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Charles Cesar Baudelot de Dairval 29 November 1648 in Paris 27 oder 28 Juni 1722 ebenda war ein franzosischer Antiquar Numismatiker und Gemmenforscher Er gilt als eine der pragenden franzosischen Personlichkeiten des Antiquarismus und regte mit seinen Arbeiten viele weitere derartige Forschungen in seinem Heimatland an Fur die Gemmenforschung gilt er als einer der Begrunder der Wissenschaft Leben und Werk BearbeitenCharles Cesar Baudelot de Dairval begann seine Ausbildung bei seinem Onkel dem Theologen Louis Halle in Beauvais Danach setzte er seine Studien an der Sorbonne bei Abbe Pierre Danet fort und widmete sich ganz den Rechtswissenschaften Nach dem Studium wurde er als Anwalt am Parlement de Paris angestellt Baudelot de Dairval begann erst sich fur das Altertum zu interessieren als er sich aus geschaftlichen Grunden in Dijon aufhielt Hier begann er sich den Altertumern zu widmen und nahm Kontakt zu Gelehrten der Stadt auf deren Bibliotheken er auch weidlich nutzte Zu dieser Zeit begann er auch selbst Antiken und Bucher zu sammeln Nach der Ruckkehr nach Paris begann er sich ausschliesslich seinen altertumswissenschaftlichen Studien zu widmen Er wurde Aufseher uber das konigliche Munzkabinett und widmete sich seinen Publikationen zur Munz und Gemmenkunde Ende der 1690er Jahre wurde er Aufseher des Medaillen und Munzkabinetts der Elisabeth Charlotte von Orleans in Paris Baudelot de Dairval war Mitglied der Academie des Inscriptions et Belles Lettres Als Hauptwerk Baudelot de Dairvals gilt das 1686 veroffentlichte Reisebuch De l utilite des voyages et de l avantage que la recherche des antiquites procure aux scavans Es wurde in ganz Europa stark rezipiert und machte ihn auf dem Kontinent bekannt Die Accadmia dei Ricoverati in Padua ernannte ihn daraufhin 1689 zu ihrem assoziierten Mitglied In seinem Werk betonte Baudelot de Dairval die Bedeutung der Reise und eigenen Anschauung bei der Beurteilung und Erforschung der antiken Hinterlassenschaften Er schloss sich Jacques Spons systematischer Einteilung der Funde in Munzen Inschriften Statuen Malerei Reliefs und Architektur an und betonte zudem neben den Munzen vor allem die Bedeutung der Gemmen Diese teilte er in vier Klassen ein Siegel Schmuck religiose Werke und Werke die im Zusammenhang mit dem Phalluskult standen Er arbeitete die Bedeutung der Siegelgemmen heraus und zeigte die Bedeutung der Gemmen fur die Erschliessung der antiken Portrats und der Ikonografie der antiken Gottheiten Auf Grundlage der Vorarbeiten des Sammlers Louis Chaduc 1564 1638 widmete er sich zudem den Unterschieden zwischen antiken und modernen Gemmen sowie der Qualitat der Arbeiten 1704 publizierte er seine Beschreibung der Reise des deutschen Kaufmanns und Forschers Paul Lucas durch Agypten die Levante und Kleinasien im Werk Voyage Du Sieur Paul Lucas Au Levant Im Bereich der Epigraphik veroffentlichte er unter anderem die Inschrift vom Pfeiler der Nautae Parisiaci Mit der Schrift Sur la guerre des Atheniens contre les peuples de l ile Atlantide griff er in die bis heute andauernde Diskussion um die Lokalisierung von Atlantis ein und vermutete die Insel im Atlantik Philipp II von Orleans regte Baudelot de Dairvals 1717 publizierte Arbeit Lettre sur le pretendu Solon an Hier wies er nach dass die Inschrift Solon auf der sogenannten Solon Gemme aus dem Besitz von Fulvio Orsini nicht die dargestellte Person bezeichnet sondern als Kunstlersignatur zu verstehen ist Schon 1710 hatte er Orsinis Imagines virorum illustrium ins franzosische ubertragen Sein Werk zur Gemme war eine herausragende wissenschaftliche Arbeit und festigte Baudelot de Dairvals Ruf als herausragender Antiquar seiner Zeit Sie gilt bis heute als methodisch einwandfrei Die Arbeit regte auch Philipp von Stoschs Schrift Gemmae antiquae celatae scalptorum nominibus insignitae uber Gemmensignaturen an in dem dieser sich oft dem Urteil Baudelot de Dairvals anschloss Die Sicherheit seiner Bewertungen erreichten erst wieder die die grossen Gemmenforscher der Mitte des 18 Jahrhunderts Pierre Jean Mariette und Lorenz Natter Publikationen BearbeitenDe l utilite des voyages et de l avantage que la recherche des antiquites procure aux scavans 2 Bande Aubouin u a Paris 1686 Digitalisat Band 1 und 2 Histoire de Ptolemee Auletes Dissertation sur une pierre gravee antique du cabinet de Madame Aubouin u a Paris 1698 Digitalisat Voyage du sieur Paul Lucas au Levant 2 Bande Vandive Paris 1704 Digitalisat Band 1 und 2 Feste d Athenes representee sur une cornaline antique du Cabinet du Roy Cot Paris 1712 Digitalisat als Ubersetzer Portraits d hommes et de femmes illustres du recueil de Fulvius Ursinus Cot Paris 1720 Digitalisat Literatur BearbeitenJorn Lang Baudelot de Dairvals Charles Cesar In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 49 51 Normdaten Person GND 104323450 lobid OGND AKS LCCN nr95016409 VIAF 69049301 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baudelot de Dairval Charles CesarKURZBESCHREIBUNG franzosischer Antiquar Numismatiker und GemmenforscherGEBURTSDATUM 29 November 1648GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 27 Juni 1722 oder 28 Juni 1722STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Cesar Baudelot de Dairval amp oldid 230379236