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Boris Walerianowitsch Tschirikow russisch Boris Valerianovich Chirikov wiss Transliteration Boris Valerianovic Cirikov englische Transliteration Boris Chirikov 6 Juni 1928 in Orjol Russland 12 Februar 2008 in Akademgorodok Nowosibirsk war ein russischer uberwiegend theoretischer Physiker der sich mit nichtlinearer Dynamik und Chaostheorie beschaftigte Boris TschirikowInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften 4 Weblinks 5 Anmerkungen und VerweiseLeben BearbeitenTschirikow wuchs bei seiner Mutter auf einer Lehrerin und Bibliothekarin der Vater hatte die Familie fruh verlassen Die Familie ging 1936 auf der Flucht vor der Hungersnot nach Leningrad von wo sie 1942 wahrend der Belagerung der Stadt nach Krasnodar evakuiert wurden Dort lebten sie unter deutscher Besatzung Kurz nach der Befreiung 1944 starb seine Mutter an Leukamie 1945 bis 1952 studierte er an der Lomonossow Universitat in der Abteilung Physik und Technologie dem spateren Moskauer Institut fur Physik und Technologie MITP Er war dann weiter am Thermotechnischen Laboratorium TTL das spater im Institut fur theoretische und experimentelle Physik ITEP aufging bevor er sich 1954 Gersch Izkowitsch Budkers Gruppe anschloss die sich am LIPAN Teil des spateren Kurtschatow Instituts mit Plasmaphysik und Beschleunigerphysik beschaftigte 1958 folgte er Budker an das von diesem in Akademgorodok sudlich Nowosibirsk gegrundeten Institut fur Kernphysik INP jetzt Budker Institut fur Kernphysik Dort blieb er bis zu seinem Tod Ab 1959 war er auch Professor an der Staatlichen Universitat Nowosibirsk 1983 wurde er korrespondierendes und 1992 volles Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften Er war verheiratet und hat eine Tochter Werk BearbeitenTschirikow war sowohl Pionier in der Theorie des klassischen Chaos Hamiltonscher dynamischer Systeme als auch des Quantenchaos Er begann als Experimentalphysiker wandte sich aber bald der Theorie zu Zu seinen fruhesten Arbeiten gehorte die Untersuchung die sich uber funf Jahre hinzogen der Stabilitat von relativistischen Elektronenstrahlen in Teilchenbeschleunigern die zum Bau des russischen B 3 Betatrons fuhrten 1959 fuhrte er in einer Arbeit zur Erklarung des mysteriosen Elektronenverlustes im Plasmaeinschluss in magnetischen Fallen das Chirikov Kriterium ein 1 das das Auftreten von Chaos in diesem Fall in der chaotischen Diffusion der Elektronen aus dem Uberlappen nichtlinearer Resonanzen erklart Es wurde in vielen Bereichen nicht zuletzt durch Tschirikow bestatigt bisher aber nicht mathematisch streng bewiesen Andrei Kolmogorow dessen Arbeiten mit denen seines Schulers Wladimir Arnold um dieselbe Zeit das Gebiet von mathematischer Seite revolutionierten meinte nach Tschirikows Seminarvortrag 1958 in denen er diese Theorie vortrug das seien die Ideen eines kuhnen jungen Mannes Wenig spater wandte Tschirikow schon extensiv Computer Simulationen zum Studium chaotischer Phanomene an z B in der Erklarung des Fermi Pasta Ulam Paradoxons 2 schwach nichtlinearer gekoppelter Oszillatoren 1965 Er untersuchte auch die Tschirikow Standardabbildung im klassischen Phasenraum die in vielen dynamischen Systemen bei der Betrachtung des Verhaltens in der Nahe eines Fixpunktes vorkommt und deren Quantenversion Kicked Rotator eine von periodischen Anstossen Kicks angetriebene ebene Drehbewegung Bei der Untersuchungen des Kicked Rotators entdeckte er das Phanomen der dynamischen Lokalisierung im Quantenchaos Tschirikow bewies z B dass die Bewegung des Halleyschen Kometen chaotisch ist 1989 und ebenso dass die Losungen der klassischen homogenen Yang Mills Gleichung im Allgemeinen chaotisch sind in technischen Ausdrucken typische generische Losungen haben positive Kolmogorov Sinai Entropie Tschirikows Vorlesungen und Ubersichtsartikel besonders der unten zitierte Artikel in Physics Reports 1979 waren sehr einflussreich in der Entwicklung der Chaostheorie Viele der gelaufigen Begriffe der nichtlinearen Dynamik wie Arnold Diffusion KAM Theorie Kolmogorow Sinai Entropie wurden von ihm gepragt Er schrieb auch Arbeiten uber philosophische Aspekte die sich aus der Chaostheorie ergeben Schriften Bearbeitenmit Giulio Casati Herausgeber Quantum Chaos Between Order and Disorder A Selection of Papers Cambridge University Press 1995 mit I Meshkov Elektromagnetisches Feld 2 Bande russisch Nowosibirsk Nauka 1987 A universal instability of many dimensional oscillator systems Physics Reports Bd 52 1979 S 263 mit Casati Guarneri Dima Shepelyansky Relevance of classical chaos in quantum mechanics the hydrogen atom in a monochromatic field Physics Reports Bd 154 1987 S 77 123 Time dependent quantum systems in Voros Giannoni Zinn Justin Herausgeber Chaos and quantum physics Les Houches Lectures Bd 52 1989 Elsevier 1991 Particle dynamics in magnetic traps in Kadomtsev Herausgeber Reviews in Plasma Physics Bd 13 1987 S 1 92 Consultants Bureau New York mit Izrailev Shepelyansky Dynamical stochasticity in classical and quantum mechanics Soviet Scientific Reviews C Bd 2 1981 S 209 Harwood 1981 dieselben Quantum chaos localization vs ergodicity Physica D Bd 33 1988 S 77 Research concerning the theory of nonlinear resonance and stochasticity Preprint Institute of Nuclear Physics Novosibirsk 1969 CERN Translations 71 40Weblinks BearbeitenIhm gewidmete Webseite mit Publikationsverzeichnis und vielen seiner Arbeiten Online Chirikov Shepelyansky Chirikov Standard Map in Scholarpedia Biographie auf Scholarpedia Bellissard Bohigas Casati Shepelyansky Classical Chaos and its quantum manifestations 1999 Physica D Sonderheft Konferenz zu Ehren Chirikovs in Toulouse 1998 mit Erlauterung und Wurdigung seiner Arbeiten Bellissard Shepelyansky in den Annales Institute Henri Poincare zu Chirikov PDF Datei 784 kB Nachruf im Cern Courier Izrailev Lichtenberg Shepelyansky Nachruf in Physics TodayAnmerkungen und Verweise Bearbeiten Chirikov Resonance processes in magnetic traps At Energ Bd 6 1959 S 630 englisch Journal Nuclear Energy Part C Bd 1 1960 S 253 Eines der fruhesten numerischen Experimente zum Chaos 1955 in Los Alamos Statt der erwarteten Gleichverteilung der Energie auf die verschiedenen Oszillatormoden wie in Gleichgewichtszustanden der statistischen Mechanik zeigte das System paradoxes Verhalten indem es nach langerer Zeit wieder zum Ausgangszustand zuruckkehrte Entdeckt wurde dies als man die Computer Simulation versehentlich uber Nacht laufen liess Normdaten Person GND 172032687 lobid OGND AKS LCCN n88128839 VIAF 55702362 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tschirikow Boris WalerianowitschALTERNATIVNAMEN Cirikov Boris Valerianovic Chirikov Boris Valerianovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer PhysikerGEBURTSDATUM 6 Juni 1928GEBURTSORT OrjolSTERBEDATUM 12 Februar 2008STERBEORT Akademgorodok Nowosibirsk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boris Walerianowitsch Tschirikow amp oldid 220150840