www.wikidata.de-de.nina.az
Die Karmingimpel Carpodacus sind eine Gattung aus der Familie der Finkenvogel Fringillidae die mit einer Ausnahme ein rein asiatisches Verbreitungsgebiet besiedelt Vermutlich ist die Gattung im Himalaya oder in einem Bereich nordlich davon entstanden die meisten Arten haben in dieser Region zumindest einen Teil ihres Verbreitungsgebiets Einzig der Karmingimpel C erythrinus kommt auch in Europa vor Er besiedelt grosse Teile der Palaarktis und hat sich im Laufe des 20 Jahrhunderts westwarts bis Mitteleuropa ausgebreitet In Deutschland brutet er verstreut im Norden Osten und im Alpenvorland KarmingimpelMannchen des Karmingimpels Carpodacus erythrinus SystematikOrdnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Finken Fringillidae Unterfamilie Stieglitzartige Carduelinae Tribus CarpodaciniGattung KarmingimpelWissenschaftlicher Name der TribusCarpodaciniBonaparte 1853Wissenschaftlicher Name der GattungCarpodacusKaup 1829Einodgimpel Carpodacus synoicus Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lebensweise 3 Systematik 4 Arten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenKarmingimpel sind mittelgrosse bis grosse Finken die meist einen recht ausgepragten Sexualdimorphismus aufweisen Die Mannchen zeigen im Prachtkleid auffallig karmin bis weinrote oder dunkel bis hellrosa Partien Die Weibchen sind wie die Jungvogel unauffalliger graulich bis braunlich gefarbt mit hellerer Unterseite und auffallender dunkler Streifung Der kraftige Schnabel ist konisch und an der Basis hoher als breit Er ist fur das Knacken harter Samereien ausgelegt Die runden Nasenlocher sind mit Federn bedeckt Der recht lange Schwanz ist gekerbt oder endet gerade Der Gesang ist melodisch und besteht aus pfeifenden und flotenden Tonen Lebensweise BearbeitenDie meisten Arten kommen im Hochgebirge vor darunter auch einer der beiden Singvogel mit den hochstliegenden Brutplatzen in der Palaarktis der Felsengimpel C puniceus Als Lebensraum werden sowohl im Gebirge als auch im Tiefland vorwiegend offene Landschaften mit Wiesen Gebusch und lockeren Geholzen besiedelt Das Nest ist napfformig und wird aus Zweigen und Moos errichtet Die Eier sind von blaulicher Farbung und zeigen bisweilen eine feine Fleckung Systematik BearbeitenDie phylogenetischen Beziehungen innerhalb der Gattung wurden zwischen 2007 und 2012 ausfuhrlich untersucht Nach Untersuchungen der mitochondrialen DNA 1 bildete die Gattung in ihrer fruheren Zusammensetzung mit 21 Arten ein polyphyletisches Taxon was eine Aufteilung in mehrere Gattungen zur Folge hatte Zudem wurden mehrere Arten aus monotypischen Gattungen eingegliedert Ein besonders auffalliger Unterschied wurde zwischen den drei Arten mit nearktischer Verbreitung und der Gruppe der eurasischen Carpodacus Arten offensichtlich Eine Untersuchung von 2007 2 ergab dass die beiden untersuchten nordamerikanische Arten Hausgimpel C mexicanus und Cassingimpel C cassinii innerhalb der Unterfamilie der Stieglitzartigen Carduelinae recht weit von den eurasischen Karmingimpeln entfernt stehen Im Kladogramm stellen sich die verwandtschaftlichen Beziehungen etwa wie folgt dar 2 Es sind jeweils auch die Unterarten der untersuchten Exemplare angegeben Finken Fringillidae Fringillini Carduelini Kernbeisser Gattungen Coccothraustes Mycerobas und Eophona Hausgimpel Carpodacus mexicanus frontalis Cassingimpel Carpodacus cassinii Gattungen Pyrrhula und Pinicola Kleidervogel Drepanidini Scharlachgimpel Haematospiza sipahi Karmingimpel Carpodacus erythrinus roseatus Rosengimpel Carpodacus roseatus Bindengimpel Carpodacus trifasciatus Thuragimpel Carpodacus thura Gebirgsgimpel Carpodacus rubicilloides lucifer Meisengimpel Uragus sibiricus lepidus Verschiedene Vertreter der Gattungen Carduelis Rhodospiza Loxia Serinus und LinurgusVorlage Klade Wartung StyleVorlage Klade Wartung StyleWeitere Untersuchungen von 2011 bestatigten die Polyphylie hinsichtlich der drei nearktischen Arten 3 Dem Vorschlag zur Abgliederung der drei Arten in eine eigene Gattung folgte die American Ornithologists Union 2012 in ihrem 53 Supplement zur Check List of North American Birds Sie stehen nun in der von William Swainson 1837 errichteten Gattung Haemorhous 4 Auch der Dunnschnabelgimpel C nipalensis ist aus der Gattung herausgefallen und wurde in eine eigene der Gattung Leucosticte nahestehende Gattung Procarduelis gestellt Die beiden Arten Berggimpel C rubicilla und Gebirgsgimpel C rubicilloides sind offenbar eng mit dem Meisengimpel Uragus sibiricus verwandt so dass dieser ebenfalls in die Gattung Carpodacus eingegliedert wurde In diese konnte auch sofern der Artstatus berechtigt ist die Unterart severtzovi von C rubicilla als C severtzovi aufgenommen werden 5 Schliesslich wurde noch der Scharlachgimpel C sipahi in die Gattung Carpodacus eingegliedert 1 Bisweilen wird die Unterart grandis des Rosenmantelgimpels als eigene Art Grosser Rotmantelkarmingimpel Carpodacus grandis angesehen 6 Der Roborowskigimpel C roborowskii wird oft in eine eigene Gattung Kozlowia gestellt 7 und auch der Karmingimpel C erythrina wird bisweilen als eigene monotypische Gattung Erythrina abgegliedert Arten Bearbeiten nbsp Rosengimpel Carpodacus roseus Blanfordgimpel Carpodacus rubescens Karmingimpel Carpodacus erythrinus Dunnschnabelgimpel Carpodacus nipalensis Schmuckgimpel Carpodacus pulcherrimus Auroragimpel Carpodacus waltoni Rosenbrauengimpel Carpodacus rhodochrous Rubingimpel Carpodacus vinaceus Edwardsgimpel Carpodacus edwardsii Einodgimpel Carpodacus synoicus Rosengimpel Carpodacus roseus Bindengimpel Carpodacus trifasciatus Fleckengimpel Carpodacus rhodopeplus Thuragimpel Carpodacus thura Rosenmantelgimpel Carpodacus rhodochlamys Gebirgsgimpel Carpodacus rubicilloides Berggimpel Carpodacus rubicilla Felsengimpel Carpodacus puniceus Roborowskigimpel Carpodacus roborowskii Sillemgimpel Carpodacus sillemi Meisengimpel Carpodacus sibiricus Scharlachgimpel Carpodacus sipahi Literatur BearbeitenPeter Clement Alan Harris John Davis Finches and Sparrows Helm Identification Guides London 1993 1999 ISBN 0 7136 5203 9 Urs N Glutz von Blotzheim K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Band 14 II Passeriformes 5 Teil Fringillidae Parulidae AULA Verlag 1997 ISBN 3 923527 00 4 S 1035 1052 A Arnaiz Villena J Guillen V Ruiz del Valle E Lowy J Zamora P Varela D Stefani und L M Allende Phylogeography of crossbills bullfinches grosbeaks and rosefinches In Cellular and Molecular Life Sciences 58 2001 S 1159 1166 A Arnaiz Villena J Moscoso V Ruiz del Valle J Gonzalez R Reguera M Wink J I Serrano Vela Bayesian phylogeny of Fringillinae birds status of the singular African Oriole Finch Linurgus olivaceus and evolution and heterogeneity of genus Carpodacus In Acta Zoologica Sinica 53 5 2007 S 826 834 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karmingimpel Gattung Carpodacus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b A Arnaiz Villena et al 2001 und 2007 s Literatur a b A Arnaiz Villena et al 2007 s Literatur Heather R L Lerner Matthias Meyer Helen F James Michael Hofreiter Robert C Fleischer Multilocus Resolution of Phylogeny and Timescale in the Extant Adaptive Radiation of Hawaiian Honeycreepers Current Biology 21 S 1 7 2011 doi 10 1016 j cub 2011 09 039 R Terry Chesser Richard C Banks F Keith Barker Carla Cicero Jon l Dunn Andrew W Kratter Irby J Lovette Pamela C Rasmussen J v Remsen JR James D Rising Douglas F Stotz Kevin Winker Fifty third Supplement to the American Ornithologists Union Check List of North American Birds The Auk 129 3 S 573 588 2012 PDF http jboyd net Taxo List29 html https avibase bsc eoc org species jsp lang DE amp avibaseid 2FF259E0C92D72C5 Roborowskigimpel bei Avibase Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karmingimpel Gattung amp oldid 239704418