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Die Hessenhaudoline ist eine Doline nordlich von Blaubeuren auf der Gemarkung der Gemeinde Berghulen auf der Schwabischen Alb An ihrem Grund offnet sich der kunstlich geschaffene Eingangsschacht zur Hessenhauhohle der mit derzeit 148 m Vertikalerstreckung zweittiefsten Hohle der Schwabischen Alb Hessenhaudoline BWLage Schwabische AlbHohe 678 m u NNGeographischeLage 48 26 28 N 9 45 51 O 48 441111111111 9 7641666666667 678 Koordinaten 48 26 28 N 9 45 51 OHessenhaudoline Baden Wurttemberg Katasternummer 7524 117Typ Luftgefullte Hohle WasserhohleEntdeckung 2006Gesamtlange 8365 m 1 Niveaudifferenz 148 mBesonderheiten Vermutlich Teil des BlauhohlensystemsWebsite Arge BlaukarstIm Rahmen einer Gelandebegehung wurde in ihr im Fruhjahr 2005 ein starker Luftzug festgestellt der auf eine Verbindung mit grosseren Hohlraumen hindeutete Aufgrund dieser Tatsache und der Lage in der Verlangerung des Speleonautenwegs in der Blautopfhohle wurde die Wahrscheinlichkeit fur einen trockenen Zugang in die hinteren Teile des Blauhohlensystems von Experten als relativ hoch eingeschatzt Auch wenn eine Verbindung der Hessenhauhohle zum Blauhohlensystem durch die in beiden Systemen aktiven Hohlenforscher noch nicht hergestellt werden konnte konnte eine hydraulische Verbindung der beiden Hohlen durch Markierungsversuche im Mai 2012 gesichert werden Ebenso wird spekuliert dass die Hohle in nordlicher Richtung bis in das sieben Kilometer entfernte Laichingen reichen konnte Die Windgeschwindigkeit im Dolinenschacht wird von einem Datenlogger aufgezeichnet Die maximal festgestellte Geschwindigkeit betrug bislang 20 km h Als weiteres Charakteristikum der Hessenhaudoline gilt dass die in ihr feststellbare starke Luftbewegung sowohl durch Temperaturunterschiede als auch durch Luftdruckschwankungen verursacht wird Die Hessenhauhohle ist Deutschlands einzige Hohle fur die in der Literatur das Phanomen der barometrischen d h durch Luftdruckschwankungen verursachten Bewetterung beschrieben wird Nach den erforderlichen Genehmigungen begannen im Januar 2006 Forscher mehrerer Hohlenvereine die sich in der Arbeitsgemeinschaft Blaukarst Arge Blaukarst zusammengeschlossen haben mit der Grabung Diese erfolgte einige Jahre lang an beinahe jedem Wochenende Da im Versturz gegraben werden musste wurde eine Verbautechnik mit Leitplanken eingesetzt Der Aushub wurde mit elektrischen Seilwinden aus dem Schacht befordert Forschungsverlauf BearbeitenNach Berichten der Arge Blaukarst wurde Ende 2006 in 30 m Tiefe eine kleine Hohlenhalle entdeckt die sogenannte i Punkt Halle Im September 2008 wurde eine Grabungstiefe von 50 m erreicht Ende Marz 2010 gelang in einer Tiefe von 55 m der Durchbruch in weitere naturliche Hohlraume Der so genannte Sinterkarrenschacht konnte am Osterwochenende 2010 bis in eine Tiefe von 85 m befahren werden Eine Engstelle am unteren Schachtende verhinderte fur einige Wochen das weitere Vordringen in die Tiefe Am 3 Juli 2010 konnten die Hohlenforscher im dann so genannten Halbfinalschacht bis in eine Tiefe von 124 m vordringen 2 Am 12 Marz 2011 erreichten Forscher der Arge Blaukarst einen Canyongang der einige Meter unterhalb des Halbfinalschachts vom sog Regenschacht abzweigt und bis zu einer Tiefe von 127 m befahren werden konnte 3 Somit wurde die Hessenhauhohle noch vor der 126 m tiefen Laierhohle bei Geislingen zur tiefsten Hohle der Schwabischen Alb Nach der Erweiterung einer zunachst unpassierbaren Engstelle erreichten die Forscher Ende Marz 2011 nach einer teilweise engen 250 m langen Passage einen wasserfuhrenden 10 m breiten und 15 m hohen Hohlentunnel die so genannte Nordblau 4 In sudlicher Richtung endet der Gang an einem Siphon in nordlicher Richtung konnte die Nordblau 300 m weit verfolgt werden Im April 2011 wurde bei einer erneuten Messung der aktuell tiefste Punkt der Hohle am Grund des Suppinger Siphons mit 140 m unter dem Schachteinstieg vermessen 5 6 Bei weiteren Exkursionen im April und Mai 2011 wurden weitere Bereiche der Hohle begangen und vermessen Hierbei wurde ein ca 70 m hohes Schlotsystem entdeckt das Totes Gebirge genannt wurde Ausserdem konnten der Suppinger Siphon durchtaucht und weitere Hohlenteile vermessen werden Am 9 Mai 2011 uberschritt die vermessene Lange der Hohle einen Kilometer bereits am 17 Mai 2011 konnte die Hessenhauhohle auf eine neue Gesamtlange von 1363 m vermessen werden 7 Am 4 Juni 2011 gelang es den 30 Meter langen Spaghettisiphon bisheriger Endpunkt der Hohle in nordwestlicher Richtung zu durchtauchen Dahinter wurde eine uber Wasser liegende Fortsetzung entdeckt und die Hohle auf die Lange von 1435 m vermessen Auch vor dem Siphon wurde ein Zubringer der in nordliche Richtung fuhrt vermessen Die Begehung wurde auf offener Strecke abgebrochen auch hier wird eine weitere Fortsetzung erwartet Ebenfalls im Juni wurde ein Gang entdeckt durch den der Siphon am Ende der Blaubachklamm umgangen werden kann Bei den erfolgten Vermessungen erhohte sich abermals die Lange auf 1510 m 7 Mitte Juli 2011 wurde die so genannte Mergelgrubenklamm weitererforscht die Gesamtlange der Hohle erhohte sich durch die Vermessungen auf 1641 m 7 Im August 2011 konnten bei weiteren Befahrungen neue Bereiche entdeckt sowie alte Bereiche weiter erforscht und vermessen werden Im Rahmen dieser Forschungen wurde der Knopfchensintergang entdeckt und die Gesamtlange konnte auf 1824 m vermessen werden Bereits im September 2011 uberschritt die vermessene Gesamtlange der Hohle mit 2042 m die 2 km Marke Am 11 September konnte der Saulensiphon durchtaucht werden dabei konnte hinter dem Siphon die weitere Fortsetzung entdeckt werden 7 Im April 2012 wurden im Rahmen einer Biwaktour uber die Osterfeiertage weitere Hohlenteile erforscht Bei der Vermessung des Karrensiphons wurde der bis dahin aktuell tiefste Punkt der Hohle mit 144 Meter entdeckt Weitere Hohlenteile hinter diesem Siphon sowie Gange auf der entgegengesetzten Seite flussaufwarts wurden vermessen so dass die Gesamtlange auf 3028 m erhoht wurde Im gleichen Monat konnte durch zwei Farbeversuche mit Uranin bewiesen werden dass die Hessenhauhohle flussabwarts mit dem Blauhohlensystem und flussaufwarts mit der Laichinger Klaranlage hydraulisch verbunden ist Im Mai 2012 konnte der dritte flussabwarts gelegene Siphon 33 m lang genannt Tiefgarage durchtaucht und vermessen werden wodurch sich die Gesamtlange auf 3182 m erhohte 8 Im weiteren Verlauf der Forschung flussabwarts wurde ein Uberstieg des 4 Siphones entdeckt von den Forschern Traumtunnel genannt Dort wurde im September 2012 ein neues Biwak eingerichtet und mit der Erkundung von Siphon 5 begonnen Dieser Siphon wurde ca 20 m bis zu einer Tiefe von 7 m ausgeleint Auf dem Ruckweg wurde der 40 m lange 4 Siphon vermessen wodurch sich die Gesamtlange der Hessenhauhohle auf 3872 m erhoht hat 7 Anfang 2013 wurde durch die Anschaffung eines neuen Kreislaufgerates die Grundlage fur verbesserte Forschungsbedingungen geschaffen So konnte im April auch die Fortsetzung von Siphon 5 in Richtung Blauhohle ausfindig gemacht werden Bereits im Mai wurde der Siphon 5 vermessen und dahinter ein breiter Flusstunnel entdeckt der in Richtung Blauhohle fuhrt Bei der Vermessung wurden 42 m Strecke erfasst die Gesamtlange stieg auf 3945 m und die Tiefe auf 148 m Im Rahmen einer Biwaktour am 17 Juni wurden die hinter Siphon 5 vorgefundenen Uberwasserteile vermessen und die Gesamtlange der Hessenhauhohle erhohte sich auf 4006 Meter Damit ist diese nun vor der Falkensteiner Hohle auf Rang 4 der langsten Hohlen der Schwabischen Alb Ebenfalls im Rahmen dieser Tour wurden im Siphon 6 Leinen fur den weiteren Vorstoss verlegt Im Jahre 2014 konnten durch weitere Expeditionen erneut neue Hohlenbereiche erforscht werden Im Marz durch eine Tauchexpedition 70 Meter 53 davon vermessen im Juni erreichte die Gesamtlange der Hohle durch neu vermessene Gange bereits 4450 Meter Damit ist die Hessenhauhohle seit diesem Zeitpunkt nach dem Fuchslabyrinth und der Wulfbachquellhohle die drittlangste Hohle der Schwabischen Alb Auch im September konnte bei einer Biwaktour nochmals Neuland entdeckt werden Im April 2015 wurden an den nordlichen und sudlichen Endpunkten insgesamt nochmals uber 200 Meter Neuland vermessen die Gesamtlange erreichte damit 4683 Meter Im Juli stieg die Hohle in die Klasse der Riesenhohlen auf nachdem bei Vermessungen die Gesamtlange auf 5033 Meter erhoht werden konnte Bereits im September konnten nochmals grosse Bereiche vermessen werden so dass die Gesamtlange auf 5460 Meter anwuchs Im Fruhjahr und Sommer 2016 wurden weitere Vermessungen durchgefuhrt bei denen wieder 200 m Neuland vermessen wurden Bei diesem Gangteil Laichinger Diretissima handelt es sich um einen nach Norden fuhrenden Gangteil der keinen grosseren Bach enthalt Im hintersten Teil dieses Ganges der nach Einschatzung der Expeditionsteilnehmer der bisher schonste Gangbereich ist wurden wunderschone Kristalle gefunden Auch der Flussgang wurde weiter erforscht hier wurde der grosse 5 Nordsiphon auf ca 70 Meter Lange angetaucht Die neue Lange betrug 5810 Meter Weblinks BearbeitenArbeitsgemeinschaft Blaukarst Darstellung der Forschung in der Hessenhaudoline Die Hessenhauhohle Gasteabend Arge Grabenstetten 2020 Vortrag uber die Forschungsarbeiten in der Hessenhauhohle auf Youtube Hohlenklimatologie Hohlenwind Luftbewegung in Hohlen Arbeitsgemeinschaft fur Spelaologie RegensdorfBelege Bearbeiten Langsten und tiefsten Hohlen Deutschlands Arge Grabenstetten Thilo Muller und Andreas Wolf ARGE Hohle amp Karst Grabenstetten e V Januar 2020 abgerufen am 27 Januar 2020 Immer tiefer hinab in die Hohle Memento vom 15 Juli 2010 im Internet Archive von Joachim Striebel in der Sudwest Presse vom 12 Juli 2010 Offizielle Pressemitteilung der Arge Blaukarst Die Hessenhauhohle ist die tiefste Hohle der Schwabischen Alb abgerufen am 17 Marz 2011 Durchbruch zur Blauhohle von Thomas Spanhel amp Joachim Striebel in der Sudwest Presse vom 31 Marz 2011 Memento vom 1 Mai 2011 im Internet Archive Schlot bis 70 Meter Hohe erkundet Gang hinter Suppinger Siphon vermessen abgerufen am 19 Mai 2011 Liste der tiefsten Hohlen Deutschlands nordlich der Alpen abgerufen am 14 Juli 2011 a b c d e Homepage der Arge Blaukarst Aktuelles abgerufen am 21 Februar 2018 Memento des Originals vom 2 November 2006 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www blauhoehle de Zeitungsartikel von Joachim Striebel in der Sudwest Presse vom 18 Mai 2012 abgerufen am 15 April 2018 1 2 Vorlage Toter Link www swp de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hessenhaudoline amp oldid 227983818