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Das Frachtschiff Capella war ein Kustenmotorschiff vom Typ Kumo 840 der Deutschen Seereederei Rostock DSR die ab 1952 fur den gesamten Schiffsbetrieb im Aussenhandel der DDR verantwortlich war 1976 machte der Untergang des Schiffes internationale Schlagzeilen Capella Die Capella vorn rechts neben der Denebola Die Capella vorn rechts neben der DenebolaSchiffsdatenFlagge Deutsche Demokratische Republik DDRSchiffstyp Mehrzweck TrockenfrachtschiffKlasse Kumo 840Rufzeichen DAVPHeimathafen RostockEigner Deutsche Seereederei RostockBauwerft VEB Peene Werft WolgastBaunummer 72Indienststellung 25 Mai 1961Verbleib am 3 Januar 1976 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 59 44 m Lua Breite 9 80 mSeitenhohe 5 80 mTiefgang max 3 70 mVermessung 617 BRT Besatzung 11MaschinenanlageMaschine R8DV148 DieselmotorMaschinen leistung 551 PS 405 kW Hochst geschwindigkeit 10 kn 19 km h Propeller 1TransportkapazitatenTragfahigkeit 840 spater 760 tdwSonstigesKlassifizierungen DSRKRegistrier nummern IMO 5062106 Inhaltsverzeichnis 1 Das Schiff bis 1976 2 Der Schiffbruch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseDas Schiff bis 1976 BearbeitenDie Capella lief 1961 bei der Peene Werft in Wolgast vom Stapel und wurde am 25 Mai 1961 in Dienst gestellt Sie wurde in der internationalen Kustenschifffahrt eingesetzt 1 Der Schiffbruch BearbeitenAm 3 Januar 1976 zog ein Orkan uber Mitteleuropa hinweg dieser gehorte zu den starksten Orkanen des 20 Jahrhunderts Er richtete grosse Schaden an und kostete in Europa 82 Menschen das Leben 2 Spater wurde dieser Orkan Capella Orkan genannt Die Capella war unter dem Kommando von Kapitan Hentschel mit Salz und Futtermitteln auf der Reise vom englischen Runcorn bei Liverpool nach Stockholm Schweden via Nord Ostsee Kanal In Runcorn wurde am 30 Dezember 1975 gegen 14 30 Uhr abgelegt an Neujahr passierte das Schiff Landsend und am 2 Januar 1976 fuhr die Capella im Armelkanal auf der Hohe von Hastings Am 3 Januar gegen 08 27 Uhr bat der Kapitan der Capella uber Scheveningen Radio um Hilfe Gegen 10 00 Uhr berichtete der Kapitan dass im Seegebiet vor Schiermonnikoog die Ruderanlage ausgefallen sei das Schiff quer zur See liege und es zu Wassereinbruchen komme 3 Ein Abbergen der Besatzung durch das gegen 10 00 Uhr zur Hilfe geeilte KNRM Rettungsboot Carlot wurde abgelehnt Das DSR Schiff Nienburg und das schwedische Schiff Laidaue Laitaure IMO 6409727 eilten ebenfalls zur Hilfe Um 17 30 Uhr bat die Nienburg die Capella per Funk Seenotraketen einzusetzen um ihre Position besser ausmachen zu konnen die Nienburg begleitete daraufhin die Capella deren Raketen auch von der Leuchtfeuerstation Schiermonnikoog um 17 33 Uhr ein paar Meilen nordlich der Hubertgat Tonne gesichtet wurden 4 Nach einer Notreparatur versuchte die Besatzung der Capella den Schutzhafen Borkum zu erreichen Im Hubertgatt geriet sie jedoch bei Windgeschwindigkeiten um 150 km h in ausserst schwere See wodurch laut spateren Angaben der Nienburg erneut die Abdeckung der Vermessungsluke beschadigt wurde 5 In Grundseen schlug die Capella erneut Leck Danach seien wohl die Pumpen vom eindringenden Wasser uberfordert gewesen oder ausgefallen und fiel die Maschine aus und die Funkverbindung brach ab Die Nienburg konnte zwar gegen 18 10 Uhr noch eine Leinenverbindung zu einem Rettungsfloss herstellen das sich aber als leer herausstellte Antriebslos und manovrierunfahig lag die Capella leck in der rauen See die Nienburg kam ihr trotz der schwierigen Bedingungen noch bis auf 30 m nahe um schwimmende Seeleute zu retten konnte aber nichts ausrichten Um 18 23 Uhr sank die Capella Die Nienburg machte zunachst noch funf schwimmende Besatzungsmitglieder aus was auch uber Norddeich Radio verbreitet wurde Der Nienburg gelang jedoch nicht deren Rettung Auch eine sofort eingeleitete Suchaktion mit zwei Seenotrettungskreuzern und einem Hubschrauber blieb erfolglos sie wurde massiv durch die einbrechende Dunkelheit und durch Grundseen behindert Alle elf Besatzungsmitglieder blieben auf See 5 Die genaue Position des Wracks der Capella war unmittelbar nach dem Untergang zunachst nur grob bekannt Am 6 Januar schickte der DSR Generaldirektor Kapitan Dr Artur Maul einen Mitarbeiter nach Holland um das Wrack zu lokalisieren Tote zu bergen und die Schadensursache herauszufinden dazu kamen offenbar evtl weitergehende Absichten die jedoch auf der hollandischen Seite s elbst die Taucher niemand erfahren sollte 6 Behindert durch raues Wetter und angeblich auch burokratische Verzogerungen auf westdeutscher Seite das Suchgebiet war im deutsch niederlandischen Grenzgebiet gelang mithilfe eines niederlandischen Schiffes nach mehreren Tagen die Lokalisation des Wracks die zeitnah auch von anderen wohl westdeutschen Schiffen vorgenommen wurde Anschliessend beauftragte die Reederei DSR aufgrund des kurzeren Anmarschweges die westdeutsche Firma Lutomsky die Leichen der Besatzung zu bergen und Schiffsunterlagen fur den V Fall sicherzustellen ein Bericht zu diesem Vorgang wurde der Stasi vorgelegt 7 Das Wrack liegt auf Position 53 38 N 6 13 O 53 633333333333 6 2166666666667 Koordinaten 53 38 0 N 6 13 0 O 8 etwa 18 Seemeilen vor Borkum in einer Tiefe von 24 m mittlerweile auf der Steuerbordseite Literatur BearbeitenHans Hermann Diestel Schiffsunfalle der Deutschen Seereederei Rostock 1 Auflage Hinstorff Verlag 2018 ISBN 978 3 356 02170 7 Jan Eik Klaus Behling Verschluss Sache Die grossten Geheimnisse der DDR 1 Auflage Das Neue Berlin 2008 ISBN 978 3 360 01944 8 Otto Bonisch Harry Wenzel Joachim Stubner DSR Lines die Deutsche Seereederei Rostock 1 Auflage Koehler 1996 ISBN 3 7822 0676 2 Edgar Stotzer Lange Strumpfe amp Blaues Halstuch Ich war ein Kind des Sozialismus 1 Auflage tredition 2014 ISBN 978 3 8495 8336 1 Einzelnachweise Bearbeiten Manfred Neumann Dietrich Strobel Vom Kutter zum Containerschiff Schiffe von DDR Werften in Text und Bild 1 Auflage VEB Verlag Technik Berlin 1981 Heinrich Kruhl Sturmflut Wetterlagen im Januar 1976 In Die Kuste H 30 S 25 51 1977 Edgar Stotzer Lange Strumpfe amp Blaues Halstuch Ich war ein Kind des Sozialismus S 201 205 2014 Bericht uber Taucheruntersuchungen am Wrack des gesunkenen DSR Frachtschiffs MS Capella BStU S 4 Blatt 50 Abgerufen am 12 Februar 2020 a b Meldung uber Havarie und Untergang des DSR Frachtschiffs MS Capella Abgerufen am 12 Februar 2020 Bericht uber Taucheruntersuchungen am Wrack des gesunkenen DSR Frachtschiffs MS Capella BStU S 11 Blatt 57 Abgerufen am 12 Februar 2020 Bericht von IME Klaus uber Untersuchungen am Wrack des DSR Frachtschiffs MS Capella Blatt 40 Abgerufen am 12 Februar 2020 Auf See geblieben Abgerufen am 12 Februar 2020 von www seeleute rostock de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Capella Schiff 1961 amp oldid 232059569