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Carl Heinrich Ferdinand Streichhan 20 Januar 1814 in Zehdenick 19 Juni 1884 in Jena war ein deutscher Architekt und Baubeamter 1 und wurde 1848 als Nachfolger von Clemens Wenzeslaus Coudray 1775 1845 2 Oberbaudirektor des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach Damit unterstanden samtliche offentlichen Bauunternehmungen seiner Zustandigkeit Das betraf nicht nur die Entwurfe die keineswegs von ihm allein stammten wie z B das Museum Neues Weimar sondern auch die Finanzierung und die Planung der Bauunternehmungen Wohnhaus von Ferdinand Streichhan in der Belvederer Allee 5 in Weimar Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Bauten und Entwurfe Auswahl 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenCarl Heinrich Ferdinand Streichhan absolvierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Neuruppin 1832 1833 eine Lehre als Feldvermesser bevor er 1833 1835 an der Allgemeinen Bauschule in Berlin sein Architekturstudium betrieb auch bei Friedrich Schinkel was auch in dem Nachruf von 1884 erwahnt wurde 1 Von 1837 bis 1848 war er im preussischen Staatsdienst tatig Aus dieser Zeit stammen Entwurfsarbeiten u a fur die Strafanstalt in Ratibor 1844 1848 war er Abteilungsingenieur bei der Thuringischen Eisenbahngesellschaft in Erfurt in dessen Zeit u a 1846 der Bau des Viaduktes von Vieselbach der Bau des Empfangsgebaudes des Erfurter Bahnhofs 1846 1847 und das des Eisenacher Bahnhofes liegen Der Bebauungsplan der nordlichen Erweiterung Weimars 1852 1853 ist ebenfalls massgeblich durch ihn erarbeitet worden 3 Seine Baukunst ist eher dem Stil des Historismus als dem des Klassizismus zuzurechnen In diesen Jahren pragte er das Baugeschehen der Stadt und Umgebung Weimars massgeblich hatte jedoch auch uberregionale Bedeutung Er blieb der Architekturauffassung der preussischen Schule nach Karl Friedrich Schinkel zeitlebens verbunden Bei einigen dieser Bauten hatte der Hofbaumeister Otto Minkert die Bauleitung ubernommen Hauptsachlich ubernahm Streichhan staatliche Bauaufgaben Dazu zahlte u a nach dem Tod von Coudray 1845 die Ubernahme der Leitung der Grossherzoglich Sachsischen Baugewerkenschule Weimar die er bis zu seinem Tod innehatte Streichhans Wohnhaus in Weimar befindet sich in der Belvederer Allee 5 in der Liste der Kulturdenkmale in Weimar Einzeldenkmale als Haus Streichhan aufgefuhrt welches er 1861 62 selbst erbauen liess Seit 2011 ist es in Nutzung der Bauhaus Universitat Weimar 4 Ab den 1850er Jahren konzentrierte sich der Raum seiner Tatigkeit in das nahere Umfeld von Weimar Sein Wohnhaus ist eines der altesten der Strasse vielleicht sogar das alteste In der Zeit von 1861 bis 1869 wurden von den Bauunternehmern Karl Friedrich Rohr und Karl Eduard Kurth zahlreiche Villen dort errichtet Begraben wurde er auf dem Historischen Friedhof 5 Seine Begrabnisstelle ist jedoch inzwischen entfernt Bauten und Entwurfe Auswahl Bearbeiten1841 Wettbewerbsentwurf fur einen Wasserturm fur die Monatskonkurrenz September 1841 6 1854 1859 Kaserne in Weimar genannt Weimarer Akropolis 7 Es tragt eine Strasse die auf diesen Kassernenbau hinfuhrt seinen Namen Die Benennung Weimarer Akropolis fur diesen Bau in historistischen Stil durfte als Reminiszenz zur Akropolis in Athen zu verstehen sein da dieser Bau wie der antike Athener Bezirk jeweils die hochsten und markantesten Punkte uber der Stadt definieren welche weithin sichtbar sind 8 1857 Entwurf fur einen Kirchturm in Kunitz bei Jena 9 Die in einer Datenbank zu findende Ortsangabe Canitz ungesicherte Zuschreibung ruhrt wohl von einem Lesefehler her 10 1859 1860 Lesemuseum Nike Tempel am Goetheplatz in Weimar Dessen Erbauung ging noch auf Maria Pawlowna zuruck Damit erhielt die 1830 von ihr gegrundete Lesegesellschaft ihr Domizil 1860 1862 Russisch Orthodoxe Kapelle in Weimar welche an die Ruckwand der Weimarer Furstengruft angesetzt wurde 1860 wurde zudem ein reprasentativer Bau nach seinem Entwurf errichtet welcher heute am Goetheplatz 11 das Jugend und Kulturzentrum mon ami ist 11 1865 1868 Grossherzogliche Bezirksdirektion in Apolda heute Polizeiinspektion Bahnhofstrasse 23 1873 1878 Marstall in Weimar heute weiterer Standort des Hauptstaatsarchivs 1878 79 Gedachtnishalle auf dem Historischen Friedhof 1880 Bau des ehemaligen Oberlandesgerichtes in Jena August Bebel Strasse 4 1883 1885 Geheimes Haupt und Staatsarchiv und Sachsen Ernestinisches Gesamtarchiv heute Hauptstaatsarchiv Weimar Beethovenplatz 3 in Weimar 12 Dieser ist der letzte Bau nach Planen von Streichhan Ehrungen BearbeitenNeben der bereits erwahnten Benennung einer Strasse nach ihm wurde ihm 1883 anlasslich des funfzigjahrigen Dienstjubilaums der Orden des Sterns zum Komturkreuz des Sachsen Weimarischen Hausordens der Wachsamkeit oder zum Weissen Falken verliehen 13 Literatur BearbeitenKerstin Vogel Carl Heinrich Ferdinand Streichhan Architekt und Oberbaudirektor in Sachsen Weimar Eisenach 1848 1884 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Kleine Reihe Band 36 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2013 ISBN 978 3 412 20955 1 zugl Diss Weimar 2009 Gitta Gunther Wolfram Huschke Walter Steiner Hrsg Weimar Lexikon zur Stadtgeschichte Weimar 1998 Art Streichhan Carl Heinrich Ferdinand ISBN 3 7400 0807 5 S 436 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Heinrich Ferdinand Streichhan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien https nbn resolving org urn nbn de gbv wim2 20091204 14953Einzelnachweise Bearbeiten a b Centralblatt der Bauverwaltung 4 Jahrgang 1884 Nr 27 vom 5 Juli 1884 online S 280 kurzer Nachruf Kerstin Vogel Ich bin voller Projecte und Bestrebungen Anmerkungen zu den stadtebaulich architektonischen Intentionen Carl Alexanders In Hellmut Th Seemann Thorsten Valk Hrsg Das Zeitalter der Enkel Kulturpolitik und Klassikrezeption unter Carl Alexander Jahrbuch der Klassik Stiftung Weimar 2010 Wallstein Verlag Gottingen 2010 S 293 308 insbesondere S 295 online als PDF Datei mit 243 kB laut Chronologie bei Vogel Streichhan 2013 S 335 ff Vogel Streichhan 2013 S 326 Hannelore Henze Doris Annette Schmidt Der historische Friedhof zu Weimar RhinoVerlag Ilmenau 2011 S 93 ISBN 978 3 939399 08 7 Wasserturm Entwurf im Bestand zu Carl Heinrich Ferdinand Streichhan beim Architekturmuseum der Technischen Universitat Berlin abgerufen am 11 Juni 2013 ehemalige Kaserne fur das 1 Bataillon des Infanterie Regiments Grossherzog von Sachsen 5 Thuringisches Nr 94 als Standort der Hochschule fur Musik Franz Liszt Weimar Memento des Originals vom 11 Januar 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hfm weimar de abgerufen am 11 Juni 2013 Bernhard Post Na so schlimm wird es ja wohl nicht gleich werden Die Mobilmachung im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach In Wolfgang Holler Gudrun Puschel und Gerda Wendermann Hrsg Der Krieg der Geister Weimar als Symbolort deutscher Kultur vor und nach 1914 Dresden 2014 S 44 51 Hier S 45 und S 252 Kat Nr 253 ISBN 978 3 95498 072 7 korrekt gelesen ware Cunitz fur Kunitz bei Jena Kerstin Vogel Carl Heinrich Ferdinand Streichhan Architekt und Oberbaudirektor in Sachsen Weimar Eisenach 1848 1884 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Kleine Reihe Band 36 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2013 ISBN 978 3 412 20955 1 S 121 ff Abbildung 14 Kirchturm Entwurf fur Canitz im Bestand zu Carl Heinrich Ferdinand Streichhan beim Architekturmuseum der Technischen Universitat Berlin abgerufen am 11 Juni 2013 Archivlink Memento des Originals vom 3 Dezember 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www monami weimar de Katja Leiskau Architektur und Geschichte der staatlichen Archivzweckbauten in Deutschland 1871 1945 Dissertation Philipps Universitat Marburg 2008 online als PDF Datei mit 1 08 MB So jedenfalls steht es in der Chronologie bei Vogel Streichhan 2013 S 337 Normdaten Person GND 129810223 lobid OGND AKS LCCN no2013085632 VIAF 52778527 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Streichhan FerdinandALTERNATIVNAMEN Streichhan Carl Heinrich Ferdinand vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und BaubeamterGEBURTSDATUM 20 Januar 1814GEBURTSORT ZehdenickSTERBEDATUM 19 Juni 1884STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Streichhan amp oldid 237142901