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Der Burschenschafterturm auch Anschlussturm ist ein Teil der im fruhen 19 Jahrhundert errichteten Maximilianischen Turmlinie in Linz Er stellte als Teil der Klause Adelgunde den rechten Anschluss der Befestigungsanlage an die Donau dar Heute dient er als Erinnerungsstatte und Museum der Deutschen Burschenschaft 1 2 Burschenschafterturm 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte als Klause Adelgunde 2 Geschichte als Burschenschafterturm 3 Denkmalschutz 4 Bedeutung 5 Galerie 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte als Klause Adelgunde Bearbeiten nbsp Lageplan der Turmbefestigung LinzErbaut wurde die Klause Adelgunde im fruhen 19 Jahrhundert aufgrund der Napoleonischen Kriege als Teil einer Wehranlage die Linz mit ihren 32 Wehrturmen zu einer befestigten Stadt machte Links und rechts der Donau lagen die sogenannten Anschlusse Direkt am Ufer lag jeweils eine Klause daran schloss sich eine Mauer an die den Abhang hinauffuhrte und an einer Warte endete An den Klausen waren Eisenringe eingemauert in die eine Kette zum Absperren der Donau eingehangt werden konnte Die Klause Adelgunde war mit der heute nicht mehr erhaltenen Warte Walpurga durch eine Anschlussmauer verbunden woher auch die seit jeher bekannte Bezeichnung Anschlussturm bzw Anschlussmauer kommt 3 1858 war die Befestigungsanlage strategisch uberholt und wurde aufgegeben Geschichte als Burschenschafterturm BearbeitenDie verfallene Klause wurde 1917 durch Karl Beurle 4 fur die Burschenschaft der Ostmark erworben um als Ehrenmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges ausgestaltet zu werden ausserdem wurde ein Gedenkraum fur die nach 1918 verlorengegangenen deutschen Hochschulstandorte eingerichtet 1928 erklarte die Deutsche Burschenschaft dass der Turm in Linz zu einem Anschlussdenkmal ausgebaut werde 1932 wurde fur eine Weihe die Inschrift Ein Volk ein Reich angebracht Die Inschrift wurde nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich von den Nationalsozialisten zum Fuhrergeburtstag 1939 zu Ein Volk ein Reich ein Fuhrer erweitert Nach 1945 wurde sie entfernt Nach 1945 wurde das Gedenken um die Toten des Zweiten Weltkrieges erweitert Der Gedenkspruch lautet Gefallen vermisst an Wunden gestorben vertrieben erschlagen in Lagern verdorben fur Heimat und Volk weil sie Deutsche waren so haben ihr Leben vieltausend gegeben Von 1989 bis 1990 und von 2001 bis 2002 wurde der Turm restauriert 5 Denkmalschutz BearbeitenDer Befestigungsturm ist mit Bescheid des Landesdenkmalamtes fur Oberosterreich Zl 1037 vom 18 Dezember 1928 unter Schutz gestellt worden Ende 2006 wurde vom Eigentumer ohne behordliche Bewilligung ein grosses Logo der Deutschen Burschenschaft in roter Farbe angebracht Nach Bekanntwerden dieses Umstands durch eine parlamentarische Anfrage im Juni 2018 wurde das Bundesdenkmalamt angewiesen ein entsprechendes Verwaltungsverfahren einzuleiten 6 7 Schon im August 2018 zwei Tage nach Information des Parlamentes uber die fehlende Genehmigung genehmigte das Bundesdenkmalamt das angebrachte Logo nachtraglich mit der Begrundung an der entsprechenden Stelle habe ursprunglich bereits eine plastische Beschriftung bestanden die wahrend der Zeit des nationalsozialistischen Regimes erweitert wurde Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Beschriftung abgeschlagen und ein Zirkel Logo der Eigentumer angebracht 8 Denkmalschutzrechtlich genehmigt waren jedoch keine dieser vorher am Turm angebrachten Worter und Symbole 9 Bedeutung Bearbeiten nbsp Museumsbereich im Inneren des TurmesFur die Deutsche Burschenschaft stellt sich heute der Turm als Mahnmal fur die Gefallenen beider Weltkriege dar als Museum burschenschaftlicher Geschichte und burschenschaftlichen Gedankengutes und als Erinnerungsstatte daran dass es uber Grenzen und die Einzelstaatlichkeit hinaus ein geistiges Band gibt welches den gesamten deutschen Volks und Kulturraum umfasst 10 Das Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes bezeichnet den Turm als steinerne Anschlusspropaganda und damit als permanenten Verstoss gegen den Staatsvertrag der Osterreich verpflichte grossdeutsche Propaganda zu unterbinden 11 Er diene dem volkischen deutschnationalen bis rechtsextremen Milieu bis heute als Wallfahrtsstatte und Ort grossdeutscher Propaganda 12 Galerie Bearbeiten nbsp Burschenschafterturm 2005 nbsp Blick vom anderen Donauufer aus 2010 nbsp Blick auf den Turm vom anderen Donauufer aus Im Hintergrund die Anschlussmauer 2006 Siehe auch BearbeitenBurschenschaftsdenkmalLiteratur BearbeitenGernot Pippan Der Burschenschafterturm in Linz Gedenkstatte und Museum der Deutschen Burschenschaft In Die Vortrage der 11 Osterreichischen Studentenhistorikertagung Linz 1994 Beitrage zur osterreichischen Studentengeschichte Band 23 1994 Wien 1994 S 89 91 und auch in Burschenschaftliche Blatter 1990 S 36 38 Harald Lonnecker Wuchs riesengross das Wort Ein Volk Ein Reich Der Linzer Anschlussturm zwischen nationalem Bewusstsein Heldenkult und Friedensmahnung In Jahrbuch fur Deutsche und osteuropaische Volkskunde Band 48 Marburg 2006 S 35 120 Gunter Cerwinka Peter Kaupp Harald Lonnecker Klaus Oldenhage Hrsg 200 Jahre burschenschaftliche Geschichte Von Friedrich Ludwig Jahn zum Linzer Burschenschafterturm Universitatsverlag Winter Heidelberg 2008 ISBN 3825355071 S 402 527 Hans Peter Weingand Wie wir horen ist der Fuhrer hochst begluckt uber dieses Denkmal Neue Aspekte zur Geschichte des Linzer Burschenschafterturms In Acta Studentica 45 Jahrgang Folge 190 Dezember 2014 S 3 12 Hans Peter Weingand Sichtbarkeit burschenschaftlichen Gedankenguts im offentlichen Raum Der Linzer Burschenschafterturm und der Denkmalschutz In Acta Studentica 50 Jahrgang Folge 209 Juni 2019 S 12 15 Weblinks BearbeitenWebsite des Burschenschafterturms Der Burschenschafterturm im Heft 14 2022 der Burschenschaftlichen Blatter Holzschnitt aus dem Jahr 1939Einzelnachweise Bearbeiten Gernot Pippan Der Burschenschafterturm in Linz Gedenkstatte und Museum der Deutschen Burschenschaft In Burschenschaftliche Blatter 1990 S 36 38 Maria Dawid und Erich Egg Der osterreichische Museumsfuhrer in Farbe Museen und Sammlungen in Osterreich Frankfurt am Main 1991 S 195 Erich Hillbrand Die Turme von Linz Ein Festungssystem aus dem 19 Jahrhundert In Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1984 Linz 1985 ISSN 0440 9736 S 11 213 als Sonderabdruck Die Turme von Linz Erzherzog Maximilians Festungssystem fur die Monarchie Archiv der Stadt Linz Linz 1985 ooegeschichte at PDF Klaus Oldenhage Der Burschenschafterturm in Linz a d Donau In Burschenschaftliche Blatter 2007 S 139 Handbuch der Deutschen Burschenschaft Ausgabe 2005 S 35 Geschichte des Burschenschafterturms Abgerufen am 17 April 2019 Anfragebeantwortung 1091 AB XXVI GP PDF 607 kB Osterreichisches Parlament 22 August 2018 abgerufen am 29 August 2018 Anfragebeantwortung 2305 AB XXVI GP PDF 414 kB Osterreichisches Parlament 21 Januar 2019 abgerufen am 16 April 2019 Hans Peter Weingand Sichtbarkeit burschenschaftlichen Gedankenguts im offentlichen Raum Der Linzer Burschenschafterturm und der Denkmalschutz In Acta Studentica Osterreichische Zeitschrift fur Studentengeschichte 50 Jahrgang Folge 209 Juni 2019 S 12 15 bes S 15 Deutsche Burschenschaft Der Burschenschafterturm in Linz an der Donau Memento des Originals vom 26 Oktober 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www burschenschaft de Nein zum ewiggestrigen Burschenschafter Kommers in Linz Memento vom 12 Oktober 2007 im Internet Archive In doew at 1 Juli 2012 Linz Aufregung um Burschenschafter Treffen In Die Presse 11 September 2007 Normdaten Geografikum GND 7597133 1 lobid OGND AKS VIAF 242774509 48 308055555556 14 245555555556 Koordinaten 48 18 29 N 14 14 44 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burschenschafterturm amp oldid 234771295