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Bernd von der Borch auch Bernhard von der Borch auch von der Borg 15 Jahrhundert 15 Jahrhundert war von 1471 bis 1483 Landmeister des Deutschen Ordens in Livland Er kam durch einen Putsch gegen seinen Vorganger an die Macht Er versuchte die weltliche Macht des Erzbischofs von Riga zu begrenzen Der Konflikt mit dem Erzbischof Silvester Stodewescher dauerte Jahre an Von der Borch setzte sich zunachst durch und wurde von Kaiser Friedrich III auch mit Stadt und Erzstift Riga belehnt Im Kampf gegen die Russen erlitt er eine schwere Niederlage und musste 1481 einen langen Waffenstillstand akzeptieren Nach der Einsetzung eines neuen Erzbischofs durch den Papst kam es zum Aufstand gegen ihn Er musste 1483 abdanken Wappen der Familie von der Borch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Putsch gegen den Vorganger 1 2 Konflikt um Stadt und Stift Riga 1 3 Befestigung der Macht und Niederlage 1 4 Widerstand aus Riga 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenEr stammte aus der aus Westfalen stammenden Familie von der Borch Der Bischof von Reval Simon von der Borch war ein Verwandter Meist wird dieser als Onkel teilweise aber auch als Vetter Bernds bezeichnet 1 Simon war spater fur Bernd als Vermittler tatig und reiste fur ihn zu Papst und Kaiser Putsch gegen den Vorganger Bearbeiten Bernd von der Borch war moglicherweise Komtur in Marienburg 2 Er taucht 1471 als Ordensmarschall im Zusammenhang mit der Revolte von Ordensangehorigen gegen Landmeister Johann Wolthus von Herse auf dem man unter anderem Misswirtschaft vorwarf Tatsachlich richtete sich die Revolte wohl insbesondere gegen die Plane einer inneren Umgestaltung des Ordens in Livland Auch die Bereitschaft offensiv gegen die Moskowiter und die Russen von Pskow vorzugehen wurden ihm vorgeworfen Herse wurde abgesetzt und stattdessen Bernd von der Borch zum Landmeister gewahlt Unmittelbar danach begann der Bruder seines Vorgangers Ernst Wolthuss die Entscheidung vergeblich ruckgangig zu machen Von der Borch nahm die Reformen seines Vorgangers umgehend zuruck 3 Konflikt um Stadt und Stift Riga Bearbeiten Sehr schwierig war der Konflikt zwischen dem Orden und Stadt und Stift Riga Nach einem Kompromiss von 1453 unterstand die Stadt Riga dem Erzbischof und dem Landmeister gemeinsam Erzbischof Silvester Stodewescher versuchte nun seine Position auszubauen Es kam zu einem Streit mit von der Borch der erst durch Vermittlung der Ritterschaft durch einen sechsjahrigen Anstand zunachst beendet wurde Der Erzbischof nutzte die Zeit um seine Sache beim Papst zu vertreten und in der Region Verbundete zu gewinnen Von Polen und Schweden gab es Unterstutzung wahrend die ubrigen Bischof Livlands neutral blieben Ein Bundnis bestand etwa mit dem Erzbischof von Uppsala und mit anderen schwedischen Bischofen In Polen begann Stodewescher Truppen anzuwerben Auch der Papst stand auf dessen Seite und hat diesem die Hoheitsrechte uber Riga bestatigt Von der Borch wurde vom Erzbischof gebannt Auf dem Landtag von Valmiera 1476 kundigte Bernd von der Borch an mit militarischen Mitteln gegen den Erzbischof vorgehen zu wollen Er entsandte Simon von der Borch zu Kaiser Friedrich III um diesem zu bitten ihm die Regalien fur Riga zu erteilen Auf dem Landtag kam es erneut unter Vermittlung der Ritterschaft zu einem Kompromiss auf zehn Jahre Allerdings rusteten beiden Seiten weiter auf Fur den Landmeister wurde die Situation noch schwieriger weil er Nachrichten von russischen Rustungen erhielt Er entsandte noch einmal Simon von der Borch nach Rom wo es diesem gelang den Papst zum Einlenken zu Gunsten des Landmeisters zu bewegen Ein weiterer Versuch die Sache auf dem Landtag von Walk beizulegen scheiterte Simon von der Borch kam 1477 mit der papstlichen Anordnung zuruck dass sich beide Streitparteien dem Urteil des Kardinals Stephan beugen sollten Wahrend der Landmeister vor dem Kardinal erschien blieb Erzbischof Silvester aus In Riga kam es zu Unruhen gegen den Erzbischof weil dieser die Stadt wegen ihrer Unterstutzung des Landmeisters gebannt hatte Nach Beschwerden wies der Papst den Erzbischof an den Bann wieder aufzuheben Zur Unterstutzung Silvesters landeten zweihundert Schweden wurden aber auf Befehl von der Borchs gefangen und nach Schweden zuruckgeschickt Befestigung der Macht und Niederlage Bearbeiten Die Russen eroberten 1478 Nowgorod und zerstorten unter anderem den Peterhof Anschliessend marschierten sie im Bistum Dorpat ein und verheerten die Gegend Landmeister von der Borch zog den Russen mit dem Ordensaufgebot entgegen Daraufhin zogen die Eindringlinge sich zuruck Die Bedrohung von aussen fuhrte dazu dass der innere Streit in Livland zuruckgestellt wurde und ein allgemeines Landesaufgebot beschlossen wurde Der Landmeister nutzte die Gelegenheit und besetzte die erzbischoflichen Burgen Silvester wurde gefangen genommen und die Stande des Stifts Riga huldigten dem Landmeister Gegen ehemalige Gegner ging von der Borch hart vor Der Erzbischof starb in der Haft Der Landmeister ubte Druck auf die teilweise auch gefangenen Domherren aus so dass diese Simon von der Borch zum neuen Erzbischof wahlten Bernd von der Borch beabsichtigte eine grundlegende Veranderung Der neue Erzbischof sollte nicht mehr auch weltlicher Landesherr sein und nur noch geistliche Aufgaben wahrnehmen Allerdings bestatigte der Papst diese Wahl nicht sondern machte Stephan Grube zum Erzbischof 4 Gegenuber der Gefahr aus Russland nahm der Landmeister Kontakt zu den Schweden auf Die Bitte um Unterstutzung durch den Deutschen Orden im eigentlichen Ordensstaat wurde vom Hochmeister abschlagig beschieden Im Winter 1480 unternahm Bernd von der Borch zur Starkung seiner Position einen vergeblichen Feldzug gegen Pskow Daraufhin begann der Russisch Livlandische Krieg in dem das Ordensheer gegen die Truppen von Iwan III eine schwere Niederlage erlitt Am 1 September 1481 wurde ein auf zehn Jahre begrenzter Frieden geschlossen 5 Bernd von der Borch wandte sich 1481 erneut an Friedrich III um sich mit dem Erzstift Riga belehnen zu lassen Diesmal folgte der Kaiser der Bitte weil eine einheitliche Abwehr gegen die Russen notig schien 6 Widerstand aus Riga Bearbeiten Weil es erneut Konflikte um Riga gab und von der Borch gegen widersetzliche Geistliche vorging wurde er und Simon von der Borch vom Papst gebannt und Stephan Grube zum alleinigen Oberherr uber Riga erklart Zunachst hatte dies keine Auswirkungen und die Stadt und Ritterschaft von Riga unterstutzte von der Borch bei einem Feldzug gegen die eindringenden Russen aus Pskow Von der Borch agierte defensiv was ihm das Vertrauen der Rigarer kostete Diese erkannte nun Grube als Oberherrn an Simon von der Borch der sich noch immer als rechtmassiger Erzbischof verstand sprach vergeblich einen Bann aus Bernd von der Borch antwortete mit Gewalt Bei einer Beschiessung der Stadt wurde der Turm der Jakobikirche zerstort Die Burger Rigas die kein Vertrauen in den noch immer ausbleibenden Grube setzten schlossen mit von der Borch im Marz 1483 einen auf zwei Jahre befristeten Waffenstillstand Als Grube doch in Riga ankam gingen Stadt und Ritter auf seine Seite uber Die Gegner von der Borchs gingen in die Offensive Selbst auf die Ordensritter konnte sich von der Borch nicht mehr verlassen so dass viele Burgen und Stadte an die Gegner fielen Vor diesem Hintergrund rief von der Borch die Gebietiger des livlandischen Ordenszweiges in Wenden zusammen Am 14 November 1483 bot von der Borch seinen Rucktritt an An seiner Stelle wurde Johann Freitag von Loringhoven zum Landmeister gewahlt Uber das weitere Leben von der Borchs ist nichts bekannt Einzelnachweise Bearbeiten Marie Luise Heckmann Der deutsche Orden und die Goldene Bulle Kaiser Karls IV Mit einer Vorbemerkung zur Herkunft der Quaternionen In Jahrbuch fur die Geschichte Mittel und Ostdeutschlands Jg 52 2007 S 186 Bernhard Dierks Krieg und Frieden mit Livland 12 15 Jahrhundert In Dagmar Herrmann Hg Deutsche und Deutschland aus russischer Sicht Bd 1 11 17 Jahrhundert Fink Munchen und Paderborn 1989 ISBN 3 7705 2528 0 S 141 Maike Sach Hochmeister und Grossfurst Die Beziehungen zwischen dem Deutschen Orden in Preussen und dem Moskauer Staat um die Wende zur Neuzeit Steiner Stuttgart 2002 ISBN 3 515 08047 3 S 103 Bernhart Jahnig Verfassung und Verwaltung des Deutschen Ordens und seiner Herrschaft in Livland Lit Berlin 2011 ISBN 978 3 643 11005 3 S 93 Maike Sach Hochmeister und Grossfurst Die Beziehungen zwischen dem Deutschen Orden in Preussen und dem Moskauer Staat um die Wende zur Neuzeit Steiner Stuttgart 2002 S 104 Regesta Imperii XIII Friedrich III 1440 1493 Heft 24 Die Urkunden und Briefe aus dem historischen Staatsarchiv Konigsberg im Geheimen Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz Berlin aus den Staatsarchiven Gdansk Torun Riga sowie dem Stadtarchiv Tallinn fur die historischen Landschaften Preussen und Livland bearbeitet von Elfie Marita Eibl Bohlau Wien Weimar Koln 2010 ISBN 978 3 205 78509 5 Nr 237 S 208 online Literatur BearbeitenOtto Freiherr von Rutenberg Geschichte der Ostseeprovinzen Liv Esth und Kurland Band 2 Leipzig 1860 S 184ff Weblinks BearbeitenKarl Brinkmann Sohne des heimischen Landadels als Schutzer des Ordensstaates in LivlandVorgangerAmtNachfolgerJohann Wolthus von HerseLandmeister in Livland des Deutschen Ordens 1471 1483Johann Freitag von LoringhovenNormdaten Person GND 1015166652 lobid OGND AKS VIAF 182148567 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bernd von der BorchALTERNATIVNAMEN Bernhard von der Borch Bernd von der BorgKURZBESCHREIBUNG Landmeister des Deutschen Ordens in Livland 1471 1483 GEBURTSDATUM 15 JahrhundertSTERBEDATUM 15 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernd von der Borch amp oldid 239433024