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Die Blauflugelente Spatula discors Syn Anas discors ist eine kleine in Nordamerika beheimatete Entenart Sie ist das Pendant zur in der Alten Welt vorkommenden Knakente Spatula querquedula die wie diese seichte Gewasser mit uppiger Vegetation bevorzugt Die Bestande sind zwar auf Grund der Umwandlung eines Teils ihrer Lebensraume in landwirtschaftlich genutzte Flachen zuruckgegangen Die Art kommt jedoch immer noch sehr haufig vor 1 Der Bestand wird auf etwa funf Millionen Individuen geschatzt 2 BlauflugelenteBlauflugelente Spatula discors SystematikOrdnung Gansevogel Anseriformes Familie Entenvogel Anatidae Unterfamilie AnatinaeTribus Schwimmenten Anatini Gattung Loffelenten Spatula Art BlauflugelenteWissenschaftlicher NameSpatula discors Linnaeus 1766 source source Fliegender Erpel im Sacramento National Wildlife Refuge KalifornienRuhende BlauflugelenteWeibchen der BlauflugelenteEier der BlauflugelenteIn Europa werden insbesondere im Atlantikbereich nahezu alljahrlich Irrgaste festgestellt Die Zunahme an Beobachtungen in den letzten Jahrzehnten gehen zum Teil allerdings auch auf Gefangenschaftsfluchtlinge zuruck 1986 wurden in Danemark auch erstmals brutende Blauflugelenten beobachtet 3 Inhaltsverzeichnis 1 Kennzeichen 2 Verbreitungsgebiet 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Belege 5 1 Einzelnachweise 5 2 Literatur 5 3 WeblinksKennzeichen BearbeitenBlauflugelenten sind verhaltnismassig kleine Enten Ihre Korperlange betragt zwischen 37 und 41 5 Zentimeter Mannchen wiegen zwischen 318 und 544 Gramm Weibchen sind etwas leichter und wiegen ausgewachsen zwischen 227 und 500 Gramm mit einem Durchschnittsgewicht von 377 Gramm 4 Das erwachsene Mannchen hat einen graulich blauen Kopf mit einer weissen halbmondformigen Gesichtszeichnung Der Korper ist graubraun und besitzt am Hinterende einen weissen Fleck Brust und Bauch sind dunkel getupft Der Schwanz der Ente ist schwarz Das Weibchen ist unscheinbar braun gesprenkelt Beide Geschlechter besitzen einen blauen Flugelspiegel der fur die Art namensgebend war Die Fusse sind gelb Im Ruhekleid ahnelt das Mannchen dem Weibchen allerdings sind die Kopfseiten etwas matter gefarbt Am ehesten sind die Weibchen dieser Art mit anderen Kleinenten wie Knakenten oder Krickenten zu verwechseln die gelben Fusse sind aber ein sicheres Unterscheidungsmerkmal Im Flug ist die charakteristische Kopfzeichnung beim Mannchen das sicherste Unterscheidungsmerkmal von anderen Enten Weibchen konnen dagegen im Flug nicht eindeutig identifiziert werden Blauflugelenten fliegen haufig in dichten Schwarmen Auffallig ist der haufige Richtungswechsel 5 Verbreitungsgebiet BearbeitenDas Brutgebiet der Blauflugelente erstreckt sich uber grosse Teile der gemassigten und kalten Klimazone Nordamerikas Es erreicht im Norden Alaska und erstreckt sich in ostlicher Richtung bis zur Mundung des Sankt Lorenz Stroms Im Suden reicht es vom Norden Nevadas uber Texas und Louisiana bis an die Kuste von Kalifornien Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in der Prairie Pothole Region Sudkanadas und dem Norden der Vereinigten Staaten 6 Die Uberwinterungsgebiete der Blauflugelente reichen von Niederkalifornien und Mexiko uber Mittelamerika bis nach Kolumbien und Venezuela Uberwinterungsnachweise liegen auch aus Chile Argentinien und Uruguay vor Ein geringer Teil der Population uberwintert auch im Suden der Vereinigten Staaten Dazu gehort das Kustengebiet von Texas Louisiana Florida und South Carolina sowie in weit geringerem Masse auch Arkansas Mississippi Alabama Georgia North Carolina Missouri Tennessee Oklahoma und New Mexico Blauflugelenten sind damit ausgepragte Zugvogel bei denen sich Brut und Uberwinterungsgebiet nahezu nicht uberlappen Gelegentlich werden auch Irrgaste auf Kuba den Bahamas Haiti und Puerto Rico gesichtet Auf ihren Zugen gelangen vereinzelte Exemplare bis nach Europa 4 und Nordafrika Der Zug in die Uberwinterungsgebiete erfolgt in Schwarmen und verlauft sehr schnell 7 Blauflugelenten kehren bereits im Januar in ihre Brutgebiete zuruck Die Ruckzugsbewegung erfolgt langsam und ist erst im April abgeschlossen Lebensweise BearbeitenDie Blauflugelente ist eine sehr gesellige Ente die vom fruhen Herbst bis zum Ruckzug in die Brutgebiete in Schwarmen beobachtet werden kann Sie vergesellschaftet sich auch mit anderen Enten wie etwa der Dunkelente der Zimtente oder der Spiessente Ahnlich wie die Knakente sucht die Blauflugelente ihre Nahrung in seichten Gewassern Sie grundelt dabei nur selten Pflanzliche Nahrung macht den grossten Teil ihrer Nahrungsaufnahme aus Sie frisst ausserdem Weichtiere und Krustentiere Brutgebiet sind Sumpfgebiete und Teiche in Nordamerika Blauflugelenten kehren in der Regel bereits verpaart in die Brutgebiete zuruck Sie sind saisonal monogam und verpaaren sich in den Uberwinterungsgebieten mit neuen Partnern Die Fortpflanzungszeit beginnt sehr spat Der Nestbau beginnt fruhesten gegen Ende April und endet Mitte Juli Die meisten Nester werden um Mitte Mai errichtet Das Nest besteht lediglich aus einer kleinen Bodendelle die mit Gras und Daunen ausgepolstert wird Es findet sich nicht mehr als 400 Meter von der Uferlinie entfernt 8 Die Eiablage erfolgt mit einem Abstand von etwa einem Tag Ein Gelege besteht in der Regel aus neun bis dreizehn gelbbraunen Eier Es brutet allein das Weibchen Brutbeginn ist mit Abschluss der Eiablage Die Mannchen halten sich anfangs in der Nahe des Nests auf Sie verlassen das Brutrevier jedoch noch vor dem Schlupf der Dunenkuken und suchen die Mauserreviere auf Die Kuken sind nach etwa 42 Tagen flugge Systematik BearbeitenDie monotypische Blauflugelente ist eng verwandt mit der Zimtente mit der gelegentlich eine Hybridisation vorkommt Die Brutareale uberlappen sich jedoch sehr grossraumig so dass die beiden Arten keine Superspezies miteinander bilden 9 Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Kear S 549 Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 S 102 Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 S 102 und S 103 a b Kear S 546 Kear S 548 Christopher S Smith Field Guide to Upland Birds and Waterfowl Wilderness Adventure Press Belgrade Montana 2000 ISBN 1 885106 20 3 S 64 Gooders und Boyer S 69 Kear S 348 Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 S 102 Literatur Bearbeiten Janet Kear Hrsg Ducks Geese and Swans Oxford University Press 2005 ISBN 0 19 854645 9 Hartmut Kolbe Die Entenvogel der Welt Ulmer Verlag 1999 ISBN 3 8001 7442 1 John Gooders Trevor Boyer Ducks of Britain and the Northern Hemisphere Dragon s World Ltd Surrey 1986 ISBN 1 85028 022 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blauflugelente Spatula discors Sammlung von Bildern und Audiodateien Spatula discors in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 18 Dezember 2008 Blauflugelente Spatula discors auf eBird org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blauflugelente amp oldid 237684624