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Der Blauaugenmaki Eulemur flavifrons auch Sclaters Maki nach dem britischen Zoologen Philip Lutley Sclater oder Turkisaugenmaki genannt ist eine Primatenart aus der Familie der Gewohnlichen Makis Lemuridae innerhalb der Lemuren Lemuriformes Fruher galt er als Unterart des Mohrenmakis als Eulemur macaco flavifrons 2008 wurde ihm der Status einer eigenstandigen Art verliehen 1 BlauaugenmakiBlauaugenmaki Eulemur flaviofrons MannchenSystematikOrdnung Primaten Primates Unterordnung Feuchtnasenprimaten Strepsirrhini Teilordnung Lemuren Lemuriformes Familie Gewohnliche Makis Lemuridae Gattung Grosse Makis Eulemur Art BlauaugenmakiWissenschaftlicher NameEulemur flavifrons Gray 1867 Weibchen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Bedrohung und Schutz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenBlauaugenmakis erreichen eine Kopfrumpflange von 39 bis 45 Zentimetern der lange buschige Schwanz misst 51 bis 65 Zentimeter und ihr Gewicht betragt etwa 1 8 Kilogramm Die Geschlechter weisen wie beim Mohrenmaki einen deutlichen Geschlechtsdichromatismus auf sind also sehr unterschiedlich gefarbt Die Mannchen sind durchgehend schwarz gefarbt manchmal mit einem dunkelbraunen Schimmer Sie haben einen charakteristischen kurzen Haarschopf auf der Oberseite des Kopfes im Gegensatz zu den Mohrenmakis ist ihr Fell kurzer weicher und die Ohrbuschel fehlen Die Weibchen sind an der Oberseite rotbraun bis rotgrau gefarbt die Unterseite ist weissgrau die Hande und die Fusse sind dunkelgrau Die Oberseite des Kopfes ist rot das Gesicht und die Schnauze sind grau oder braun Im Gegensatz zu den weiblichen Mohrenmakis sind sie generell heller und die weissen Ohrbuschel fehlen Namensgebendes Merkmal sind die blauen oder blaugrauen Augen neben dem Menschen sind sie die einzigen Primaten mit dieser Augenfarbe Verbreitung und Lebensraum BearbeitenBlauaugenmakis bewohnen ein kleines Gebiet im Nordwesten der Insel Madagaskar wo sie auf der Halbinsel Sahamalaza und den angrenzenden Festlandregionen vorkommen Es gibt eine kleine Region in der der Blauaugenmaki mit dem Mohrenmaki hybridisiert Lebensraum dieser Art ist die Ubergangszone zwischen den feuchten Waldern im Norden und den trockenen Laubwaldern im Suden Diese Primaten sind relativ anpassungsfahig und konnen auch in Sekundarwaldern und sogar in Plantagen vorkommen Lebensweise BearbeitenUber die Lebensweise dieser Tiere ist relativ wenig bekannt Sie halten sich meist auf den Baumen auf und sind kathemeral das heisst sie haben keinen ausgepragten Tag Nacht Rhythmus Der Grad ihrer Nachtaktivitat hangt mit dem Mondstand zusammen bei hellem Mond sind sie aktiver Sie leben in Gruppen von funf bis sieben Tieren die von einem dominanten Weibchen angefuhrt werden Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus reifen Fruchten und Blattern daneben nehmen sie auch Insekten Baumsafte Bluten Pilze und gelegentlich kleine Wirbeltiere zu sich Nach rund 125 tagiger Tragzeit bringt das Weibchen zwischen August und Oktober meist ein einzelnes Jungtier zur Welt Bedrohung und Schutz BearbeitenNachdem er jahrzehntelang verschollen war wurde der Blauaugenmaki erst 1983 von franzosischen Wissenschaftlern wiederentdeckt Zu den Hauptbedrohungen dieser Art zahlen die Zerstorung ihres Lebensraums durch Abholzung und Wanderfeldbau sowie die Bejagung Ihr Verbreitungsgebiet umfasst weniger als 3000 km und ist stark zersplittert Auf der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN wird die Art als stark gefahrdet critically endangered gelistet Die Zoos von Mulhouse Koln und Saarbrucken haben zusammen mit der Universitat Strassburg eine Initiative die Association Europeenne pour l Etude et la Conservation des Lemuriens AEECL 2 gegrundet die sich dem Schutz dieser Lemuren widmet Auf der Halbinsel Sahamalaza wurde ein entsprechendes Schutzgebiet eingerichtet das von der AEECL wissenschaftlich betreut wird 3 Im Rahmen dieser Initiative fuhren Wissenschaftler des Kolner Zoos Ernahrungs und Parasitenstudien durch Sie haben eine Station aufgebaut die langfristig zu Forschungszwecken genutzt werden soll 4 Neben den Schutzmassnahmen vor Ort gibt es auch kleine Bestande die in zoologischen Garten gehalten werden Derzeit umfassen diese Bestande rund 55 Tiere davon knapp 30 in Europa Stand Marz 2009 5 Das Europaische Erhaltungszuchtprogramm wird vom Zoo Mulhouse koordiniert In deutschen Zoos gibt es aktuell zwei Haltungen im Tierpark Berlin und im Kolner Zoo Literatur BearbeitenNick Garbutt Mammals of Madagascar A Complete Guide Yale University Press New Haven CT 2007 ISBN 978 0 300 12550 4 Thomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2002 ISBN 3 540 43645 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blauaugenmaki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos Videos und Informationen bei arkive org Memento vom 18 Mai 2015 im Internet Archive Eulemur flavifrons in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen am 19 Marz 2012 Einzelnachweise Bearbeiten R Mittermeier J Ganzhorn W Konstant K Glander I Tattersall C Groves A Rylands A Hapke J Ratsimbazafy M Mayor E Louis jr Y Rumpler C Schwitzer und R Rasoloarison Lemur Diversity in Madagascar In International Journal of Primatology 29 2008 S 1607 1656 AEECL C Schwitzer A Lork Projet Sahamalaza Iles Radama Ein internationales Schutzprojekt fur den Sclater s Maki Eulemur macaco flavifronsGRAY 1867 In Zeitschrift des Kolner Zoo 47 2 2004 S 75 84 und C Schwitzer W Kaumanns Blue eyed black lemur Eulemur macaco flavifronsGRAY 1867 Perspectives for in situ and ex situ research and conservation activities In Proceedings of the 2004 EAZA Conference Amsterdam EAZA Executive Office 2005 Kolner Zoo Sahamalaza Schutz der letzten Sclater s Makis Memento vom 26 Juni 2008 im Internet Archive International Species Information System ISIS Abstracts Eulemur albifrons Memento vom 7 Juli 2012 im Webarchiv archive today Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blauaugenmaki amp oldid 231523584