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Der Bunker Wollenberg ist eine Bunkeranlage bei Bad Freienwalde Oder in Brandenburg Sie schutzte die militarische Tropospharenfunkzentrale 301 eine von drei typengleichen Anlagen die in der DDR Mitte der 1980er Jahre errichtet wurden Die beiden anderen Anlagen waren die Tropospharen Funkstation 302 in der Gemeinde Langsdorf bei Bad Sulze und die Tropospharenfunkzentrale 303 in Rohrsdorf bei Konigsbruck Die Anlagen gehorten zum strategischen Tropospharen Nachrichtensystem Bars des Warschauer Paktes Die technische Zone der Anlagen bestand aus einem zweigeschossigen Bunker eingestuft in die Schutzklasse D nach VA Klassifizierung und den Grundmassen von rd 30 30 m Die Schutzklasse D entsprach dem Uberdruck aus einer Kernwaffendetonation von 30 N cm damit annahernd der Waffenwirkung einer betonbrechenden Bombe von 250 kg Sprengstoff Die Legende der Anlage war die vorgebliche Nutzung als militarische Flugwetterstation Dekontamination Arbeitsplatz des SchleusenkommandantenInformationstafel am Eingang Inhaltsverzeichnis 1 Vorwende Nutzung 2 Heutige Nutzung 3 Bildergalerie 4 Literatur 5 WeblinksVorwende Nutzung Bearbeiten nbsp Drucktur und Blick in den Zugangsstollen nbsp Darstellung der Tropospharenfunkzentrale 301 als StutznachrichtenzentraleMit ihrer Zugehorigkeit zum Tropospharen Nachrichtensystem BARS gehorten die Stationen zum Bestand des Einheitlichen Nachrichtensystems ENS der Teilnehmerlander des Warschauer Pakts Im nationalen Rahmen wurden sie als Stutznachrichtenzentralen 301 303 StNZ bezeichnet und gingen als solche in das gedeckt vorbereitete Nachrichtensystem der NVA ein Mit diesen Bezeichnungen war gleichsam eine Tarnlegende gegeben Mit der Zuordnung von taktischen Tarnnamen fur Wollenberg als TUSHURKA wurde eine weitere Verschleierung erreicht Die Tropospharenfunkzentrale 301 war fur die Aufnahme von vier Tropospharenfunkgeratesatzen projektiert gebaut und vorbereitet gleichbedeutend mit der Moglichkeit in vier verschiedenen Richtungen Tropospharenfunkverbindungen herzustellen Tatsachlich waren jedoch nur drei Geratesatze installiert Jeder erlaubte die Herstellung von 60 Tropospharenfunkkanalen Aus der Gesamtzahl der Kanale konnten von der Tropospharenfunkstation 301 bis zu 48 operative Kanale zur Hauptfuhrungsstelle des Ministeriums fur Nationale Verteidigung der DDR im Bunker Harnekop uber Fernmeldekabel oder Richtfunkgeratesatze FM 24 400 Frequenzmodulation weitergeschaltet werden Die Weiterschaltung und Ubergabe von Kanalen war Gegenstand von Qualifizierungsmassnahmen in der Nutzungsphase des Systems nach Programmzeiten und im Rahmen von internationalen Schaltubungen Aus der Hauptnachrichtenzentrale des MfNV wurden im Mai 1990 die ersten operativen Nachrichtenkanale als Reserve WTsch Regierungsverbindungen uber die Tropospharenfunkstation 301 ins Ausland geschaltet und betrieben Die stationar ortsfest eingesetzte Tropospharenfunk Technik kam aus der Produktion der UdSSR und trug die Bezeichnung R 417 BAGET S Erganzend war in der Tropospharenfunkzentrale 301 konventionelle Funk Richtfunk und Fernmeldetechnik installiert Die Ausbreitung der elektromagnetischen Wellen im Tropospharenfunksystem basiert auf der Nutzung der Eigenschaften der Troposphare Bereich des Wetters 12 17 Kilometer wo sie ein Feld der Strahlungsbegegnung bilden Darin entsteht ein Streustrahlungsvolumen das Teile der homogenen Atmosphare im Verhaltnis zu den Wellenlangen in Schwingungen versetzt welche sich in Richtung der Gegenstellen ausbreiten Troposcatter Nach einer Kernwaffendetonation ist die Troposphare mit zusatzlichen Schmutz und Staubpartikeln angereichert d h auch das Feld der Strahlungsbegegnung was zu einer Erhohung der Schwingungsbewegung und damit zu einer Feldstarkeerhohung der Signale sowie zu einer Verbesserung der Qualitat der Verbindung fuhrt Im Zusammenhang mit den Ausbreitungsbedingungen elektromagnetischer Wellen wird das Feld der Streustrahlbegegnung oft als Reflektorschicht bezeichnet Flachenmassig nahm die Tropospharenfunkstation ein Areal von rund 10 ha ein Heutige Nutzung BearbeitenDer Bunker ist privatisiert und wird vom ansassigen Verein Militarhistorisches Sonderobjekt 301 Wollenberg e V betrieben In unzahligen Einsatzen unterstutzt durch Freunde und Fachpersonal haben die Vereinsmitglieder nicht nur den Bunker aus einem Zustand der Verwustung begehbar und der Offentlichkeit zuganglich gemacht Auch alle oberirdischen Objekte sind rekonstruiert die Raumlichkeiten teilweise in den Originalzustand zuruck versetzt und fur die Prasentation von militarischen Bekleidungs und Ausrustungsgegenstanden und Nachrichtenkleingerat der NVA vorbereitet und genutzt Der geschutzte Garagenkomplex mit seinem Vorplatz einst fur mobile Reserveantennentechnik gebaut ist Zentrum der Prasentation von wieder hergestellten mobilen Nachrichtengeratesatzen der NVA auf unterschiedlichen fahrbereiten Fahrzeugbasen So ist das Sende und Empfangs sowie das Stromversorgungsfahrzeug eines erst 1990 in die NVA eingefuhrten mobilen Tropospharenfunkkomplexes des Typs R 417 BAGET auf der Kfz Basis eines KAMAZ russisches Modell zu besichtigen Die Anlage ist in die Liste der Denkmale des Landes Brandenburg eingetragen Der Verein erinnert mit seinen offentlichen Fuhrungen an den Kalten Krieg in Europa Der Bunker wird von den Besuchern so erlebt als ware er nie ausser Betrieb gegangen Die Imitation von Systemzustanden der Gerate das Rauschen von Nutz und Storsignalen in den Funkkanalen der Kurzwellen Funkstation von Funkamateuren und die qualitativen Details der Vorstellung des Bunkers sowie die Erlauterungen zu Funktion und Zweckbestimmung sollen den Besuchern einen moglichst realistischen Eindruck der Anlage vermitteln Bildergalerie BearbeitenEinrichtungsdetails nbsp Gammazahler und andere Messgerate nbsp Arbeitsplatz des Diensthabenden fur eine Tropospharenfunkrichtung nbsp Fernvermittlungsschrank 4 FVS des Not und Havarienetzes der NVA nbsp Mobile Variante des Geratesystems R 417 BAGET nbsp Blick auf die mobile Ausstellungstechnik nbsp Anlieferung mobiler Nachrichtentechnik nbsp Hochspannungs sicherungsanlageLiteratur BearbeitenHans Werner Deim Hans Georg Kampe Joachim Kampe Wolfgang Schubert Die militarische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg Inhalte Strukturen verbunkerte Fuhrungsstellen Anlagen Meissler Honow 2008 ISBN 978 3 932566 80 6 Joachim Kampe Das Tropospharen Nachrichtensystem BARS und die Bunkeranlage Wollenberg ISBN 978 3 932566 90 5 Gotz Thomas Wenzel Geheimobjekt Atombunker Die Tropospharen Funkstation Eichenthal 2 durchgesehene Auflage Links Berlin 2008 ISBN 978 3 86153 388 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bunker Wollenberg Sammlung von Bildern www bunker wollenberg eu Dokumentation der Redaktion Spiegel Online Nov 2008 Bunker einer Tropospharen Funkstation wird Fuhrungsbunker der Volksmarine der DDR Wollenberg als StNZ Stutznachrichtenzentrale fur die HFuSt Hauptfuhrungsstelle der NVA52 741327777778 13 962077777778 Koordinaten 52 44 28 8 N 13 57 43 5 O 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