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Die Bekassinen oder Sumpfschnepfen Gallinago sind eine Gattung aus der Familie der Schnepfenvogel Scolopacidae Die meisten Arten sind sich sehr ahnlich mit einem sehr langen schlanken Schnabel und braunlich gemustertem Gefieder das eine gute Tarnung bietet Sie leben meist gut versteckt in relativ dicht bewachsenen Lebensraumen und fallen zur Brutzeit vor allem in der Morgen und Abenddammerung durch ihre Balzfluge auf bei denen mittels der ausseren Schwanzfedern eigentumliche Laute erzeugt werden Sie ernahren sich vorwiegend von Wirbellosen und ertasten und ergreifen ihre Beutetiere mittels stochernder Bewegungen im Boden oder in feinem Schlamm BekassinenKopfzeichnung und Schnabel von vier in Asien verbreiteten BekassinenartenSystematikohne Rang ArchosauriaKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Schnepfenvogel Scolopacidae Gattung BekassinenWissenschaftlicher NameGallinagoBrisson 1760BekassineFossile Skelett bzw Knochenreste von einigen noch unbeschriebenen Arten der Gattung Gallinago die der Doppelschnepfe sehr ahnlich sind wurden in Ablagerungen ca 5 mya aus dem spaten Miozan oder dem fruhen Pliozan in Lee Creek Mine USA ausgegraben Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Systematik 4 Arten 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Vertreter der Gattung Gallinago sind mittelgrosse Schnepfenvogel mit einem uber 50 mm langen Sondierschnabel der an der Spitze etwas abgeflacht und mit zahlreichen Herbstschen Korperchen versehen ist 1 Die Augen sitzen relativ hoch am Schadel jedoch nicht so hoch wie bei den Waldschnepfen Die Ohroffnung befindet sich sehr weit vorn am Schadel direkt unter dem Auge Aufgrund des eigentumlichen Schadelbaus ist das Hirn nach hinten und unten umgestulpt so dass die Basis nach oben ausgerichtet ist 1 Die Beine sind im Vergleich zu anderen Schnepfenvogeln relativ kurz jedoch langer als die der Waldschnepfen Der Tibiotarsus ist recht kurz und im unteren Teil unbefiedert der Tarsometatarsus auf der Ruckseite mit Hornplatten bedeckt 1 Die Hinterzehe mit Kralle ist gut entwickelt Spannhaute zwischen den Zehen fehlen 2 Die Flugel sind relativ schlank und schmal Der Schwanz ist abgerundet und die Anzahl der Steuerfedern im Unterschied zu anderen Limikolenarten erhoht auf 14 18 Die ausseren sind recht schmal und versteift Sie dienen der Klangerzeugung beim Balzflug und konnen durch starke Muskeln seitlich in den Wind gedreht werden Eine Ausnahme bildet die Doppelschnepfe G media die keine Flugbalz aufweist Die grosste Anzahl von Steuerfedern besitzt mit 26 28 die Spiessbekassine G stenura Die ausseren sind bei dieser Art stiftformig schmal 1 Das Gefieder der Bekassinen ist oberseits uberwiegend braunlich dunkel gemustert mit dazu kontrastierenden hellen meist gelblich beigen Langsstreifen auf Kopf und Rucken die die Form des Vogels in unubersichtlichen von trockenen Halmen durchsetzten Grasbestanden optimal auflosen Somatolyse Die Differenzierung der Gefiedermerkmale ist innerhalb der Gattung sehr gering Mit Ausnahme von vier sudamerikanischen Arten deren Aussehen und Lebensweise teils eher den Waldschnepfen ahnelt und die daher auch von einigen Autoren als aberrant beschrieben werden sind sich alle Arten sehr ahnlich und einige im Feld nicht voneinander zu unterscheiden Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal bildet die Auspragung der Steuerfedern die sich auch bei sehr ahnlichen Arten deutlich unterscheiden Weitere Differenzierungsmerkmale sind die Unterflugeldecken die Gesichtszeichnung und die Ausdehnung der Banderung auf Flanken und Bauch 3 nbsp Steuerfedern verschiedener Bekassinenarten ein wichtiges Artbestimmungsmerkmal nbsp Die Banderung der Unterflugel bietet eine weitere Moglichkeit zur Differenzierung nbsp Mittels kraftiger Muskulatur konnen die ausseren Steuerfedern abgespreizt werden nbsp Sie weisen eine besondere Bauart auf und dienen der Klangerzeugung bei der FlugbalzVerbreitung BearbeitenDie Brutverbreitung der Bekassinen erstreckt sich mit Ausnahme von Australien und der Antarktis uber alle Kontinente Den grossten Artenreichtum weisen mit jeweils sieben Arten die Palaarktis und die Neotropis auf Eine Art besiedelt die Nearktis und zwei die Afrotropische Region Bei den Arten der gemassigten Zone und des Himalayas handelt es sich grosstenteils um Zugvogel die in der subtropischen und tropischen Zone uberwintern Die Uberwinterungsgebiete der Waldbekassine und der Japanbekassine erstrecken sich dabei auch uber Teile Australiens Systematik BearbeitenIm 18 Jahrhundert wurden die zu der Zeit bekannten Bekassinenarten zusammen mit den heutigen Waldschnepfen in die von Linne errichtete Gattung Scolopax gestellt 1816 wurde von Carl Ludwig Koch eine eigene Gattung mit dem Namen Gallinago vorgeschlagen 4 Dieser ruhrt von einer Ubersetzung des griechischen Wortes ho scolopax Schnepfe bei Theodoros Gazes her Das Wort weist eine sprachliche Ahnlichkeit zum lateinischen gallina Huhn auf 5 In den 1920er Jahren wurde dann die Prioritat des Namens angezweifelt und ab 1950 die erstmals 1801 von Johann Samuel Traugott Frenzel verwendete Bezeichnung Capella als gultig angesehen Sie bezieht sich auf das teils ziegenartige Meckern der Bekassinen beim Balzflug und bedeutet kleine Ziege oder Geisslein 1952 fand Arthur Francis Hemming heraus dass Mathurin Jacques Brisson bereits 1760 in seinem Werk Ornithologia den Namen Gallinago gebraucht hatte Nach einigen Streitigkeiten setzte sich der 1956 von der International Commission of Zoological Congress erlassene Beschluss dass der Name Capella Frenzel 1801 zugunsten von Gallinago Brisson 1760 unterdruckt werden soll 4 endgultig durch und ist heute wohl allgemein Konsens Arten BearbeitenEinsiedlerbekassine Gallinago solitaria Gebirge der ostlichen Palaarktis Japanbekassine G hardwickii nordliches Japan und umliegende Gebiete Nepalbekassine G nemoricola Himalaya Spiessbekassine G stenura nordliche Ostpalaarktis Waldbekassine G megala sudliche Ostpalaarktis Afrikanische Bekassine G nigripennis ostliches und sudliches Afrika Madagaskarbekassine G macrodactyla Madagaskar Doppelschnepfe G media Nordosteuropa und westliches Asien Bekassine G gallinago Palaarktis Wilsonbekassine G delicata Nearktis Azarabekassine G paraguaiae Sudamerika Nobelbekassine G nobilis nordliche Anden Riesenbekassine G undulata nordliches und ostliches Sudamerika Kordillerenbekassine G stricklandii Sudanden Punabekassine G andina Zentralanden Andenbekassine G jamesoni Zentral und Nordanden Kaiserbekassine G imperialis ZentralandenLiteratur BearbeitenEberhard Reddig Die Gattung Capella in ders Die Bekassine Die Neue Brehm Bucherei Nr 533 A Ziemsen Verlag Wittenberg Lutherstadt 1981 U N Glutz von Blotzheim K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas HBV Band 7 Charadriiformes 2 Teil Schnepfen Mowen und Alkenvogel AULA Verlag ISBN 3 923527 00 4 S 25f Peter Hayman John Marchant Tony Prater Shorebirds An identification guide to the waders of the world Croom Helm London 1986 ISBN 0 7099 2034 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Reddig 1981 S 8f siehe Literatur Glutz von Blotzheim S 25 siehe Literatur Reddig 1981 S 9f siehe Literatur a b Reddig 1981 S 7f siehe Literatur Viktor Wember Die Namen der Vogel Europas Bedeutung der deutschen und wissenschaftlichen Namen Aula Verlag Wiebelsheim 2007 ISBN 3 89104 709 6 S 118Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gallinago Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bekassinen amp oldid 204171374