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Ein Funkkanal ist in der Funktechnik eine Frequenz bzw ein Frequenzbereich auf dem ein Funksignal ubertragen wird z B analoge Sprache oder digitale Daten Die Bandbreite des Kanals ist ausschlaggebend fur die Menge der Information die pro Zeitspanne daruber gesendet werden kann Je grosser die Bandbreite gewahlt wird desto mehr Daten konnen ubertragen werden aber desto weniger Kanale passen ohne Uberlappungen in ein bestimmtes Frequenzband Daruber hinaus ist die Bandbreite ausschlaggebend fur raumliche Signalschwankungen Bei digitaler Ubertragung spricht man von der Datenrate eines Kanals Je nach Verwendungszweck wurden auf bestimmten Frequenzbereichen Kanalraster definiert Diese geben den Abstand eines Funkkanals zum nachsten und oft auch dessen Modulationsart an Zeitvarianz und Frequenzselektivitat BearbeitenBei einem Funkkanal gibt es grundsatzlich Mehrwegeausbreitung Ausbreitungspfade lassen sich nach Betrag und Phase als komplexe Grosse darstellen Die Ubertragungsfunktion des Funkkanals kann als Verhaltnis zwischen Sende und Empfangsspannung aufgefasst werden Die Ubertragungsfunktion G f t displaystyle underline G f t nbsp ist im Folgenden aufgefuhrt Hierbei wird nur der Betrag der Sendespannung betrachtet sodass die Phase der Empfangsspannung direkt die Phase der Ubertragungsfunktion darstellt G f t U f t RX U f t TX displaystyle underline G f t frac underline U f t text RX underline U f t text TX nbsp Der Funkkanal ist kein LTI engl linear time invariant System Dies kommt beispielsweise dadurch zustande dass sich das Wetter entlang einer Ubertragungsstrecke verandert oder dadurch dass sich Sender und oder Empfanger bewegen Man spricht deswegen von der Zeitvarianz Der Funkkanal lasst sich im Zeitbereich so beschreiben dass wenn der Kanal am Eingang mit einer harmonischen Schwingung angeregt wird am Ausgang ein verandertes Signal auftritt Die Veranderung entspricht einer Amplituden und Phasenmodulation dieser Schwingung Dieser Effekt ruhrt daher dass bei der Ubertragungsfunktion Betrag und Phase sich zeitlich verandern wie es auch bei den beiden genannten Modulationsarten der Fall ist Die Spannung an der Empfangsantenne ist grundsatzlich frequenzabhangig was auf physikalische Effekte zuruckzufuhren ist z B auf die Freiraumdampfung Man spricht von der Frequenzselektivitat Um die Frequenzselektivitat eines Funkkanals im Zeitbereich zu beschreiben dient das engl Power Delay Profile mit der Kenngrosse Impulsverbreiterung Das Power Delay Profile zeigt zu welcher Zeit t displaystyle tau nbsp Leistungen von Mehrwegesignalen empfangen werden Man kann nun die mittlere Laufzeit berechnen und schauen wie stark das Power Delay Profile abweicht welches als Standardabweichung angegeben wird Dabei spricht man auch von der Impulsverbreiterung Je grosser diese ist je grosser also die Laufzeitendifferenzen des auf mehreren Wegen eintreffenden Signals ist desto frequenzselektiver ist ein Funkkanal Bandbreite BearbeitenEs gilt grundsatzlich der Zusammenhang Je breitbandiger ein Signal desto unwahrscheinlicher ist die gleichzeitige Ausloschung auf allen Frequenzen in einem Raumpunkt durch Interferenz Das heisst dass der Empfang eines breitbandigen Signals mehrere Gigahertz Bandbreite raumlich eher konstant ist als bei z B dem eher schmalbandigen Bluetooth Modellierung BearbeitenDas Ziel der Modellierung eines Funkkanals ist die Vorhersage des Empfangssignals an einem beliebigen raumlichen Punkt Kanalmodelle konnen zur Berechnung der Impulsantwort herangezogen werden Das heisst dass der Funkkanal durch ein entsprechend gutes Modell mathematisch einwandfrei beschrieben werden kann Grundsatzlich unterscheidet man bei der Modellierung zwischen vier Vorgehensweisen Deterministische Kanalmodelle Stochastische Kanalmodelle Geometrisch stochastische Modelle Vereinfachte KanalmodelleBei Deterministischen Kanalmodellen ist eine realitatsgetreue dreidimensionale Nachbildung des Szenarios notwendig Dies beinhaltet Materialeigenschaften wie Permittivitat oder Elektrische Leitfahigkeit Die erste Kategorie lasst sich in zwei Grundvorgehensweisen unterteilen Das aufwendigste Verfahren beruht auf der Losung der Maxwell Gleichungen um die Feldstarke in jedem Raumpunkt vorhersagen zu konnen Es ist leicht nachvollziehbar dass diese Methode viel Speicherplatz bedarf und eine gute Rechenleistung voraussetzt Daruber hinaus gibt es das strahlenoptischen Verfahren engl Ray Tracing Hierbei werden mogliche Ausbreitungspfade gesucht und unter Berucksichtigung von Beugung Streuung und Reflexion das Empfangssignal berechnet Beide Verfahren konnen in einem Raum z B Wohnzimmer oder auf eine ganze Funkzelle Mobilfunk in einer Stadt angewendet werden Bei stochastischen Kanalmodellen z B dem Taped Delay Line Kanalmodell wird ein direkter Pfad dargestellt ohne Hauser dazwischen bezogen auf das Beispiel mit der Funkzelle Dazu kommen nun pseudo zufallig verzogerte Ausbreitungspfade Der grosse Vorteil liegt hier in dem geringen Aufwand Die 3D Nachbildung fallt weg und die benotigte Rechenzeit schrumpft stark im Vergleich zu den obigen Modellen Man kann bei einem stochastischen Kanalmodell auf ein Filter mit endlicher Impulsantwort zuruckgreifen Die Impulsantwort des Kanals ist dann naturlich eine endliche Impulsfolge Die Filterkoeffizienten mussen auf pseudo zufallige Weise entstehen und bei einer Simulation eine Funktion der Zeit darstellen Fur die Filterkoeffizienten kann bei direkter Sichtverbindung auf die Rice Verteilung und bei einer nicht optischen Verbindung auf die Rayleigh Verteilung zuruckgegriffen werden Bei einem geometrisch stochastischen Vorgehen wird stochastisch eine dreidimensionale Situation erzeugt und dann Pfade gesucht Oft reichen sehr triviale Losungsansatze zur Berechnung eines Funkkanals Die letzte Kategorie umfasst beispielsweise das Zweistrahlmodell bei welchem von zwei Strahlen ausgegangen wird Einem direkten und einem indirekten reflektierten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Funkkanal amp oldid 233112788