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Der Bunte Saftkugler Glomeris klugii Syn Glomeris undulata und Glomeris conspersa auch Gesprenkelter Saftkugler genannt ist eine Art der zu den Doppelfussern gehorenden Saftkugler und in Zentral bis Sudeuropa beheimatet Bunter SaftkuglerBunter Saftkugler Glomeris klugii SystematikKlasse Doppelfusser Diplopoda Unterklasse ChilognathaOrdnung Saftkugler Glomerida Familie GlomeridaeGattung GlomerisArt Bunter SaftkuglerWissenschaftlicher NameGlomeris klugiiBrandt 1833Ein halb zusammengerolltes ExemplarEin konserviertes Exemplar das einen Grossteil seiner Farbe im Alkohol verloren hatHaufig sind die Tiere auch etwas dunkler gefarbt Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Gefahrdung 5 Lebensweise 6 Taxonomie 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Korperlange betragt 6 22 mm bleibt meist jedoch zwischen 8 und 17 mm Der Korper besteht aus 12 Korperringen Charakteristisch fur die Art ist die feine Sprenkelung auf den Ruckenschildern und der vorne breit hell gerandete Brustschild Die Art ist jedoch sehr variabel in ihrem Aussehen es existieren verschiedene Farbformen Haufig findet sich auf einem dunkelbraunen oder schwarzen Grund eine hellbraune Sprenkelung die Tiere wirken oft auch orange oder gelblich gefarbt Ebenso konnen Albinos Rufinos rotliche Exemplare oder melanistische dunkel gefarbte Tiere auftreten Hellere Exemplare zeigen meist eine aus Flecken zusammengesetzte Mittellinie Die Jungtiere konnen anders aussehen als die adulten Tiere was eine Bestimmung zusatzlich erschweren kann Fast ganz dunklen Exemplaren fehlen im Gegensatz zu Glomeris marginata immer die weissen Ruckenplatten Rander Auch der typische breit hell gerandete Brustschild ist bei diesen dunklen Exemplaren meist vorhanden Von den restlichen heimischen Arten der Gattung unterscheidet sich G klugii durch das Fehlen von Tupfelreihen statt scharf abgegrenzter Fleckenreihen findet sich die feine Sprenkelung auf den Ruckenschilden Die Flecken von Glomeris hexasticha konnen sehr verwaschen sein jedoch liegen sie immer in deutlichen Reihen hintereinander was einen Unterschied zu G klugii darstellt Die typisch gefarbten Tiere finden sich laut einem Bestimmungsschlussel von Rene Hoess 1 nur vom Sudwesten Deutschlands uber die zentralen Alpen bis nach Norditalien im ubrigen Gebiet findet sich die Farbungsvariante conspersa Dabei haben die typischen Tiere auf dem Praanaltergit einen pilzformigen dunklen Fleck und die conspersa Variante einen dreieckigen dunklen Fleck In anderer Literatur wird oft weder auf eine geographische Trennung noch eine Beschreibung der beiden Varianten hingewiesen Verbreitung BearbeitenGlomeris klugii lebt in Zentral bis Sudeuropa Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Osten Frankreichs uber die Schweiz das nordliche und zentrale Italien Deutschland und Osterreich bis nach Polen Tschechien Ungarn Slowenien Kroatien Bosnien Herzegowina und Montenegro Es existieren ausserdem unsichere Fundmeldungen aus Algerien 2 und Griechenland 1 Die nordliche Arealgrenze der Art liegt in Deutschland wo sie nordlich der Mittelgebirge nur an wenigen Stellen vorkommt In Deutschland lebt die Art weit verbreitet in Baden Wurttemberg und Thuringen Ausserdem kommt sie im nordlichen bis zentralen Bayern vor an einigen Stellen in Hessen an wenigen Stellen in Rheinland Pfalz im sudlichen Sachsen und Niedersachsen im Sudwesten von Sachsen Anhalt mit ein paar Fundstellen im nordlichen Teil des Bundeslandes und an wenigen Fundstellen im sudwestlichen Brandenburg Lebensraum BearbeitenGlomeris klugii ist eine typische Art der Mittelgebirge und eine Waldart die nur seltener im Offenland vorkommt Die Art bevorzugt naturliche Biotope und zeigt keinen hohen Grad an Synanthropie In ihrer Habitatwahl ahnelt sie den verwandten Arten Glomeris marginata und Glomeris hexasticha Es werden feuchtere Biotope bevorzugt aber auch in trockeneren Habitaten wurde die Art schon gefunden Die eurytope Waldart kann in einer Vielzahl verschiedener Habitate gefunden werden und lebt anders als Glomeris tetrasticha auch weitab der Vorzugsbiotope Beispiele fur Habitate in denen die Art gefunden wurde sind Laub und Mischwalder auf Muschelkalk und Basalt wahrend Walder auf Buntsandstein eher gemieden werden kuhl feuchte Blockhalden oder Mesobromion Kalk Halbtrockenrasen in denen die Art aber in viel geringeren Abundanzen vorkommt als in Waldern Obwohl die Art in Deutschland als warmeliebend gilt wurden fur Rheinland Pfalz oder Sachsen eher kuhle und feuchte Standorte beschrieben In ihren Habitaten kann die Art haufig unter Totholz oder Steinen gefunden werden Gefahrdung BearbeitenIn Deutschland ist die Art massig haufig und zusammen mit Glomeris hexasticha nach Glomeris marginata die zweithaufigste Saftkugler Art Sie gilt als ungefahrdet 3 Lebensweise BearbeitenDie Ablage der 40 50 Eier findet im Mai oder Juni statt Dabei zeigt die Art ein bemerkenswertes fur Saftkugler typisches Verhalten Mit den Laufbeinen modellieren die Weibchen kleine Erdkapseln die aus Kot und einem klebrigen Sekret zur Stabilisierung der Kapselwand bestehen Von Kotkrumeln unterscheiden sich solche Eikapseln durch ihre Grosse und die Beschaffenheit der Oberflache Sie haben einen Durchmesser von 2 5 3 mm und sind damit 2 3 mal grosser als die Kotkrumel Ausserdem hat die Eikapsel eine glatte offensichtlich modellierte Oberflache wahrend die Kotkugel rau und bruchig wirkt Das Risiko einer Vernichtung der Eier durch ungunstiges Klima oder Fressfeinde wird verringert indem jedes Ei einzeln selten auch zu zweit in eine Erdkapsel eingepackt wird und diese Kapseln dann verteilt werden Dieser Aufwand bringt mit sich dass weniger Eier abgelegt werden konnen Dennoch legt G klugii mehr Eier als beispielsweise G marginata oder G hexasticha Glomeris klugii ist eine mehrjahrige Fruhjahrs Herbst Art mit einem Aktivitatsmaximum im Fruhling genauer im Mai Auch die Jungtiere schlupfen im Fruhjahr Im Januar und Februar halten die Tiere eine Winterruhe in tieferen Bodenschichten Taxonomie BearbeitenDie Art wird haufig unter ihren sehr verbreiteten Synonymen Glomeris conspersa C L Koch 1847 und Glomeris undulata C L Koch 1844 beschrieben Die hohe Anzahl verschiedener Farbmorphen hat zur historischen Beschreibung zahlreicher Variationen und Unterarten gefuhrt Weitere Synonyme lauten 4 Glomeris bitaeniata Brolemann 1894 Glomeris crassitarsis Verhoeff 1911 Glomeris fuscomarmorata Lucas 1846 Glomeris irrorata C L Koch 1847 Glomeris larii Verhoeff 1921 Glomeris maculosa Verhoeff 1921 Glomeris marmorata Brandt 1833 Glomeris nobilis C L Koch 1836 Glomeris porphyrea C L Koch 1847 Glomeris pustulata var marmorata Brandt 1833 Glomeris quadrifasciata C L Koch 1847 Glomris tridentina Latzel 1884Innerhalb der Familie Glomeridae gehort Glomeris klugii zur Unterfamilie Glomerinae und in die Tribus Glomerini Literatur BearbeitenHarald Hauser Karin Voigtlander Doppelfusser Diplopoda Deutschlands 1 Auflage DJN Deutscher Jugendbund fur Naturbeobachtung Gottingen 2019 ISBN 978 3 923376 26 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bunter Saftkugler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Glomeris klugii In Bodentier Senckenberg World of Biodiversity Abgerufen am 20 Juni 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b Rene Hoess Bestimmungsschlussel fur dieGlomeris Arten Mitteleuropas und angrenzender Gebiete Diplopoda Glomeridae In Jahrb Naturhist Mus Bern Band 13 2000 S 3 20 Glomeris klugii Brandt 1833 in GBIF Secretariat 2021 GBIF Backbone Taxonomy Checklist dataset doi 10 15468 39omei abgerufen via GBIF org am 20 Juni 2021 H S Reip J Spelda K Voigtlander P Decker N Lindner Rote Liste und Gesamtartenliste der Doppelfusser Myriapoda Diplopoda Deutschlands In BfN Hrsg Rote Liste gefahrdeter Tiere Pflanzen und Pilze Deutschlands Band 4 Wirbellose Tiere Teil 2 In Naturschutz und Biologische Vielfalt Band 70 Nr 4 2016 S 301 324 Glomeris klugii auf millibase org A global species catalog of the myriapod class Diplopoda abgerufen am 20 Juni 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bunter Saftkugler amp oldid 234220589