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Mit Kanalraster wird in der Funktechnik die Differenz der Mittenfrequenzen zweier benachbarter Ubertragungskanale in einem Frequenzband bezeichnet Die benotigte Bandbreite eines dieser Ubertragungskanale kann kleiner gleich oder grosser als das Kanalraster sein Ist das Kanalraster kleiner als die Kanalbandbreite spricht man von uberlappenden Kanalen Inhaltsverzeichnis 1 Lang und Mittel und Kurzwellenrundfunk 2 Ultrakurzwelle Band II 3 Fernsehfunk 4 Flugfunk 5 Betriebsfunk 6 BOS Funk 7 Seefunk 8 Amateurfunk 9 Freenet 10 Literatur 11 EinzelnachweiseLang und Mittel und Kurzwellenrundfunk BearbeitenIn Europa Asien Afrika und Australien betragt in den Lang und Mittelwellenrundfunkbandern das Kanalraster 9 kHz die Kanalmittenfrequenzen sind Vielfache von 9 kHz Eine Ausnahme bildeten die beiden ursprunglich fur 180 kHz koordinierten Sender Felsberg Berus Programm Europe 1 und der Sender Zehlendorf Deutschlandradio Kultur die zur Reduktion von gegenseitigen Storungen um 3 kHz nach oben bzw unten verschoben waren Beide existieren nicht mehr Auf dem amerikanischen Doppelkontinent betragt das Kanalraster 10 kHz die Kanalmittenfrequenzen sind Vielfache von 10 kHz Im Kurzwellenbereich wird innerhalb der Rundfunkbander weltweit ein 5 kHz Raster verwendet die Kanalmittenfrequenzen sind Vielfache von 5 kHz Ultrakurzwelle Band II BearbeitenIm Rundfunkband II UKW Horfunk wird ein Kanalraster von 100 kHz verwendet 1 In einigen Landern und im Breitbandkabel wird vereinzelt auch ein Kanalraster von 50 kHz verwendet Die bei Empfangsgeraten bis in die 1970er Jahre oftmals auf der Frequenzskala dargestellten Kanale im 300 kHz Raster beginnend mit Kanal 2 entspricht 87 6 MHz 2 haben seit langem keine praktische Bedeutung mehr Fernsehfunk BearbeitenIn Deutschland und Westeuropa liegen die Kanale in den Bandern VHF Band I Kanal 2 bis 4 Abstand 7 MHz und Band III Kanal 5 bis 12 Abstand 7 MHz sowie UHF Band IV und V Kanal 21 bis 69 Abstand 8 MHz Siehe hierzu Frequenzen der Fernsehkanale Flugfunk BearbeitenBis in die fruhen 1970er Jahre war das Kanalraster im Flugfunk Sprechfunk 50 kHz und wurde dann auf 25 kHz reduziert Dies bedeutete eine Verdopplung der nutzbaren Kanale Fur den VHF Sprechfunk im Flugfunk ist der Bereich 117 975 MHz bis 137 000 MHz von der Internationalen Fernmeldeunion ITU in den Radio Regulations festgelegt Moglich sind Frequenzen von 118 000 MHz bis 136 975 MHz fur Flugfunkanwendungen Mit dem 25 kHz Kanalraster ergeben sich somit 760 mogliche VHF Sprechfunkfrequenzen Betriebsart ist AM Amplitudenmodulation Die Frequenzen beziehungsweise Kanale sind auf den Flugplatzkarten und Flugkarten veroffentlicht Antrage auf Frequenzzuteilung fur eine Bodenfunkstelle konnen uber die zustandigen Landerbehorden in Deutschland bei der Bundesnetzagentur gestellt werden Die Zunahme des Flugverkehrs erforderte eine Kapazitatserhohung im Flugverkehrsmanagement Um die fur den Flugfunk verfugbaren Frequenzen zu vervielfachen wurde seit 1999 im europaischen Luftraum das 8 33 kHz Kanalraster im Luftraum oberhalb Flugflache 245 24 500 Fuss ca 7 5 km verbindlich eingefuhrt ab 2007 ab FL 195 Allgemein verpflichtend ist das neue Raster fur Flugfunkstellen seit dem 1 Januar 2018 3 4 fur Bodenfunkstellen ab dem 1 Januar 2019 Betriebsfunk BearbeitenIm deutschen analogen Betriebsfunk betragt das Kanalraster seit Juli 2020 12 5 kHz zuvor 20 kHz Das 20 kHz Kanalraster kann fur bestehende Funknetze bis langstens 31 Dezember 2028 genutzt werden Im digitalen Betriebsfunk betragt das Kanalraster 12 5 kHz DMR sowie 6 25 kHz dPMR 5 BOS Funk BearbeitenIm BOS Funk gibt es kein einheitliches Kanalraster So hat das 8 m Band ein gerades 20 kHz Raster Die Frequenzen sind also z B 34 360 MHz 34 380 MHz 34 400 MHz Im 4 m Band gibt es das ungerade 20 kHz Raster mit 5er Endung z B 74 215 MHz 74 235 MHz 74 255 MHz Im 2 m Band gibt es sowohl das ungerade Kanale 101 125 z B 165 210 MHz 165 230 MHz 165 250 MHz als auch das gerade Kanale 1 92 z B 167 560 MHz 167 580 MHz 167 600 MHz 20 kHz Raster Im 70 cm Band gilt das 12 5 kHz Raster also 443 6000 MHz 443 6125 MHz 443 6250 MHz usw Betriebsart ist FM Frequenzmodulation Seefunk BearbeitenAuch im UKW Seefunk gibt es kein einheitliches Raster Die Frequenzabstande zwischen zwei aufeinander folgenden Kanalnummern sind zwar stets 50 kHz jedoch befinden sich teilweise zwei unterschiedlich nummerierte Kanale auf benachbarten Frequenzen im Abstand von nur 25 kHz Betriebsart ist FM Frequenzmodulation Beispiele Kanal 60 156 025 MHz Kanal 1 156 050 MHz Kanal 61 156 075 MHz Kanal 2 156 100 MHzDiese Kanalzuteilung ist historisch bedingt da die Kanale mit hoheren Nummern erst spater zugeteilt und zwischen die bestehenden eingeschoben wurden Amateurfunk BearbeitenAuch im Amateurfunk gibt es kein einheitliches Kanalraster sofern uberhaupt eines vorhanden ist Bedingt durch die schmalbandigen Betriebsarten wie CW und SSB auf Kurzwelle und die in der Regel durchgehend abstimmbaren Funkgerate ergibt sich keine Notwendigkeit ein Kanalraster einzufuhren Man sucht sich einfach eine freie Stelle moglichst in der Mitte zwischen zwei benachbarten Stationen um zu senden Bedingt durch die Bandbreite die eine Modulationsart belegt spricht man in diesem Sinne von Kanal wenn man den belegten Frequenzbereich meint Bei CW sind das einige 100 Hz bei SSB ca 2 7 kHz Auf hoheren Bandern wo man auch mit breiteren Modulationsarten arbeitet hat sich eine Empfehlung durchgesetzt sich an ein Kanalraster zu halten das durch die Bandbreite der Modulationsart diktiert wird So betragt das Kanalraster im FM Bereich des 10 Meter Bandes in der Regel 10 kHz Im UKW Bereich wo PLL abgestimmte Gerate die Regel sind wird das Kanalraster durch die Schrittweite der Abstimmung diktiert Im 2 Meter Band und im 70 Zentimeter Band waren somit traditionell bei FM Geraten 25 kHz als Kanalraster definiert Bedingt durch eine bessere Ausnutzung der Frequenzen und die Fahigkeiten neuerer Gerate wurde das Raster im 2 m und 70 cm Band auf 12 5 kHz halbiert was aber oft Probleme aufwirft da die Bandbreite der meisten Gerate und der Hub nicht an die geringen Kanalabstande angepasst sind In den USA und anderen Landern betragt das Kanalraster im 2 m und 70 cm Band 20 kHz Bei Bandern die noch nicht so lange von Funkamateuren genutzt werden wie das 6 Meter Band versucht man bei Frequenzmodulation 20 kHz statt 25 kHz als Kanalraster einzufuhren als schmalbandige Betriebsart 10 kHz statt 12 5 kHz entsprechend wie bei 25 12 5 mit 5 und 2 5 kHz Hub Modulationsarten im Amateurfunk sind Kurzwelle ublicherweise SSB und CW daneben auch AM und FM 6 m Band FM Relaisstationen 20 kHz 6 2 m und 70 cm Band sowohl FM in einem Kanalraster von meist 12 5 kHz als auch SSB und CW frei abgestimmt Verteilung gemass dem von der IARU empfohlenen Bandplan Freenet BearbeitenIm Bereich des Freenet Funks Semi Profifunk ohne Zulassung und ohne Gebuhren mit 1 W sind nur sechs Frequenzen zugeteilt mit einem Kanalraster von 12 5 kHz Die Frequenzen sind somit 149 0250 MHz 149 0375 MHz 149 0500 MHz 149 0875 MHz 149 100 MHz 149 1125 MHz Betriebsart ist FM Frequenzmodulation Literatur BearbeitenRalf Rudersdorfer Funkempfangerkompendium Funktionsweise verstehen Einsatzgebiete und internationale Zuteilungen Kenngrossen ermitteln und interpretieren Empfangssysteme optimieren 1 Auflage Elektor International Media B V Aachen 2010 ISBN 978 3 89576 224 6 Frequenzplan der Bundesnetzagentur 7 Einzelnachweise Bearbeiten final acts of the Regional Administrative Conference for the Planning of VHF Sound broadcasting Region 1 and Part of Region 3 Geneva 1984 GE84 Annex 2 Chapter 3 2 A uniform channel spacing of 100 kHz was adopted in principle for both monophonic and stereophonic emissions The nominal carrier frequencies are in principle integral multiples of 100 kHz Institut fur Rundfunktechnik Horfunk und Fernsehsender in der Bundesrepublik Deutschland Wittsmoor Liste UKW KANALBEZEICHNUNGEN FREQUENZBEREICH II Memento des Originals vom 23 Juni 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www irt de Eurocontrol VHF 8 33 kHz Luftfahrt Bundesamt Regeln fur den VHF Flugfunk im 8 33 kHz Kanalraster Verwaltungsvorschrift fur den nichtoffentlichen mobilen Landfunk VVnomL Abgerufen am 15 Juli 2020 Bandplan 6m 50 MHz PDF 85 7 kB DARC 1 Januar 2021 abgerufen am 17 Juli 2021 Frequenzplan der Bundesnetzagentur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kanalraster amp oldid 235456492