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Die Berliner Strasse niedersorbisch Barlinska droga in Cottbus fuhrt vom Altmarkt die Altstadtgrenze uberschreitend uber den Berliner Platz hinweg in westliche Richtung bis nach Strobitz Sie folgt dem Verlauf der bedeutenden traditionellen Handelsstrasse in Richtung Vetschau Lubbenau Luckau und Berlin bzw Erfurt Im Mittelalter war sie Teil der niederen Salzstrasse zwischen den Messestadten Leipzig und Breslau Die Strasse trug in der Vergangenheit schon viele Namen Auf einer Karte aus dem Jahr 1720 wird sie ausserhalb der Altstadt als Weg nach Strobitz bezeichnet Bis 1845 wurde dieser Teil als Luckauer Strasse bezeichnet und dann in Berliner Chausseestrasse umbenannt Im Ergebnis der generellen Reform der Strassennamen wurde sie ab 1892 93 als Berliner Strasse bezeichnet Mit der Errichtung der Cottbus Schwielochsee Pferdeeisenbahn 1845 46 und des Gaswerks 1861 wuchs die Bedeutung dieses Verkehrsweges Die Strasse entwickelte sich bis zur Wende zum 20 Jahrhundert zu einer wichtigen in ihrer Bebauungsstruktur vielschichtigen Geschaftsstrasse Es entstanden zahlreiche Fabriken Gewerbehofe Wohn und Mietwohnhauser des gehobenen und einfachen Standards sowie Verwaltungsbauten In den 1920 30er und 1960er Jahren entstanden Wohnsiedlungen und ab 1972 Plattenbauten ostlicher Abschnitt der Berliner StrasseBaudenkmale BearbeitenLage Bezeichnung Beschreibung Bild1 Berliner Strasse 15 16 51 76116 14 3267 Anlage bestehend aus dem Gebaude der Alten Teppichfabrik von Otto Pietsch sowie dem Verwaltungsgebaude der Vereinigten Smyrnaer Teppichfabrik AG Cottbus entwickelte sich im 19 Jahrhundert nicht nur zu einem Zentrum der Tuchindustrie sondern auch zu einem bedeutenden Ort der Teppichherstellung 1861 grundete Karl Theodor Kuhn seine Teppichfirma in der Dresdener Strasse Nachdem die Fabrik 1872 abbrannte wurde sie in der Berliner Chaussee Strasse 34 neu gebaut Im Jahre 1873 ubernahm Otto Pietsch die Fabrik Von der Fabrik ist nur noch das vermutliche Wohn und Produktionsgebaude Berliner Strasse 15 erhalten Das Gebaude ist in Massivbauweise errichtet worden Die rustikalen Ecklisenen die bis kurz uber die Mansardhohe gefuhrt werden unterstreichen die Dreigeschossigkeit Von der spateren Vereinigten Smyrnaer Teppichfabrik AG ist nur noch das Verwaltungs und Beamtenwohngebaude Berliner Strasse 16 erhalten geblieben Die beiden Bauten auf der Sudseite der Berliner Strasse sind von einer schmalen Durchfahrt getrennt die auf den Fabrikhof fuhrte Die Alte Teppichfabrik steht mit der Giebelseite das Verwaltungs und Beamtenwohngebaude dagegen mit der elfachsigen Schauseite zur Berliner Strasse Alle anderen Produktionsgebaude entlang der Wernerstrasse sind inzwischen abgerissen Der dreigeschossige Putzbau Berliner Strasse 16 zeigt eine Fassade deren Gliederung sich durch ein ungewohnlich flaches Relief auszeichnet und eine Dreiteilung verdeutlicht Rechts und links sind neben der funfachsigen Mitte gepragt von einem Erker mit einem Balkon jeweils drei Achsen angeordnet Nur im Mittelteil befindet sich ein niedrig gehaltenes Dachgeschoss das in einen reich verzierten Zwerchgiebel mit Fenster ubergeht Die Geschosseinteilungen in der Fassade werden durch die verschiedenen Schmuckelemente unterstrichen Abgeschlossen wird der Zwerchgiebel von einem Satteldach Im Jahre 1894 ging diese Teppichfabrik in der Vereinigten Smyrnaer Teppich Fabriken AG auf Hergestellt wurden Smyrnaer Teppiche Laufer Doppelteppiche und Tournay Teppiche Der Sitz war bis zum Jahr 1913 in Berlin danach in Cottbus in der Berliner Strasse 15 16 Nach dem Zusammenschluss produzierte auch die Cottbuser Wolle in diesem Gebaude spater gehorte es zum TKC Im Jahr 1947 wurde die Vereinigte Smyrnaer Teppich Fabriken AG nach Hannover verlagert Die orientalischen Teppiche namentlich die geknupften Smyrnateppiche wurden nach der turkischen Stadt Smyrna heute Izmir benannt Cottbuser Teppiche wurden in alle Welt exportiert so in das Aussenhandelsministerium New York auch ein Salonzug im Orient wurde mit Teppichen aus Cottbus ausgestattet Selbst am japanischen Kaiserhof waren Teppiche aus Kottbus zu sehen Der Glanz der Einzigartigkeit und der damit verbundene Ruhm der Firma Prietsch sind mit den Jahren verblasst Beim Stichwort Perserteppich Teppiche mit turkischen oder persischen Knoten wurde einem heute wohl kaum Cottbus einfallen Das Verwaltungs und Beamtenwohngebaude der Alten Teppichfabrik wurde im Fassadenbereich denkmalgerecht saniert Nach einer umfangreichen Modernisierung wird das Gebaude als Wohnraum genutzt nbsp 2 Berliner Strasse 27 51 76063 14 32182 Verwaltungsgebaude der Cottbuser Stadtischen Werke Im Jahr 1913 erfolgte der Umbau und die Erweiterung des vorhandenen Verwaltungsgebaudes der 1861 in Betrieb genommenen stadtischen Gasanstalt Am Haupteingang wurden 1930 polygonale Wandpfeiler mit Laternen durch Rundpfeilerpaare ersetzt ansonsten wurde bei dem Umbau nur unwesentlich in den Grundriss eingegriffen Bei dem Gebaude handelt es sich um einen dreigeschossigen neunachsigen von einem Walmdach abgeschlossenen Putzbau Im Erdgeschoss ist zwischen Sockel und Gurtgesims ein plastischer Fugenschnitt der als Sturzquaderung die Fenster umlauft Die Obergeschosse sind durch profilierte Lisenen zwischen den Fensterachsen zusammengefasst Unter den Fenstern im zweiten Stock befinden sich Brustungsfelder mit rechteckigen Ornamentapplikationen Der Hauseingang befindet sich in der Mittelachse des Vordergebaudes und ist von Rundpfeilerpaaren flankiert Diese tragen eine gerade Verdachung Uber dem Tursturz ist das Cottbuser Stadtwappen zu sehen Die Eingangsachse ist in beiden Hauptgeschossen von monumentalen Pilastern mit reich dekorierter Kapitellzone sowie mit Schmuckbandern gerahmt Die freistehende Ostseite und die Hoffront sind analog durch Lisenen und Brustungsfelder gegliedert Die Ruckseite des Gebaudes ist durch einen Treppenhausrisalit mit portalartigen gerahmtem Zugang und abschliessendem Dreiecksgiebel strukturiert Die Haupttreppenanlage mit kunstvollem Eisengelander stammt aus der Zeit um 1912 Das Verwaltungsgebaude bildet eine wichtige architektonische Dominante im Strassenbild Der Bau ist zeittypisch in der Verbindung von Neubarock und einer Tendenz ins Monumentale nbsp 3 Berliner Strasse 43 50 51 75906 14 31627 Wohnanlage Dieses Ensemble wurde nach Entwurfen des Stadtbauamtes unter Baurat Johannes Boldt 1927 erbaut und ist ein Beispiel fur das Engagement der Kommunen zum gemeinnutzigen Wohnungsbau der der Wohnungsnot der spaten 1920er Jahre entgegenwirken sollte Die acht dreigeschossigen Hauser mit geordneter Klinker bzw Putzfassade in geschlossener spat expressionistischer Blockrandbebauung befindet sich an der Sudseite der Berliner Strasse zwischen der Friedrich Engels Strasse und der Waisenstrasse Die acht dreigeschossigen Hauser mit geordneter Klinker bzw Putzfassade in geschlossener spat expressionistischer Blockrandbebauung befindet sich an der Sudseite der Berliner Strasse zwischen der Friedrich Engels Strasse und der Waisenstrasse Die Portalfiguren an den Putzbauten Hausnr 43 46 47 50 stammen vom Cottbuser Bildhauer Willy Felgentrager und stellen Figuren deutscher Volksmarchen dar Diese jeweils zwei Hochrelieffiguren aus Terrakotta Ilse Klinker Keramik flankieren die spitzwinklig verdachten Eingange An den Putzbauten befindet sich die Klinkerverblendung nur am Sockel In den Eingangsachsen wurden gekoppelte Lanzettenfenster mit Rautenversprossung verwendet und im dritten Obergeschoss sind die Lanzettenfenster von Putzdekor uberfangen Kinddarstellung in Zackenornament Die Klinkerbauten Hausnr 44 45 48 49 sind mit jeweils paarig unter drei Staffelgiebeln zusammengefasst Die seitlichen Achsen sind mit spitzwinklig verdachten Hausaufgangen versehen uber denen sich jeweils ein zweigeschossiger spitzwinklig hervorspringender und verputzter Erker befindet Die Erkerfenster sind von einer wulstigen Quaderung gefasst die gewolbten Brustungen sind mit expressionistischen Ornament verziert Die Staffelgiebel hier sind mit Zinnen und Dreiergruppen von Dreierfenstern im Giebelfeld versehen Nahezu alle Hausturen sind mit ihrer differenzierten Diagonalversprossung der Glaseinsatze und ihren kleinteilig gesprossten Fenstern bauzeitlich erhalten geblieben Ebenso die Treppenanlage die Wohnungsturen und Kachelofen mit gezackter Dekorleiste und Rautenmotiv Die Hofseite der Berliner Strasse 43 50 wurde schlicht glatt verputzt nbsp 4 Berliner Strasse 54 51 75855 14 31468 Fassade des Mietwohnhauses Dieser Eckbau an der Sudseite der Berliner Strasse zur Waisenstrasse wurde 1903 im Auftrag des Bauherren und Architekten Carl Sichler errichtet 1997 erfolgte die Restaurierung der Fassade und die Innenmodernisierung Die Fassade ist flach reliefiert und eigenwillig an der Tudorgotik sowie an der nordeuropaischen Architektur orientiert gestaltet Im Erdgeschoss befinden sich unterschiedliche Fensterformen Das Spitzbogenportal zeigt ein Gewande mit blatt und banderverzierter Saule bzw Stabwerk die Haustur zeigt einen schulterbogigen Sturz Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss sind mit feiner Putzquaderung uberzogen und die Fenster der oberen Etagen mit variationsreichen Sturzbogen versehen In der Traufzone wurde ein zarter Wellenfries angebracht Die Betonung der zwei zentralen Achsen an der Strassenfront geschieht mittels kantiger Dienste und geschweifter Zwerchgiebel Die Zwerchgiebel sind markant ausgebildet durch Putzornamente und Aufsatze Zwischen den Zwerchgiebeln befinden sich axial angeordnete Gauben und die abgeschragte Ecke des Gebaudes wird von einem abschliessenden monumentalen Zwerchgiebel mit Spitzhelm und Zierfachwerk bekront nbsp 5 Berliner Strasse 58 51 75725 14 31334 Werkstatten der Stadtischen Strassenbahn Strassenbahndepot bestehend aus den Werkstatt bzw Wagenhallen sowie dem Verwaltungsgebaude Gebaudehulle der Einfahrtstoranlage Einfriedungsmauer sowie dem Hof einschliesslich der Gleisanlagen und der Natursteinbefestigung Betriebshof Cottbus Mitte nbsp 6 Berliner Strasse 112 51 75998 14 31789 Mietwohnhaus Dieser Putzbau mit Berliner Dach und schmuckvoller Fassade wurde 1900 durch die Maurer und Zimmermannsfirma Alfred Simon amp Co im Auftrag des Gastwirts Franz Petter erbaut Dieses Haus befindet sich an der Nordseite der Berliner Strasse als mittleres Haus einer Gebaudegruppe Dieses Haus befindet sich an der Nordseite der Berliner Strasse als mittleres Haus einer Gebaudegruppe Die Segmentbogenfenster des Erdgeschosses sind in gequaderte von Rundstaben begleitete Profilrahmungen gestellt Hier wurde der Eingang portalartig gestaltet die Gewande sind kielbogig abschliessend und mit Staben und Blattwerk geschmuckt Die Giebelkronung wird von zwei Putten die ein Stadtwappen halten verziert An den Obergeschossfenstern befinden sich kraftige Dreiecksbogenverdachungen Die rechten Aussenecken des Gebaudes besitzen einen Zwerchgiebelabschluss in Renaissanceformen Hier sind die Brustungsfelder der Vorhangbogenfenster im zweiten Stock mit Blumenkranzen bzw Baum oder Tierdarstellungen verziert Bauzeitlich erhalten geblieben sind die Haus und Innenturen und die Treppenanlage Die Fassade wurde mit Elementen aus der Neurenaissance Neugotik und jugendstilistischen Details gestaltet nbsp 7 Berliner Strasse 128 51 76098 14 32167 Wohnhaus Dieses Wohnhaus wurde 1888 89 fur den Ingenieur und Architekt Wilhelm Krumrey erbaut 1997 erfolgte die Restaurierung der Fassade und Sanierung des Gebaudes Das villenartige Haus an der Nordseite der Berliner Strasse besitzt einen kurzen Hofflugel Das villenartige Haus an der Nordseite der Berliner Strasse besitzt einen kurzen Hofflugel Die Fassade ist vierachsig und mit einem Risalit versehen Die hoch rechteckigen Fenster werden von Sohlbankgesimsen verbunden Die linke Gebaudeseite ist mit einer Giebelverdachung einer paarigen Adikularahmung im Risalit versehen Ein mit Blendgiebel in Renaissanceformen geschosshohes Zwerchhaus schliesst den Risalit ab Uber der rechten Gebaudeseite findet man eine weit ausladende Traufzone mit Zahnschnittfries Die Traufzone geht in ein steiles schiefergedecktes Terrassendach mit zwei Dachhausern uber Die bauzeitliche Haustur zeigt ein florales filigranes Gitter welches den Glaseinsatz der Tur schutzt Dieses Wohnhaus ist ein Vertreter eines spat historischen Einfamilienhauses das sich in Lage Grosse und Gestaltung von der umliegenden Bebauung abhebt nbsp 8 Berliner Strasse 130a d 51 76111 14 32256 Gebaude 1 Nr 130d und 2 Nr 130a c des Packhofs der Cottbuser Schwielochsee Pferdeeisenbahn Die zwei Remisen wurden 1853 an der Nordseite der damaligen Berliner Chaussee Strasse im Hofgelande des Grundstucks errichtet Das Lagergebaude 1 130 d ist ostwestlich ausgerichtet und begrenzt das Gelande nach Norden Dieser unterkellerte dreigeschossige Putzbau hat eine drei zu siebenachsige Gliederung unter Satteldach Die Fensterachsen werden durch flache Blendarkaden aus fassadenhohen Stichbogen gefasst Das Erdgeschoss wird nur durch seine Zugange belichtet die oberste Lagerebene ist mit Zwillingsfenstern ausgestattet An der Sudseite dieser Remise befindet sich ein niedriger Vorbau mit Zugang in den grossen Lagerkeller an dessen Decke sich ein Kuppelgewolbe zwischen langs und querlaufenden Gurten befindet Das ebenerdige Lagergeschoss besitzt starke Aussenwande Die daruberliegenden Aussenmauern sind dagegen nur einen halben Stein tief Uber die in der Mitte der Sale langs durchlaufende Holzstutzreihen erfolgt die Ableitung der Lasten der Lagerboden Das Lagergebaude 2 130a c befindet sich nordsudlich ausgerichtet an der Nordseite des Gelandes An der ostlichen Fassade dieses hohen eingeschossigen Putzbaus ist die ursprungliche Gliederung durch Blendbogen noch sichtbar An der zur Berliner Strasse ausgerichteten Giebelseite befinden sich zwei hohe spater eingefugte Turoffnungen heute zugesetzt und die ostliche Giebelseite besitzt zwei Blendbogen Hier werden im Bauinneren die Deckenbalken durch eine langs durchlaufende Standerreihe getragen und in der Gebaudemitte fuhrt eine Treppe in den Dachraum Hier befindet sich ebenfalls eine Fachwerktrennwand Diese Bauten markieren den Beginn der Prosperitat der Stadt Cottbus im 19 Jahrhundert nbsp 9 Berliner Strasse 131 51 76122 14 32309 Mietwohnhaus Das Mietwohnhaus in der Berliner Strasse 131 wurde 1911 im Auftrag des Elektrotechnikers Bruno Pohl erbaut Hier handelt es sich um eine Bauform die Stil um 1800 bzw Heimatstil rustikale Variante genannt wird Zu Beginn des 19 Jahrhunderts wurden verschiedene architektonische Elemente der Landhausarchitektur auf die Miethausarchitektur ubertragen Das Gebaude in der Berliner Strasse 131 ist ein solcher Vertreter Im Jahre 2000 wurde eine Sanierung und Restaurierung durchgefuhrt Hierbei wurden die Fledermausgauben durch Schleppgauben ersetzt Die Strassenansicht des Gebaudes ist durch eine symmetrische Baumassenverteilung zur Mitte hin gepragt Dort befinden sich ein breiter Mittelerker und zu den Seiten zuruckgestuft angegliederte Loggien und Balkonachsen Weiterhin besitzt die Berliner Strasse 131 einen nahezu gebaudebreiten Zwerchgiebel Im Erdgeschoss ist der Erker scheinbar durch Saulen gestutzt und die ovale Vorhalle besitzt Fliesenbilder in Form von Puttendarstellungen Die Mittelgeschosse sind durch flache Kolossalpilaster und deren Fenster mit verbindenden figurlichen Reliefbildern gestalterisch zusammengefasst Ferner fassen geschossubergreifende Wandvorlagen die Fensterachsen Das Obergeschoss ist mit Hilfe einer Dachschurze bzw geschwungenen Balkonen abgesetzt Das filigran reliefierte Dekor konzentriert sich an den Pilastern Brustungen und Verdachungen In der Giebelspitze befindet sich ein geschweifter Zwerchgiebel mit einem Ovalfenster und ein ovales Dekorfeld Dieses beinhaltet eine Darstellung von einem Adler mit einem Blitz in den Krallen Es ist wohl ein Hinweis auf Zeus und auf den Beruf des Hauseigentumers Im Inneren befindet sich eine Treppenanlage die um ein U formiges Treppenauge gefuhrt wird Diese ist im bauzeitlichen Stil unter einem Oberlicht ausgefuhrt Das Wohnhaus fugt sich mit seiner Grunddisposition harmonisch in die geschlossene Hauserzeile ein jedoch hebt es sich durch seine kreative Architektursprache von den restlichen Gebauden ab Dies wurde durch die malerisch bewegte Fassadengestaltung mittels spannungsreicher Plastizitat sowie mit klassizistischem und jugendstilistischem Bauschmuck erreicht Des Weiteren sind einzelne Dekorelemente wie z B die Reliefbilder von handwerklicher Qualitat gepragt Durch die aussergewohnliche Gestaltung der Eingangssituation in Form einer ovalen Saulenvorhalle und den geschwungenen Linienfuhrungen der Balkone sowie dem imposanten Zwerchgiebel wird die Reprasentativitat des Gebaudes gesteigert nbsp 10 Berliner Strasse 134 51 76133 14 32373 Mietwohnhaus Das Gebaude in der Berliner Strasse 134 ist ein Mietwohnhaus und wurde 1909 10 errichtet Die Ausfuhrung wurde durch das Bauunternehmen Heinrich Schenker realisiert Der Eckbau besitzt ein hohes Mansarddach das durch Risalit und Erkerformen akzentuiert wird Weiterhin wurde mittels eines bis zum Dach aufragenden gebrochenen und geschweiften Zwerchgiebels ein Akzent gesetzt Im Erdgeschoss an der Sudseite des Gebaudes befindet sich ein Mittelrisalit mit Rundbogennischen In der mittleren Nische ist der zuruckgesetzte Hauseingang An der Ostseite in Richtung Lessingstrasse ubergreift der geschweifte Zwerchgiebel den Balkonabschluss des zweigeschossigen Erkers Das Giebelgesims uber den vier rechten Aussenachsen wird als Traufgesims weitergefuhrt und der Mansardbereich wurde als viertes Geschoss ausgefuhrt An den Sturz und Brustungszonen sowie den Erkern der Ostfassade sind Fassadendekore in Form von Friesplatten und Bandern angebracht Die Zwerchgiebel sind gleichermassen durch Bauschmuck markant verziert Die sich oberhalb der Kampferzone befindlichen variierenden Fenster besitzen Sprossen ebenso die Haustur An der Hofseite gibt es einen Treppenturm um den Balkone gelegt wurden Im Inneren befindet sich neben der Treppenanlage unter dem Oberlicht eine Fulle an Ausstattungsdetails Ausser dem Deckenstuck gibt es an dem Windfang sowie an den Wohnungsturen Dekorationen mit dem Einfluss des Jugendstils Ferner sind im ersten Obergeschoss sechs zimmerhohe reich gestaltete Ofen bis heute erhalten Das Mietwohnhaus hat sowohl eine baugeschichtliche als auch baukunstlerische Bedeutung Das architektonische Konzept zeigt trotz des neubarocken Stils Einflusse der sogenannten Reformarchitektur die im Gegensatz zum Historismus eine Vereinfachung der Formen und des Dekors anstrebt Weiterhin hat das Haus eine stadtebauliche Wirkung durch seine exponierte Ecklage im Bereich einer Strassenkrummung nbsp 11 Berliner Strasse 135 136 51 76154 14 32449 Wohnhaus mit Seitenflugel und Saalanbauten Der Maurermeister Carl Leberecht Schade war um 1880 der Ersteigentumer des Wohnhauses mit Seitenflugel und umbauten Gewerbehof Das Grundstuck war bereits 1876 77 in seinem Besitz Ab dem Jahre 1911 gehorte es dem seit 1901 in Cottbus tatigen Evangelischen Gemeinschaftsverein E K An der Ost und Nordseite des Wohnhauses wurden durch den Gemeinschaftsverein Sale angebaut 1914 war der Bau des Gemeinschaftssaals beendet 1993 wurde u a ein Umbau und eine Teilaufstockung des Gebaudes vorgenommen Weiterhin wurde ein Winkel Zirkel Senkblei Relief im Giebel demontiert Das Wohnhaus mit seinen Anbauten befindet sich weit hinter der Bauflucht und gestaltet sich als ein verschachtelter Komplex an der Nordseite der Berliner Strasse Es besteht aus zwei bis drei Geschossen die mit einer ziegelsichtigen Fassade versehen wurden Ein Flachdach deckt den Gebaudekomplex Die Fassade wird durch Sohlbank und Traufgesimse einem Zahnschnittfries sowie einem Sturzbogen und Profilleisten an den Fenstern belebt Die hoheren teilweise turmartigen Gebaudeteile akzentuieren durch in die Traufe einschneidende Blendgiebel Das dreigeschossige langgezogene Wohnhaus mit Altan besitzt an der schmalen Strassenfassade aufwendig gestaltete Brustungsfelder Pilaster und Zahnschnittbogen Oberhalb des Altans sind die Tur und Fensterverdachungen in ein Rahmenwerk aus Wandvorlagen gestellt Um 1900 wurde an der Ostseite des Wohnhauses ein zweieinhalbgeschossiges Treppenhaus angebaut mit einem Eingangsportal das eine Dreiecksverdachung besitzt Die Haustur ist bauzeitlich gearbeitet Der ostlich anschliessende zweigeschossige Saalbau ist in seinem ausseren Erscheinungsbild schlicht gestaltet Im Inneren sind die Sale mit ionischen Pilastern dekoriert die ein Gebalk stutzen Der Saal im Erdgeschoss ist mit einer Stuckdecke zentrales Kreis Kreuz Motiv versehen und verlauft nach Norden buhnenahnlich Im Norden ist ein Anbau angefugt worden der eine Rundbogenoffnung und eine Buhne besitzt Im Westen schliesst sich ein Seitenflugel an Dieser wurde zuruckgesetzt angebaut und erschliesst sich uber einen separaten Eingang Aus den diversen Bauphasen sind verschiedene Ausstattungsdetails wie Treppenanlagen Wohnungsturen mit Verglasung und dem Kreuz Kreis Motiv gebildet durch deren Sprossen sowie Kassettenturen mit verzierter Verdachung erhalten geblieben Die stadtebauliche Bedeutung des Hauses wird durch den Eigentumer Carl Leberecht Schade und das religiose Leben in Cottbus bewirkt Der Gebaudekomplex ist baugeschichtlich von Bedeutung durch seine zuruckhaltende architektonische Ausfuhrung die intensiv an Fabrikbauten erinnert Das Wohnhaus hingegen hebt sich durch seinen Bauschmuck deutlich ab Die Sale erhielten im Inneren einer ihrer Nutzung angepasste Ausstattung und wurden ausserlich den vorhandenen Gebauden in ihrem Erscheinungsbild und den Baumaterialien angepasst nbsp 12 Berliner Strasse 143 51 76137 14 32648 Mietwohnhaus mit Laden und Hofbebauung Das Mietwohnhaus mit Gewerbegebauden wurde 1895 im Auftrag des Fleischermeisters Hermann Klasche in der Berliner Strasse 143 erbaut Die Realisierung wurde durch die Firma des Bauunternehmers Architekten und spateren Stadtrats Ewald Schulz bewerkstelligt Das Bauwerk wurde in einer geschlossenen Gebaudezeile errichtet und besitzt ein Berliner Dach Ferner verfugt das Haus uber eine siebenachsige Putzfassade die durch ein stark plastisches Dekor gepragt ist Das Erdgeschoss ist von einer profilierten Banderung uberzogen und hat weit hervorstehende grob beschlagene Steine mit glatten Streifen Das dreiteilige Hauseinfahrtstor mit seiner Schlupftur die Schaufenster und Turen der beiden Laden sind bauzeitlich gearbeitet Die Beletage ist hier im ersten Obergeschoss durch eine flachere Banderung sowie Adikularahmung der Mittel und Seitenachsenfenster hervorgehoben Des Weiteren gibt es eine dekorierte Frieszone und ein Giebelgesims das die Adikula uber die gesamte Fassadenbreite verbindet Ein weiteres Dekorelement sind Friesplatten an den Brustungsfeldern sowie Kartuschen in Rollwerken Das mittlere Fenster ist flankiert von Postamenten mit Vasen Die geschweiften Zwerchgiebel im Renaissance Stil dominieren das Fassadenbild Im Inneren eines Verkaufsraums sind drei Wande mit Fliesen versehen vermutlich von der Firma Villeroy amp Boch Betrieb Dresden Die mit naturalistischen bzw stilisierten floralen und geometrisierenden Motiven versehenen Fliesen aus dem Historismus sind zu Friesen oder grosseren Feldern zusammengefugt Sie strukturieren die Wande und erzeugen eine geschlossene Raumfassung mittels ihrer variierenden Grossen kraftigen Farben sowie ihrer Rahmung aus schwarzen oder braunen Bandern Der Hof ist von den ziegelsichtigen Gewerbegebauden der Fleischerei umschlossen Diese sind ein bzw zweigeschossig ausgefuhrt Der Gebaudekomplex zahlt zu den wenigen Beispielen eines damals typischen mittelstandischen Handwerksbetriebes Charakteristisch ist die raumliche Einheit von Wohnung Laden und Werkstatt Besonders im Vordergrund war die gehobene Ausstattung der Verkaufsraume Diese genugte den hygienischen Anforderungen und der Sauberkeit die in einem Lebensmittelgeschaft herrschen soll und gleichzeitig war sie das Aushangeschild fur die Fleischerei Klaschke Die baukunstlerische Bedeutung des Hauses wird durch die Originalitat der Fliesengestaltung herausgezeichnet sowie durch die gut erhaltene reich geschmuckte Neurenaissance Fassade nbsp Literatur BearbeitenGerhard Vinken u a Bearb Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03054 9 Irmgard Ackermann Marcus Cante Antje Mues Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Brandenburg Band 2 1 Stadt Cottbus Teil 1 Altstadt Muhleninsel Neustadt und Ostrow innere Spremberger Vorstadt Stadtpromenade westliche Stadterweiterung historisches Brunschwig Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2001 ISBN 3 88462 176 9 Antje Mues Cottbus Architektur und Stadtebau 1871 bis 1918 Westkreuz Verlag Berlin Bonn 2007 ISBN 978 3 929592 99 3 Ingrid Halbach Karl Heinz Muller Steffen Delang Gerold Glatte Peter Biernath Architekturfuhrer Cottbus Wanderungen durch die Stadt und Umgebung Verlag fur Bauwesen Berlin Munchen 1993 ISBN 3 345 00506 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berliner Strasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berliner Strasse Cottbus amp oldid 236190195