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Das Capitulare Saxonicum ist ein am 28 Oktober 797 von Karl dem Grossen in seiner Pfalz in Aachen erlassener Gesetzestext der zur weiteren Befriedung der von ihm unterworfenen altsachsischen Gebiete dienen sollte In dieser Funktion loste es die seit 782 gultige Capitulatio de partibus Saxoniae ab und ersetzte viele der darin bestimmten drakonischen Todesstrafen durch Geldstrafen auch fur Raub Brandstiftung und Gewalttaten Zusatzlich wurden die Sachsen mit ihm den anderen Volkern des Frankenreichs politisch gleichgestellt wobei sie mit der 802 in der Lex Saxonum erfolgten Niederschrift ihres Gewohnheitsrechts sogar ihre eigenen Rechtsformen behalten durften Das Capitulare Saxonicum ist Teil der Doppelstrategie Karls des Grossen des seit 793 erneut aufgeflammten Sachsenaufstands Herr zu werden Die zuvor hauptsachlich gewaltsam christianisierten Sachsen welche sich zusatzlich der harten Eintreibung des fur sie ungewohnten Kirchenzehnts ausgesetzt sahen rebellierten gegen die frankische Oberherrschaft und kehrten zu ihren heidnischen Gewohnheiten zuruck Damit einher ging die Plunderung und Zerstorung zahlreicher Kirchen Karl der Grosse reagierte mit einer Reihe ausserst gewaltsam gefuhrter Feldzuge und folgend mit Massendeportationen sachsischer Teilstamme tief ins frankische Reich Zugleich kam er den Aufstandischen mit dem Capitulare Saxonicum entgegen und setzte weiterhin frankische aber auch loyale sachsische Grafen ein Die somit eingeleitete Annaherung zwischen Franken und Sachsen sollte sich in Zukunft als erfolgreich erweisen auch wenn der Konflikt lokal noch bis 804 fortgesetzt wurde Literatur BearbeitenLutz E v Padberg Capitulare Saxonicum In Handworterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte I 2 Auflage 2008 Sp 812 813 m w Lit Siehe auch BearbeitenSachsenkriege Karl der Grosse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Capitulare Saxonicum amp oldid 231730513