikationstatigkeit zu einem der prominentesten Theosophen Leadbeater Affare Bearbeiten nbsp Jiddu Krishnamurti1906 zog sich Leadbeater den Vorwurf der Padophilie und Homosexualitat zu nachdem er den ihm anvertrauten Jungen Selbstbefriedigungstechniken beigebracht hatte Infolge der durch diese Vorwurfe ausgelosten Krise war er in seinen Amtern nicht mehr zu halten und wurde im Juni 1906 aus der Theosophischen Gesellschaft TG ausgeschlossen 2 Besant erklarte wenn man derartiges erwachsenen Mannern beibringe verdiene es die allerscharfste Verurteilung es an Knaben weiterzugeben sei noch schlimmer 3 Ab 1907 als Besant Prasidentin der Theosophischen Gesellschaft Adyar Adyar TG geworden war betrieb sie Leadbeaters Rehabilitation 1911 wurde er mit 20 zu 2 Stimmen erneut in die Adyar TG aufgenommen 4 Adoption Krishnamurtis Bearbeiten In Besants Haushalt lernte Leadbeater den Sohn eines bei ihr angestellten Schreibers oder Hausmeisters kennen Jiddu Krishnamurti Leadbeater uberzeugte dessen Vater bei seinem Sohn handele es sich um eine Reinkarnation des allseits erwarteten neuen Weltlehrers auf den Blavatsky bereits 1885 hingewiesen habe Daraufhin adoptierte Besant den Jungen damit Leadbeater ihn ausbilden konnte In Europa stellten die Theosophen Krishnamurti als den wiedergeborenen Christus dar in Asien behaupteten sie er sei der Lord Maitreya oder Boddhisatva Um das Erscheinen des neuen Heilands zu promoten hatte Besant 1911 den Order of the Star in the East gegrundet in dem Krishnamurti als kommender Weltlehrer propagiert wurde Nachdem sich seine Anhanger zusehends von ihm abgewandt hatten da er ab etwa 1928 nichts Neues zu verkunden hatte loste Krishnamurti seinen Orden 1929 selbst auf und grenzte sich von dem um seine Person veranstalteten Rummel ab 5 Sorgerechtsprozess Bearbeiten Anfang 1911 wurden Krishnamurti und sein jungerer Bruder Nitya zur weiteren Ausbildung nach Europa gebracht Nachdem ihr Vater erfahren hatte dass Leadbeater dem Jungen allgemein als verwerflich und unsittlich geltende Praktiken beigebracht hatte reichte er 1912 gerichtlich Klage gegen Besant auf Herausgabe seines Sohnes und Aufhebung der Adoption ein Im Zuge dessen kam es zu einem Sorgerechtsprozess den der Vater in erster Instanz gewann In zweiter Instanz wurde das Urteil wieder aufgehoben 5 Krishnamurti wandte sich nach und nach von seinem fruheren Mentor ab der sich in der Folgezeit neuen Tatigkeiten zuwandte So reiste Leadbeater nach Australien und engagierte sich in der Freimaurerei Den Einsatz Besants und anderer Theosophen fur indische Selbstverwaltung lehnte der pro imperialistische Leadbeater ab Auswanderung nach Australien Bearbeiten 1915 ubersiedelte Leadbeater nach Sydney Am 22 Juli wurde er dort zum Bischof der Liberalkatholischen Kirche geweiht In den folgenden Jahren arbeitete er zusammen mit seinem Kollegen James Wedgwood die Liturgie um die ihre Kirche aus der Altkatholischen Kirche ubernommen hatte Seine Aktivitat polarisierte auch in Australien Die antiklerikale Mehrheit der dortigen Theosophischen Gesellschaft wandte sich 1922 unter dem Motto Zuruck zu Blavatsky gegen Leadbeater und Besant und spaltete sich von der Muttergesellschaft in Adyar ab Um seine Anschauungen besser verbreiten zu konnen grundete er 1926 den Radiosender 2GB dieses Medium nutzte er in der Folgezeit als Radioprediger Letzte Jahre Bearbeiten Die immer noch sehr theosophisch gepragte Liberalkatholische Kirche erlebte seit 1927 eine Krise als sich Krishnamurti zunehmend gegen Rituale und Organisationen wandte 1930 ubersiedelte Leadbeater 83 jahrig wieder nach Adyar Er starb am 1 Marz 1934 wahrend einer Australienreise in Perth Werke Auswahl BearbeitenDas hohere Selbst Aquamarin Verlag Forstinning 1982 ISBN 3 922936 16 4 Das Leben in der geistigen Welt Aquamarin Verlag Grafing 2000 ISBN 3 922936 76 8 Der sichtbare und der unsichtbare Mensch Aquamarin Verlag Grafing 2004 ISBN 3 89427 287 2 Die Chakras eine Studie uber die Kraftzentren im menschlichen Atherkorper Aquamarin Verlag Grafing 2004 ISBN 3 89427 288 0 Die Meister und der Pfad Aquamarin Verlag Grafing 2003 ISBN 3 89427 249 X Hellsehen Aquamarin Verlag Grafing 2010 ISBN 978 3 89427 536 5Literatur BearbeitenJinarajadasa Curuppumullage Occult investigations a description of the work of Annie Besant and C W Leadbeater Theosophical Publishing House Adyar 1938 Halbrich J O Oriental studies in a lighter vein the story of belief and doubt in Buddhism Taoism Zen Hermann Hesse Mme Blavatsky Annie Besant Bishop Leadbeater Krishnamurti Toil amp Chat Buenos Aires 1982 Michel Peter Charles W Leadbeater mit den Augen des Geistes die Biographie eines grossen Eingeweihten Aquamarin Verlag Grafing 1998 ISBN 3 89427 107 8 Tillett Gregory The elder brother a biography of Charles Webster Leadbeater Routledge amp K Paul Boston 1982 ISBN 0710009267Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Charles Webster Leadbeater Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Charles Webster Leadbeater im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Charles Webster Leadbeater in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werke von Charles Webster Leadbeater im Projekt Gutenberg DE https diedrei org tl files hefte 2015 Heft9 2015 Fundstueck XVIII DD 1509 pdf Biografie und Bild Leadbeater s Chronologische Bibliographie auf blavatskyarchives com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Horst E Miers Lexikon des Geheimwissens Esoterik Bd 12179 Original Ausgabe sowie 3 aktualisierte Auflage beide Goldmann Munchen 1993 ISBN 3 442 12179 5 S 371 Helmut Zander Rudolf Steiner Die Biographie Piper Verlag GmbH Munchen 2011 ISBN 978 3 492 05448 5 S 198 Horst E Miers Lexikon des Geheimwissens Esoterik Bd 12179 Original Ausgabe sowie 3 aktualisierte Auflage beide Goldmann Munchen 1993 ISBN 3 442 12179 5 S 317 Horst E Miers Lexikon des Geheimwissens Esoterik Bd 12179 Original Ausgabe sowie 3 aktualisierte Auflage beide Goldmann Munchen 1993 ISBN 3 442 12179 5 S 371 a b Horst E Miers Lexikon des Geheimwissens Esoterik Bd 12179 Original Ausgabe sowie 3 aktualisierte Auflage beide Goldmann Munchen 1993 ISBN 3 442 12179 5 S 357 Normdaten Person GND 116848316 lobid OGND AKS LCCN n79033078 NDL 00447109 VIAF 100200318 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leadbeater Charles WebsterKURZBESCHREIBUNG britischer Priester Theosoph und OkkultistGEBURTSDATUM 17 Februar 1847GEBURTSORT StockportSTERBEDATUM 1 Marz 1934STERBEORT Perth Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Webster Leadbeater amp oldid 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