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Bernhard Otte 12 Juli 1883 in Hopsten 21 Oktober 1933 in Grunberg war ein deutscher Politiker Zentrum und christlicher Gewerkschaftsfuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachlass 3 Posthume Ehrung 4 Schriften 5 Literatur 6 Fussnoten 7 WeblinksLeben BearbeitenBernhard Otte wurde am 12 Juli 1883 in der Bauerschaft Breischen bei Hopsten Westfalen geboren Nach dem Besuch der Volksschule die er mit 14 Jahren verliess absolvierte er in Ibbenburen eine Weberlehre und arbeitete anschliessend in diesem Beruf 1905 trat er in die christliche Gewerkschaft ein Dank seiner Arbeitskraft und seines Organisationsvermogens stieg Bernhard Otte im 1901 gegrundeten Zentralverband Christlicher Textilarbeiter Deutschlands schnell auf 1908 wurde er Arbeitersekretar in Kempen 1911 Vorsitzender des Bezirks Westliches Westfalen in Bocholt 1917 Redakteur der in Dusseldorf erscheinenden Textilarbeiterzeitung und 1920 Vorsitzender des Zentralverbands Christlicher Textilarbeiter Schon ein Jahr spater nahm ihn der Gesamtverband Christlicher Gewerkschaften Deutschlands GCG die Dachorganisation aller Branchengewerkschaften als Generalsekretar in Dienst Im Konigswinterer Kreis katholischer Sozialwissenschaftler und Sozialpolitiker dem Otte angehorte wurde diskutiert ob der Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit durch berufsstandische Korperschaften und einen Korporatismus katholischer Pragung ausgeglichen oder uberbruckt werden konne Vorschlage wie sie auch in die Enzyklika Quadragesimo anno von Papst Pius XI einflossen Otte pladierte gegen solche Hoffnungen 1 Dergleichen konne so Otte das Gesprachsklima zwischen Unternehmern und Arbeitern verbessern und sei hilfreich um die berufliche Bildung oder die Arbeitssicherheit weiterzuentwickeln 2 Doch die Verhandlungsmacht starker Gewerkschaften bleibe unerlasslich um die Interessen der Arbeiter zu wahren Als der GCG Vorsitzende Adam Stegerwald die Fuhrung der Zentrumsfraktion im Reichstag ubernahm und zum Reichsverkehrsminister ernannt wurde wurde Bernhard Otte im Mai 1929 dessen Nachfolger 1928 war er ausserdem zum Vorsitzenden der Confederation Internationale des Syndicats Chretiens C I S C Internationaler Bund Christlicher Gewerkschaften gewahlt worden Am 24 April 1932 wurde Bernhard Otte fur die Zentrumspartei in den Preussischen Landtag gewahlt Das Angebot Reichsarbeitsminister im Kabinett Schleicher zu werden lehnte er ab Dass die Nationalsozialisten nach der Machtubergabe die Gewerkschaften zerschlagen wurden wollte Bernhard Otte zunachst nicht wahrhaben Doch am 3 Mai 1933 wurde der Rumpfvorstand der Christlichen Gewerkschaften gezwungen sich dem Aktionskomitee zum Schutze der deutschen Arbeit unter Robert Ley zu unterstellen Bernhard Otte rechtfertigte seine Unterschrift u a damit dass mit dem Ende der sozialistischen Gewerkschaften auch die christlichen Gewerkschaften als deren Gegenstuck nicht mehr notig seien Es ware kleinlich von uns wenn wir diesen neuen Tatbestand nicht positiv bejahen wollten 3 Doch am 23 24 Juni 1933 wurden die als Feigenblatt vorgesehenen christlichen Gewerkschaftsfuhrer darunter Bernhard Otte aus dem Arbeitskonvent der Deutschen Arbeitsfront ausgeschlossen Unterwegs eine neue Existenz aufzubauen starb Bernhard Otte am 21 Oktober 1933 in Grunberg Schlesien an den Folgen eines Verkehrsunfalls tags zuvor Es ist nicht ausgeschlossen dass der Unfall inszeniert wurde d h ein Mord war Nachlass BearbeitenBernhard Ottes Nachlass mit Schriftgut aus den Jahren von 1922 bis 1933 befindet sich im Bundesarchiv 4 Posthume Ehrung Bearbeiten1980 wurde in Hopsten das damalige Krankenhaus der Pfarrgemeinde St Georg in eine Katholische Heimvolkshochschule des Bistums Munster umgewandelt die zu Ehren Bernhard Ottes den Namen Bernhard Otte Haus trug Ende 2006 wurde der Tagungsbetrieb eingestellt und das Gebaude verkauft 2010 wurde die Hopstener Bernhard Otte Stiftung nach ihm benannt In Bocholt ist die Bernhard Otte Strasse im Ortsteil Biemenhorst nach ihm benannt 5 Schriften BearbeitenChristliche Gewerkschaften und Sozialismus Rede des Verbandsvorsitzenden Bernhard Otte auf dem IV Kongress der christlichen Gewerkschaften Osterreichs vom 4 bis zum 7 September 1921 Verlag der Zentralkommission der christlichen Gewerkschaften Osterreichs Wien 1921 Fuhrertum und Zukunft der christlichen Gewerkschaftsbewegung In 25 Jahre christliche Gewerkschaftsbewegung 1899 1924 Festschrift Christlicher Gewerkschaftsverlag Berlin Wilmersdorf 1924 Sonderdruck Gewerkschaftsbewegung und soziale Ziele In 25 Jahre christliche Gewerkschaftsbewegung 1899 1924 Festschrift Christlicher Gewerkschaftsverlag Berlin Wilmersdorf 1924 Sonderdruck Unsere Stellung zur Wirtschafts und Sozialpolitik Christlicher Gewerkschaftsverlag Berlin Wilmersdorf 1925 Weshalb muss jeder Gewerkschafter auch Genossenschafter sein Christlicher Gewerkschaftsverlag Berlin Wilmersdorf 1926 2 verbesserte Aufl 1928 Die Krise der Sozialpolitik In Oscar Muller Hrsg Krisis Ein politisches Manifest Lichtenstein Weimar 1932 S 131 139 Wege der berufsstandischen Ordnung in deutschen Landen Christlicher Gewerkschaftsverlag Berlin Wilmersdorf 1932 Wege der berufsstandischen Ordnung In Joseph van der Velden Hrsg Die berufsstandische Ordnung Idee und praktische Moglichkeiten Katholische Tat Verlag Koln 1932 S 89 102 Literatur BearbeitenHeinrich Fahrenbrach Otte Bernhard In Ludwig Heyde Hrsg Internationales Handworterbuch des Gewerkschaftswesens 2 1932 S 1216 1217 Digitalisat Ernst Kienast Hrsg Handbuch fur den Preussischen Landtag Ausgabe fur die 5 Wahlperiode Berlin 1933 S 368 369 Ludwig Rosenberg Bernhard Tacke Der Weg zur Einheits Gewerkschaft Hrsg DGB Bundesvorstand Druck satz druck gmbh Dusseldorf 1977 Herbert Homig Bernhard Otte 1883 1933 In Jurgen Aretz Rudolf Morsey Anton Rauscher Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Band 3 Matthias Grunewald Verlag Mainz 1979 ISBN 3 7867 0738 3 S 176 190 Nachdruck bei Aschendorff Munster 2022 Digitalisat Michael Schneider Die christlichen Gewerkschaften 1894 1933 Verlag Neue Gesellschaft Bonn 1982 ISBN 3 87831 356 X Bernhard Koch 100 Jahre christliche Gewerkschaften Historisches Grundsatzliches Erlebtes Edition Bentheim Wurzburg 1999 ISBN 3 934471 10 2 Herbert Homig Otte Bernhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 650 f Digitalisat Eckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 2 Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945 Kassel University Press Kassel 2018 ISBN 978 3 7376 0474 1 S 149 f Online PDF 3 9 MB Fussnoten Bearbeiten William Patch Fascism Catholic Corporatism and the Christian Trade Unions of Germany Austria and France In Lex Heerma van Voss Hrsg Between Cross and Class Comparative Histories of Christian Labour in Europe 1840 2000 Peter Lang Bern 2005 ISBN 3 03910 044 0 S 173 201 hier S 185 186 Bernhard Otte Wege der berufsstandischen Ordnung In Joseph van der Velden Hrsg Die berufsstandische Ordnung Idee und praktische Moglichkeiten Katholische Tat Verlag Koln 1932 S 89 102 Bernhard Otte Neue Wege und Ziele In Zentralblatt der Christlichen Gewerkschaften Deutschlands Jahrgang 1933 Heft 10 15 Mai 1933 S 117 119 BArch N 1519 abgerufen am 9 Mai 2022 Wilhelm Seggewiss Bocholter Strassen erzahlen Geschichte In Unser Bocholt Jg 40 1989 S 49 64 hier S 51 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Bernhard Otte im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bernhard Otte in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Nachlass BArch N 1519Normdaten Person GND 133307697 lobid OGND AKS VIAF 11031204 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otte BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Gewerkschaftsfuhrer und Politiker Zentrum MdLGEBURTSDATUM 12 Juli 1883GEBURTSORT HopstenSTERBEDATUM 21 Oktober 1933STERBEORT Grunberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Otte amp oldid 234330541