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Die Wulfbachquellhohle ist eine aktive Wasserhohle bei Muhlheim an der Donau in Baden Wurttemberg Sie ist mit vermessenen 6583 Metern Marz 2018 1 die zweitlangste Hohle der Schwabischen Alb nach dem Blauhohlensystem Seit 1991 wird die Hohle von der Hohlenforschungsgruppe Ostalb Kirchheim HFGOK erforscht WulfbachquellhohleWulfbachquelle bei Muhlheim an der DonauWulfbachquelle bei Muhlheim an der DonauLage Schwabische AlbHohe 680 m u NNGeographischeLage 48 2 29 3 N 8 53 26 7 O 48 041461111111 8 8907388888889 680 Koordinaten 48 2 29 3 N 8 53 26 7 OWulfbachquellhohle Baden Wurttemberg Katasternummer 7919 32Geologie Weisser Jura beta ox 2 Typ WasserhohleEntdeckung 1879 Ersterwahnung Gesamtlange 6583 m Inhaltsverzeichnis 1 Hohle 1 1 Haupthohle 1 2 Tierwelt 2 Quelle 3 Forschungsgeschichte 4 Siehe auch 5 Literatur 5 1 Belege 6 WeblinksHohle BearbeitenDie Hohle ist eine typische Bach oder Flusshohle Das Hohlensystem erstreckt sich von der Wulfbachquelle aus unterhalb der Gemeinde Kolbingen nach Norden Die Hohle besitzt auf den ersten 1000 Metern bis zur Pausenhalle mehrere als Siphon bezeichnete Tauchstrecken mit einer Gesamtlange von 560 Metern welche nur von erfahrenen Hohlentauchern befahren werden konnen Anschliessend kommen Bachstrecken in einem etwa 5 mal 4 Meter grossen Gang nach Norden die immer wieder durch teilweise riesige Versturzhallen unterbrochen werden Bei 2910 Metern befindet sich der Wuba genannte grosste Hohlraum der Hohle mit 38 Meter Hohe 21 Meter Breite und 86 Meter Lange 2 3 Haupthohle Bearbeiten Nach einer Kriechstrecke am Hohleneingang kommt ein Stollen der zum ersten 12 Meter langen Siphon fuhrt Uber einen Versturz mit Wasserfall geht es in die Ammonitenhalle der der zweite 39 Meter lange Siphon mit einer Luftglocke folgt Durch einen Kastengang wird der dritte 130 Meter lange Siphon nach einem Rechtsknick erreicht der in die Muhlheimer Halle fuhrt Bei dieser handelt es sich um einen erweiterten Gang der uber Felsbrocken nach hinten ansteigt und an dessen Fuss der Muhlheimer Bach tief eingegraben in eine Lehm Kiesschicht fliesst Am hinteren Ende geht es in den 42 Meter langen und sechs Meter tiefen vierten Siphon der an einer Versturzfront endet Das war lange Jahre das Ende der Hohle Der weitere Weg fuhrt uber einen unter Wasser beginnenden vertikalen Durchstieg mit zwei Engstellen in eine luftgefullte Kammer An deren Ende beginnt der 240 Meter lange funfte Siphon der zur Kolbinger Halle fuhrt Es folgt der sehr enge 21 Meter lange sechste Siphon und der 27 Meter lange siebte der in der Zweistromhalle endet Von hier fuhrt der lehmige achte Siphon nach 30 Meter in einen Kastengang Nach zwei weiteren Siphons wird die Pausenhalle erreicht 4 Tierwelt Bearbeiten Seit 1905 sind Brunnenschnecken der Gattung Bythiospeum mit 1 8 bis 5 4 Millimeter hohen Gehause von der Wulfbachquellhohle bekannt Gehause und lebende Tiere wurden am Hohlenausgang aus dem Wasser gesiebt Durch Tauchgange der HFGOK wurden ausserdem die Hohlenassel Proasellus cavaticus sowie der Strudelwurm Dendrocoelum cavaticum nachgewiesen Die Brunnenschnecken sind uberwiegend auf den sedimentbedeckten Felsblocken im Bodenbereich bis zum vierten Siphon anzutreffen An den mit Eisenmangan uberkrusteten Kalksteinwanden oder an der Decke in diesem Bereich befinden sich nur wenige Tiere 2 Quelle BearbeitenDer Hohleneingang bildet den Ursprung des Wulfbaches dessen Quelle eine Schuttung von zehn bis 200 Litern pro Sekunde hat Das Wasser hat ganzjahrig eine Temperatur von 9 C Um die Dorfer Kolbingen und Renquishausen liegt das 24 Quadratkilometer grosse Einzugsgebiet der Quelle Das Wasser des Wulfsbach wurde zur Trinkwasserversorgung von Muhlheim und Altstadt genutzt Nach mehreren Typhuserkrankungen wurde die Quelle 1938 aufgegeben In spateren Wasseranalysen wurden Nitrat Nitrit und coliforme Bakterien festgestellt die von einer Klaranlage auf der Hochflache stammten Seit der Anbindung der Klaranlage an das Kanalnetz im Jahr 2002 ist die Einleitung beendet 2 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Der Wulfbach entfliesst dem Eingangsportal der HohleErstmals schriftlich erwahnt wurde die Hohle im Jahr 1879 in der Oberamtsbeschreibung Es wird eine machtige Quelle in einer Felsgrotte erwahnt Der Nurtinger Geologieprofessor Karl Loffler erkannte 1915 erstmals eine Hohle hinter dem Quellaustritt 1957 untersuchten die Hohlenforscher Walter Eisele und Friedrich Banisch den Quellaustritt und begannen im folgenden Jahr zu graben 1959 starten sie die ersten Tauchversuche und sie konnten 20 Meter tief eindringen In den Jahren 1961 62 erkundete Jochen Hasenmayer die Hohle 350 Meter bis zur Muhlheimer Halle Zwischen 1984 und 1986 gelang es Axel Gnadiger eine Engstelle zu uberwinden und die Hohle bis zum Gnadinger Versturz bei 1160 Meter zu erforschen 1991 begannen Mitglieder der Hohlenforschungsgruppe Kirchheim sich der Hohle als Forschungsobjekt anzunehmen Im Mai 1995 gelang Rainer Straub und Andreas Kucha der Durchbruch und der Durchstieg in die Heuberghalle Im August 1997 waren mehr als sechs Kilometer Gange dokumentiert 4 Im Jahr 2000 hat die Stadt Muhlheim nach einem todlichen Unfall durch Erlass einer Polizeiverordnung das Tauchen in der Wulfbachquellhohle verboten Eine Ausnahmegenehmigung ist nur in Absprache mit der HFGOK moglich 3 Siehe auch BearbeitenListe von Karstquellen in DeutschlandLiteratur BearbeitenJurgen Bohnert Siegfried Geiger Herbert Jantschke Andreas Kucha Rainer Straub Die langste Hohle der Schwabischen Alb DRW Verlag 1998 ISBN 3 87181 391 5 Herbert Jantschke Tauchforschungen der HFGK in der Wulfbachquellhohle 7919 32 Schwabische Alb Jahresheft der der Arge Grabenstetten 1996 S 46 52Belege Bearbeiten Langsten und tiefsten Hohlen Deutschlands ARGE Hohle amp Karst Grabenstetten e V Marz 2018 abgerufen am 30 Marz 2019 a b c Brunnenschnecken aus Karstwasserhohlen DATZ 2005 4 a b Stadt Muhlheim an der Donau Wulfbachquellhohle a b HFGOK Wulfbachquellhohle Muhlheim Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wulfbachquellhohle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rainer Straub Wulfbachquellhohle germancavediving de abgerufen am 1 November 2008 Hohlenforschungsgruppe Kirchheim HFGOK Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wulfbachquellhohle amp oldid 232873380