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Carl Adolf Uhde 2 Februar 1792 in Brandenburg 17 November 1856 in Handschuhsheim war ein deutscher Kaufmann und Sudamerika Sammler Carl A Uhde Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Wirken 3 Einzelnachweise 4 Quellen 5 Literatur 6 WeblinksFamilie BearbeitenEr entstammte einem alten Kaufmannsgeschlecht Dieses war ursprunglich in Gardelegen in der Altmark ansassig wo 1393 Ciriacus und Henning Uden nachweisbar sind 1419 die Gebruder Niclas und Ciriacus und 1493 der Burgermeister Udo Udonis In Egeln bei Magdeburg wurde die Familie 1552 urkundlich Die gesicherte Stammreihe beginnt mit Christian Rottger Heinrich Uhde Kaufmann in Egeln der dort am 6 Juni 1608 Dorothea Rulmann ehelichte 1 Uhde war der alteste Sohn des Friedrich Ludwig Uhde 1763 1809 des ersten Oberburgermeisters von Brandenburg 2 und der Caroline Fischer Sein jungerer Bruder Friedrich Gustav Uhde 1794 1814 war Kaufmann in Hamburg Seine Schwester war mit einem Konsul Eschenburg in Buenos Aires verheiratet Uhde ehelichte um 1813 in London Eliza Hinrichs Sie hatten funf Kinder Karl Charles 7 Februar 1814 1859 Albertina Eliza 3 Dezember 1817 12 Januar 1856 Urgrossmutter von Claus Schenk Graf von Stauffenberg Emma Caroline 22 Juni 1821 Urgrossmutter von Peter Graf Yorck von Wartenburg Adolf Wilhelm Bernhard 1822 und Albert Rodney 1836 Leben und Wirken BearbeitenSeine Kindheit verbrachte Uhde in Alt Brandenburg an der Havel wo er auch in die Schule gegangen sein durfte Von 1806 bis 1808 waren die Franzosen in der Stadt 1809 verlor er mit 17 Jahren seinen Vater Wahrend sein jungerer Bruder 1814 seine kaufmannische Tatigkeit in Hamburg aufnahm war er als deutscher Kaufmann in London etabliert Seine ersten vier Kinder kamen dort zur Welt Dann folgte ein 13 jahriger Geschaftsaufenthalt in Mexiko von 1823 bis 1835 In dieser Zeit entfaltete er eine intensive Sammeltatigkeit die sich nicht nur auf archaologische Fundstucke richtete sondern auch auf Mineralien Pflanzen und Bucher Der jungste Sohn wurde 1836 in Stuttgart geboren von wo aus Uhde im selben Jahr das Schlosschen in Handschuhsheim erwarb einen Gutshof aus dem 18 Jahrhundert Er baute ein durch eine Pergola mit dem Schloss verbundenes Nebengebaude als Museum fur seine in Mittel und Sudamerika erworbenen Sammlungen aus Die Sammlung war von unvergleichlicher Reichhaltigkeit Besonders beeindruckend waren die Werke indianischer Bildhauerkunst Gestalten des aztekischen Gotterhimmels meist aus vulkanischem Gestein und weitere Zeugnisse aus dem einst im Hochland von Mexiko errichteten Aztekenreich das in den Jahren 1519 bis 1521 von den spanischen Eroberern vernichtet worden war Ferner gab es noch eine Fulle anderer Exponate Gotzen aus gebranntem Ton eine riesige Klapperschlange aus Granit eine Menge Gesichter aus Stein gehauen Schmuck Steine Perlen aus reinem Golde Topfergeschirr Schwerter Pfeilspitzen Messer aus Obsidian Beile von Kupfer und Stein und anderes mehr Ausser diesen Altherthumern besass Uhde noch eine Sammlung mexikanischer Naturprodukte ausgestopfte Tiere uber 500 verschiedene Arten von Vogeln Insekten aus allen Klassen ein Herbarium und schliesslich noch eine reiche Mineralienschau Namhafte Wissenschaftler darunter Historiker und Archaologen Botaniker Zoologen und Mineralogen fanden in den folgenden Jahren den Weg nach Handschuhsheim um die Sammlungen zu sehen die Uhde mit zuvorkommender Gute und Belehrung den Besuchenden zeigte 3 Die Familie verkehrte in hochsten gesellschaftlichen Kreisen Albertina heiratete den Grafen Rudolf von Uxkull Gyllenband 16 Mai 1809 12 Dezember 1879 4 und Emma den Grafen Otto Eckbrecht von Durkheim Montmartin 23 Juli 1804 5 Uber die beiden Schwestern Uhde ihre Urgrossmutter waren die Widerstandskampfer Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Peter Graf Yorck von Wartenburg die in der Literatur oft als Vettern bezeichnet werden miteinander verwandt Uhdes altester Sohn Charles heiratete 1857 Olympia Cockburn Campbell die Tochter des Sir Alexander Thomas Cockburn Campbell 2 Baronet 6 Charles Uhde erbte nach dem Tod des Vaters 1856 das Schlosschen Nach seinem Tod 1859 fiel es an seinen jungeren Bruder Adolph Uhde Dieser war Kaufmann in Matamarus Mexiko und damals in Handschuhsheim wohnhaft Am 1 Mai 1861 verkaufte er das Schlosschen mit Zubehorungen fur 35 000 Gulden an den australischen Minenkonig John Benjamin Graham jedoch ohne die Sammlung Fur diese wurde der 14 Dezember 1861 als Auktionstag angesetzt Noch rechtzeitig reiste der Direktor der Koniglich Preussischen Kunstkammer in Berlin Leopold von Ledebur an und besichtigte den Nachlass die sogenannte Uhde sche Sammlung in Handschuhsheim Mit einem Gebot von 18 000 Gulden erhielt das Koniglich Preussische Museum zu Berlin den Zuschlag Die umfangreiche Sammlung wurde geteilt Die Bucher gingen an die Konigliche und Museums Bibliothek Berlin Universitatsbibliothek Bonn Breslau und Konigsberg und zum Germanischen Nationalmuseum in Nurnberg die zoologische Sammlung an das Zoologische und Anatomische Museum Berlin das zoologische Museum in Breslau Bonn Halle Konigsberg und an die kgl Realschule Ort die botanischen Sammlungen an das Herbarium in Berlin und Halle die Mineralien und Versteinerungen an das Mineralien Cabinet in Berlin Breslau Konigsberg Halle Greifswald Bonn Munster die Munzen wurden dem kgl Munzcabinet Munzkabinett Berlin uberwiesen Die archaologischen Stucke wurden durch Ankauf erworben und zum 6 August 1870 in das Eingangsbuch der Koniglich Preussischen Kunstkammer in Berlin eingetragen Die Sammlung umfasste uber 4 000 vorwiegend mexikanische Objekte die sich heute in der Archaologischen Sammlung des Ethnologischen Museums Berlin befinden Einzelnachweise Bearbeiten Deutsches Geschlechterbuch Band 128 Seite 354 Sein zweiter Sohn bezeichnet ihn 1818 in Hamburg in seinem Verheiratungsprotokoll als Oberburgermeister siehe von Marchthaler wahrend er im Geschlechts Register der Uden oder Uhden des Gustav Uhde von 1855 nur als Burgermeister gefuhrt wird Moglicherweise hatte er 1809 beide Amter inne Eberhard Scholl Rudolf von Uxkull Gyllenband bei geneall net Otto Eckbrecht von Durkheim Montmartin bei geneall net Olympia Cockburn Campbell auf thepeerage comQuellen BearbeitenArchivmaterial im Ethnologischen Museum Berlin I MV 0418 I B 088 Asien 1910 1934 Alb Uhde Lichtenthal Ludwigsbad Schreiben vom 25 September 1892 an Adolf Bastian Anfrage zum Verbleib der Sammlung des Grossvaters Antwort des Museums fur Volkerkunde vom 3 Oktober 1892 mit Aufstellung zum Verbleib der Sammlung Hildegard von Marchthaler Materialsammlung zu vielen Familien aus Hamburg und dem hamburgischen Umland Ordner St Z Nr 93 30 06 Nachlass im Archiv der Genealogischen Gesellschaft Hamburg e V Alsterchaussee 11 20149 Hamburg Literatur BearbeitenMartin Jordan Die Handschuhsheimer vor 1900 Ortssippenbuch Heidelberg Handschuhsheim Verlag Brigitte Guderjahn Heidelberg 1988 S 464 Eberhard Scholl Mexiko Handschuhsheim Berlin Auf den Spuren von Karl Adolf Uhdes Sammlung Mexikanische Alterthumer und Naturalien in Jahrbuch 1999 Stadtteilverein Handschuhsheim e V S 25f Gustav Uhde Geschlechts Register der Uden oder Uhden Breslau 1855 Weblinks BearbeitenMexiko und Mesoamerika im deutschen Sprachraum 16 19 Jahrhundert Bibliographie Katalog im Aufbau der Universitat Wien Familie UHDEN auch UHDE geschrieben ursprunglich aus Gardelegen in der AltmarkNormdaten Person GND 138837198 lobid OGND AKS VIAF 95457708 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Uhde CarlALTERNATIVNAMEN Uhde Carl AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Kaufmann und Sudamerika SammlerGEBURTSDATUM 2 Februar 1792GEBURTSORT Brandenburg an der HavelSTERBEDATUM 17 November 1856STERBEORT Handschuhsheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Uhde amp oldid 238029771