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Carl Hermann Muller 22 Februar 1823 in Leisnig 10 Mai 1907 in Freiberg war ein deutscher Geologe und Lagerstattenkundler der schwerpunktmassig im sachsischen Erzbergbau tatig war Er erstellte eine Vielzahl von Gangstudien und ist in Fachkreisen als Gang Muller bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn des Leisniger Stadtschullehrers Gottlieb Benjamin Muller interessierte sich schon fruh fur Geologie und sammelte Mineralien Nach dem Besuch des Leipziger Thomas Gymnasiums studierte Muller von 1841 bis 1845 an der Bergakademie Freiberg Dabei wurde er vor allem von Karl Gustav Adalbert von Weissenbach und Johann Carl Freiesleben gepragt 1842 gehorte Muller zu den Grundern des Corps Saxo Borussia Freiberg Nach Abschluss seines Studiums absolvierte Muller ein bergmannisches Praktikumsjahr auf der koniglichen Grube Churprinz Friedrich August Erbstolln in Grossschirma bei Freiberg Im September 1846 begann Muller im Auftrag von Bernhard von Cotta mit Gangstudien aller sachsischen Erzreviere Hierbei untersuchte er insbesondere den Einfluss des Nebengesteins auf die Erzfuhrung und stufte die Nebengesteine danach in der Mullerschen Reihe in verschiedene Grade ein Einen weiteren Schwerpunkt seiner Untersuchungen bildeten die Gneise deren eruptiven Ursprung er erkannte Ende 1851 erhielt Muller eine Anstellung als Assessor beim Bergamt in Schneeberg Wahrend dieser Zeit entstand seine Untersuchung zum Schneeberger Silber Kobaltfeld Gleichzeitig untersuchte der die Schiefervorkommen im benachbarten Lossnitz und war im Auftrag der dortigen Schieferproduzenten auch mit Untersuchungen in den Schieferbruchgebieten Wurzbach und Grafenthal betraut 1853 wechselte Muller ebenfalls als Assessor an das Bergamt Freiberg wo er gleichzeitig zum Mitglied der Ganguntersuchungskommission ernannt wurde Fur diese Kommission nahm er bis 1867 eine geognostische Spezialaufnahme des Freiberger Reviers als Freiberger Gangkarte im Massstab 1 1200 vor Neben den wissenschaftlich geologischen Untersuchungen war Muller auch mit technischen und administrativen Angelegenheiten betraut 1855 heiratete er in Freiberg aus der Ehe gingen drei Tochter hervor 1856 wurde Muller zum Vize Obereinfahrer in Freiberg ernannt zwei Jahre spater trat er das Amt des Obereinfahrers an 1861 lehnte er einen Ruf als Professor an die Polytechnische Schule Karlsruhe ab Seine geologischen Untersuchungen in Sachsen umfassten neben Erzlagerstatten auch Kalklager Steinsalzvorkommen und Salzquellen Die von ihm untersuchten Beziehungen zwischen Erzgangen und Mineralquellen wurden zu einer der Grundlagen der Thermaltheorie Weiterhin untersuchte Muller Nickel Kobalt Lagerstatten bei Gladhammar in Norwegen sowie weitere Lagerstatten in Niederschlesien Spanien und Thuringen Im Auftrag des russischen Zaren untersuchte Muller 1865 die Erzlagerstatten auf dessen Gutern im Ural und 1868 im Auftrag des osterreichischen Kaisers Erzgange von St Joachimsthal in Bohmen Nach der Reform der sachsischen Bergverwaltung wurde Muller ab 1869 technisches Mitglied des fur ganz Sachsen zustandigen Bergamtes Freiberg und wirkte als Referent im Amte eines Bergmeisters ab 1873 dann mit dem Dienstpradikat eines Bergamtsrates Nach dem Tod von Oberbergrat Ernst Rudolph von Warnsdorff ubernahm Muller 1871 zudem die Betriebsleitung der staatlichen Churprinz Friedrich August Erbstolln in Grossschirma Beihilfe Fundgrube in Halsbrucke sowie des in Bau befindlichen Rothschonberger Stollns 1 Muller ersuchte 1874 wegen Uberlastung und zur Erfullung seiner bergamtlichen Pflichten vergeblich um seine Entlassung als Verwalter des sich hinziehenden letzten grossen Stollnbaus in Sachsen wobei er den Stollvortrieb durch Dynamitsprengungen zu forcieren suchte 1873 war er zum Bergamtsrat und funf Jahre spater zum Oberbergrat ernannt worden Nach dem 1877 erfolgten Durchschlag wurde Muller im Jahr darauf von der Verwaltung des Rothschonberger Stollns entbunden Die Gruben Churprinz Friedrich August Erbstolln und Beihilfe Fundgrube leitete er ebenfalls bis 1878 Am 12 Mai 1877 wurde Muller zum Mitglied der Kgl Sachsischen Geologischen Landesanstalt ernannt wo er im Auftrag Hermann Credners den Arbeitsplan fur die Untersuchung der Erzlagerstatten erstellte Bei der von der Geologischen Landesanstalt herausgegebenen Geologischen Spezialkarte Sachsens im Massstab 1 25 000 oblag Muller die Eintragung samtlicher Erzgange und lager sowie deren ausfuhrliche geologische und bergbauhistorische Beschreibung in den Erlauterungsheften zu den einzelnen Blattern Dazu befuhr er teils unter Lebensgefahr die Gruben der sachsischen Erzbergbaugebiete Bis 1880 beteiligte sich Muller zudem an den Arbeiten der Ganguntersuchungskommission Im Alter von 78 Jahren trat Muller im Januar 1901 unter Verleihung des Titels Geheimer Bergrat in den Ruhestand Seine Frau verstarb 1906 Im Jahre 1907 ernannte ihn die Bergakademie kurz vor seinem Tode zu ihrem ersten Ehrendoktor 2 Carl Hermann Muller starb am 10 Mai 1907 in Freiberg Er wurde auf dem Donatsfriedhof beigesetzt Ehrungen BearbeitenKomturkreuz II Klasse des koniglich sachsischen Albrechtsordens Sachsischer Verdienstorden I Klasse fur die Vollendung des Rothschonberger Stollns verliehen 1877 Dr Ing E h der Bergakademie Freiberg Ernennung 1907 Schriften BearbeitenDie Erzgange des Freiberger Bergrevieres Leipzig 1901 Hierzu Mappe mit 5 Tafeln Obwohl Muller schon zu Lebzeiten als der bedeutendste Ganggeologe Sachsen galt veroffentlichte er viele Kenntnisse nicht unter seinem Namen Muller ist der Autor der von der Sachsischen Geologischen Landesanstalt in den Erlauterungen zur Geologischen Spezialkarte Sachsens herausgegebenen Beschreibungen der sachsischen Erzreviere und war zudem fur die Einzeichnung der Reviere und Gange in den einzelnen Blattern im Massstab 1 25 000 verantwortlich Einzelnachweise Bearbeiten Bergarchiv Freiberg Bestand 40026 Stolln Administration des fiskalischen Rothschonberger Stolln Historische Personlichkeiten Eine Auswahl namhafter Gelehrter und Studierender mit Bezug zu Freiberg und der Bergakademie abgerufen am 8 Mai 2016 Literatur Bearbeitenanonym Nachruf auf Hermann Muller Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreiche Sachsen Jahrgang 1907 Freiberg S 9 16 Digitalisat des gesamten Jahrbuches PDF 20 9 MB Richard Beck Hermann Muller Nachruf Zeitschrift fur praktische Geologie Juni Juli 1907 S 169 174 Digitalisat US Proxy Heinz Meixner Muller Karl Herrmann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 445 Digitalisat Carl Schiffner Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten Verlag E Mauckisch Freiberg 1935 S 35 37 Angela Kiessling Susanne Scholze Carl Herrmann Muller 1823 1907 und sein wissenschaftlicher Nachlass Eine bibliographische Zusammenstellung seines Nachlasses TU Bergakad Freiberg Univ Bibl Georgius Agricola Freiberg 2008 68 S Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carl Hermann Muller im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 120688026 lobid OGND AKS VIAF 69766142 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller Carl HermannALTERNATIVNAMEN Gang Muller Spitzname KURZBESCHREIBUNG deutscher Geologe und Bergbau WissenschaftlerGEBURTSDATUM 22 Februar 1823GEBURTSORT LeisnigSTERBEDATUM 10 Mai 1907STERBEORT Freiberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Hermann Muller amp oldid 229540925