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Die seit 1498 belegten zweimal jahrlich stattfindenden Braunschweiger Messen in Braunschweig erlebten ihre Blutezeit wahrend des 18 Jahrhunderts als sie eine ahnliche Bedeutung wie die Warenmessen in Frankfurt und Leipzig entwickelten Sie verloren wahrend des 19 Jahrhunderts ihren wirtschaftlichen Stellenwert und wurden 1910 aufgehoben Messegelande auf dem Kohlmarkt um 1840 Die Messegewolbe an der Klopperstrasse Heute Neue Strasse Der Neue Hof Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorlaufer 1 2 Neugrundung 1681 1 3 Messegelande 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorlaufer Bearbeiten Die Braunschweiger Messen gehen zuruck auf das Jahr 1498 als der welfische Landesherr Herzog Heinrich der Altere der Hansestadt Braunschweig das Privileg uber zwei Jahrmarkte erteilte Konig Maximilian I gewahrte im Jahre 1505 ebenfalls ein Privileg das zwei Jahrmarkte fur den Sommer zu Laurentii 10 August und fur den Winter zu Maria Lichtmess 2 Februar fur die Dauer von jeweils zehn Tagen festlegte Dieses Privileg bestatigte Kaiser Karl V im Jahr 1521 Die beiden Messen besassen in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts nur noch den Charakter gewohnlicher Jahrmarkte Neugrundung 1681 Bearbeiten Nach der Eroberung der nahezu unabhangigen Stadt Braunschweig im Jahre 1671 suchte Herzog Rudolf August die Wirtschaftskraft der ehemals wohlhabenden Hansestadt wiederzubeleben und richtete 1681 gegen den Widerstand der Messestadte Leipzig und Frankfurt zwei jahrliche Warenmessen ein Den fremden Kaufleuten wurden dabei folgende Vorteile gewahrt freies Geleit dreissigjahrige Zollfreiheit und Schaffung eines Kaufgerichtes fur Messestreitigkeiten Im Jahre 1685 wurden die Messen durch einen Rossmarkt erweitert Die rechtliche Regelung der Messen erfolgte durch die 1686 erlassene Marktgerichts und Wechselordnung Zur Verbesserung der Infrastruktur wurde im Jahre 1705 die Herzogliche Generalwegeverbesserungskommission gegrundet die 1744 den Verlauf der Heerstrassen kartieren liess Uber das Warenangebot berichtete der Frankfurter Ratsherr Johann Friedrich Armand von Uffenbach 1687 1769 der die Sommermesse 1728 besuchte Ubrigends fehlet es an allerley Galanterien Silberladen Spiegel und andrer Meublesboutiques ja allerley verfuhrerischen Gelegenheiten das Geld loszuwerden hier so wenig als in dem Frankfurter Romer 1 Die Tischlergilde bot in ihren Verkaufsraumen im Autorshof die uberregional bekannten Braunschweiger Schranke an wobei es sich um furnierte und intarsierte Nussbaumschranke handelte 2 Im Zeitraum von 1764 bis 1807 zogen die Messen durchschnittlich 2034 Fachbesucher zur Winter und 2935 zur Sommermesse in die Stadt Die Messen waren durch ein Unterhaltungsprogramm begleitet auf das letztlich die Einrichtung des Opernhauses am Hagenmarkt im Jahre 1690 zuruckgeht Seit 1838 wurden Kaufleute die ihre Waren hundertmal in Braunschweig angeboten hatten mit der Ehrenburgerwurde der Stadt geehrt Durch die Zunahme des Eisenbahnverkehrs und die in Braunschweig nicht vollzogene Umstellung von Waren zu Mustermessen verloren die Braunschweiger Messen wahrend des 19 Jahrhunderts ihre Bedeutung und wurden im Jahre 1910 aufgehoben Messegelande Bearbeiten Das Messegelande befand sich auf dem Altstadtmarkt und dem Kohlmarkt sowie auf verschiedenen benachbarten Strassen Im Jahre 1680 wurde die neben dem am Altstadtrathaus gelegene Autorskapelle abgerissen an deren Stelle der Autorshof fur den Messebetrieb errichtet wurde Um 1700 wurde der Neue Hof heute Handelsweg fur Messezwecke gebaut Im Jahre 1706 folgte in der Klopperstrasse der Bau eines Laubenganges mit Messegewolben der zwischen 1709 und 1714 durch Hermann Korb durch ein Gebaude erganzt wurde in welchem der Borsensaal und das Kaufgericht ihren Platz fanden Ebenfalls durch Korb wurde zwischen 1710 und 1714 in der Gordelingerstrasse ein Posthaus der Furstlich Braunschweigischen Landespost fur Messezwecke errichtet Auf dem ehemaligen Martinifriedhof neben der Martinikirche fanden wahrend der Messen Topfmarkte statt auf denen Porzellan Steingut und Geschirr verkauft wurden Spater wurden die Topfmarkte auf den Burgplatz und seit der Wintermesse 1889 auf den Aegidienmarkt verlegt 3 Literatur BearbeitenPeter Albrecht Braunschweiger Messen in Braunschweiger Stadtlexikon herausgegeben im Auftrag der Stadt Braunschweig von Luitgard Camerer Manfred R W Garzmann und Wolf Dieter Schuegraf unter besonderer Mitarbeit von Norman Mathias Pingel Braunschweig 1992 S 40 41 ISBN 3 926701 14 5 Richard Moderhack Braunschweiger Stadtgeschichte Braunschweig 1997 ISBN 3 87884 050 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Braunschweiger Messe Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Richard Moderhack Besucher im alten Braunschweig S 28 Braunschweig 2005 Mechthild Wiswe Tischler In Luitgard Camerer Manfred Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Hrsg Braunschweiger Stadtlexikon Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 1992 ISBN 3 926701 14 5 S 230 Norman Mathias Pingel Topfmarkt in Braunschweiger Stadtlexikon Erganzungsband S 130 Braunschweig 1996 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunschweiger Messe amp oldid 231915918