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Die Blockheide ist ein Naturschutzgebiet bei Gmund im nordwestlichen Waldviertel in Niederosterreich Wackelstein in der BlockheideUnter dem Namen Naturpark Blockheide Eibenstein bildet sie auch einen Naturpark Die naturlichen Sehenswurdigkeiten und das Netz der Wanderwege befinden sich teilweise im angrenzenden Kirchenwald der in die Gemeinde Hoheneich hineinragt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Naturliche Sehenswurdigkeiten 3 Errichtete Sehenswurdigkeiten 4 Volkskundliche Rezeption 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gebiet wurde 1960 zum Naturschutzgebiet erklart Die Grundung des Naturparks erfolgte 1964 auf Anregung des osterreichischen Bildhauers Carl Hermann als es Plane gab die landwirtschaftliche Arbeit durch Sprengung der Granitblocke zu erleichtern Die Erhaltung der Kulturlandschaft zahlt zu den grossen Schwierigkeiten des Naturparks da die Bewirtschaftung sehr arbeitsintensiv und wenig rentabel ist Seit 1999 ist es Teil des FFH Gebiets Waldviertler Teich Heide und Moorlandschaft Naturliche Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Der Lammersalat Arnoseris minima ein seltenes Ackerbeikraut besitzt in Osterreich in der Blockheide sein grosstes Vorkommen Als subatlantisches Florenelement findet er in der Gmunder Bucht am Rande des Wittingauer Beckens geeignete Lebensbedingungen vor nbsp Das Kleinfrucht Ohmkraut auch Sudlicher Ackerfrauenmantel Aphanes australis ist eine in Osterreich sehr seltene Art Es ist extrem kalkmeidend und in den mineralarmen stark bodensauren sandigen und extensiv bewirtschafteten Ackern in der Blockheide zu finden Die Blockheide stellt eine Heidelandschaft mit einer kleinteiligen bauerlichen Kulturlandschaft dar Man kann hier eine Mischung aus kleinteiligen Ackerfeldern extensiv genutzten Wiesen und Mischwaldern antreffen Die Landschaft ist mit Granitblocken durchsetzt Es handelt sich dabei um eine Ansammlung von oft bizarr geformten Blockburgen und Restlingen manche auch als Wackelsteine ausgebildet ein Uberbleibsel des einstigen Hochgebirges der Bohmischen Masse durch Wollsackverwitterung entstanden Die Blockheide zeichnet eine Landschaft aus die von Rotfohren Birken Eichen gepragt ist vor allem aber auch von Ranker also silikatischen kalkfreien Trockenrasen die es in Osterreich selten gibt Diese Trockenrasen haben nur wenige Zentimeter Erdschicht uber dem Granit oder Gneisgestein Einige der besonders beeindruckenden Granitformationen innerhalb der Blockheide sowie knapp ausserhalb im angrenzenden Wald haben Namen bekommen abgesehen von der nachfolgenden Liste sind das etwa der Elefantenstein der Haifischstein oder die Koboldsteine Bei einigen der besonders bekannten Spitznamen wurden Granittafeln mit Namensnennung und einer eingeritzten humoristischen Illustration aufgestellt Diese Tafeln wurden von Carl Hermann gestaltet Einige der Steingebilde sind zusatzlich noch vom Land Niederosterreich als Naturdenkmale ausgewiesen Vgl Liste der Naturdenkmaler im Bezirk Gmund Christophsstein 48 77449 15 00442 Schuller oder Schuldnerstein 48 7754 14 99907 Teufelsbett 48 77511 14 99903 Teufelsbrotlaib 48 77517 14 9993 Wackelstein Wackelstein II 48 775237 15 005302 Bereits ausserhalb des Parks aber in unmittelbarer Nahe gibt es noch den Fuchsstein 48 77418 14 99267 den Kegel oder Kopfstein beide in Privatgarten 48 77964 14 99207 den Pilzstein 48 77997 15 00684 und einen weiteren Wackelstein Wackelstein IV 48 782074 15 007753 Am Braunaubach ebenfalls in unmittelbarer Nahe der Blockheide gibt es einen renaturierten Granitsteinbruch den Malerwinkel 48 77199 14 99369 Errichtete Sehenswurdigkeiten BearbeitenBereits der jungsteinzeitliche Mensch der Bemaltkeramik hinterliess hier Spuren Weitere Hinweise auf menschliche Anwesenheit gibt es dann aber erst fur das Mittelalter die Zeit der slawischen und bairischen Landnahme Die Restlinge Steinformationen die der Anlass fur die Opfersteintheorie des Franz Xaver Kiessling und dessen Anhanger die es auch heute noch gibt waren wurden allerdings in ur und fruhgeschichtlicher Zeit in keiner Weise in kultischem Sinne verwendet Diese Theorie entspricht nicht dem Stand des heutigen Wissens und hat ihre Wurzeln im romantischen und nationalen Historismus des spaten 19 Jahrhunderts Im Naturpark gibt es eine Ausstellung uber die Entstehung der Heidelandschaft mit ihren Granitrestlingen sowie eine Dioramen Schau unter dem Titel Die Geburt der Wackelsteine zu sehen die im ehemaligen 1908 errichteten Wasserreservoir untergebracht sind sowie ein angeschlossenes Informationszentrum Uber dem Wasserbehalter wurde 2003 ein 23 2 m 1 hoher holzerner Aussichtsturm errichtet der einen guten Blick uber den Naturpark bis uber die nahe gelegene Grenze nach Tschechien bietet Dies ist bereits der dritte Aussichtsturm an diesem Standort 1964 wurde ein erster 17 m hoher 1980 ein zweiter bereits 20 m hoher Holzturm errichtet Die neue Warte weist insgesamt 117 Stufen 1 auf welche zur Aussichtsplattform in 20 35 m 1 Hohe fuhren Zur Erkundung des Gebietes wurden Themenwege wie die GranitkulTOUR MythologieTOUR oder die LandschaftskulTOUR eingerichtet Der Meridianweg folgt dem 15 ostlichen Meridian Es gibt im Kirchenwald ein geologisches Freilichtmuseum in dem verschiedene Granit Gneis Marmor und Magmatitformen aus dem Waldviertel zu sehen sind einen Natur Kinderspielplatz mit Steinlabyrinth und einen Picknickplatz Es werden auch gefuhrte Erlebniswanderungen angeboten Im Kirchenwald gibt noch einen Steinbruch der in Betrieb ist Ein weiterer alter Steinbruch liegt am Wegesrand ebenfalls ausserhalb des Naturparks im Kirchenwald die ehemaligen zwei Abbaugruben haben sich mit Wasser gefullt und sind als Mondteiche bekannt Ein Eingang zum Naturpark befindet sich in Grillenstein beim Schusselwirt wo es auch einen grossen Parkplatz gibt Ein weiterer Eingang ist bei der Textilfabrik Backhausen im Gemeindegebiet von Hoheneich von deren Kundenparkplatz aus man uber den Braunaubach aus dem Sudosten durch den Wald in die Blockheide spazieren kann Ein dritter Eingang ist hinter dem Malerwinkel nbsp Blockheide Gmund nbsp Kunstlich angelegter Teich im Naturpark nbsp Aussichtsturm uber dem alten WasserreservoirVolkskundliche Rezeption BearbeitenEinige der Steine haben die Fantasie der Menschen zu Namensgebungen wie Pyramide Pilzstein Opferschale oder Brotlaib angeregt Auch zahlreiche Marchen ranken sich um die Steine So besagt eine Legende dass Gott nach der Erschaffung der Welt vom Manhartsberg nach Westen gewandert sei und dabei die umliegenden Steine in einem Tuch aufgesammelt habe In der Gegend der Blockheide sei dieses Tuch so schwer geworden dass es riss und die Steine uberall durch die Gegend auseinanderrollten Da Gott schon mude war beschloss er nach Hause zu gehen und die Steine liegen zu lassen Literatur BearbeitenVerein Naturpark Blockheide Eibenstein Gmund 20 Jahre Naturpark Blockheide Eibenstein Gmund 1984 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blockheide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturpark Blockheide Naturpark BlockheideEinzelnachweise Bearbeiten a b c Aussichtswarte Blockheide Gmund Memento vom 15 Marz 2016 im Internet Archive auf der Webseite der Firma Graf Holztechnik48 779776 14 995804 Koordinaten 48 46 47 2 N 14 59 44 9 O Normdaten Geografikum GND 4805135 4 lobid OGND AKS VIAF 234800684 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blockheide amp oldid 237790423