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Die Belagerung von Thionville von 1558 war die Belagerung der Stadt Thionville wahrend des letzten der Italienischen Kriege dem von 1557 bis 1559 Die Stadt wurde von den Spaniern gegen eine franzosische Truppe unter dem Herzog von Guise und anderen gehalten Die Belagerung dauerte vom 17 April bis zum 23 Juni 1558 und endete mit einem franzosischen Sieg Kavaliersansicht der Belagerung von 1558Ablauf BearbeitenDie Einnahme von Calais durch Guise ermoglichte ihm einen Gegenangriff auf die Spanier Heinrich II von Frankreich beschloss seine Streitkrafte gegen Thionville zu konzentrieren eine der starksten Stadte die damals von Karl V dem Kaiser des Heiligen Romischen Reiches gehalten wurde und als uneinnehmbar galt Sie bedrohte die franzosische Stadt Metz die zwanzig Infanterie und Artilleriekompanien entsandte Hinzu kamen eine Kompanie Gendarmerie eine Kompanie leichter Kavallerie unter dem Grafen Jean d Espinay sowie weitere Infanterie und Kavallerie vor allem aus Toul und Verdun Sie alle trafen am 26 April 1587 ein um die Truppen des Seigneur de Vieilleville zu verstarken die neun Tage zuvor die Stadt angegriffen hatten Die Ankunft wurde weder mit Trommeln noch mit Fanfaren angekundigt um sie vor den belagerten Truppen geheim zu halten Vieilleville errichtete Pontonbrucken und verankerte Bojen in den Furten Ausserdem hatte er zwolf Kanonen vom Kaliber des Kaisers 33 Pfund 4 Unzen 34 Pfund sechs grosse Feldschlangen 15 Pfund 2 Unzen 15 Pfund 4 Unzen und andere Feldgeschutze eingegraben Weitere Truppen kamen zur Verstarkung der Belagerer aus Brie der Champagne Bassigny dem Herzogtum Orleans und anderen Regionen sowie sechs Kornetts Kavallerie je eines von Heinrich von Braunschweig Dannenberg dem jungeren Sohn des Herzogs von Zweibrucken dem unehelichen Sohn von Christoph Herzog von Wurttemberg und den Neffen von Johann von der Leyen Erzbischof von Trier Daniel Brendel von Homburg Erzbischof von Mainz und Georg Herzog von Simmern Am 17 April trafen die ersten Truppen von Vieilleville ausserhalb der Stadtmauern ein und errichteten an den wichtigsten Punkten Belagerungswerke die die Lebensmittelversorgung der Stadt unterbrachen Am 26 April trafen die deutschen Truppen zusammen mit den anderen von Imbert de Bourdillon entsandten franzosischen Verstarkungen ein so dass die Stadt vollstandig umstellt werden konnte Anfang Mai schickte Guise eine Nachricht in der er den Seigneur de Vieilleville aufforderte mit weiteren 400 Bewaffneten 500 Mann leichter Kavallerie und 1 000 berittenen Arkebusieren auf seine Ankunft zu warten er und Piero Strozzi erreichten die Stadt schliesslich am 28 Mai Damit belief sich die franzosische Streitmacht auf etwa 12 000 Mann andere Quellen gehen von 12 000 14 000 oder sogar 10 000 Franzosen und 20 000 Deutschen aus Die Garnison bestand nur aus etwa 3 000 Mann 50 Feldschlangen und anderen Artilleriegeschutzen die von Jean Carrebe einem Richter aus Lowen befehligt wurden Vieilleville rustete daraufhin sofort funfzehn grosse und zwanzig kleinere Boote mit Artilleriegeschutzen und genugend Pulver fur 15 000 Schuss aus Die vereinte Truppe machte sich auf den Weg zu einem Dorf oder Bauernhof an der Mosel namens Neufville aux Noyers wo er sein Hauptquartier aufschlug In Teissiers Histoire de Thionville heisst es dass es an der Mosel oder in deren Nahe kein Dorf oder Gehoft dieses Namens gab so dass die Moglichkeit besteht dass es wahrend der Belagerung von der Landkarte verschwunden ist Philippe de Montmorency Nivelle und drei Trupps erfahrener spanischer Soldaten versuchten in der ersten Nacht der Belagerung Hilfe in die Stadt zu bringen aber die Zugange waren so gut bewacht dass sie sich in Richtung der Stadt Luxemburg zuruckziehen mussten Zwei Tage spater versuchten vier Kompanien aus Flandern und Namur mit insgesamt funfzig Reitern ebenfalls erfolglos in die Stadt vorzudringen Die Spanier unternahmen daraufhin keine weiteren Versuche die Stadt zu befreien nbsp Die Tour aux Puces in ThionvilleAm dritten Tag montierten die Franzosen eine Kanone vom Kaiser Kaliber am Moselufer und die sechs grossen Feldschlangen nur 1 500 Schritte von der Stadt entfernt Dadurch wurden die Verteidigungsanlagen der Stadt schwer beschadigt und die gesamte Artillerie zerstort Die deutsch franzosischen Truppen griffen daraufhin vom rechten Moselufer aus an und zielten auf die Tour aux Puces und die Befestigungsanlagen auf der Sudostseite der Stadt Diese wurden durchbrochen und die franzosischen Soldaten starteten einen Angriff bei dem sie jedoch etwa hundert Mann verloren und zuruckgeschlagen wurden In den folgenden vier Tagen lieferten sich die Stadt und die Franzosen ein Musketengefecht Am 21 Juni besuchte Strozzi die Artilleriestellungen um die sechs grossen Feldschlangen in einen neuen naher an der Mauer gelegenen Unterstand zu verlegen wurde jedoch auf 500 Schritte Entfernung von einem Musketenschuss in den Hals getroffen und starb dreissig Minuten spater Sein Tod wurde jedoch sorgfaltig geheim gehalten um die Moral der Manner nicht zu beeintrachtigen Ausserdem konnte Vieilleville so wieder das Kommando uber die Belagerung ubernehmen und beschloss die Stadt vom linken Ufer aus anzugreifen Da die sechs grossen Feldschlangen in ihren alten Stellungen nicht mehr zu gebrauchen waren ordnete er an sie in ein Dickicht zu verlegen das ideal fur den Beschuss der Verteidigungsanlagen an der Hauptstrasse und an der Porte de Luxembourg war und liess fur sie neue Graben ausheben sowie weitere Kanonen aus Metz anfordern Vier Kanonen beschossen eine Stunde lang einen einzigen Turm der eher wie ein Taubenschlag aussah und als eine Bresche in die Mauer geschlagen wurde sturzten sich die franzosischen Truppen in die Lucke und eroberten den Turm Vieilleville fuhrte 100 120 Pioniere an um einen Vorstoss zu starten und liess dann zwei Kanonen in die Bresche springen Diese feuerten vier Schusse in das Innere der Stadt und brachten die Stadtmauer zum Beben Am nachsten Tag panzerte Vieilleville alle Glieder wie am Tag einer Schlacht mit Beinschienen Knieschutzern Kurassieren Brustpanzer Unterarm und Oberarmschutzern und einem Helm auf dem Kopf das Visier heruntergeklappt um mit seinen Lieblingstruppen Gendarmen und Arkebusiere in die Stadt einzudringen oder bei dem Versuch zu sterben Die ganze Stadt kam um den ersten Angriff abzuwehren der zuruckgeschlagen wurde aber dreissig Franzosen sturmten bald darauf einen zweiten und drangen mit dem Ruf Frankreich Frankreich Die Stadt ist erobert in die Thionville ein Guise liess eine Trompete erschallen um den Kommandanten der Stadt Jean Carrebe zu einer Unterredung einzuladen Er schickte einen Gesandten um ihm mitzuteilen dass wenn die Verteidiger die Stadt nicht innerhalb von drei Stunden verlassen wurden Guise seinen Truppen gestatten wurde alle Einwohner einschliesslich der Frauen und Kinder aufzuhangen Carrebe schickte den Gesandten zuruck und nannte seine eigenen Bedingungen doch Guise weigerte sich mit der Begrundung dass es den Besiegten nicht zustehe den Siegern Vorschriften zu machen und feuerte funf oder sechs weitere Schusse auf die Hauser der Stadt ab Carrebe kapitulierte daraufhin bedingungslos und die spanischen Soldaten und die Einwohner durften die Stadt verlassen allerdings ohne alle militarischen Ehren d h Trommeln Trompeten Standarten und keine Waffen ausser einem Schwert Alle anderen Waffen liessen sie in der Stadt zuruck und die franzosischen Truppen nahmen die Stadt am 23 Juni in Besitz Scepeaux schlug vor die Stadt und ihre Befestigungen als Vergeltung fur die Zerstorung von Therouanne im Jahr 1553 abzureissen doch Guise legte sein Veto ein Die Einwohner hatten die Stadt so hartnackig verteidigt dass Guise keinen einzigen von ihnen bleiben liess und so musste die Stadt durch einen Teil der Einwohner von Metz die die Hauser von Thionville kauften neu besiedelt werden Mit dem Frieden von Cateau Cambresis im darauffolgenden Jahr wurde Thionville jedoch an die Spanier zuruckgegeben auch wenn diese in der Zwischenzeit nicht in der Lage gewesen waren die Stadt zuruckzuerobern Die Franzosen verliessen die Stadt gemass dem Vertrag und die ursprunglichen Bewohner nahmen ihre Hauser wieder in Besitz waren aber nicht in der Lage den Wohlstand der Stadt aus der Vorkriegszeit wiederherzustellen da sie wahrend der zwolfmonatigen franzosischen Besetzung stark beschadigt worden war Literatur BearbeitenBarthelemy Aneau La prinse de Thionville sur Moselle 1558 Vincent Carloix Memoires de la vie de Francois de Scepeaux sire de Vieilleville 1757 archive org Guillaume Ferdinand Teissier Histoire de Thionville Metz 1828Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Siege of Thionville 1558 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Thionville 1558 amp oldid 228393108