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Beidrehen ist ein Manover eines Wasserfahrzeugs zum Zwecke der Verlangsamung oder des Anhaltens in einer moglichst ruhigen Lage Ist diese Lage erreicht spricht man vom Beiliegen des Fahrzeuges Segelboot liegt beiBeigedreht wird um Personen oder Gegenstande von einem Fahrzeug zu einem anderen zu ubernehmen um uber Bord gegangene Personen oder Gegenstande aufzunehmen um sturmisches Wetter mit starkem Wind und hohem Wellengang abzuwettern oder auch um seemannische oder medizinische Arbeiten bei moglichst ruhiger Schiffslage zu erledigen Inhaltsverzeichnis 1 Segelboot 1 1 Mann uber Bord 2 Motorschiffe 2 1 Treiben quer zur See 2 2 Dampfen mit dem Steven gegen Wind und See 2 3 Wind und See etwa 4 Strich von vorn 2 4 Liegen mit ruckwarts drehendem Propeller vor der See 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 QuellenSegelboot BearbeitenBei einem Segelboot kann das Beidrehen und uber langere Zeit das Beiliegen durch eine besondere Stellung der Segel erreicht werden Dabei wird eine Wende ausgefuhrt die Fockschot aber nicht losgemacht so dass die Fock nach der Wende back steht Die Fock wechselt somit nicht die Seite wie es bei der Wende ansonsten sein soll Gleichzeitig wird das Grosssegel gefiert und das Ruder deutlich nach Luv gesetzt Pinne nach Lee Pinne zum Baum Dadurch soll erreicht werden dass das Boot anluvt Sofern der Wind stabil aus einer Richtung kommt kann man in dieser Situation das Ruder die Pinne auch fixieren Dabei ist allerdings immer darauf zu achten dass sich die Windrichtung oder die Lage des Bootes zum Wind nicht unkontrolliert andert Durch das Anluven dreht sich das Boot solange in den Wind bis das back stehende Vorsegel das Boot bremst und das Grosssegel im Windschatten des Vorsegels steht Die Fahrt ist aus dem Boot genommen Dadurch dass das Boot keine Fahrt durch das Wasser macht ist das Luv stehende Ruderblatt nicht mehr umstromt und hat in dieser Phase keine Ruderwirkung mehr Das Anluven endet in diesem Moment Nun wirkt das back stehende Vorsegel und bewirkt eine Leegierigkeit Das Boot fallt ab Das Abfallen halt so lange an bis das Grosssegel wieder aus dem Windschatten des Vorsegels gedreht ist und das Boot wieder Fahrt aufnimmt Nun wird das Ruderblatt wieder umstromt erhalt die Wirkung zuruck und lasst das Boot anluven Diese sich wiederholende Bewegung halt wahrend des gesamten Beiliegens an Durch die langsame Abdrift nach Lee und die oszillierende Bewegung des Bootes wird sehr viel Windenergie aufgenommen die Ruhe an Bord bringt Diese grosse Ruhe an Bord wurde auch als Uberlebensstrategie bei schweren Sturmen erfolgreich angewandt 1 In der Praxis ist die Schiffsbewegung beim Beiliegen stark abhangig von Wind und Wellenverhaltnissen Segelarten Schiffstyp und Takelung Normalerweise treiben Segelschiffe dabei mit ein bis zwei Knoten langsam leewarts Mann uber Bord Bearbeiten Beim Mann uber Bord Manover ist Beiliegen die Endposition des Schiffes Das Schiff bildet beiliegend eine stabile Arbeitsplattform die ermoglicht dass das Opfer sicher geborgen werden kann Das Schiff bleibt dabei ruhig stehen es treibt langsam auf das Opfer zu der Grossbaum hangt als Kranarm in richtiger Position direkt uber dem Opfer und es gibt keine schlagenden Segel oder Schoten Motorschiffe Bearbeiten nbsp Beiliegen mit einem Motorschiff a Treiben quer zur See b Dampfen mit dem Steven gegen Wind und See c Wind und See etwa 4 Strich von vorn d Liegen mit ruckwarts drehendem Propeller vor der SeeBei einem Motorschiff gibt es im Wesentlichen vier verschiedene Moglichkeiten fur Beidrehen und Beiliegen 2 Treiben quer zur See Dampfen mit dem Steven gegen Wind und See Wind und See etwa 4 Strich von vorn und Liegen mit ruckwarts drehendem Propeller vor der See Welche dieser vier Moglichkeiten verwendet werden kann richtet sich vor allem nach der Grosse des Schiffes der Art und dem Verschluss der Aufbauten der Leistung der Maschine der Verteilung der Ladung der Stabilitat des Schiffes dem Freibord dem Kurs der Fahrt dem Seegang und dem zur Verfugung stehenden Seeraum siehe Legerwall Zu beachten ist dass das entsprechende Manover nicht zu spat eingeleitet wird da ein Beidrehen bei bereits starkem Seegang mit einer hohen Gefahr des Uberkommens von Brechern und damit Beschadigungen an Schiff und Ladung verbunden ist Treiben quer zur See Bearbeiten Hierbei ist die Maschine gestoppt der Seegang trifft in einem Winkel von etwa 90 auf das Schiff Das Schiff vertreibt somit nahezu querab Es entsteht ein seitliches Kielwasser in der Luvseite des Schiffes in dem sich anrollende Seen noch vor dem Schiff brechen Aufgrund des seitlichen Auftreffens des Seegangs auf das Schiff wird das Schiff u U stark rollen Voraussetzung fur dieses Manover sind somit eine ausreichende Stabilitat des Schiffes und ein hoher Freibord Dampfen mit dem Steven gegen Wind und See Bearbeiten Hierbei fahrt das Schiff mit geringer Fahrt voraus genau gegen Wind und Seegang Die Drehzahl des Propellers wird so eingestellt dass die Steuerfahigkeit gerade eben erhalten bleibt Dieses Manover eignet sich vor allem fur Schiffe bei denen ein Treiben quer zur See nicht moglich ist Das Schiff wird jedoch u U stark stampfen so dass der Rumpf in Langsrichtung stark beansprucht wird und der Propeller aus dem Wasser kommen kann Wind und See etwa 4 Strich von vorn Bearbeiten Hierbei fahrt das Schiff mit geringer Fahrt voraus mit einem Winkel von etwa 45 entspr 4 Strich gegen Wind und Seegang Die Drehzahl des Propellers wird so eingestellt dass die Steuerfahigkeit gerade eben erhalten bleibt Das Ruder kann weit nach Lee ubergelegt werden da die meisten Schiffe luvgierig sind so dass das Schiff effektiv seitlich achteraus fahrt Auch dieses Manover eignet sich vor allem fur Schiffe bei denen ein Treiben quer zur See nicht moglich ist Bei Schiffen mit geringer Stabilitat und leicht verrutschbarer Ladung ist jedoch Vorsicht geboten Liegen mit ruckwarts drehendem Propeller vor der See Bearbeiten Die Maschine lauft langsam ruckwarts das Schiff liegt mit dem Heck zur See d h der Seegang kommt von achtern Der ruckwarts drehende Propeller wirkt hierbei ahnlich einem uber das Heck ausgebrachten Treibanker Dieses Manover wird vor allem angewendet wenn der Zeitpunkt fur die drei oben genannten Manover verpasst wurde und der Seegang bereits zu stark ist Siehe auch BearbeitenAbwettern Mann uber Bord ManoverWeblinks BearbeitenVideo Beidrehen und Beiliegen von Yacht TV moderne U Spant Segelyacht 30 kn Wind 2 Meter hohe Welle Abgerufen am 5 Dezember 2017Quellen Bearbeiten K Adlard Coles Schwer Wetter Segeln 9 Auflage 1994 Muller Krauss Handbuch fur die Schiffsfuhrung Band 2A 9 Auflage Springer Verlag 1988 ISBN 3 540 17939 9 S 199 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beidrehen und Beiliegen amp oldid 239537251