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Die Buschmuhle ist eine im Kirnitzschtal liegende erstmals im 16 Jahrhundert erwahnte Muhlenanlage in der Hinteren Sachsischen Schweiz Bis 1992 diente sie als letzte Muhle des Kirnitzschtals noch als Mahlmuhle seitdem ist sie eine reine Gaststatte und Wanderherberge Die Muhle liegt seit 1990 im Nationalpark Sachsische Schweiz und gehort zum Ortsteil Ottendorf der Stadt Sebnitz BuschmuhleDie Buschmuhle im Kirnitzschtal Aufnahme 2008 Die Buschmuhle im Kirnitzschtal Aufnahme 2008 Lage und GeschichteBuschmuhle Sachsen Koordinaten 50 55 29 N 14 17 16 O 50 924674 14 287834 Koordinaten 50 55 29 N 14 17 16 OStandort Sebnitz Ottendorf Sachsische Schweiz Gewasser KirnitzschZustand Wasserrad erhalten und in Funktion als GeneratorantriebTechnikNutzung ehemals Getreidemuhle Sagemuhle Schmiede heute Kleinwasserkraft Gasthaus und Pension Antrieb WassermuhleWasserrad Mittelschlachtig 5 m Durchmesser 1 6 m BreiteWebsite www die buschmuehle de Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hochwasser 2010 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWie auch die benachbarte einige hundert Meter weiter flussabwarts liegende Neumannmuhle wurde die Buschmuhle erstmals im 16 Jahrhundert urkundlich erwahnt Erster namentlich bekannter Muller war Jonas Kessler der fur 1547 im Erbamtsbuch des Amts Hohnstein erwahnt wird 1576 werden an der Einmundung des Grossen Zschands ins Kirnitzschtal zwei Brettmuhlen erwahnt bei denen es sich um die beiden Muhlen handelte und die beide Ottendorfer Bauern gehorten 1 Fur 1648 liegt ein Kaufvertrag fur die Muhle vor dessen Kaufer allerdings nicht mehr zu ermitteln ist 1698 besassen Andreas Sturm und Christoph Friedrich die Muhle die damals noch nach einem fruheren Besitzer als Ellmerische Brethmuhle bezeichnet wurde aber bereits um 1700 auch als Buschmuhle bekannt war 1 Auf ihren gemeinsamen Antrag hin erhielten sie 1710 die Genehmigung die Brettmuhle in eine Mahlmuhle umzuwandeln 1721 ubernahm Sturm die Anteile von Friedrich und verkaufte das gesamte Anwesen an seinen gleichnamigen Sohn Dieser verkaufte die Muhle an Johann Georg Schaffrath aus Hertigswalde der sie bis zu seinem Tod 1745 betrieb 1770 beantragte sein Sohn Carl Gottlieb Schaffrath in einer Eingabe an den sachsischen Kurfursten Friedrich August III die Wiedereinrichtung eines Schneidegangs um die Muhle auch als Brettmuhle nutzen zu konnen Die reine Mahlmuhle werfe so seine Klage aufgrund ihrer abgelegenen Lage nur wenig Ertrag ab Trotz Unterstutzung durch die Erbgerichtsbesitzer von Ottendorf und Hertigswalde wurde das Gesuch mit Verweis auf die bereits vorhandenen Brettmuhlen im Kirnitzschtal abgelehnt 1 Im gleichen Jahr starb der Muller seine Frau heiratete in zweiter Ehe den Muller Johann Gottfried Glaser Im Jahr 1780 brannte die Muhle die zu dieser Zeit an der Mundung des Ottendorfer Dorfbachs in das Kirnitzschtal also auf dem rechten Ufer der Kirnitzsch stand ab Glaser liess beim Wiederaufbau ab 1784 am heutigen Platz auf dem linken Kirnitzschufer etwas unterhalb des bisherigen Standorts auch eine Schneidemuhle einbauen durfte sie aber nicht betreiben 1 Erst 1821 genehmigte das Sachsische Finanzministerium seinem gleichnamigen Sohn den Betrieb auch als Brettmuhle nachdem er auf seine mehrjahrigen Dienste in der sachsischen Armee verwiesen hatte Seit dieser Zeit war die Buschmuhle sowohl Mahl als auch Brettmuhle Zusatzlich betrieb der Muller eine kleine Landwirtschaft auf einem oberhalb des Tals gelegenen Raumicht dem sogenannten Jentschdorfel 1791 legte er einen Weg aus Sandsteinplatten zu diesem Raumicht an das seither auch Buschmullers oder Glasers Raumicht genannt wird 2 1797 wurde die Muhle um eine Schmiede erganzt 3 nbsp Buschmuhle um 1900Mit der Wende zum 19 Jahrhundert entdeckten immer mehr Besucher die landschaftlichen Reize der Hinteren Sachsischen Schweiz Sie nutzten dabei gerne die oft einsam gelegenen Muhlen mangels verfugbarer Gasthauser als Einkehr und Ubernachtungsstatten 4 Auch die Buschmuhle wurde gern aufgesucht der Buschmuller hatte daher bereits Ende des 18 Jahrhunderts eine Konzession zur Branntweinherstellung beantragt und erhalten Wilhelm Leberecht Gotzinger der in seinen Buchern eine erste umfassende Beschreibung der Sachsischen Schweiz gab und auch den Namen der Landschaft popular machte lobte die Ortskenntnis und Gastfreundschaft der Mullersleute Ein Versuch die Buschmuhle ahnlich wie die benachbarte Neumannmuhle zur Herstellung von Holzschliff zu nutzen scheiterte 1869 Die Mullersleute bauten dafur den Gastbetrieb seit Mitte des 19 Jahrhunderts erheblich aus 1904 liess der Buschmuller zwei Lauben fur die Sommermonate errichten im Seitengebaude entstanden 10 Gastezimmer mit insgesamt 17 Betten Bei grossem Andrang richtete man zusatzliche Strohlager ein Die Buschmuhle gewann in dieser Zeit besonders bei Kletterern einen fast legendaren Ruf und ist seither bei Wanderern und Bergsteigern ein bevorzugtes Einkehrziel 2 5 Auch ohne Konzession veranstaltete der Buschmuller gelegentlich Tanzveranstaltungen fur die umliegenden Dorfer was zu entsprechenden Anzeigen fuhrte 1 Zwischen den Kriegen ging die Muhle durch Heirat von der Familie Glaser auf die Familie Schiemann uber Nach dem Zweiten Weltkrieg modernisierte der Buschmuller Walter Schiemann die Muhle durch Anbau eines Getreidesilos und neue Walzenstuhle Antriebsquelle blieb weiterhin das mittelschlachtige Wasserrad mit 5 m Durchmesser und 1 6 m Breite Bis nach der Wende betrieben Walter Schiemann und sein Schwiegersohn Edgar Gernert die Buschmuhle als Mahl und Schneidemuhle 1992 verliess der letzte Schrotsack die Muhle 3 Die gesamte Anlage ist aber weiterhin vorhanden das Muhlrad dient zur Erzeugung von Elektrizitat fur den Bedarf der Gaststatte 2008 wurde Stefan Gernert der Betreiber der Buschmuhle Im gleichen Jahr diente die Buschmuhle als Kulisse fur den Film Der Vorleser 6 Hochwasser 2010 Bearbeiten nbsp Die Buschmuhle im Vordergrund Bauarbeiten nach dem Augusthochwasser 2010Im August 2010 wurde die Buschmuhle bei einem Hochwasser der Kirnitzsch schwer beschadigt 7 Die Gebaude wurden teilweise unterspult und stark beschadigt die Brucke uber die Kirnitzsch die als Zufahrt diente wurde durch das Hochwasser fortgeschwemmt Alleine an den Gebauden entstand ein Schaden von etwa 400 000 Euro Durch die Zerstorung der Brucke und starke Schaden an der Kirnitzschtalstrasse war die Muhle zudem nicht mehr erreichbar der Buschmuller Stefan Gernert und weitere Personen mussten per Hubschrauber ausgeflogen werden 8 Von Bergsteigervereinen wurden daraufhin umfangreiche Arbeitseinsatze und Benefizaktionen initiiert 9 die Malerin Irmgard Uhlig stellte eines ihrer Bilder fur eine Versteigerung zur Verfugung Insgesamt erbrachten die Aktionen mehrere tausend Euro Spenden Ab Herbst 2010 war die Buschmuhle wieder zuganglich und nahm ihren Gastbetrieb wieder auf Literatur BearbeitenManfred Schober Die Muhlen der Sachsischen Schweiz Rechtselbisches Gebiet Monographien zur Sachsisch Bohmischen Schweiz Band 2 Berg amp Naturverlag Rolke Dresden 2009 ISBN 978 3 934514 24 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Buschmuhle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der BuschmuhleEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Manfred Schober Die Muhlen der Sachsischen Schweiz Rechtselbisches Gebiet Monographien zur Sachsisch Bohmischen Schweiz Band 2 Berg amp Naturverlag Rolke Dresden 2009 ISBN 978 3 934514 24 9 S 75 79 a b Peter Rolke Hrsg Wander amp Naturfuhrer Sachsische Schweiz Band 1 Verlag Rolke Dresden 1999 ISBN 3 934514 08 1 S 131 ff a b Geschichte der Buschmuhle auf www die buschmuehle de Memento des Originals vom 25 August 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www die buschmuehle de abgerufen am 26 Februar 2012 Manfred Schober Die Muhlen der Sachsischen Schweiz Linkselbisches Gebiet Monographien zur Sachsisch Bohmischen Schweiz Band 3 Berg amp Naturverlag Rolke Dresden 2011 ISBN 978 3 934514 26 3 S 14 ecoteria de Kirnitzschtal Memento vom 2 April 2012 im Internet Archive die buschmuehle de Geschichte der Buschmuhle Memento des Originals vom 25 August 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www die buschmuehle de abgerufen am 16 August 2017 Hilfe fur die Buschmuhle abgerufen am 26 Februar 2012 Bergsteiger wollen der Buschmuhle helfen Sachsische Zeitung Lokalausgabe Pirna vom 11 August 2010 Kletterer retten Kult Lokal im Kirnitzschtal Dresdner Morgenpost vom 11 August 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buschmuhle Sebnitz amp oldid 234772336