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Dieser Artikel behandelt das Bruchzeichen in der Jagersprache Fur den mathematischen Operator siehe Geteiltzeichen Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern Bruchzeichen sind mit von Pflanzen abgebrochenen oder abgeschnittenen Zweigen bruchgerechter Holzarten gelegte Zeichen die von Jagern wahrend der Jagd und bei bestimmten gesellschaftlichen Anlassen verwendet werden Inhaltsverzeichnis 1 Ausfuhrung 2 Arten von Bruchen 3 Mitteilungsbruche 4 Brauchtumsbruche 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAusfuhrung BearbeitenEs handelt sich regelmassig um belaubte oder benadelte Zweige bestimmter Baumarten den gerechten Holzarten die traditionell vom Baum gebrochen und teilweise mit dem Jagdmesser bearbeitet werden Die gerechten Holzarten sind Tanne Fichte Kiefer Eiche und Erle TaFiKiEiEr bzw EFEKT Sofern die bruchgerechten Holzarten nicht in der Nahe des Erlegungsortes gefunden werden konnen so durfen auch alle anderen Baum und Straucharten fur den Bruch verwendet werden Auch wenn das jagdliche Brauchtum das Brechen von Bruchen vorsieht sollte der Jager beim Gewinnen von Bruchen wenn moglich eine Gartenschere benutzen Diese wird oft sowieso fur kleinere Arbeiten am Bewuchs mitgefuhrt wie Freischneiden von Sicht und Schussschneisen oder auch als Rippenschere Die Arbeit wird durch die Schere erleichtert und am Baum von dem der Bruch gewonnen wird entsteht nur eine geringfugige Verletzung im Gegensatz zu einem zerfaserten Bruch der das Eindringen von Keimen Schadlingen und Pilzen begunstigt Arten von Bruchen BearbeitenEs werden Mitteilungsbruche und Brauchtumsbruche unterschieden Mitteilungsbruche vermitteln Informationen fur andere Jager Brauchtumsbruche sind Gepflogenheiten bei bestimmten Anlassen Mitteilungsbruche BearbeitenHauptbruch Ein Zeichen zur Aufmerksamkeitserregung Ein etwa armlanger Zweig wird zwischen den Blattern oder Nadeln von der Rinde befreit und ausgelegt oder aufgehangt Leitbruch Ein Zweig von halber Armlange zwischen den Nadeln oder Blattern von der Rinde befreit zeigt mit der gewachsenen Spitze in eine bestimmte Richtung Leitbruche werden so ausgelegt oder aufgehangt dass man von einem zum anderen sehen kann Anschussbruch Ein senkrecht in den Boden gesteckter unbearbeiteter Zweig markiert die Stelle an der das Wild von der Kugel des Jagers getroffen wurde Diese Markierung ist wichtig fur eine Nachsuche wenn das Wild nicht am Anschuss verendend zusammenbricht Folgebruch Ein neben den Anschussbruch gelegter Leitbruch zeigt die Fluchtrichtung des beschossenen Wildes an wichtig fur die Nachsuche durch einen Hundefuhrer Standplatzbruch Wird dem Jager ein bestimmter Platz im Jagdgebiet zugewiesen wird diese Stelle mit einem senkrecht in den Boden gesteckten Zweig gekennzeichnet Bei diesem Zweig sind alle Seitentriebe bis auf die Spitze entfernt Ein zusatzlicher Leitbruch zeigt dem Jager an auf welchem Weg er nach Beendigung der Jagd seinen Stand verlassen soll Warnbruch Dies ist ein Zweig der von der Rinde und allen Seitentrieben befreit zu einem Kreis gebunden wurde Er kennzeichnet Stellen und Bereiche in denen eine Gefahr droht zum Beispiel ein unsicherer Hochsitz oder eine Schlagfalle Wartebruch Zwei kreuzformig ubereinander gelegte Zweige kennzeichnen einen Warte oder Sammelplatz Aneignungs oder Inbesitznahmebruch 1 Ein Aneignungsbruch ist ein auf den Wildkorper gelegter unbearbeiteter Zweig Bei mannlichem Wild zeigt das gebrochene Ende zum Haupt bei weiblichem die gewachsene Spitze Der Aneignungsbruch verdeckt in der Regel die Schussverletzung Schutzenbruch Ein unbearbeiteter Zweig wird mit dem Schweiss Blut des erlegten Tieres benetzt und mit der Oberseite der Blatter beziehungsweise Nadeln nach aussen an der rechten Seite des Jagerhutes befestigt Er zeigt anderen Jagern an dass Beute gemacht wurde Bruchwurdiges Wild ist alles Schalenwild Fuchs Murmeltier und Raufusshuhner Ist der Jager alleine bricht er sich selber den Schutzenbruch Im Rahmen von Gesellschaftsjagden oder in Begleitung des Jagdleiters oder Revierinhabers wird der Bruch dem erfolgreichen Jager vom Jagdleiter auf der Klinge des Hirschfangers Waidblattes oder auf dem Hut uberreicht Wird Wild wegen eines nicht todlichen Schusses durch einen Hundefuhrer nachgesucht so tragt der Hundefuhrer dem gestellten Wild den Fangschuss an und uberreicht den Schutzenbruch Der Jager teilt den Schutzenbruch und steckt dem Hund der das Wild stellte einen Teil an die Halsung Halsband Nachrichtenbruch Dieser Bruch ist noch nicht allgemein eingefuhrt und wird nur sehr vereinzelt verwendet Es ist ein Folgebruch der mit einem Stuck Forst Markierband durch Umknotung dekoriert ist In unmittelbarer Nahe der gewachsenen Spitze ist eine Nachricht Papier mit Notiz zu finden meist verblendet verdeckt Mitteilungsbruche die im Gelande ausgelegt sind werden soweit sie nicht fur andere von Wichtigkeit sind nach Besichtigung abgeraumt um fur die Zukunft nicht fur Verwirrungen zu sorgen Brauchtumsbruche BearbeitenWalter Frevert standardisierte 1936 im Auftrag des Reichsbundes deutsche Jagerschaft die verschiedenen deutschen Jagdbrauche im Buch Das jagdliche Brauchtum Sein Buch gilt heute noch als wichtigstes Standardwerk des jagdlichen Brauchtums Letzter Bissen Ein kleiner unbearbeiteter Zweig wird dem erlegten Schalenwild in Bayern und Osterreich auch Auerhahn und Birkhahn quer in den Aser Maul bzw Schnabel gelegt Er symbolisiert die letzte Mahlzeit vor dem Tode Nach Walter Frevert und Ferdinand von Raesfeld war nur mannlichen Stucken der letzte Bissen vorbehalten Weibliche Stucke erhielten lediglich den Aneignungsbruch 2 3 Diese Vorgehensweise wurde nach Freverts Tod bzw bei Ausgaben nach seinem Tod geandert sodass der letzte Bissen heutzutage meistens geschlechtsunabhangig gegeben wird Festtagsbruch Wie der Schutzenbruch jedoch nicht mit Schweiss Blut benetzt Wird bei festlichen Zusammenkunften von Jagern getragen Trauerbruch Dieser Bruch ahnelt dem Schutzenbruch wird jedoch links am Hut mit der Nadel beziehungsweise Blattunterseite nach aussen getragen Bei der Beerdigung eines Jagdkameraden tritt der Jager an das Grab nimmt den Hut ab und wirft den Trauerbruch in das offene Grab Bett Am Sammelplatz der Jager wird die gemeinsam gemachte Beute Strecke auf ein Bett von Bruchen gelegt Die Verwendung von Bruchzeichen durch den Jager ist jagdliches Brauchtum Da fur alle Bruche naturliches Material Verwendung findet besteht keine Gefahr die Umwelt und das Jagdgebiet zu verunreinigen Allerdings besteht die Gefahr dass bei der heutigen intensiven und schnellen Forstwirtschaft Bruche ubersehen oder verschoben werden Deswegen sind Trassierbander und Ahnliches auffalliger mussen aber wieder eingesammelt werden Regional konnen Anwendung und Ausfuhrung der Bruche variieren Sind an der Stelle wo das Wild zur Strecke kam erlegt wurde keine gerechten Holzarten vorhanden darf der Jager ohne das Brauchtum zu verletzen die Holzart verwenden die dort am haufigsten vorkommt zum Beispiel Buche Fur den Festtagsbruch und den Trauerbruch sind jedoch die gerechten Holzarten zwingend Literatur BearbeitenWalter Frevert Das jagdliche Brauchtum Hamburg 1981 Paul Parey Verlag ISBN 9783490049124 Ilse Haseder Gerhard Stinglwagner Knaurs Grosses Jagdlexikon Augsburg 2000 ISBN 3 8289 1579 5 Weblinks BearbeitenUbersicht verschiedener Bruchzeichen private Seite Einzelnachweise Bearbeiten Haseder S 126 ff Das jagdliche Brauchtum Walter Frevert 5 Auflage 1951 Paul Parey Verlag Seite 65 Das deutsche Waidwerk Ferdinand von Raesfeld 1952 Paul Parey Verlag Seite 458 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruchzeichen amp oldid 237946875