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Unter dem Namen Capsicum friburgense wurde 2005 eine neue Wildart der Gattung Paprika Capsicum beschrieben die nahe verwandt zu den Wildarten C scolnikianum C cardenasii und C mirabile ist Die beschriebene Art wurde bisher nur in einem sehr begrenzten Gebiet bei Nova Friburgo Brasilien gefunden Capsicum friburgenseSystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie Nachtschattengewachse Solanaceae Gattung Paprika Capsicum Art Capsicum friburgenseWissenschaftlicher NameCapsicum friburgenseBarboza amp Bianch Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus und Blatter 1 2 Blute 1 3 Frucht und Samen 1 4 Unterschiede zu anderen Arten 2 Etymologie 3 Vorkommen 4 LiteraturBeschreibung BearbeitenHabitus und Blatter Bearbeiten Die Pflanzen der Art Capsicum friburgense sind 0 8 2 5 Meter grosse wenig verzweigte Straucher mit hohler Sprossachse Die paarweise aber in den Sprossverzweigungen einzeln stehenden Laubblatter sind 2 6 bis 3 6 mal langer als breit eiformig bis elliptisch der Rand ist glatt und nach vorn zugespitzt Die Blatter sind zwischen 5 5 8 5 und 13 21 cm lang und zwischen 1 5 2 5 und 4 5 7 5 cm breit Die Blattstiele haben eine Lange von 0 6 1 2 1 5 cm Blute Bearbeiten In den Sprossverzweigungen entstehen einzeln oder paarweise die Bluten Die zwischen 1 7 2 1 und 4 9 6 2 cm langen Blutenstiele sind aufwarts gerichtet oder leicht nach unten gebogen Daran anschliessend befindet sich der 2 bis 3 5 mm grosse Blutenkelch an dem sich funf Kelchzahne mit einer Lange von 1 2 3 3 5 befinden am Rand des Blutenkelchs und an den Kelchzahnen sind einreihig kurze Trichome zu finden Die Blutenkronblatter der noch geschlossenen Blute sind violett beim Offnen violett bis pink Die geoffneten Blutenkronblatter sind glocken bis urnenformig Damit ist C friburgense die einzige Wildart der Gattung Capsicum bei der keine Corollaflecken am Blutengrund auftreten und deren Blutenkronblatter komplett violett oder pink sind Auch die Form der Blute ist nahezu einmalig innerhalb der Gattung Die geoffnete Blute hat einen Durchmesser von 7 5 10 5 mm und eine Lange von 7 9 12 15 mm Die Staubgefasse sind gelblich Frucht und Samen Bearbeiten Aus den bestaubten Bluten entwickeln sich runde leicht gestauchte Beeren die zunachst dunkelgrun zur Reife hellgrun bis gelblichgrun sind Die Grosse betragt 4 5 6 mm 5 6 8 mm In der Frucht befinden sich vier bis acht braunliche bis schwarzliche Samen mit einer Grosse von 2 5 bis 3 3 bis 3 5 mm und dicker Samenschale Unterschiede zu anderen Arten Bearbeiten Eindeutige Unterscheidungsmerkmale finden sich in einigen Merkmalen der Blute vor allem in Farbe und Form der Blutenhullblatter Nur bei zwei anderen Arten C scolnikianum und C cardenasii sind glockenformige Bluten zu beobachten urnenformige jedoch nie Andere Arten mit ungefleckten Blutenkronblatter besitzen keine komplett violetten Blutenkronblatter Sie sind entweder weiss z B C annuum oder C chacoense beziehungsweise gelb oder gelblich z B C scolnikianum C rhomboideum oder C hookerianum C friburgense besitzt im Gegensatz zu allen domestizierten Capsicum Arten 13 statt 12 Chromosomenpaare Untersuchungen an wilden und halbwilden brasilianischen Capsicum Arten zeigten dass die Anzahl der Arten mit 13 Chromosomenpaaren deutlich hoher ist als zunachst vermutet Diese Ergebnisse stellten einige der bis dahin noch nicht bewiesenen Vermutungen uber die evolutionare Geschichte der Gattung Capsicum in Frage So wurde beispielsweise vermutet dass das 13 Chromosomenpaar durch Mechanismen wie Centric Fission entstanden sind Da jedoch an den verbleibenden 12 ursprunglichen Chromosomenpaaren keine Merkmale die auf Centric Fission hinweisen gefunden worden kann diese Theorie als falsch betrachtet werden Vielmehr erweist sich nun als wahrscheinlicher dass die Gruppe der Arten mit 13 Chromosomenpaaren die ursprungliche ist und wahrend der zunehmenden Verbreitung nach Norden ein Chromosomenpaar auf noch ungeklarte Weise verloren gegangen ist Arten mit nur 12 Chromosomenpaaren anderten demzufolge ihr Auftreten beispielsweise durch Ausbildung vorwiegend roter Fruchte die eine deutlich hohere Scharfe besitzen Da im ursprunglichen Verbreitungsgebiet Sudostbrasilien die klimatischen Bedingungen konstant blieben konnten dort die Arten mit 13 Chromosomenpaaren uberleben wahrend sich weiter nordlich vor allem die Arten mit 12 Chromosomenpaaren durchsetzten Etymologie BearbeitenDer Name der Art leitet sich vom Namen der Stadt Nova Friburgo ab in deren Nahe die Art gefunden wurde Vorkommen BearbeitenDie Art wurde bisher nur in einem sehr eingeschrankten Gebiet in nassen Waldgebieten in der Nahe der brasilianischen Stadt Nova Friburgo in Hohen zwischen 1750 und 1920 Meter NN gefunden Literatur BearbeitenG E Barboza und L D B Bianchetti Three New Species of Capsicum Solanaceae and a Key to the Wild Species from Brazil In Systematic Botany 30 4 The American Society of Plant Taxonomists Tallahassee USA 2005 S 863 871 M T Pozzobon M T Schifino Wittmann L D B Bianchetti Chromosome numbers in wild and semidomesticated Brazilian Capsicum L Solanaceae species do x 12 and x 13 represent two evolutionary lines In Botanical Journal of the Linnean Society Juni 2006 151 2 S 259 269 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Capsicum friburgense amp oldid 196094434