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Das Bergeprojekt Treher war ein erfolgreicher Bergeversuch einer Messerschmitt Bf 109D 1 sechzig Jahre nach ihrem Absturz in den Donauauen bei Fischamend nahe dem Flughafen Wien Namengebend ist der Flugschuler Hans Rudiger Treher der beim Absturz todlich verungluckte Sein Grab befindet sich bis heute an der Absturzstelle 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Absturz 2 Projektbeginn 3 Zweiter Projektabschnitt 4 Finale Bergung 5 Rekultivierung und Beisetzung 6 Projektleitung und Koordination 7 Historische Aufarbeitung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAbsturz BearbeitenAnhand der geborgenen Borduhr des Motorhauben Rahmens mit Werksnummer Recherchen und Augenzeugenberichten werden folgende Fakten aufgezeigt Der Absturz geschah am Montag dem 23 September 1940 um 16 15 Uhr Der beim Absturz getotete Pilot war der im Dienste der deutschen Luftwaffe stehende Fahnrich und Offiziersanwarter Hans Rudiger Treher aus Altona an der Elbe Er war zum Zeitpunkt des Absturzes neunzehn Jahre alt 2 Die Maschine startete vom Flugplatz Schwechat Heidfeld am Areal des heutigen internationalen Flughafens von Wien Hans Rudiger Treher flog diesen Flugzeugtyp erstmals und sollte mehrere Platzrunden absolvieren Die Luftwaffe nennt Pilotenfehler als Ursache des Verlustes Dies konnte nach Bergung des Flugzeuges weder bestatigt noch dementiert werden Die Maschine wurde unter steilem Winkel in Langsrichtung stark verkurzt und mit zuruckgefalteten Tragflachen und Luftschraubenblattern in bis zu funf Metern Tiefe im Schlamm und Schlick gefunden Gefolgert wurde dass der Absturz bei guten Wetterbedingungen mit hoher Geschwindigkeit und in steilem Winkel bei nicht ordnungsgemasser Funktion der Luftschraube erfolgte 2 Projektbeginn BearbeitenDie Aufgabenstellung war anhand der im Jahr 2000 zur Verfugung stehenden technischen Moglichkeiten eine Ortung des Flugzeugwracks durchzufuhren Dieses wurde unter einer 1960 gepflanzten Trauerweide nachst einem Hochspannungsmast und eines Hochwasserschutzdammes in den Donauauen bei Fischamend unweit der Fischamundung in die Donau vermutet Nach Vorbereitung einer Flache von 700 Quadratmeter durch Schilfschnitt wurde durch das Institut fur Geophysik an der Universitat Wien unter der Leitung von Karl Heinz Roch mit Bodenleitfahigkeitsmessungen begonnen Eine weitere Prazisierung der Fundstelle wurde mittels Bodenradar vorgenommen Zudem wurden mit Metalldetektoren spezifische oberflachennah liegende Flugzeugteile sichergestellt Zur Vorbereitung weiterer Grabungsarbeiten musste die Trauerweide die sich uber dem Flugzeugwrack befand gefallt werden 1 Zweiter Projektabschnitt BearbeitenNach ersten grossflachigen Grabungen erschwerten stark steigendes Grundwasser Hochwasser und eine Eiswuste uber dem Projektareal den weiteren Bergungsversuch Olspuren an der Wasseroberflache die auf Teile des Motors zuruckzufuhren waren ermoglichten eine genaue Eingrenzung der Tiefensuche Der Durchbruch wurde mit der Auffindung spezifischer Flugzeugteile in teils neuwertigem Zustand erzielt 1 Finale Bergung BearbeitenNach technischer Planung wurde im Fruhjahr 2002 unter standigem Abpumpen des Grundwassers die abschliessende Bergung begonnen und Ende Mai desselben Jahres erfolgreich abgeschlossen 1 Rekultivierung und Beisetzung Bearbeiten nbsp Das rekultivierte Projektareal im Spatsommer 2020 in der Bildmitte kennzeichnet eine neugepflanzte Trauerweide den Absturzort davor Fliegerkreuz und Geschichtstafel der Stadtgemeinde Fischamend Die bei der Flugzeughebung gefundenen sterblichen Uberreste des Piloten wurden zur Stunde des Absturzes exakt zweiundsechzig Jahre nach seinem Tod am Absturzort beigesetzt Die Ausgrabungsstatte wurde bestmoglich in den Ursprungszustand versetzt eine neu gepflanzte Trauerweide kennzeichnet den Ort des Absturzes 1 3 4 Nachstehend Worte des bereits verstorbenen Fischamender Stadtpfarrers Wilhelm Muller zur Beisetzung in Beisein des deutschen Militarattaches Oberstleutnant Paulus In den Jahren 2000 bis 2002 wurde ein Bergeprojekt realisiert wobei fruhere andere Bergeversuche fehlgeschlagen waren Aufgrund von Recherchen und Gesprachen konnte herausgefunden werden dass Hans Rudiger Treher ein Einzelkind war Wahrscheinlich war es 1939 als er in den Dienst der deutschen Wehrmacht eintrat um dann 1940 in der Jagdfliegerschule 5 in Schwechat Heidfeld seine Ausbildung zum Piloten der Jagdflieger aufzunehmen Anlasslich eines Schulfluges am 23 September 1940 kam es zu dem Unfall der Treher das Leben kostete Aufgrund eines wahrscheinlich technischen Gebrechens an seiner Jagdmaschine vom Typ Messerschnitt Bf 109 kam es zum Absturz Hans Rudiger Wilhelm Treher starb hier um genau 16 15 Uhr im Alter von neunzehn Jahren 1 Der Fischamender Volksmund bezeichnet Berta Dora Gretchen Treher die Mutter des Verstorbenen als Die schwarze Frau beim Fliegerkreuz die bis zu ihrem Tod im Jahr 1978 jedes Jahr im September aus Hamburg anreiste um die Absturzstelle und Grabstatte ihres Sohnes zu besuchen Ihrem Ansuchen nach ubernahm die Stadtgemeinde Fischamend in weiterer Folge in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend die Grabpflege 2 4 Projektleitung und Koordination BearbeitenProjektleiter und Initiator war der Techniker Autor und Prasident der Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend ILF Rudolf Ster Projektkoordinator der Techniker und Metallsondenspezialist Wolfgang Forthuber Projektmitarbeiter war der Pilotensohn und bei der Stadtgemeinde bedienstete Johann Leibl Er verstarb kurz nach Beendigung des Projektes 1 Zudem beschaftigten sich der Techniker und Autor sowie Vorstandsmitglied der ILF Reinhard Ringl der Fischamender Stadthistoriker Adalbert Melichar und das Vorstandsmitglied der ILF Wilhelm Gartner intensiv mit dem Projekt und dessen Nachbetreuung 1 2 Historische Aufarbeitung Bearbeiten nbsp Das Fliegergrab am Damm in den Donauauen bei Fischamend nahe dem Flughafen Wien Tafeln der Stadtgemeinde weisen auf Geschichte Projekt Pilot und publizierte Bucher hin Vom Projektleiter wurden zwei Bucher zum Thema publiziert 5 6 4 Flugzeugteile und Geschichte werden in der Dependance des Heeresgeschichtlichen Museums am Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg gezeigt 7 8 4 Die Stadtgemeinde Fischamend weist mit Tafeln auf Geschichte und Absturzort hin 9 10 11 Literatur BearbeitenRudolf Ster Das Bergeprojekt Treher ISBN 978 3 200 02768 8 Rudolf Ster Reinhard Ringl unter Mitwirkung von Johanna und Monika Ringl Barbara Ster TREHER Einer der Jagdflieger werden sollte amp Die Jagdfliegerschule 5 Schwechat Heidfeld Carina Verlag Fohnsdorf 2015 ISBN 978 3 9503429 1 8 deutsch englisch Weblinks Bearbeitenilf or atEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Rudolf Ster Das Bergeprojekt Treher Hrsg Rudolf Ster Eigenverlag Fischamend 2012 ISBN 978 3 200 02768 8 S 93 a b c d e Rudolf Ster Reinhard Ringl Treher einer der Jagdflieger werden sollte amp die Jagdfliegerschule 5 Schwechat Heidfeld Carina Verlag Fohnsdorf 2015 ISBN 978 3 9503429 1 8 S 110 ILF Besuch bei der Treher Gedenkstatte Abgerufen am 13 September 2020 osterreichisches Deutsch a b c d Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend Abgerufen am 13 September 2020 TREHER Buchprasentation in Zeltweg Abgerufen am 13 September 2020 osterreichisches Deutsch Buch Neuerscheinung Das Bergeprojekt Treher Abgerufen am 13 September 2020 osterreichisches Deutsch Startseite Abgerufen am 13 September 2020 Und ubrig blieben nur die Trummer 23 Mai 2014 abgerufen am 13 September 2020 Fischamend Abgerufen am 13 September 2020 osterreichisches Deutsch Treher Grab jetzt offizielle Sehenswurdigkeit in Fischamend Abgerufen am 13 September 2020 osterreichisches Deutsch Treher Sinnlos Krieg auch fur Piloten Abgerufen am 13 September 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergeprojekt Treher amp oldid 239444784