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Die Burg Enger in der Geschichte auch einmal legendenhaft Burg Wittekinds genannt war eine Burg in Enger Kreis Herford in Nordrhein Westfalen Der Burgstall an dem die Burg gestanden haben soll wird Burgstatte genannt und liegt in dem Winkel Burgstrasse Backerstrasse heute Burggraben Am Gebaude der Backerei die heute an dieser Stelle steht ist ein Hinweisschild angebracht Burg EngerHinweistafel auf die Burg Enger am Strackschen HausHinweistafel auf die Burg Enger am Strackschen HausAlternativname n Burg Wittekinds WittekindburgStaat DeutschlandOrt EngerBurgentyp OrtslageErhaltungszustand BurgstallGeographische Lage 52 8 N 8 33 O 52 138472222222 8 5583333333333 Koordinaten 52 8 18 5 N 8 33 30 OBurg Enger Nordrhein Westfalen p3 Das Stracksche Haus im Juni 2007 hier stand bis 1305 die Burg EngerInhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Baugeschichte 1 1 Die Ereignisse um das Jahr 1305 1 2 Burg Enger nach der Schleifung 2 Name 3 Standort 4 Fundstucke 5 Quellenlage zur historischen Burg 5 1 Bericht von Rektor Suhre 5 2 Beitrag zur Stadtgeschichte von Gustav Engel 5 3 Bericht eines Amtmanns in Enger aus dem Jahr 1844 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Baugeschichte BearbeitenDie Ereignisse um das Jahr 1305 Bearbeiten Die erste gesicherte Quelle uber die Burg Enger stammt aus dem Jahr 1305 1 In diesem Jahr wurde die Zerstorung dieser Befestigung beschlossen Uber das Datum der Errichtung ist nichts weiter bekannt ein Burgenbau durch den Sachsenherzog Widukind ist historisch nicht gesichert Die Burg gehorte den Edelherren von Lippe Wahrend territorialer Auseinandersetzungen unterlag Simon I zu Lippe drei Jahre zuvor im Jahre 1302 den Bischofen von Munster Osnabruck und Paderborn dem Grafen zu Ravensberg und der Stadt Herford 2 Der Grund fur die Auseinandersetzungen waren Klagen angebliche Raubzuge von Simon I von denen hauptsachlich das Stiftsgebiet von Osnabruck betroffen war Es kam zu einem Bundnis zwischen Ludwig von Ravensburg Bischof von Osnabruck seinem Bruder Graf Otto von Ravensburg den Bischofen von Paderborn Otto von Rietberg und Munster Otto III von Rietberg Neffe des Paderborner Bischofs Otto von Rietberg und der Stadt Herford Zuerst wurde die Burg 1302 eingeschlossen und belagert bis sie schliesslich fiel Simon I wurde gefangen genommen und im Osnabrucker Bucksturm festgehalten Nach anderthalb Jahren kam er frei Ihm wurde zur Auflage gemacht die Burg zu schleifen und zwar so dass sie nicht wieder aufgebaut werden konnte Alle Graben sollten zugeworfen werden 3 Burg Enger nach der Schleifung Bearbeiten Ob die Burg wirklich komplett geschleift wurde ist unklar In den folgenden Jahrhunderten ist immer wieder von Bestandteilen oder Ruinen die Rede welche gesehen wurden oder mit Quellen belegt worden sind Andererseits war die Burgstatte kurze Zeit nach Zerstorung der Burg mit einem burgerlichen Haus besetzt 4 Zur Burg gehorte beispielsweise eine Kapelle die nachweislich noch 1456 5 und 1501 6 bestanden hat Der Bergfried existierte noch im 17 Jahrhundert Er wurde als Gefangenenturm benutzt Das belegen Kirchenrechnungen aus dem Jahr 1640 die Ausgaben fur Reparaturen verzeichnen 7 Grabungen nach Fundamenten der Burg beispielsweise im Jahr 1881 forderten ausser Bauschutt und losen Trummern keine relevanten Artefakte zu Tage Name Bearbeiten Unseren Vorfahren galt dieser Platz als Statte der Burg Wittekinds so heisst es auf der Hinweistafel am Strackschen Haus in Enger Der Name Wittekindsburg der in einigen historischen Aufsatzen benutzt wird beruht somit auf einer Legende Bisher konnten Wissenschaftler und Historiker keinen Nachweis erbringen oder finden dass Widukind die Burg in Enger erbaut hat Standort BearbeitenDer Standort der Burg in dem Winkel Burgstrasse Backerstrasse heute Burggraben gilt unter den Heimatforschern als nach wie vor nicht geklart Zwar ist durch viele nachrichtliche Hinweise eindeutig belegt dass es eine Burg in Enger gegeben hat nicht aber wo Einen Hinweis gibt eine Informationstafel am einzeln stehenden Glockenturm der Stiftskirche Enger Dort steht geschrieben dass dieser Turm auf den Fundamenten einer Wehrmauer errichtet wurde der zur Burg gehort hat Der zweite Hinweis erfolgt durch eine Tafel am Strackschen Haus Fundstucke BearbeitenEine weitere Moglichkeit die Existenz der Burg indirekt zu beweisen sind Fundstucke Da ware zum einen das Bruchstuck eines Wappensteins das die lippische Rose darstellen soll Dieser ist Gustav Engel zufolge ein Fundstuck von der Burg Enger und im Inneren der Stiftskirche Enger eingemauert 8 Die gleiche Quelle berichtet auch uber Reste von Skulpturen Diese figurlichen Steine sind nicht mehr in der Aussenwand der Kirche eingemauert Zwar wurden sie im Garten der Familie Strack gefunden also dort wo die Burg gestanden haben soll stammen aber vermutlich aus dem 16 Jahrhundert 9 Von den Spiessen und anderen Sachen gibt es ausser dem historischen Bericht Reineccius keinen Beleg oder Beweis Quellenlage zur historischen Burg BearbeitenAuthentische Quellen sind aufgrund der fruhen Schleifung rar Grosstenteils stutzen sich die Angaben auf Berichte Erzahlungen oder indirekte Belege Ein erster nachrichtlicher Hinweis auf eine Burgkirche in Enger aus dem 13 Jahrhundert die der Autor Niemoller in seinem Buch Enger auf Seite 23 erwahnt 10 ist historisch nicht belegbar Andere historische Berichte zum Beispiel ein Amtmann in Enger aus dem Jahr 1844 kunden von einer Uberlieferung nachdem Widukind 807 im achten Jahrhundert auf einer Burg in Enger gelebt haben soll Bericht von Rektor Suhre Bearbeiten Es gibt einen Bericht eines Schulrektors Suhre der 1905 in den Ravensberger Blattern einer Zeitschrift fur Geschichts und Heimatkunde des Historischen Vereins fur die Grafschaft Ravensberg abgedruckt wurde Im Anfang des Artikels erwahnt er kurze Zeitungsberichte uber Nachgrabungen 1881 Ansonsten zitiert er Legenden und geht am Ende seines Berichtes auf die Funde rund um das ehemalige Burggelande ein 11 Beitrag zur Stadtgeschichte von Gustav Engel Bearbeiten Den Stand der Erforschung der Burg Enger im Jahr 1981 gibt Gustav Engel in einem Beitrag zur Stadtgeschichte wieder Im Abschnitt Die Burg der Herren zur Lippe in Enger fuhrt er relativ viele Belege auf Interessant sind dort vor allem zwei Quellenangaben Zum einen wird auf eine geografische Beschreibung der Grafschaft Ravensberg verwiesen nach der man im 18 Jahrhundert Spiesse und andere Sachen auf dem Burggelande gefunden haben will Zum anderen wird auf den deutschen Historiker Reiner Reineccius 1541 1595 verwiesen der angeblich im Jahr 1581 noch Ruinen der Burg gesehen habe 12 Im Originalbericht von Reineccius den er in lateinischer Sprache verfasst hat heisst es Unum istud de Angariae ruinis addo Der Historiker aus dem Mittelalter spricht nur von Trummern Uberresten in Enger Das Wort castrum lat fur Burg kommt nicht darin vor Auch erwahnt er nicht ausdrucklich dass er diese Uberreste selber gesehen hat 13 Bericht eines Amtmanns in Enger aus dem Jahr 1844 Bearbeiten Ein Amtmann wird in einem Bericht aus dem Jahr 1844 zum Thema Wittekindspende von Rudolf Harting wie folgt zitiert Die Wittekindspende ist bisher ununterbrochen und nach Tradition und Muthmassen seit dem Tode Wittekinds 807 in hiesiger Kirche alljahrlich am h drei Konigstage als dem Gedachtnistage dieses Sachsenfursten der im 8 Jahrhundert seine Burg in Enger zu Zeiten bewohnet 14 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Enger in der Topographia Westphaliae Matthaus Merian Quellen und Volltexte Eintrag zu Enger in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Lipp Reg II Nr 532 Claudia Haake Widukind amp Mehr Historische Entdeckungen in Enger Gustav Engel Dorf Amt und Stadt Enger S 37f Enger 1981 Gustav Engel Dorf Stadt und Amt Enger Enger 1981 S 40 Notariatsinstrument aus dem Jahr 1456 Urkunde vom 5 Januar 1501 uber den Verkauf einer jahrlichen Rente von Friedrich Nagel an Heinrich von Costfelde Gustav Engel Dorf Stadt und Amt Enger Enger 1981 S 28ff Gustav Engel Dorf Amt und Stadt Enger S 27 Abbildung S 29 Text Enger 1981 E Mail der Stadt Enger an Norbert Bangert Huckeswagen vom 16 Oktober 2007 D Niemoller Enger die Wittekindstadt in Sage und Geschichte Bielefeld 1927 Rektor Suhre Uber die Burg in Enger Aus Ravensberger Blatter fur Geschichts Volks und Heimatkunde Hrsg im Auftrag des Historischen Vereins fur die Grafschaft Ravensberg Bielefeld 1905 Gustav Engel Dorf Amt und Stadt Enger S 30 Enger 1981 Rudolf Harting Die Wittekindspende und das Timpkenfest zu Enger In Ravensberger Blatter Band 4 1939 S 28 Rudolf Harting Die Wittekindspende und das Timpkenfest zu Enger In Ravensberger Blatter Band 4 1939 S 25 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Enger amp oldid 235302907