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Die Burgruine Alt Leonroth auch Altleonrod Waldschloss Lestein und Lippen Jakl Schlossl genannt ist die Ruine einer Hohenburg oberhalb der Teigitschklamm in der Gemeinde Sankt Martin am Wollmissberg im Bezirk Voitsberg in der Weststeiermark Sie wurde zur Sicherung der alten Strasse auf die Pack vermutlich am Ende des 12 Jahrhunderts errichtet und wahrscheinlich nach der Verlegung dieser Strasse im 15 Jahrhundert aufgegeben Burgruine Alt LeonrothBlick auf die beiden erhaltenen Reste der Ringmauer im Westen und Nordwesten der Anlage Blick auf die beiden erhaltenen Reste der Ringmauer im Westen und Nordwesten der Anlage Alternativname n Altleonrod Waldschloss Lestein Lippen Jakl SchlosslStaat OsterreichOrt Sankt Martin am WollmissbergEntstehungszeit vermutlich Ende des 12 JahrhundertsBurgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineBauweise grossformatiges lagerhaftes BruchsteinmauerwerkGeographische Lage 47 0 N 15 8 O 47 001906 15 137025 640 Koordinaten 47 0 6 9 N 15 8 13 3 OHohenlage 640 m u A Burgruine Alt Leonroth Steiermark Inhaltsverzeichnis 1 Standort und Name 2 Geschichte 3 Anlage 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksStandort und Name BearbeitenDie Ruine der Hohenburg steht in der zu Sankt Martin am Wollmissberg gehorenden Katastralgemeinde Grosswollmiss sudostlich des Bauernhofes Lippenjakl an der alten Strasse uber die Teigitschklamm auf die Pack Sie befindet sich dort auf einem nach Nordwesten und Sudosten orientierten Hohenzug uber der Teigitschklamm der nach Sudwesten und Nordosten hin steil sowie nach Sudosten in Terrassen abfallt Die Verbindung zum Hinterland im Nordwesten ist durch einen machtigen aus dem Fels gehauenen Halsgraben gesichert 1 In seinen fruhen Arbeiten verortete Robert Baravalle die Burg Alt Leonroth falschlicherweise auf einen Felskopf unmittelbar westlich der Burg Neu Leonroth In Wirklichkeit liegt Alt Leonroth etwa 2 5 Kilometer sudsudwestlich von Neu Leonroth 2 Der Name Leonroth gilt als hofischer Burgname und setzt sich aus dem mittelhochdeutschen Lewe oder Leun fur Lowe oder dem Personennamen Leo sowie dem mittelhochdeutschen roden was soviel wie urbar machen bedeutet zusammen Eine Deutung des Namens als Rodung am Hugel ist auch moglich Der Namensbestandteil Alt dient zur Unterscheidung von der Burg Neu Leonroth Neben dem Namen Leonroth in verschiedenen Schreibweisen wird die Burg auch Waldschloss Lestein oder Lippen Jakl Schlossl genannt 1 3 4 Geschichte BearbeitenDie Burganlage wurde vermutlich Ende des 12 Jahrhunderts von der Familie der Kremser errichtet denen auch die Burg Krems bei Voitsberg gehorte um die Strasse uber die Teigitschklamm auf die Pack zu sichern Sie nannten sich im Zusammenhang mit ihren Burgen auch Krems Leonrode Als moglicher Bauherr der Burg kann Otto von Krems angesehen werden der sich 1196 erstmals von Lewenrode und 1218 de Levnrode nannte Wann die Anlage aufgegeben wurde ist unbekannt vermutlich aber im 15 Jahrhundert im Zusammenhang mit der Verlegung der Strasse auf die Pack 1 3 Archaologische Untersuchungen fanden bisher nur in der Form kleinflachiger Grabungen an der vermuteten Stelle der im Burghof gelegenen Zisterne und eines an die Ringmauer angebauten Raumes sowie in den Jahren 2004 und 2006 durchgefuhrten Metallprospektionen statt Bei den Grabungen wurden Gefasskeramiken gefunden welche aus der Zeit zwischen der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts und dem 16 Jahrhundert stammen Die Metallfunde aus dem gesamten Burgareal stammen zum Grossteil aus der Neuzeit und der Gegenwart Es wurden aber auch sechs Geschossspitzen sowie die Parierstange eines Dolches aus der Zeit zwischen dem 13 Jahrhundert und dem 15 Jahrhundert gefunden Funde die sich eindeutig dem Hochmittelalter zuordnen lassen fehlen bisher 5 Anlage Bearbeiten nbsp Das westliche Teilstuck der Ringmauer mit den drei SchiessschartenDas im Grundriss langsrechteckige Burgareal wird von einer Ringmauer umgeben welche heute grossteils nur mehr in ihren Fundamenten erkennbar ist Nur mehr an der nordwestlichen Mauerecke uber dem Halsgraben sowie im Westen haben sich ubermannsgrosse Reste der Ringmauer erhalten Das grossformatige und lagerhafte Bruchsteinmauerwerk der Mauerreste lasst auf eine Entstehung am Ende des 12 Jahrhunderts oder den Beginn des 13 Jahrhunderts und auf die Errichtung der gesamten Anlage in einem Bauabschnitt schliessen Das westliche Mauerstuck weist drei einfache Schiessscharten fur Armbruste auf 1 Neben Teilen der Ringmauer sind alle Mauerreste der Burg nur mehr als Fundamente erhalten Im Suden der Anlage wurde zwischen der ostlichen und der westlichen Ringmauer ein Gebaude eingebaut welches im Grundriss drei Raume aufweist An der westlichen Ringmauer befand sich ein schmales Gebaude welches heute noch in Resten erhalten ist Im Nordwesten der Anlage befand sich vermutlich eine Schildmauer vorauf ein Schuttkegel schliessen lasst 1 Siehe auch BearbeitenBurg Neu Leonroth Burg Krems Liste der Burgen und Schlosser in OsterreichLiteratur BearbeitenWerner Murgg Burgruinen der Steiermark Hrsg Bundesdenkmalamt B Band 2 Ferdinand Berger amp Sohne 2009 ISSN 1993 1263 S 148 149 Ernst Lasnik Die Burgen Alt und Neu Leonrod In St Martin am Wollmissberg Gemeinde St Martin am Wollmissberg 2007 S 55 Bernhard Hebert KG Grosswollmiss In Fundberichte aus Osterreich Band 45 Jahrgang 2006 Wien 2007 S 61 Ernst Lasnik KG Grosswollmiss In Fundberichte aus Osterreich Band 43 Jahrgang 2004 Wien 2005 S 56 Ernst Lasnik Renovierungsmassnahmen auf weststeirischen Burgen und Schlossern Mitteilungsblatt der Korrespondenten der Historischen Landeskommission fur Steiermark MKHLK Band 6 Jahrgang 1999 S 226 230 Ernst Lasnik Burgen und Renovierungsmassnahmen auf weststeirischen Schlossern Mitteilungen des steirischen Burgenvereines MStBV Band 20 Jahrgang 1999 S 226 ff Kurt Woisetschlager Peter Krenn Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Steiermark ohne Graz Topographisches Denkmalerinventar hrsg vom Bundesdenkmalamt Abteilung fur Denkmalforschung Verlag Anton Schroll Wien 1982 ISBN 3 7031 0532 1 Seiten 268 als Burgruine im Unterschied zur Veste Neu Leonroth Herwig Ebner Burgen und Schlosser in der Steiermark Teil III Graz Leibnitz West Steiermark 2 Auflage Wien 1981 1 Auflage 1967 S 112 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Werner Murgg Burgruinen der Steiermark Hrsg Bundesdenkmalamt B Band 2 Ferdinand Berger amp Sohne 2009 ISSN 1993 1263 S 148 Werner Murgg Burgruinen der Steiermark Hrsg Bundesdenkmalamt B Band 2 Ferdinand Berger amp Sohne 2009 ISSN 1993 1263 S 149 a b Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 2 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 13 Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 2 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 171 Werner Murgg Burgruinen der Steiermark Hrsg Bundesdenkmalamt B Band 2 Ferdinand Berger amp Sohne 2009 ISSN 1993 1263 S 148 149 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgruine Alt Leonroth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 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