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Als Wende wird ein Manover beim Segeln bezeichnet Beim Wenden erfolgt ein Kurswechsel bei dem das Schiff mit dem Bug durch den Wind geht das heisst der Wind kommt wahrend des Manovers kurzzeitig von vorne Im Gegensatz dazu geht das Boot bei einer Halse mit dem Heck durch den Wind Wendemanover eines Bootes mit Sluptakelung Inhaltsverzeichnis 1 Vorgang und Kommandos 2 Q Wende 3 Kuhwende 4 Rollwende 5 Sonstiges 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgang und Kommandos Bearbeiten Klar zum Wenden bei diesem Kommando sollte der Steuermann bereits auf einem Am Wind Kurs sein Beim Kommando bereitet sich der Vorschoter auf die bevorstehende Wende vor indem er die Fockschot aus der Klemme lost beziehungsweise von der Winsch nimmt Ist er damit fertig antwortet er Ist klar Der Steuermann luvt an indem er die Pinne zum Segel hin druckt bleibt aber weiter auf der Luv Seite sitzen Beim Wegdrucken der Pinne gibt er das Kommando Ree damit signalisiert er seinem Vorschoter dass die Wende beginnt Halt back die Fock an Steuerbord an Backbord oder einfach Fock back Bei Fahrzeugen mit Vorsegel Fock wird dieses erst auf die neue Leeseite gezogen wenn der Wind von der anderen Seite einfallt Der Druck des Windes auf die Fock beschleunigt und erleichtert die Drehung des Bootes Wenn die Fock back fallt antwortet der Vorschoter als Vollzugsbestatigung ggf Fock back besonders auf Katamaranen Uber die Fock oder Fock uber Das Kommando die Fock auf die neue Lee Seite zu ziehen Der neue Einfallswinkel des Windes fuhrt dazu dass anschliessend auch das Grosssegel von selbst auf die neue Seite ubergeht Dabei nimmt der Steuermann seinen Platz auf der neuen Luv Seite ein und steuert den neuen Kurs Er stellt jetzt das Grosssegel entsprechend dem neuen gewahlten Kurs ein und der Vorschoter macht dasselbe mit der Fock Stellung etwa parallel zum Grosssegel Das Kommando Halt back die Fock kann entfallen wenn das Fahrzeug gut durch den Wind geht Auf modernen slupgetakelten Segelyachten mit Kurzkiel ist es nicht ublich die Fock back zu halten Q Wende BearbeitenEine Q Wende manchmal auch Kuhwende genannt 1 siehe aber unten ist eine Kursanderung Anderung der Fahrtrichtung fur Segelyachten bei widrigen Verhaltnissen Starkwind hohem Wellengang oder unerfahrener Crew Dabei wird eine eigentlich notwendige unter diesen Umstanden aber gefahrliche Halse vermieden Bei der klassischen in vielen Quellen dargestellten Q Wende wird vom Raumschots Kurs aus angeluvt bis an den Wind dann gewendet und wieder auf Raumschots Kurs abgefallen Dabei erfolgt eine Kursanderung von etwa 270 2 Andere Quellen bezeichnen alle Wenden bei denen der eigene Kurs gekreuzt wird als Q Wende 3 Der Name des Manovers ist von der Form des Buchstaben Q abgeleitet Weil die Q Wende ohne grossere Vorbereitungen gefahren werden kann leitet man in der Regel mit ihr das Rettungsmanover Mann uber Bord Manover ein Sie erlaubt es auf relativ einfache Art an der Stelle wieder anzukommen wo sich der Unfall ereignet hat also etwa da wo der Uberbordgegangene im Wasser treibt Da der Bug relativ langsam durch den Wind geht besteht trotz lose gelassener Grossschot ein deutlich geringeres Verletzungsrisiko als bei einer schlecht koordinierten Halse bei der durch den Notfall in ihrer Aufmerksamkeit abgelenkten und personell geschwachten Crew Kuhwende BearbeitenDie Kuhwende 4 ist eigentlich keine Wende sondern das Gegenteil der Q Wende namlich eine Q Halse Es wird also eine Halse gefahren wenn eigentlich eine Wende angebracht ware Dies ist das bevorzugte Manover auf Rahseglern die wegen ihrer schlechten Am Wind Eigenschaften nur sehr schwer mit dem Bug durch den Wind kommen aber umso einfacher gehalst werden konnen Auf Yachten kann eine Kuhwende angebracht sein wenn etwa wegen Starkwind nur mit Vorsegel aufgekreuzt wird Wenn sich in Luv ein Schiff befindet kann mit einer Kuhwende ein Kreis gefahren werden so dass der Kurs im Lee des anderen Schiffes endet In manchen Quellen werden allerdings die Begriffe Q Wende und Kuhwende auch austauschbar gebraucht Die Kuhwende hat ihren Namen von der Kuh die ihre empfindliche Nase nie direkt in den Wind halt Rollwende BearbeitenEine Rollwende ist ein Manover beim Jollensegeln Im Unterschied zu einer normalen Wende wird zu Beginn des Manovers die Jolle durch Gewichtsverlagerung stark nach Lee gekrangt dann wird angeluvt und durch den Wind gegangen Dabei wird die Jolle wieder durch Gewichtsverlagerung auf die andere Bootseite gekrangt 5 Der Vorteil der Rollwende ist dass bei diesem Manover der Geschwindigkeitsverlust geringer ist als bei einer normalen Wende Grund dafur ist dass durch die Krangungen Rollen zusatzliche Luftstromung im Segel und damit zusatzlicher Antrieb erzeugt wird Sonstiges BearbeitenWichtig ist eine ausreichende Geschwindigkeit des Bootes unmittelbar vor der Wende Da das Boot im Moment des durch den Wind Gehens keinen Antrieb hat muss der Schwung es solange ausreichend vorantreiben Reicht der Schwung nicht aus kann die Wende verhungern Wenden fahrt man in der Regel von einem Am Wind Kurs aus Soll der Kurs gegen den Wind laufen muss man mit einer Vielzahl von Wenden gegen den Wind ankreuzen Siehe auch BearbeitenHalseWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary klar zum Wenden Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Petra Krumme Red Seemannschaft Handbuch fur den Yachtsport 29 Auflage Delius Klasing Bielefeld 2011 ISBN 978 3 7688 3248 9 S 250 Tom Cunliffe The complete Yachtmaster Sailing Seamanship and Navigation for the modern yachtskipper Bloomsbury London 2014 ISBN 978 1 4729 0795 0 S 24 Peter Gunzl Segeln Der neue Kurs zielorientiert zum A Schein 10 Auflage Orac Wien 1990 ISBN 3 85368 934 5 S 23 24 Yacht Nummer 4 21 S 57 Laser sailing 06 Rollwenden auf YouTube 24 Februar 2014 abgerufen am 5 Juli 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wende Segeln amp oldid 209055335