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Der in der Ostsee liegende Buskam auch Buskamen oder Buhskam ist einer der grossten bisher in Norddeutschland gefundenen Findlinge Buskam Rugen BuskamRugenBuskam im Hintergrund das Kap Nordperd Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschaffenheit 2 Grosse und Gewicht 3 Name 4 Geschichte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Beschaffenheit Bearbeiten nbsp Der Buskam 2009Der Buskam befindet sich etwa 350 Meter von der Strandlinie Kap Nordperd entfernt an der Sudostkuste der Insel Rugen unmittelbar ostlich des Seebades Gohren Er ist umgeben von weiteren Findlingen die jedoch durchweg wesentlich kleiner und praktisch standig unter Wasser sind Dieses Grossgeschiebe ragt je nach Wasserstand bis zu 1 5 Meter uber den Meeresspiegel hinaus Der Buskam hat eine granitische Zusammensetzung wobei das Gefuge des Granits dem Hammergranit auf der danischen Insel Bornholm entspricht Daher kann angenommen werden dass er mit einem Gletscherstrom des skandinavischen Inlandeises wahrend der letzten Eiszeit nach Rugen transportiert wurde Grosse und Gewicht BearbeitenZu Grosse und Gewicht gibt es stark unterschiedliche Angaben Lange Zeit wurde bei einem Volumen von 600 m 1 eine Masse von 1600 Tonnen und ein Umfang von 40 Metern angegeben Etwa ein Drittel hiervon 206 m rage aus dem Wasser Aufgrund des Ergebnisses einer neueren Vermessung konnte er aber auch erheblich kleiner sein Er hatte demnach ein Gewicht von 550 Tonnen bei einem Volumen von 206 m Der Umfang des Steines wurde am Meeresboden mit 27 Metern und oberhalb des Wassers mit 24 Metern vermessen 2 Name BearbeitenZur Bedeutung des Namens gibt es mehrere Theorien Der Name Buskam konnte vom altslawischen bogis kamien abgeleitet sein was so viel wie Gottesstein bog Gott kamien Stein bedeutet Denkbar ware auch dass die Silbe bus fur Bussen in einem christlichen Verstandnis steht Moglicherweise kommt die Silbe aber vom mittelniederdeutschen buhsen was fur schwellen rauschen stehen wurde und die Lage des Steins vor der Kuste beschreiben wurde Geschichte BearbeitenDer Buskam befand sich wahrend der Jungsteinzeit und wahrscheinlich auch in der Bronzezeit noch auf dem Land Erst durch die Kustenuberflutung wahrend der Littorina Transgression kam seine Umgebung unter Wasser Der Findling wurde schon in der Bronzezeit als Kultstatte genutzt davon zeugen kleine Aushohlungen auf der Oberseite Er stellt einen so genannten Napfchenstein dar Zu spateren christlichen Zeiten nach 1000 n Chr soll ein Kreuz aus Metall auf dem Buskam befestigt gewesen sein Der Buskam ist Gegenstand mehrerer Sagen und Uberlieferungen So sollen sich in der Walpurgisnacht dort Hexen versammeln und ihre Tanze abhalten Nach einer anderen Uberlieferung ist der Buskam ein Adebarstein aus dem der Adebar die kleinen Kinder holt Auch wird berichtet dass die vor Monchgut haufig gesehenen Seejungfern auf dem Stein tanzen Angeblich soll in Gohren auch der Brauch bestanden haben dass Hochzeitsgesellschaften mit Booten zum Buskam fuhren und dort einen Reigen tanzten Angesichts der auch schon bei geringeren Windstarken vorkommenden Uberspulungen des Steins erscheint diese Uberlieferung eher unwahrscheinlich 1 Der Buskam ist mit einem Boot nur schwer zu erreichen da sich landseitig weitere Steine dicht unter der Wasseroberflache befinden Siehe auch BearbeitenGlaziale Serie Findlinge um und auf Rugen Liste der Geotope in Mecklenburg VorpommernLiteratur BearbeitenAlfred Haas Slawische Kultstatten auf der Insel Rugen In Pommersche Jahrbucher Band 19 Greifswald 1918 S 69 K Obst Der Buskam von Gohren Rugen ein Riesenfindling aus Hammer Granit Geschiebekunde Aktuell Jg 21 2005 S 33 44 Ingrid Schmidt Hunengrab und Opferstein Bodendenkmale auf der Insel Rugen Hinstorff Verlag Rostock 2001 ISBN 3 356 00917 6 Seite 42 C Svenson Geschutzte Findlinge der Insel Rugen Landesamt fur Umwelt Naturschutz und Geologie Mecklenburg Vorpommern 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Buskam Sammlung von Bildern 54 346033 13 755182 Koordinaten 54 20 45 72 N 13 45 18 66 OEinzelnachweise Bearbeiten a b Schmidt Hunengrab und Opferstein Seite 42 Dr Karsten Obst Geologischen Dienst des Landes Mecklenburg Vorpommern Veroffentlichung in der Ostseezeitung Nr 219 52 vom 18 19 September 2004 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buskam amp oldid 234370350