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Der Burgstall Kalham befindet sich in dem Ortsteil Reitberg der Gemeinde Eugendorf im Land Salzburg In seiner Nahe liegt das Bauerngut Hofkalham Reitberg 14 Etwas unterhalb dieses Gehofts fuhrt ostlich ein Weg auf der anderen Strassenseite durch ein Waldstuck zu den Resten der ehemals beachtlichen Burganlage Seit 2016 steht der Burgstall unter Denkmalschutz Burgstall KalhamBurgberg des Burgstalls Kalham bei EugendorfBurgberg des Burgstalls Kalham bei EugendorfAlternativname n Burg HofkalhamStaat OsterreichOrt Gemeinde EugendorfEntstehungszeit erste urkundliche Erwahnung 1260 1275 zerstortBurgentyp HohenburgErhaltungszustand Burgstall mit einzelnen MauerrestenGeographische Lage 47 51 N 13 9 O 47 846640511317 13 156235218048 Koordinaten 47 50 47 9 N 13 9 22 4 OBurgstall Kalham Land Salzburg p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Burgstall Kalham heute 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kalhamer waren ein wichtiges Salzburger Ministerialengeschlecht Ihr Sitz war ursprunglich Burg Altenkalham die sich westlich und etwas oberhalb des Weilers Hofkalham auf einem Abhang des Heuberges befand Erste Berichte aus dem Jahr 1123 erwahnen das Bruderpaar Tagino und Wichpoto von Kalham Letzterer hatte sechs Sohne Pernger Konrad Heinrich Hartwig Otto und Ulrich von denen einer namens Pernger im Erzbistum Salzburg eine angesehene Stellung erreichte 1147 wird von einem Pilgrim von Kalham berichtet der ritterlicher Eigenmann ist Im 13 Jahrhundert erhielten die Kalhamer die Gerichte Eugendorf und Kalham vom Salzburger Erzbischof zum Leben Konrad von Kalham wird 1219 bei einem Streitfall zwischen Erzbischof Eberhard II und Herzog Leopold VI von Osterreich zum Schiedsrichter bestellt Er war zeitweise auch mit dem Amt eines erzbischoflichen Truchsesses betraut Erzbischof Ulrich verlieh 1259 einem anderen Konrad von Kalham mehrere Lehen im Raum von Thalgau Egg die zuvor seinem Schwiegervater Konrad von Steinkirchen zugefallen waren Er durfte mit diesem die Burg Wartenfels erbauen Als Ministerialen verliehen die Kalhmer ihrerseits Lehen weiter und konnten sich eine ritterliche Gefolgschaft aufbauen In ihrer Abhangigkeit standen weitere Ritter so etwa die Knutzinger die Pabenschwandter und wahrscheinlich auch die Muhlberger Ein Ulrich von Kalham war einer der bedeutendsten Dienstmanner im Erzbistum Salzburg Die Bruder Kuno Konrad und Heinrich erbauten 1260 ohne Erlaubnis der damals schwachen Erzbischofe Ulrich und Wladislaus die neue Burg Hofkalham Dies hatte zur Folge dass die Bruder Kuno und Konrad zu Raubrittern erklart wurden 1269 wurden beide gefangen genommen aber der Salzburger Dompropst Friedrich von Walchen und weitere angesehene Ministerialen verburgten sich fur die beiden und der Zwist konnte beigelegt werden Die Kalhamer bemuhten sich weiter um Ansehen und Macht und erwarben nach Ansicht des Erzbischofs widerrechtlich die Burg Lichtenberg oberhalb von Saalfelden Die folgenden Jahre waren durch Kampfe und Uberfalle der Kalhamer auf das Erzbistum gekennzeichnet Erzbischof Friedrich II von Walchen versuchte vergeblich die Ordnung wiederherzustellen Letztendlich belagerte er 1275 Burg Kalham eroberte sie und machte sie dem Erdboden gleich Kuno und Konrad verloren alle ihre Besitzungen und Wurden sie wurde exkommuniziert und auch uber ihre Helfer wurde der Kirchenbann ausgesprochen sie behielten aber ihr Leben Der Bruder Heinrich geriet 1291 in Konflikt mit dem Erzbischof und wurde 1296 gefangen genommen 1299 gab er seinen Besitz an dem oden Burgstall Kalham und den Anspruch auf das Gericht zu Kalham auf 1333 verkaufte ein Konrad von Kalham dem Erzbischof Burgstall und Gericht Damit hort das Geschlecht der Kalhamer in der Geschichtsschreibung im Salzburger Gebiet zu existieren auf allerdings soll die Familie bis heute noch vorhanden sein 1 Burgstall Kalham nbsp Burgstallgraben nbsp Mauerwerk nbsp Nordlicher Wall nbsp Westlicher WehrgrabenBurgstall Kalham heute BearbeitenDer Burgstall Kalham liegt auf einer Gelandekuppe mit etwa 30 45 Meter Durchmesser Im Osten ist sie durch einen steil zum Burgstallbach im sogenannten Burgstallgraben abfallenden Abhang geschutzt Der Graben ist gut zu erkennen Die Schlucht des Burgberges ist heute durch eine Hochwasserverbauung gesichert Heute wie damals ist Wasser reichlich vorhanden kurzlich wurde dort eine Trinkwasserquelle gefasst Im Westen befindet sich ein breiter im halbrund verlaufender Wehrgraben der eine breite von bis zu 25 Meter und eine Tiefe von 11 Meter aufweist Er durch einen im Zuge von rezenten Bauarbeiten geschaffenen Weg besonders hervorsticht Nordlich ist der Kuppe noch ein flacher Wall vorgelagert Insgesamt durfte die Anlage Ausmasse von 110 180 Meter umfasst haben An den Randern der Kuppe kann der Verlauf der einstigen Ringmauer noch nachvollzogen werden Mehrere Eintiefungen im Bereich des Burgstalles lassen auf fruhere Gebaudestandorte und Raubgrabungen schliessen Bei Ausgrabungen im Jahre 1973 wurden Reste der in Schalenbauweise errichteten Ringmauer mit einer Mauerstarke von 1 20 Meter gefunden Beiderseits liegen Schuttberge im Inneren Brandschutt mit einer Holzkohlenschicht ein detaillierter Plan der ehemaligen Burganlage konnte aber nicht erstellt werden Neben Tierknochen aus der Burgkuche vor allem von Schaf und Ziege wurde bei den Grabungen fragmentierte Keramik ein gotischer Schlussel zwei Armbrustbolzen ein Ortband einer Schwertscheide sowie Fragmente von Glasgefassen und Messern gefunden 2 Die Anlage ist heute von Wald uberwachsen und von Gebusch uberzogen Sie liegt auf keinem strategisch besonders markanten Felskegel sondern ist eher versteckt und neugierigen Blicken entzogen Die Aussicht ins Land wird heute durch den Baumbewuchs verdeckt fruher reichte der Blick vermutlich weit ins Land hinaus Literatur BearbeitenBernd Huber Unter dem Schutz von Rupert und Virgil Die Burgen und Befestigungsanlagen im Erzstift Salzburg Band 1 Flachgau Oberosterreich Osterreichischer Milizverlag Salzburg 2018 ISBN 978 3 901185 65 6 S 57 64 Friederike Zaisberger Walter Schlegel Burgen und Schlosser in Salzburg Band 2 Flachgau und Tennengau Birken Reihe Wien 1992 ISBN 3 85326 957 5 Heinz Dopsch Zur Geschichte der Burg Kalham In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Band 112 113 S 265 276 zobodat at PDF 1 3 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgstall Kalham Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ruine Kalham auf geocaching comEinzelnachweise Bearbeiten Genealogie und Geschichte der Kalhamer Bernd Huber Unter dem Schutz von Rupert und Virgil Die Burgen und Befestigungsanlagen im Erzstift Salzburg Band 1 Flachgau Oberosterreich S 64Ausgewahlte Denkmalschutzobjekte in Eugendorf Burgstall Kalham Filialkirche Kirchberg Filialkirche Muhlberg Filialkirche Unzing Pfarrkirche EugendorfAusfuhrliche Information zu allen Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Eugendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgstall Kalham amp oldid 236570193