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Burg Luftenberg ist die Ruine einer Hohenburg in der heutigen Gemeinde Luftenberg an der Donau im Bezirk Perg in Oberosterreich der erstmals 1125 urkundlich nachweisbar ist Ende des 16 Jahrhunderts wurde daneben das Schloss Luftenberg Neu Luftenberg errichtet wozu ein Grossteil der Burg abgetragen wurde Burg LuftenbergReste der Ringmauer Aussenansicht Reste der Ringmauer Aussenansicht Staat OsterreichOrt Luftenberg an der DonauEntstehungszeit 12 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineGeographische Lage 48 16 N 14 25 O 48 269816 14 40996 Koordinaten 48 16 11 3 N 14 24 35 9 OBurg Luftenberg Oberosterreich p3 Reste der HochburgReste der Ringmauer Innenansicht mit einer Reihe von Aussparungen die vermutlich dem Wehrgang dientenDie exponierte Lage auf dem Luftenberg hoch uber der Donau gegenuber der Traunmundung verlieh dem Standort eine strategische Bedeutung die zu seiner fruhen Besiedelung sowie zur Errichtung von Befestigungsanlagen fuhrten Dazu zahlt auch die Wallburg am Luftenberg aus der Spat Bronzezeit Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Besitzverhaltnisse 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenVon der einst grosszugig ausgebauten Anlage wurden Ende des 16 Jahrhunderts wesentliche Teile abgetragen und vermutlich zum Neubau des direkt angrenzenden Schlosses Luftenberg verwendet Lediglich Reste der Ringmauer und einige gemauerte Teile der Hochburg sind vorhanden Die Hochburg wurde auf einem 20 15 Meter grossen aus der Umgebung herausragenden Felsen errichtet und von einer viereckigen Ringmauer mit innenliegendem Wehrgang umschlossen Neben der Einhebung der spater verbotenen Weinmaut von den Donauschiffen war der Salzhandel uber Saumwege Richtung Bohmen auch fur die Burgherren von Luftenberg von wirtschaftlicher Bedeutung Besitzverhaltnisse BearbeitenDie Burg gehorte um 1125 der Edlen Frau Liutgard der Witwe des Ekkerich Eggericus de Luffinberc 1207 wird ein Hainericus de Lufftnberg erwahnt 1 und 1220 wurde die ursprunglich vermutlich weitgehend aus Holz bestehende Burg weiter befestigt 1237 scheinen die Luftenberger letztmals als Besitzer auf 1281 gehorte die Burg der Mechthild von Neidtperg ab 1282 ergaben sich geteilte Besitzverhaltnisse an der Veste Luftenberg Die Verleihung der einen Halfte erfolgte 1282 durch Herzog Albrecht von Osterreich die der anderen Halfte durch den Kuenringer Heinrich von Weitra Nach der Schlichtung von Streitigkeiten um den Besitz verzichteten die Kuenringer erst 1287 zu Gunsten des Landesfursten auf ihren Besitzanspruch Noch im 13 Jahrhundert erwarb Ulrich II von Kapellen unter anderem auch die Burg Luftenberg mit allem was die Rech als Lehen hatten Lehensnehmer der gesamten Burg waren ab den 1280er Jahren Chunrad und Mechthild Rech die sich in Folge nach Luftenberg nannten Die Rechs scheinen bis 1367 als Herren von Luftenberg auf und wurden dann von dem aus dem Muhlviertel stammenden Adelsgeschlecht der Gruber abgelost Diese forderten von den Donauschiffen unrechtmassig Abgaben und errichteten beim Luftenberg gebuhrenfreie Landestellen fur den Warenverkehr ins Muhlviertel Sie unterstutzten dabei die Burger von Freistadt zu Lasten der Stadt Enns nbsp Schloss links und Burg Luftenberg rechts nach einem Stich von Georg Matthaus Vischer von 1674Im Lehensbuch von Herzog Albrecht III scheinen nach 1374 je zur Halfte Jorg von Zwingenstein und Andre der Gruber gemeinsam mit Siegmund von Steinpach als Inhaber der Festung Luftenberg auf Nach dem Tod von Andre Gruber fiel der Halfteanteil an seine Tochter Agnes Diese heiratete Balthasar von Schallenberg und ubertrug ihm ihre Burghalfte Die andere Burghalfte samt dem Kirchenlehen durfte zu dieser Zeit dem Eustach Brodnacher Frodnacher gehort haben Spater scheinen bis 1679 nur noch die Schallenberger als Burgherren auf Anfang des 16 Jahrhunderts fand die Lehre Luthers zahlreiche Anhanger unter dem oberosterreichischen Adel Die Schallenberger richteten zur Verbreitung der lutherischen Lehre auf der Burg Luftenberg eine Schule fur die adeligen Sohne der Umgebung ein und holten dazu Lehrer aus der Lutherstadt Wittenberg u a den von Philipp Melanchthon entsandten Fridericus Lagus Bereits 1545 war Luftenberg zu klein und die Schule ubersiedelte zunachst nach Enns und spater nach Linz Indirekt gilt Luftenberg daher als Keimzelle der spateren Evangelischen Landschaftsschule der Stande von Osterreich ob der Enns und als Geburtsstatte des Akademischen Gymnasiums in Linz auf der Spittelwiese 1594 war Luftenberg als Zufluchtsort fur Frauen und Kinder vor der drohenden Turkengefahr vorgesehen 1635 trat der aus der Herrschaft Luftenberg stammende Martin Aichinger als protestantischer Fuhrer der Machlandischen Bauernbewegung auf Die Schallenberger durften im Zuge der Gegenreformation zum katholischen Glauben zuruckgekehrt sein Graf Christoph von Schallenberg ubernahm sich beim grosszugigen schlossartigen Ausbau des Meierhofes Neu Luftenberg und musste 1679 Burg und Schloss an Helmhart Christoph von Weissenwolff veraussern der die beiden Herrschaften Luftenberg und Steyregg vereinigte Mariette Weissenwolff ubergab Luftenberg 1923 an Helene Szapary deren Besitznachfolgerin 1942 Henriette Thurn und Taxis wurde 1961 gelangte der Besitz auf Grund eines Erbubereinkommens an Karl und Marietta Mensdorff Pouilly und seit 1978 ist deren Tochter Marie Antoinette Krassay Besitzerin des Gutsbestandes Luftenberg Literatur BearbeitenOskar Hille Fuhrer zu samtlichen Burgen und Schlossern Oberosterreichs S 106 107 Oskar Hille Burgen und Schlosser in Oberosterreich 2 Auflage 1992 Seite 106 Norbert Grabherr Burgen und Schlosser in Oberosterreich 3 Auflage 1976 S 196 198 Norbert Grabherr Historisch topographisches Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze Oberosterreichs 1975 S 85 Heimatverein und Gemeinde Luftenberg an der Donau Heimatbuch Luftenberg an der Donau 1997 Pfarre St Georgen an der Gusen 700 Jahre Kirche zum hl Georg in St Georgen a d Gusen Pfarrbuch St Georgen 1988 Erhard Wansch Luftenberg an der Donau Wohnen und wohlfuhlen am Stadtrand von Linz In Verein zur Herausgabe eines Bezirksheimatbuches Perg Gemeinden des Bezirkes Perg Unsere Heimat Der Bezirk Perg 1995 Bundesdenkmalamt Wien Herausgeber DEHIO handbuch Oberosterreich Band 1 Muhlviertel Wien 2003 Erwin M Ruprechtsberger Otto H Urban Eine bronzene Schwertklinge vom Luftenberg Zur Spatbronzezeit im Linzer Raum In Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 2003 2004 Linz 2004 S 313 326 ooegeschichte at PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgruine Luftenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss und Burg Luftenberg bei burgenkunde atEinzelnachweise Bearbeiten Erich Trinks Bearb Urkunden Buch des Landes ob der Enns Band 2 Wien 1856 CCCLV S 309 archive org Hainericus de Lufftnberg als Zeuge 1207 Dornbach Leopold VII Herzog von Osterreich und Steiermark genehmigt die Ehe der Alheit der Tochter seines Ministerials Ernst von Traun welche den wurzburgischen Dienstmann Dietrich von Puhel geehelicht hatte gegen gleiche Theilung der Nachkommen derselben zwischen ihm und dem Bisthume Wurzburg Normdaten Geografikum GND 1073216578 lobid OGND AKS VIAF 316740143 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Luftenberg amp oldid 220397311