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Die Berg Puffotter Bergpuffotter Bergotter oder Atroposviper Bitis atropos zahlt innerhalb der Familie der Vipern Viperidae zur Gattung der Puffottern Bitis Wissenschaftlich beschrieben wurde die Art im Jahre 1758 von dem schwedischen Naturforscher Carl von Linne Es sind keine Unterarten bekannt 1 Berg PuffotterBerg Puffotter Bitis atropos Systematikohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Familie Vipern Viperidae Unterfamilie Echte Vipern Viperinae Gattung Puffottern Bitis Art Berg PuffotterWissenschaftlicher NameBitis atropos Linnaeus 1758 Verbreitungsgebiet der Berg PuffotterInhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 5 Gift 5 1 Antiserum 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenAusgewachsen erreicht die Berg Puffotter eine durchschnittliche Gesamtlange von 30 bis 40 cm Bei einzelnen Weibchen wurden in freier Natur Gesamtlangen von maximal 50 cm gemessen In Gefangenschaft werden sie sogar 60 cm lang Der Rucken der Schlange ist dunkelbraun bis olivgrau gefarbt Sie besitzt 2 Reihen dunkler Flecken die weisslich gesaumt sind Sie werden auf beiden Seiten von einer weissen oder gelblichen Linie begrenzt Unterhalb der Linie befinden sich ovale oder y formige Flecken Die stark gekielten und schmalen Schuppen welche die Korpermitte der Schlange umgeben sind wie Dachziegel ubereinander angeordnet Die Farbung auf der Bauchseite reicht von einem einfarbigen Weissgrau bis zu einer dunklen Sprenkelung Der Kopf der Berg Puffotter setzt sich deutlich vom Rumpf ab Die Nasenlocher sind dabei nach oben hin ausgerichtet Verbreitung BearbeitenDie Berg Puffotter lebt sehr isoliert in den Gebirgsregionen im sudlichen Afrika Ihr Hauptvorkommen ist in den Regionen des Inyanga Hochlands und der Chimanimani Mountains im ostlichen Simbabwe und in der Nahe von Mosambik 2 Zudem leben sie auch noch in den in Sudafrika gelegenen Drakensbergen die auch Gebiete der Sudafrikanischen Republik der Provinz Natal Lesotho der Provinz Freistaat und die Kapprovinz einschliessen 3 Der Schlangenjager Donald Schultz entdeckte eine Berg Puffotter in den Gebirgszugen von Eswatini Dieses Exemplar diente der Giftforschung da vorher nur sehr wenige Exemplare dieser Art gefangen wurden 4 Lebensraum BearbeitenDie Berg Puffotter bewohnt eine Vielzahl von verschiedenen Lebensraumen wobei sie aber relativ kuhle Umgebungen mit viel Niederschlag vorziehen Im nordlichen Teil ihres Verbreitungsgebietes leben sie nur in einer Hohe bis zu 3 000 m da die Winter dort kalt und trocken sind und die Sommer warm und feucht In Simbabwe findet man sie jedoch nur in Hohenlagen von uber 1500 m Sie leben in der Regel in Gebieten mit Berghangen und Steinfeldern aber auch auf wiesenartigen Platos mit Buschen und Strauchern 5 6 7 Lebensweise BearbeitenDie Berg Puffotter ist tagaktiv Sie halt sich gerne in Gestrupp und Buschen auf Bei Gefahr oder wenn sie gereizt wird zischt sie laut und vernehmlich beisst dann aber sehr schnell und sehr wild zu Die Berg Puffotter bringt ihren Nachwuchs lebend zur Welt Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Nagetieren Echsen Froschen oder Kroten Gift BearbeitenDas Gift der Berg Puffotter ist ein relativ starkes vor allem das Blut schadigendes Gift also ein Hamatoxin Es besitzt aber auch einen geringeren Anteil eines Nervengiftes also ein Neurotoxin Das Gift hat jedoch im Gegensatz zur Gabunviper keinen Einfluss auf die Blutgerinnung Das Gift der Berg Puffotter zerstort u a die Blutgefasse und fuhrt daher zu starken Gewebeblutungen und der Entstehung von grossen Odemen Ausserdem kommt es zu Storungen des Zentralen Nervensystems Die ersten Symptome nach einem Biss sind Ubelkeit Erbrechen und Schmerzen sowie Unterblutungen und Odeme mit Blasenbildung um die Bissstelle herum In Abhangigkeit von der Grosse derartiger Unterblutungen und Odeme kann das zu erheblichen Gewebezerstorungen fuhren Weiterhin konnen ausgedehnte Odeme dem Organismus so viel Flussigkeit entziehen dass es zu einem so genannten hypovolamischen Schockzustand kommen kann Die geschadigten Hautpartien sind ausserdem anfallig fur Infektionen wie z B fur eine Scharlachinfektion Weiterhin kann sich ein Gangran also eine bestimmte Form einer Nekrose bilden Die neurotoxischen Giftwirkungen konnen nach etwa 30 Minuten bis zu 1 Stunde Parasthesien auf der Zunge und den Lippen auftreten Weitere mogliche Folgen sind verschwommenes Sehen ein Verlust von Geruchs und Tastsinn und ein gesteigertes Horempfinden eine Ptosis Augenmuskellahmungen sowie eine allgemeine Schwache der Gesichtsmuskulatur und Sprachstorungen Diese Nervenstorungen verschwinden ohne Antiserum fruhestens etwa nach 4 bis 6 Stunden und spatestens erst nach 4 bis 6 Tagen Auch ohne Behandlung ist bei gesunden Erwachsenen eher nicht mit dem Tod zu rechnen Aber aufgrund des das Gewebe zerstorenden Potenzials Odeme Unterblutungen des Giftes dieser Schlange ist durchaus mit bleibenden Schaden in der Umgebung der Bissstelle zu rechnen Es wird schatzungsweise bei zu wenigen Todesopfern grundlich die zum Tod fuhrende Schlangenart bestimmt sodass der Berg Puffotter wahrscheinlich zu viele Totungen angehangt werden Antiserum Bearbeiten Die Anwendung eines Antitoxins ist nur bei sehr schweren Vergiftungen erforderlich und sinnvoll nicht zuletzt deswegen da die Gabe eines Antiserums stets mit der Gefahr einer allergischen Reaktion bis hin zum lebensgefahrlichen anaphylaktischen Schock verbunden ist Daher ist dessen Anwendung stets im Einzelfall genau abzuwagen und sollte nur durch einen erfahrenen Arzt und das moglichst in einem entsprechenden Zentrum erfolgen Wegen der ausgedehnten Odeme ist oft die sofortige Infusion von physiologischer Kochsalzlosung erforderlich Der Hamatokrit sowie die Plasmaelektrolyte sind kontinuierlich zu prufen und Normabweichungen ggf therapeutisch zu behandeln Es kann bedingt durch die Elektrolytverschiebungen zu Herzrhythmusstorungen bis hin zum Herzstillstand kommen Ausserdem ist der Wundbereich wie bei Verbrennungen mit Antibiotika zu behandeln Eine Tetanusimpfung ist bei fehlendem Impfschutz sehr sinnvoll Literatur BearbeitenG A Boulenger Catalogue of the Snakes in the British Museum Natural History Volume III Containing the Viperidae Trustees of the British Museum Natural History Taylor and Francis London 1896 S 495 496 Bitis atropos Bill Branch Field Guide to Snakes and Other Reptiles of Southern Africa 3 uberarb Auflage Ralph Curtis Books Sanibel Island Florida 2004 ISBN 0 88359 042 5 S 115 116 Plate 12 Bitis atropos D G Broadley E V Cock Snakes of Rhodesia Longman Zimbabwe Zimbabwe 1875 D G Broadley FitzSimons Snakes of Southern Africa J Ball amp AD Donker Publishers Parklands South Africa 1990 A M C Dumeril G Bibron A Dumeril Erpetologie generale ou histoire naturelle complete des reptiles Tome septieme Deuxieme partie Paris 1854 S 1432 1433 Echidna atropos V F M FitzSimons Snakes of Southern Africa Purnell and Sons Cape Town Johannesburg 1962 V F M FitzSimons A Field Guide to the Snakes of 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