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Carl Cremer 10 Mai 1876 in Essen 24 Dezember 1953 in Mosbach war ein deutscher Jurist Schriftsteller und Politiker DVP Carl Cremer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Leben im Kaiserreich 1875 bis 1918 1 2 Weimarer Republik 1919 bis 1933 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenLeben im Kaiserreich 1875 bis 1918 Bearbeiten Cremer besuchte in seiner Jugend humanistische Gymnasien in Essen und Hagen in Westfalen Nach dem Abitur das er 1894 ablegte studierte er bis 1897 Rechtswissenschaften Geschichte und Volkswirtschaft an den Universitaten Tubingen Berlin und Marburg 1897 promovierte er mit einer Arbeit uber Das Lagergeschaft Unter besonderer Berucksichtigung des neuen Handelsgesetzbuches fur das deutsche Reich zum Dr jur Anschliessend gehorte er ein Jahr lang bis 1898 dem 7 Lothringischen Infanterieregiment Nr 158 in Paderborn an 1902 legte Cremer die 2 juristische Staatsprufung ab Danach war er von 1903 bis 1919 als Rechtsanwalt in Hagen und Dortmund tatig 1906 begann Cremer sich politisch zu betatigen Er wurde Mitglied der Nationalliberalen Partei deren Vorsitz im Kreis Hagen Schwelm er schliesslich auch ubernahm Ferner war er fur die NLP von 1912 bis 1918 Stadtverordneter in Hagen und von 1913 bis 1918 Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses fur den Wahlkreis Dortmund 1 Ferner war er seit 1909 Mitglied des Vorstandes der deutschen Kolonialgesellschaft Ab dem 2 August 1914 nahm Cremer als Oberleutnant der Reserve und Kompagniefuhrer am Ersten Weltkrieg teil Er kampfte zunachst in Belgien und Frankreich bevor er am 17 September 1914 in der Schlacht bei Reims schwer verwundet wurde Als beschrankt garnisondienstfahig amtierte er vom 13 September 1915 bis zum 17 Dezember 1918 als Kreishauptmann bei der Oberostverwaltung in Litauen wo ihm vor allem organisatorische und wirtschaftliche Aufgaben zufielen Als er 1919 aus der Armee ausschied hatte er den Rang eines Hauptmanns inne Ausserdem war er Trager des Eisernen Kreuzes Weimarer Republik 1919 bis 1933 Bearbeiten Ende 1918 trat Cremer in die Deutsche Volkspartei DVP ein in deren Zentralvorstand er praktisch sofort aufgenommen wurde Sein Motiv sich dieser Partei und nicht der weiter rechts stehenden DNVP anzuschliessen war einem Brief an Alfred Hugenberg vom 16 Marz zufolge dass Cremer sich nicht vom Gros der aufgrund der industriefreundlichen Haltung der DVP dieser nahestehenden westfalischen Freunde trennen wollte 2 1919 beteiligte Cremer sich am organisatorischen Ausbau der DVP indem er den Vorsitz der westdeutschen Arbeitsgemeinschaft der Partei ubernahm Ein Jahr spater 1920 wurde er zudem mittlerweile in Berlin ansassig Mitglied des Geschaftsfuhrenden Ausschusses seiner Partei Auf Empfehlung Alfred Voglers wurde Cremer 1920 von Alfred Hugenberg als Geschaftsfuhrer der Uberseedienst GmbH und als Generaldirektor der Telegraphen Union in dessen Unternehmenskonglomerat dem sogenannten Hugenberg Konzern angestellt 3 Ferner war er Leiter des von der TU aufgekauften Verlags von Rudolf Dammert in Berlin in dem mehrere Artikeldienste Korrespondenzen erschienen Ausserdem war er Begrunder und Mitarbeiter mehrerer Tageszeitungen und Zeitschriften In seinen Artikelveroffentlichungen befasste Cremer sich uberwiegend mit finanz und wirtschaftspolitischen Themen Im Januar 1924 beendete er stillschweigend seine Tatigkeit bei der TU erst als im Fruhjahr ein deutlicher Rechtsschwenk in den Dammert Redaktionen durchgesetzt wurde wurde dies offentlich und sorgte fur Aufsehen in politischen und Pressekreisen 4 Bei der ersten Reichstagswahl der Weimarer Republik im Juni 1920 wurde Cremer erstmals in den Reichstag gewahlt dem er funf Legislaturperioden lang bis zur Wahl vom Juli 1932 als Vertreter des Wahlkreises 12 beziehungsweise 11 Merseburg angehoren sollte Als Parlamentarier setzte Cremer sich insbesondere fur die Interessen des westfalischen Schwerindustrie an Als Vertrauensmann des Parteivorsitzenden Gustav Stresemann fungierte er zudem als Mittelsmann Stresemanns zum Bankhaus Dreyfus Zu diesem Zweck veranlasste Stresemann auch Cremers Delegierung in die Gesellschafterversammlung des Frankischen Kuriers Im Parlament ubernahm Cremer weitere hohe Amter 1925 wurde er Vorsitzender des Propagandaausschusses des Reichstages und im Dezember 1928 ubernahm er den Vorsitz des Ausschusses fur Reichsreform Innerhalb der DVP Fraktion bildete er zusammen mit Julius Curtius und Reinhold Quaatz eine Gruppe 5 Cremer verliess die DVP schliesslich am 2 Juli 1932 da er den unter Stresemanns Nachfolger als Parteivorsitzenden Eduard Dingeldey vorgenommenen politischen Rechtsruck der DVP nicht gutheissen wollte 6 Schriften BearbeitenDas Lagergeschaft Unter Berucksichtigung des neuen Handelsgesetzbuches fur das deutsche Reich Hagen 1897 Dissertation Deutsche Bahnhofe und ihr Dienst am Reisenden Dargestellt von deutschen Bahnhofswirten und Pachtern unter Mitarbeit von Carl Cremer Dresden 1931 Literatur BearbeitenErwin Dickhoff Essener Kopfe wer war was Bacht Essen 1985 ISBN 3 87034 037 1 Andreas Donay Carl Cremer und die Deutsche Kolonialgesellschaft In Fabian Fechner u a Hgg Koloniale Vergangenheiten der Stadt Hagen Hagen 2019 ISBN 978 3 00 063343 0 S 96 99 Weblinks BearbeitenCarl Cremer in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Mann Bernhard Bearb Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh und Thomas Kuhne Dusseldorf Droste Verlag 1988 S 99 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 3 zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kuhne Handbuch der Wahlen zum Preussischen Abgeordnetenhaus 1867 1918 Wahlergebnisse Wahlbundnisse und Wahlkandidaten Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 6 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5182 3 S 623 631 Eberhard Kolb Nationalliberalismus in der Weimarer Republik Halbband 2 1999 S 21 Heidrun Holzbach Das System Hugenberg 1981 S 91 Reaktion und Nachrichtenwesen weitere Rechtsschwenkung in der Telegraphenunion Vorwarts 41 Jg Nr 516 1924 11 01 Morgenausgabe S 1 Digitalisat Reaktion und Nachrichtenwesen zu unserem Artikel Vorwarts 1924 11 05 Morgenausgabe 41 Jg Nr 522 S 2 Digitalisat Walter Muhlhausen Friedrich Ebert 1871 1925 Reichsprasident der Weimarer Republik 2006 S 460 Larry Eugene Jones German Liberalism and the Dissolution of the Weimar Party System 1918 1933 1988 S 89 Normdaten Person GND 116725516 lobid OGND AKS VIAF 302944793 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cremer CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DVP MdRGEBURTSDATUM 10 Mai 1876GEBURTSORT EssenSTERBEDATUM 24 Dezember 1953STERBEORT Mosbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Cremer amp oldid 233541794