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Brun von Schonebeck fl zweite Halfte des 13 Jahrhunderts war ein mittelhochdeutscher Dichter in Magdeburg Brun von Schonebeck Ave Maria Handschrift 1150 A 4 im Lubecker Stadtarchiv Mitte 14 JahrhundertUrsprunglich Niederdeutsch Mittelniederdeutsch sprechend naherte er sich in der Dichtung wie damals bei niederdeutschen Dichtern ublich die uber den niederdeutschen Raum hinaus bekannt werden wollten und auch in Suddeutschland verstanden werden wollten dem Mitteldeutschen an auch wenn ihm das nicht immer gelingt und er ins Niederdeutsche verfallt oder Fehler im Mitteldeutschen begeht Alte Ansicht von Magdeburg Schedel sche Weltchronik 1493Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werkausgaben 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben und Werk BearbeitenBrun von Schonebeck war Burger von Magdeburg und gehorte dort zur Gesellschaft der Constabeln Kindern der reichsten Burger die eine Art Ritterspiele und feste Gral genannt auch mit anderen niedersachsischen Stadten veranstalteten Gelage veranstalteten und hofische Sitten imitierten Preis der Veranstaltung war eine schone Frau Fee genannt Das ergibt sich auch aus Hinweisen in der Magdeburger Schoppenchronik fur die Zeit in den 1270er Jahren Eintrag 1281 1 im Anschluss an die Schilderung der Kampfe 1278 81 Er selbst lud dazu mit gedichteten hofischen Briefen hoveschen breven ein unter anderem nach Braunschweig Goslar Hildesheim Quedlinburg und Halberstadt Sie sind nicht erhalten und auch nicht das das Fest beschriebene deutsch verfasste Buch Nach eigenen Angaben war er Laie und kein Geistlicher oder Gelehrter hatte aber eine Ausbildung und Kenntnisse in Latein und lateinischer auch antiker Literatur wie Horaz Ovid bei den christlichen Autoren besonders der Heilige Bernhard und Augustin An einer Stelle seines Hohen Lieds nannte er sich selbstironisch einen tumben Sachsen hat aber nach einer Angabe im Ave Maria eine geistliche Schule besucht und dort Kenntnisse antiker und christlicher Schriftsteller erworben wenn auch nicht sehr tiefgehende Er verfasste auch geistliche Dichtung ein Hohes Lied Cantica Canticorum und ein Ave Maria Letzteres ist in Handschriften in Lund Gottingen und im Stadtarchiv Lubeck in Teilen uberliefert 2 3 Das hohe Lied ist in einer Handschrift in Breslau Rhedigersche Bibliothek spater Staats und Universitatsbibliothek Wroclaw Biblioteka Glowna Cod R 482 um 1400 Papier es folgt danach die Goldene Schmiede von Konrad von Wurzburg vollstandig erhalten und in Teilen in weiteren Handschriften in Kassel 4 und Wolfenbuttel 5 6 Es hat 12719 Verse und ist im Lauf eines Jahres bis Winter 1276 entstanden Er hatte damals schon ein hohes Alter und fuhlte die Nahe des Todes Er blickt auf sein Leben zuruck das wie im Traum verflogen sei und im Streben nach Ruhm falsch war und ihn getauscht habe wie auch die hochsten Personlichkeiten wie Kaiser Friedrich II und sein Sohn Konrad 7 Die Quelle des von ihm verwendeten Kommentars zum Hohen Lied ist die Expositio in Cantico Canticorum von Honorius Augustodunensis 8 Daher stammt auch die Geschichte der Mandragora Andererseits folgt er nicht genau der Quelle weder in allen Einzelheiten noch im Aufbau Wie damals vielfach auch bei anderen ublich identifiziert er die Braut von Salomo erst mit der Jungfrau Maria der das Buch gewidmet ist dann der Minne und schliesslich mit der gesamten Christenheit Dabei folgt er auch der Rede von den 15 Graden aus Mittelfranken Aufstieg der Braut Salomos bis zur Schau der Dreieinigkeit Die Dichtung besteht aus zwei Teilen im kurzeren ersten Teil wird das hohe Lied in fortlaufender Erzahlung geschildert der zweite weitaus grossere Teil rund 11000 Verse ist der christlichen Deutung des Textes gewidmet Er hatte einen Geistlichen als Freund Heinrich von Hoxter ein Barfussermonch Lesemeister und Prediger in Magdeburg der 1276 urkundlich nachgewiesen ist der ihn beriet Lateinische Satze und lateinische und deutsche Bibelzitate sind in die deutsche Dichtung eingefugt so wird das Jungste Gericht mit einem lateinischen Gedicht geschildert und der Inhalt mit verschiedenen Fabeln ausgeschmuckt manchmal schweift er stark ab Ein Vorbild fur ihn war dabei Wolfram von Eschenbach Parzival Willehalm Es gibt Dialoge und manchmal wendet er sich direkt an die Leser mannliche und weibliche Von weiteren Dichtungen gibt es Fragmente Er hatte einen gewissen Erfolg in Norddeutschland so dass ihn Wolfhart Spangenberg noch im 17 Jahrhundert in seiner Singschule als Dichter wurdigt Bei ihm ist die Existenz des altesten bekannten deutschen Turnierhandbuchs bezeugt das aber nicht erhalten ist 9 Werkausgaben BearbeitenArwed Fischer Das Hohe Lied des Brun von Schonebeck Breslau 1886 Das Hohe Lied Hrsg von Arwed Fischer StLV 198 Tubingen 1893Literatur BearbeitenFritz Breucker Gedichte Brunos von Schonebeck in Jahrbuch des Vereins fur Niederdeutsche Sprachforschung Band 30 1904 S 81 146 Edward Schroder Bruno von Braunschweig und Bruno von Schonebeck Zeitschrift fur deutsches Altertum und deutsche Literatur Band 60 1923 S 151f Ludwig Wolff Brun von Schonebeck Verfasserlexikon Sp 1056 1062 Ludwig Wolff Das Magdeburger Gralsfest Bruns von Schonebeck Niederdeutsche Zeitschrift fur Volkskunde Band 5 1927 S 202 236 und in Wolff Kleinere Schriften 1967 Annemarie Hubner Das Hohe Lied des Brun von Schonebeck und seine Quelle Festschrift U Pretzel 1963 S 43 54 Albrecht Hagenlocher Littera meretrix Brun von Schonebeck und die Autoritat der Schrift im Mittelalter Zeitschrift fur deutsches Altertum und deutsche Literatur Band 118 1989 S 131 163 Andrea Seidel Brun von Schonebeck und das Hohe Lied in Andrea Seidel Hans Joachim Solms Hrsg Do tagte ez Deutsche Literatur des Mittelalters in Sachsen Anhalt Halle 2003 S 127 136Weblinks Bearbeitenwikisource mit Link auf ADB Gustav Roethe 1891 vorher Karl Janicke 1876 und Digitalisate Eintrag in Regesta ImperiiEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Karl Janicke Hrsg Die Magdeburger Schoppenchronik Leipzig 1869 S 168f Google Buch Universitatsbibliothek Lund 18 Blatter vom Anfang des Gedichts losgelost aus Buchdeckeln Anfang 15 Jahrhundert herausgegeben von W Norlind Jahrbuch des Vereins fur niederdeutsche Sprachforschung Band 52 1927 S 59 87 Gottinger Staats und Universitatsbibliothek Konemann Handschrift Cod Theol 153 15 Jahrhundert Papier Herausgegeben von F Breucker Jahrbuch des Vereins fur niederdeutsche Sprachforschung Band 30 1904 S 81 146 Nach Breucker ist auch der Theophilus Teil des Ave Maria von Brun von Schonebeck Weiter gibt es ein Pergamentblatt aus dem Stadtarchiv Stadtbibliothek Lubeck Hs 1150 14 Jahrhundert herausgegeben von P Karstedt H Wegener Jahrbuch des Vereins fur niederdeutsche Sprachforschung Band 63 64 1937 38 S 53 58 Ave Maria Handschriftencensus Pergament zerschnitten und unvollstandig schone Buchschrift Anfang 14 Jh Eine Halfte im Besitz K Bartsch Verbleib unbekannt Verfasserlexikon nach Handschriftencensus 2014 im Besitz eines Antiquariats in Konigstein Taunus aber schon von A Fischer fur seine Ausgabe benutzt die andere in der Murhardschen Bibliothek Stadt und Landesbibliothek in Kassel herausgegeben von E Schroder Zeitschrift fur deutsches Altertum und deutsche Literatur Band 40 1896 S 101f Staatsarchiv Wolfenbuttel Sammlung Jerxheim Abdruck im Braunschweiger Jahrbuch 1975 Eintrag im Handschriftencensus Eintrag im Verfasserlexikon Eintrag im Verfasserlexikon Der Nachweis der Hauptquelle ist von Annemarie Hubner Das Hohe Lied des Brun von Schonebeck und seine Quelle Festschrift U Pretzel 1963 S 43 54 Dorothea Klein Mittelalter Lehrbuch der Germanistik Metzler 2006 S 206Normdaten Person GND 1089883501 lobid OGND AKS VIAF 31151776732318010312 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brun von SchonebeckKURZBESCHREIBUNG mittelhochdeutscher DichterGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 13 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brun von Schonebeck amp oldid 237667082