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Die Burgkirche St Michael in Schollang bei Oberstdorf ist die alteste katholische Pfarrkirche 1 des Ortes Burgkirche Schollang Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 2 1 Orgel 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Auf dem Steilhang gelegene Burgkirche nbsp Hinweis zur Geschichte auf der UmfassungsmauerDie Kirche befindet sich auf einem bewaldeten Schiefersteilhang sudwestlich des Ortes Schollang oberhalb des Illertals der schon in vorgeschichtlicher Zeit ein Hohlenheiligtum und spater eine ratische Hohenburg beherbergt haben konnte Die erste urkundliche Erwahnung der Kirche uff dem Burgk stammt aus dem Jahr 1351 die heutige Gestalt der Kirche durfte auf den Anfang des 15 Jahrhunderts zuruckgehen Teile des Bauwerks sind aber noch alter bei der Umgestaltung wurden auf der Nord und Westseite Teile des fruhmittelalterlichen Vorgangerbaus einbezogen An Pfingsten 1579 wurden Dachstuhl und Turm sowie drei Glocken durch einen Blitzschlag zerstort Dank einer Stiftung des Augsburger Bischofs Marquard vom Berg konnte eine von Hans Frei in Kempten gegossene Glocke erworben werden Diese Glocke soll ursprunglich bis Kempten zu horen gewesen sein wurde aber durch zahlreiche eingeschlagene Nagel gedampft damit sie in Kriegszeiten nicht den Standort der Kirche den Feinden verriet Sie hing bis 1804 in einem Glockenhaus bei der Burgkirche und wurde dann in die neue Pfarrkirche des Ortes uberfuhrt Die Glocke tragt die Schulterumschrift GOT VERGLEICH VNS GNAD MARQVART VON GOTTES GNADEN BISCHOVE ZVE AVGSPVRG VND THVMB BROBST ZVE BAMBERG Die Giesserinschrift lautet HANS FREI ZVO KEMPTEN HAT MICH GOSE Die Glocke ist 1 02 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 1 32 Metern Sie tragt als Datum die Jahreszahl 1579 und ist mit den Wappen des Bistums Augsburg sowie ihres Stifters und Reliefs des Evangelisten Johannes und der Kronung Mariens geschmuckt nbsp Nische auf der Nordseite1580 wurde der Dachstuhl wieder aufgebaut eine Rotelinschrift am oberen Kehlbalken lautet Die Kuerchen die ist ver brunnen da man zalt 1579 und wider bauet im 1580 iar Ebenfalls erhalten sind zwei Meisterzeichen Die ursprunglich gotischen Fenster wurden im 18 Jahrhundert zu Rundbogenfenstern erweitert vermutlich wurden damals auch Fenster in die bis dahin fensterlose Nordwand gebrochen Die Kirche wurde in spatgotischem Stil erweitert und nach Suden verbreitert Sie erhielt einen dreiseitig geschlossenen Chor sowie eine Sakristei ausserdem wurde wohl fur eine Olberggruppe auch eine Wand mit Nischen angebaut Der Dachreiter mit Zwiebelhaube stammt aus dem Jahr 1837 In der Zeit von 1969 bis 1985 fanden Renovierungsarbeiten statt Aus dem Jahr 1969 stammt die Dachdeckung mit Zedernholzschindeln Bis 1804 diente die Burgkirche als Pfarrkirche der Gemeinde Schollang danach nur noch als Friedhofskapelle Ausstattung BearbeitenAm Westeingang befanden sich einst Fresken aus dem 15 Jahrhundert die eine Gerichtsszene mit Christus Maria und Michael mit der Seelenwaage zeigten nbsp Die AltareDie Altare der Kirche stammen aus dem Hochbarock Der Hochaltar zeigt den Erzengel Michael als Namenspatron der Kirche beim Hollensturz Die Darstellung stammt aus der Zeit um 1680 Flankiert wird der Altar durch die Holzfiguren des Ignatius von Loyola und des Martyrers Johannes Nepomuk Im Auszug des Altars ist der heilige Wandel zu sehen Die Seitenaltare wurden 1707 von Paul Zeiller aus Reutte gestaltet Das linke Altarbild zeigt die Gottesmutter Maria die den vor ihr stehenden Johannesknaben davon abhalt das schlafende Jesuskind wachzukitzeln im Auszug ist die bussende Maria Magdalena zu sehen Das rechte Altarbild zeigt den heiligen Joseph und im Auszug ist Antonius von Padua mit dem Jesuskind zu sehen Die Engelsgestalten der Altare stammen von dem Bildhauer Ferdinand Ertinger aus Kempten Die Kirche besitzt einen achteckigen Taufstein aus der Zeit ihrer Erbauung Daruber befindet sich eine Figurennische mit den Heiligen Rochus Jakobus der Altere Ignatius von Loyola und Sebastian sowie den Bistumsheiligen Ulrich und Afra Im Auszug ist nochmals Maria Magdalena dargestellt Diese Arbeiten stammen aus der Zeit um 1680 Als Kuriosum gilt eine klassizistische Tumba auf der ein Allgauer Bauer in typischer Kleidung das Bahrtuch luftet Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1711 eingearbeitet wurde ein Priestergrabstein aus Sandstein aus dem 16 Jahrhundert Die Apostelkreuze im Chor und an der Nordwand stammen aus der Phase der Spatgotik Unter der Empore in der Sudwestecke steht eine etwa lebensgrosse holzerne Figur des gefesselten Schmerzensmannes nbsp DeckeDie Kirche besitzt eine Bretterdecke die in ahnlicher Form schon vor dem Brand 1579 existierte Sie zeigt stilisierte pflanzliche Motive in den Farben Rot Blau und Schwarz Die Decke wurde nach dem Blitzeinschlag und dann wieder 1898 erneuert nbsp Friedhof und Sudseite des LanghausesEin Zugang auf der Sudseite des Langhauses wurde vermauert und auf der Aussenseite zur Gedenk und Grabstatte fur die Schollanger Pfarrer umgestaltet Hier ist auch der Erschliesser der Breitachklamm Johannes B Schiebel beigesetzt Der Friedhof bei der Kirche wird heute noch von den Gemeinden Schollang Rubi Reichenbach Au Ober und Unterthalhofen genutzt Die meisten Graber sind traditionsgetreu nach Osten ausgerichtet Teile der alten Umfassungsmauer aus Roll und Bruchsteinen mit Schindeldeckung sind erhalten Ausserhalb des Friedhofs sudlich der Kirche befindet sich die einzige erhaltene Kreuzwegstation aus dem 18 Jahrhundert Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde von dem Orgelbauer Franz Fidelis Haaser Stiefenhofen im Jahre 1876 erbaut Das Instrument hat 12 Register auf einem Manualwerk und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 2 Manualwerk C g31 Bordun 16 2 Principal 8 3 Gedackt 8 4 Gamba 8 5 Salicional 8 6 Dolce 8 7 Oktav 4 8 Flote 4 9 Mixtur 2 Pedal C f110 Subbass 16 11 Violonbass 16 12 Oktavbass 8 Koppel I P nbsp Innenansicht Nordseite nbsp Empore nbsp Innenansicht Sudseite nbsp Burgkirche Schollang mit Rubihorn 1940Literatur BearbeitenWerner Schnell Schollang im Allgau Regensburg 4 Aufl 2005 ISBN 3 7954 4772 0 S 13 16Einzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg Informationen zur Orgel Christian Kohler Orgeln und Orgelbauer im Allgau von 1850 bis zur Gegenwart Diplomarbeit 2007 Musikhochschule Augsburg Nurnberg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgkirche Schollang Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbeschreibung47 452106 10 283589 Koordinaten 47 27 7 6 N 10 17 0 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgkirche Schollang amp oldid 225953312