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Carl Heinrich Arnold oft auch Karl Heinrich Arnold 17 September 1793 in Kassel 1 April 1874 ebenda war ein deutscher Tapetenentwerfer Tapetenfabrikant Landschaftsmaler Portratist Dekorateur und Lithograph Carl Heinrich Arnold Portrat von Adolph von Menzel Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Ausbildung in Kassel 2 Pariser Ausbildung 2 1 Weiterbildung bei Jacquemart amp Benard Dufour et Cie und Jacques Louis David 2 2 Virulentes Leben in Paris 3 Ruckkehr nach Kassel 4 Kunstlerisches Werk 5 Rezeption 6 Ausstellungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFamilie und Ausbildung in Kassel BearbeitenDer Kasseler Fabrikantensohn Carl Heinrich Arnold arbeitete ab etwa 1807 in der vaterlichen Tapetenmanufaktur in Kassel Sein Vater Johann Christian Arnold war der erste und bedeutendste Hersteller von Papiertapeten in Deutschland 1 Um 1810 nahm Arnold Zeichenunterricht bei Johann Gottlieb Kobold und Ernst Friedrich Ferdinand Robert Die erste kunstlerische Ausbildung wurde Arnold teilweise an der Kunstakademie Kassel erteilt Pariser Ausbildung BearbeitenWeiterbildung bei Jacquemart amp Benard Dufour et Cie und Jacques Louis David Bearbeiten Im April 1812 ging er in Begleitung von Justus Krauskopf nach Paris Sein Vater finanzierte nicht nur den Parisaufenthalt und die Reisebegleitung seines Sohnes sondern er hatte vor der Abreise auch einen Ersatzmann fur dessen Militardienst verpflichtet 2 Uber den Parisaufenthalt und seine Anreise gibt Arnold in seinen 1867 verfassten Jugenderinnerungen Auskunft Die Reise nach Paris trat Arnold zusammen mit dem Kasseler Akademieprofessor Ludwig Hummel dessen Frau Marianne von Rohden und weiteren Reisegefahrten in der Kutsche an wahrend Justus Krauskopf zunachst allein zu Fuss ging 2 Ab Frankfurt schloss sich Arnold seinem Freund Julius Krauskopf an und sie suchten in Darmstadt den Geheimsekretar Georg Wilhelm Issel auf mit dem sich Arnold anfreundete und der den Kasselern Malerschulern alsbald nach Paris folgen wollte 2 Am 9 Mai 1812 erreichte er die franzosische Hauptstadt Bei der Einfahrt nach Paris begegnete er dem abreisenden Napoleon 3 der sich auf dem Weg in den Russlandfeldzug befand In Paris liess er sich in den Tapetenfabriken Jacquemart amp Benard und bei Joseph Dufour sowie ab dem 1 Juli 1812 im Atelier von Jacques Louis David ausbilden Arnold war wie er 1867 in seinen Lebenserinnerungen schrieb zu neugierig aber auch sehr befangen den beruhmten Malerfursten David zu sehen Er war sehr ernst fragte mich einiges und dann sah er meine Arbeiten die ich in Kassel gemacht hatte Er schlug die Blatter schnell um schuttelte den Kopf und sagte Mon cher ami oh comme ca vient de l academie il faut que tu commences de nouveau mais je vois tu as du talent ainsi que du courage und gab mir die Hand zum Abschied In der Folge zeichnete Arnold in Davids Atelier zunachst nach Gipsen 3 dann nach lebenden Modellen Schliesslich begann er auch selbst zu malen Virulentes Leben in Paris Bearbeiten Schon vor seiner personlichen Vorstellung bei David bekundete Arnold habe er dessen Atelier besucht und die Bekanntschaft einiger der uber 40 zumeist alteren Schuler Davids gemacht Arnold wurde auch von ihnen eines Abends in eine Gartenwirtschaft eingeladen wo auch getanzt wurde Einige sehr hubsche Frauenzimmer die er dort traf sah er zu seiner grossen Uberraschung kurz darauf nackt als Modelle im Atelier Davids wieder 3 Er fand Freunde darunter Leopold Robert Jules Delaroche Peter Rittig und einen Maler Schmidt aus Madrid 3 Fur zwei Silbergroschen hatten die Maler ihren Mittagstisch in der Rue de la boucherie Abends wurde entweder bei Licht noch gearbeitet oder herumgeschweift Die jungen Kunstler gingen ins Theater besichtigten alte Gebaude oder schauten sich Leichname im Leichenschauhaus an 3 Neben den Tapetenmanufakturen und dem Ausbildungsatelier widmete sich Arnold auch der Dekorationsmalerei Sein Vater schrieb ihm nach Paris dass mit der Ausmalung von Salen und Decken in Kassel viel Geld zu verdienen sei Daraufhin verdingte sich der Arnold in Paris bei dem ersten Maler dieser Art Simon Frederic Moench dessen Familienwerkstatt unter anderem die Plafonds in den Tuilerien und in der riesengrossen Gemaldegalerie ausmalte 4 Im Louvre arbeitete Arnold tagelang hoch auf den Gerusten und lernte diese Arbeit genau kennen um sie spater mit Gewinn zu verwenden Ludwig Hummel hatte Arnold und Julius Krauskopf das Hotel de Lyon als Unterkunft empfohlen In der armlichen Herberge in einem Hinterhaus der Rue Saint Jacques gelegen bekamen die jungen Manner zwei Dachkammern fur je 12 Franc pro Monat zugewiesen Es wohnten grosstenteils Studenten Buchhandler und einige Spanier darin 3 Mit Georg Wilhelm Issel der sich nun ebenfalls in Paris befand sowie mit dem Kasseler Architekten Johann Heinrich Wolff und anderen deutschstammigen hatten sie taglichen Umgang In Issels Stube kopierte Arnold 1813 ein vermutlich alteres italienisches Gemalde das jener fur den Darmstadter Hof erworben hatte Arnold wollte sich wie er sich erinnerte ganz der Kunst widmen und von Paris nach Italien reisen 4 Ruckkehr nach Kassel Bearbeiten nbsp Friederike Arnold Portrat von Adolph von MenzelDagegen stand der Wille des Vaters ihn in den heimatlichen Betrieb einzubinden Der Sohn fugte sich schweren Herzens und reiste im Herbst 1813 recht kurzfristig ab Ich wurde nun Tapetenfabrikant 4 Um 1823 entstanden seine ersten eigenen Steindrucke die er auf hessischem Kalkschiefer lithographierte Die Grundung einer erfolgreichen lithographischen Anstalt in Kassel erfolgte ebenfalls 1823 Zwischen 1830 und 1835 1839 lassen sich mehrere Aufenthalte in Berlin belegen in deren Folge es zur Grundung des Zweigbetriebs des Familienunternehmens Arnold kam In Berlin lerne Arnold 1833 34 Adolph von Menzel erstmals kennen Arnolds Familie blieb zeitlebens Menzel eng verbunden Arnold nahm an der Berliner Akademie Ausstellung teil Ab 1839 wurde Arnold dann Hofmaler der hessischen Kurfursten Wilhelm II in Kassel 1842 ubernahm er die kunstlerischen Leitung der Tapetenfabrik die er ab 1847 auch vollstandig leitete Uber den Parisaufenthalt gibt Arnold in seinen 1867 verfassten Jugenderinnerungen Auskunft Sein Sohn war der Tapetenfabrikant Carl Johann Arnold Kunstlerisches Werk BearbeitenArnold galt als talentvoller Kunstler Neben Musterzeichnungen fur Tapeten aber auch Landschaften Portrats Tierdarstellungen schuf er das Portrat Friedrich Wilhelm III ein Profilbrustbild von Kurfurst Wilhelm II von Hessen nach einer Zeichnung von Weygandt sowie Ansichten von Wilhelmshohe Erstmals auf hessischen Kalkschiefer lithographierte Arnold 1823 ein Heft Erinnerungen an Neundorf nach Zeichnungen von Julius Krauskopf Rezeption BearbeitenIn Paris entstandene kunstlerische Werke Zwei mannliche Akte 1811 Rotel 36 22 cm signiert Paris 1811 Verbleib unbekannt Zwei weibliche Ruckenakte weisse u schwarze Kreide auf Tonpapier Verbleib unbekannt Maria mit dem Kind und dem Hl Franziskus Kopie nach ungenanntem wohl altitalienischem Meister im Louvre Verbleib unbekanntIn Kassel entstandene kunstlerische Werke Im Familienkreis Ol auf Leinwand signiert um 1850 Niederurf Privat Besitz Hochgebirgssee Ol auf Leinwand signiert 1845 Niederurf Privat Besitz Tochter des Malers Caroline Freifrau von Buttlar Brandenfels Oberurf Privat BesitzAusstellungen BearbeitenEinzelausstellungen 1911 Kunstlerhaus Berlin BerlinGruppenausstellungen und Auszeichnungen 1827 Ausstellung Vaterlandischer Gewerbeerzeugnisse Berlin Silber Medaille 1851 Internationale Industrieausstellung London Bronze Medaille 1854 Ausstellung deutsche Industrie und Gewerbeerzeugnisse Munchen Bronze Medaille 1865 Allgemeine Gewerbs und Industrieausstellung Stettin Preismedaille 1915 Werke hessischer Maler des 19 Jahrhunderts 1800 1880 Kasseler Kunstverein KasselLiteratur BearbeitenAugust Woringer Jugenderinnerungen des Fabrikanten Karl Heinrich Arnold in Kassel In Hessenland 21 1907 S 138 189 Hans Vollmer Arnold Carl Heinrich In Ulrich Thieme Felix Becker Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 2 Antonio da Monza Bassan Wilhelm Engelmann Leipzig 1908 S 129 Textarchiv Internet Archive Paul Adolf Kirchvogel Arnold Karl Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 383 Digitalisat Robert Skwirblies Arnold Carl Heinrich In Benedicte Savoy France Nerlich Hrsg Pariser Lehrjahre Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der franzosischen Hauptstadt Band 1 1793 1843 Berlin Boston 2013 S 4 6 Robert Skwirblies Arnold Carl Heinrich In Benedicte Savoy France Nerlich et al Hrsg Pariser Lehrjahre Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der franzosischen Hauptstadt Band 1 1793 1843 Walter de Gruyter Berlin Boston 2012 ISBN 978 3 11 029063 9 S 4 6 books google de Weblinks BearbeitenArnold Karl Heinrich Hessische Biografie Stand 18 Oktober 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Sabine Thummler Hrsg Der Tapetenfabrikant Johann Christian Arnold 1758 1842 Barb von Sabine Thummler Mit Beitr von Gerd Fenner und Hans Peter Glimme Sparkasse Kassel Kassel 1998 a b c August Woringer Jugenderinnerungen des Fabrikanten Karl Heinrich Arnold in Kassel In Hessenland 21 1907 S 174 a b c d e f August Woringer Jugenderinnerungen des Fabrikanten Karl Heinrich Arnold in Kassel In Hessenland 21 1907 S S 175 a b c August Woringer Jugenderinnerungen des Fabrikanten Karl Heinrich Arnold in Kassel In Hessenland 21 1907 S S 185 Normdaten Person GND 135718627 lobid OGND AKS VIAF 18447648 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Arnold Carl HeinrichALTERNATIVNAMEN Arnold Karl HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Tapetenentwerfer und TapetenfabrikantGEBURTSDATUM 17 September 1793GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 1 April 1874STERBEORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Heinrich Arnold amp oldid 237172231