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Der Burgwall Huhnerwinkel ist das Relikt einer slawischen Niederungsburg in den Gemarkungen der Gemeinden Boock Plowen und Locknitz im Landkreis Vorpommern Greifswald in Mecklenburg Vorpommern Burgwall HuhnerwinkelAlternativname n Burgwall BoockStaat DeutschlandOrt Boock Plowen und LocknitzEntstehungszeit ca 7 JahrhundertBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Sekundar ErdreliktStandische Stellung FluchtburgBauweise Erdwalle mit PalisadenGeographische Lage 53 29 N 14 15 O 53 475027777778 14 254730555556 Koordinaten 53 28 30 1 N 14 15 17 OBurgwall Huhnerwinkel Mecklenburg Vorpommern p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Burgwall Huhnerwinkel Bodendenkmal Boock 25 3 Hauptburg 4 Kleiner Burgwall 5 Literatur 6 WeblinksLage BearbeitenDie gut sicht und rekonstruierbare Burgwallanlage liegt am Rand des Plowenschen Seebruchs Die Anlage besteht aus mindestens drei Burgwallen der Hauptburg und zwei kleineren Anlagen Die einzelnen Walle sind durch dammartige Aufschuttungen verbunden Die Burganlage liegt im damaligen Stammesgebiet der Ukranen und soll von der fruh bis jungslawischen Zeit also ca vom 7 bis zum 13 Jh genutzt worden sein Zur Zeit ihrer Nutzung war die Burg von unwegsamem Moorland umgeben Das angrenzende Seebruch war damals ein offenes Gewasser Das Moor ist heute kultiviertes Grunland und wird durch Graben entwassert Im sudlich an das Moorland angrenzenden Bereich einer hoher gelegenen zungenformigen bewaldeten Platte aus Beckensanden befindet sich eine Doppelwallanlage zum Schutz des Zuganges zur Burg Im Schutz dieser Walle soll eine Vorburg existiert haben Unweit der Burgwallanlage findet sich ein spatslawisches Hugelgraberfeld Der Burgwall Huhnerwinkel ist Teil des Naturschutzgebietes Plowensches Seebruch Burgwall Huhnerwinkel Bodendenkmal Boock 25 Bearbeiten nbsp Burgwall Huhnerwinkel InfotafelAuf einer Strecke von mehr als 1000 m Lange und fast 400 m Breite erstreckt sich im Plowenschen Seebruch eine mehrgliedrige Befestigungsanlage Der Standort war wegen der naturlichen Schutzlage inmitten ausgedehnter Niederungen ideal fur eine fruhgeschichtliche Burg geeignet Bereits mehrere hundert Meter vor dem eigentlichen Burgwall war der Zugang durch ein doppeltes Wall und Grabensystem mit Palisaden abgeriegelt In dem dahinter liegenden etwa 8 Hektar grossen Areal befand sich die Vorburg mit Wohn und Wirtschaftsgebauden Ein Damm fuhrte von dort zur Hauptburg die von einem hohen Wall aus Erde und Holz umgeben war und deren Innenflache rund 80 100 m misst Die Hauptburg ist uber Damme mit einem kleineren Burgwall von etwa 50 m Durchmesser verbunden Aus der Umgebung der Burganlage sind slawische Siedlungsstellen ein Kultplatz und Graberfelder bekannt wahrend Burgen vergleichbarer Grosse fehlen Dies deutet auf die besondere Rolle hin die dieser Burganlage im slawischen Siedlungsgebiet zwischen Randow und Uecker zukam In den historischen Quellen wird fur dieses Gebiet im 11 bis 12 Jh n Chr der Stamm der Ukranen genannt Die Burganlage wurde bereits 1887 untersucht 1966 fanden Suchschnitte 1975 und 1979 erneute Vermessungen und oberflachliche Erkundungen statt gleiches auch 1985 Hauptburg BearbeitenDas Zentrum der ausgedehnten Burganlage im Plowenschen Seebruch bildete die Hauptburg die uber Damme mit der Vorburg und dem kleinen Burgwall verbunden war Der ringformige Wall der Hauptburg ist heute noch gut zu erkennen Ursprunglich war der Wall sicher hoher Bei Ausgrabungen ahnlicher Burgen wurde festgestellt dass der Wall eine Innenkonstruktion aus Holz hatte Die gesamte Aussenwand war mit Holz oder Steinen verkleidet so dass mogliche Angreifer einer senkrechten unuberwindlichen Wand gegenuberstanden Funde belegen dass die Burganlage uber einen Zeitraum von 400 bis 500 Jahren genutzt und erst im 12 13 Jahrhundert n Chr aufgegeben wurde Kleiner Burgwall BearbeitenAm aussersten Vorsprung inmitten der sumpfigen Niederungen befindet sich der Kleine Burgwall der die Gesamtanlage nach Norden abschliesst Als Zugang diente vermutlich eine holzerne Brucke die heute noch in Form eines Dammes sichtbar ist Die Zeichnung auf der Info Tafel vermittelt einen Eindruck des Kleinen Burgwalles und der Brucke die ihn mit der Hauptburg verband Bei Gefahr konnte dieser Zugang leicht unterbrochen werden Wegen seiner Lage war der Kleine Burgwall zum Schutz besonders empfindlicher Guter geeignet Das kann zum Beispiel auch ein Gotterbild gewesen sein das in der Zeit der beginnenden Christianisierung vor Zerstorung geschutzt werden sollte Die Kulte der Slawen gerieten gerade in der letzten Nutzungsphase der Burganlage zunehmend unter Druck Literatur BearbeitenJoachim Herrmann Peter Donat Corpus archaologischer Quellen zur Fruhgeschichte auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik 2 Lieferung Textband Berlin 1979 S 446 447 Beschreibung des Archaologischen Landesmuseums und des Landesamtes fur Bodendenkmalpflege M V H Schumann In Balt Stud 37 Stettin 1887 O Kunkel In NfDV 1927 S 40 H J Eggers Funde der wendisch wikingischen Zeit in Pommern Kiel 1978 Mitteilungen Bezirksfachauss Neubrandenburg 37 1990 46 49 mit det Lageplan Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgwall Huhnerwinkel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burginfos fur Mecklenburg Vorpommern bei kleks online Slawische Wallanlagen in Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgwall Huhnerwinkel amp oldid 237321512