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Die Blautopfhohle bisweilen auch als Blauhohle oder Blautopf Unterwasserhohle bezeichnet 2 ist Teil des Blauhohlensystems des grossten Hohlensystems der Schwabischen Alb Die grossen Gangquerschnitte lassen trotz der bisher relativ geringen bekannten Lange eine noch erheblich grossere Ausdehnung vermuten Besonders bekannt ist der Blautopf der den Abfluss der Blauhohle bildet und den Fluss Blau speist BlautopfhohleTropfsteine in der BlautopfhohleTropfsteine in der BlautopfhohleLage Schwabische Alb Hohe 512 m u NNGeographischeLage 48 24 59 N 9 47 2 O 48 416388888889 9 7838888888889 512 Koordinaten 48 24 59 N 9 47 2 OBlautopfhohle Baden Wurttemberg Katasternummer 7524 30bTyp WasserhohleGesamtlange 15 657 m 1 Besonderheiten Teil des Blauhohlensystems Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Ausdehnung 3 Forschungsgeschichte 4 Medienberichte 5 Einzelnachweise 6 WeblinksEntstehung BearbeitenDie Blautopfhohle ist vermutlich zu einer Zeit entstanden als das Blautal noch von der Donau durchflossen wurde zum Zeitpunkt seiner tiefsten Eintiefung Zu dieser Zeit konnte die Blautopfhohle direkt in die Donau entwassert haben Seit der Verlagerung der Donau nach Suden wird das Tal von der Schmiech Ach und Blau durchflossen Diese kleinen Flusse sind nicht in der Lage das Sedimentmaterial abzutransportieren und so wurde das Tal inzwischen etwa zwanzig Meter aufgefullt Die Hohle wurde uberflutet und das Wasser das immer noch der Blautopfhohle folgt muss von der ursprunglichen Quelle rund 20 m aufsteigen um den Talgrund zu erreichen Ware die Schuttung geringer hatte die Blau es nicht geschafft diesen Hohlenausgang frei zu halten Die genauen Zusammenhange sind jedoch noch nicht abschliessend geklart Ausdehnung Bearbeiten nbsp Planskizze des BlauhohlensystemsDie Blautopfhohle beginnt am Grund des Blautopfs in etwa 21 m Wassertiefe und erstreckt sich von dort nach Westen Sie erreicht schnell 42 m Wassertiefe und knickt nach Nordwesten ab Der Gang steigt und fallt mehrmals insgesamt steigt er jedoch kontinuierlich und erreicht nach etwa 1 250 m schliesslich die Karstwasseroberflache Lange wurde dies als erste Auftauchstelle betrachtet es existieren jedoch nach etwa 380 m und 550 m Wolkenschloss weitere Auftauchstellen Bis August 2009 wurde das Blauhohlensystem auf einer Gesamtlange von schatzungsweise uber 10 km befahren wovon jedoch erst 7063 m genau vermessen wurden davon entfallen 4900 m auf die Blautopfhohle und 2257 m auf die zum Blauhohlensystem gehorende Vetterhohle 3 Uber die tatsachliche Gesamtlange des Blauhohlensystems kann nur spekuliert werden Aufgrund des grossen Einzugsgebiets der Blautopfquelle von 150 km und der in zahlreichen Farbeversuchen festgestellten hohen Abflussgeschwindigkeit kann jedoch auf die Existenz eines weitverzweigten offenen Flusshohlennetzes von mehreren Dutzend Kilometer Gesamtlange geschlossen werden Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Der Blautopf nbsp Taucher im BlautopfDie Blautopfhohle wurde nach vielen erfolglosen Tauchversuchen seit dem 19 Jahrhundert schliesslich in den 1960er Jahren durch die Hohlenforschergruppe Goppingen Eschenbach unter Leitung von Manfred Keller entdeckt Im Folgenden wurde die Erforschung vor allem durch Jochen Hasenmayer immer weiter vorangetrieben Dabei war der Forschungsstand immer abhangig von der Leistungsfahigkeit der Tauchausrustung und des Tauchers Hasenmayer leistete dabei Pionierarbeit und trieb sowohl die Erforschung der Blauhohle als auch die Technik des Hohlentauchens immer weiter voran Diese Forschung fand 1985 ihren Hohepunkt mit der Entdeckung des Morikedoms der ersten grossen lufterfullten Halle Aus einem Tauchunfall Hasenmayers im Wolfgangsee 1989 durch den er nun querschnittgelahmt ist resultierte eine mehrjahrige Pause in der Erforschung der Blautopfhohle Er entwickelte jedoch zusammen mit dem Orgelbauer Konrad Gehringer ein Speleonaut genanntes Hohlen U Boot mit dem er seit den neunziger Jahren wieder in den Blautopf taucht So konnte er die Folgehallen des Morikedoms das Mittelschiff und den Aonendom entdecken Dabei handelt es sich um vergleichbar grosse Hallen die durch bruckenahnliche Strukturen getrennt sind die sowohl uberklettert als auch untertaucht werden konnen Mit einer gewissen Berechtigung konnen alle drei zusammen als eine grosse Halle von 30 m Breite und 30 Meter Hohe bezeichnet werden ausgefullt mit einem funf bis zehn Meter tiefen See An dessen Ende folgt ein weiterer Unterwassergang Speleonautenweg nach Norden der sich nach kurzer Zeit teilt doch beide Enden werden bald fur eine weitere Erforschung mit dem U Boot zu eng Seit Mitte der 1990er Jahre wird die Blauhohle durch eine Gruppe von Hohlentauchern erforscht die 1997 die Arbeitsgemeinschaft Blautopf grundeten Die Hohlentaucher die von mehreren regionalen Hohlenvereinen kommen fanden sich vereinsubergreifend zusammen Sie haben die Erforschung vielfaltig vorangetrieben so wurde erstmals die gesamte Hohle exakt vermessen Dabei haben sie das Wolkenschloss eine grosse lufterfullte Halle vor dem Morikedom entdeckt Die Hohlentauchtechnik wurde durch die Verfugbarkeit kompakter Atemgerate revolutioniert durch Kreislauftauchgerate die die ausgeatmete Luft wieder aufbereiten und damit sowohl die Tauchzeit verlangern als auch das notwendige Gewicht erheblich vermindern In Verbindung mit Tauchscootern Propellerschubgeraten haben sie den Tauchgang bis zum Morikedom von mehreren Stunden auf knapp eine Stunde gedruckt eine wichtige Voraussetzung fur die weitere Erforschung Mit der Entdeckung des sogenannten Landweg eines offenen Flusshohlengangs hinter dem Aonendom gelang der Arbeitsgemeinschaft Blautopf im Jahr 2005 ein grosser Forschungserfolg Im Jahr 2006 konnte dieser Gang fast zwei Kilometer weit befahren und 2007 auch vermessen werden bis zu einer enormen Halle der Apokalypse Sie misst 170 Meter in der Lange und sowohl in Breite als auch Hohe 50 Meter Die Halle haben am 23 September 2006 Jochen Malmann und Andreas Kucha Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Blautopf entdeckt und Apokalypse genannt Seit 2002 versuchte ausserdem die Arbeitsgemeinschaft Hohle und Karst Grabenstetten mit dem Projekt Vetterhohle in der Nahe des Blautopfs einen trockenen Zugang zu den grossen lufterfullten Hallen des Blauhohlensystems zu graben Ab Mai 2006 wurden in der Vetterhohle mehrere grosse Hallen entdeckt Die Verbindung zwischen Vetterhohle und dem Wolkenschloss in der Blautopfhohle wurde im Herbst 2006 gefunden wie die Arge Blautopf und die Arge Grabenstetten am 5 Oktober 2006 bestatigten Als Zugang zum Landweg ist diese Verbindung jedoch nicht hilfreich weil danach immer noch etwa 700 Meter Tauchstrecke folgen Deshalb konnten bislang die tagfernen Hohlenteile nur von Tauchern erreicht werden wobei die weiteren Forschungsarbeiten aufgrund der grossen Schwierigkeiten bei der Befahrung zwei Biwaks erforderten Bis Oktober 2008 wurden auf diese Weise hinter der Apokalypse die Hohlenabschnitte Halle des verlorenen Flusses Urblau Blaucanyon und Friedhof der Kuscheltiere entdeckt und in mehreren Forschungstouren bis Ende Juli 2009 vermessen Das momentane Hohlenende bildet ein Versturz in etwa 4400 Meter Entfernung vom Blautopf nbsp Zugangsschacht zur Blautopfhohle neben der B 28Ende April 2008 entdeckten Taucher der Arge Blautopf eine als Stairway to Heaven bezeichnete Gangfortsetzung am sudlichen Ende des Morikedoms Dieser trockene Gangabschnitt endet nach 270 Meter in einem Versturz direkt unter der B 28 4 Die Entfernung vom Ende des Stairway to Heaven bis zum nordlichen Ende der Vetterhohle betragt lediglich 60 Meter Vermutlich ist eine fruhere Verbindung der beiden Hohlen in diesem Bereich durch die Talbildung zerstort worden Durch die Schaffung eines Forschungsstollens direkt neben der B 28 am 12 April 2010 wurde ein trockener Zugang in den an jener Stelle gut 17 Meter machtigen Fels gebohrt 5 Weitere Zugangsmoglichkeiten zur Blautopfhohle werden durch die Arge Blaukarst in der Hessenhaudoline und in der Seligengrundhohle vermutet Medienberichte BearbeitenDie Blautopfhohle war in den letzten Jahrzehnten wiederholt in den Medien Mehrere todliche Tauchunfalle seit Ende der 1960er Jahre sorgten fur Schlagzeilen und fuhrten zu einem allgemeinen Tauchverbot Seither darf nur noch mit einer behordlichen Sondergenehmigung im Blautopf getaucht werden Popular gemacht wurde die Blauhohlenforschung vor allem durch den 1986 ausgestrahlten Fernsehfilm Tauchfahrt ins kalte Herz der Alb von Ernst Waldemar Bauer in dem erstmals die von Hasenmayer gewonnenen Filmaufnahmen des Morikedoms der Offentlichkeit vorgestellt wurden Die neusten Forschungsergebnisse wurden im Januar 2007 in der 45 minutigen Dokumentation Mythos Blautopf auf ARTE gezeigt In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 18 November 2012 wurde auf den Seiten 62 und 63 uber den Stand der Erforschungen im Jahre 2012 berichtet In der Ausgabe April 2014 der Zeitschrift National Geographic Deutschland wurde auf den Seiten 38 bis 65 uber die Erforschung der Blautopfhohle berichtet Einzelnachweise Bearbeiten Liste der langsten und tiefsten Hohlen Deutschlands Arge Grabenstetten Februar 2021 abgerufen am 16 Juli 2021 Richard Frank Das Blauhohlensystem 7524 30 wie es zum Namen und zur Nummer kam Laichinger Hohlenfreund 2007 Vermessungsunterlagen des Hohlenvereins Blaubeuren Stand April 2010 Bericht auf der Homepage der ARGE Blautopf von Joachim Striebel Erscheinungsdatum 9 Mai 2008 Memento des Originals vom 27 August 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www blautopf org Joachim Striebel Ohne Tauchgang tief hinein in die Blauhohle Sudwest Presse Ulm 14 April 2010 Memento vom 22 Mai 2010 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blautopfhohle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationsseite der Stadt Blaubeuren Homepage der Arbeitsgemeinschaft Blautopf Ergebnisse der Tauchforschung in der Blautopfhohle mit Hohlenplan Stand 2001 PDF Datei 592 kB Ergebnisse der Tauchforschung in der Blautopfhohle mit Hohlenplan Stand 2007 PDF Datei 547 kB Darstellung der Forschung in der Hessenhaudoline Pressemitteilung uber das Auffinden der Verbindung zwischen Blau und Vetterhohle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blautopfhohle amp oldid 234674626