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Die Baumschwammverwandten Fomitopsidaceae sind eine Familie von Pilzen in der Ordnung der Stielporlingsartigen Polyporales Die resupinaten konsolen facher oder zungenformigen Porlinge leben saprobiontisch oder parasitisch auf Laub oder Nadelholz und rufen meist eine Braunfaule hervor Einige Arten sind beachtenswerte Holzzerstorer die meist liegendes aber teilweise auch verbautes Holz angreifen konnen 1 BaumschwammverwandteFomitopsis pinicola der Rotrandige Baumschwamm SystematikAbteilung Standerpilze Basidiomycota Unterabteilung AgaricomycotinaKlasse AgaricomycetesUnterklasse unsichere Stellung incertae sedis Ordnung Stielporlingsartige Polyporales Familie BaumschwammverwandteWissenschaftlicher NameFomitopsidaceaeJulich 1982 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Okologie 3 Gattungen 4 Bedeutung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie einjahrigen oder ausdauernden Fruchtkorper sind resupinat oft mit zuruckgebogenem Rand oder konsolen oder facherformig Das Fleisch ist meist holzern ledrig oder korkig und die Oberflache glatt oder runzelig oder krustig Das Hyphensystem kann dimitisch oder trimitisch ausgebildet sein Die Skeletthyphen sind meist gut entwickelt Das Hymenium ist poroid die Oberflache ist gewohnlich blass oder braunlich gefarbt die Poren konnen manchmal labyrinthartig oder fast lamellenartig ausgepragt sein Die hyalinen glatten dunnwandigen Basidiosporen sind ellipsoid bis zylindrisch oder allantoid und inamyloid 1 Verbreitung und Okologie BearbeitenDie Familie ist weit verbreitet besonders in der nordlich gemassigten Zone Die Porlinge leben teils als Saprobionten auf holzigem Substrat teils als Wundparasiten auf noch lebenden Laub und Nadelbaumen und erzeugen eine Braunfaule Einige Arten konnen auch verbautes Holz abbauen 1 Gattungen BearbeitenDie Familie enthalt fast 400 beschriebene Arten und wird in 33 Gattungen unterteilt Einige der artenreicheren oder bekannteren Gattungen werden in der folgenden Tabelle aufgefuhrt Bedeutende und bekanntere Gattungen der BaumschwammverwandtenFoto Artname Beschreibung nbsp AmylozystidenporlingeAmylocystis Bondartsev amp Singer Die Gattung hat weltweit zwei Arten Die fest mit dem Substrat verwachsenen Fruchtkorper sind konsolenformig oder resupinat mit zuruckgebogenem Rand Der Hut ist filzig und ledergelb bis braun oder schwarzlich und hat meist einen weisslichen Rand Das Fleisch Trama ist ziemlich weich und verfarbt sich rotlich Die Amylozystidenporlinge haben dickwandige Zystiden die an ihrer Spitze Kristalle tragen Die Sporen sind zylindrisch bis spindelformig Die Pilze leben saprob auf Nadelholz und verursachen eine Braunfaule Foto Nordlicher Saftporling Amylocystis lapponicus nbsp Braunfauletrameten Antrodia P Karst Die Gattung hat weltweit 61 Arten Die Braunfaulepilze haben zahe meist hell gefarbte konsolenformige oder resupinate Fruchtkorper Das Hyphensystem der Porlinge ist dimitisch oder trimitisch und die Sporen sind ellipsoid bis zylindrisch oder allantoid wurstchenformig Die Pilze leben saprob auf Holz 2 Foto Reihige Braunfauletramete Antrodia serialis nbsp Goldporlinge Auriporia Ryvarden Die Gattung hat weltweit 7 Arten Die weichfleischigen resupinaten Porlinge sind gelb bis orange gefarbt und haben einen Mandelgeruch Die Pilze haben dickwandige spindelformige Zystiden und ellipsoide Sporen Die auf Holz wachsenden Saprobionten erzeugen eine Braunfaule 3 Foto Duftender Goldporling Auriporia aurulenta nbsp Duplexporlinge Climacocystis Kotl amp Pouzar Weltweit mit nur einer Art Die blass lederfarbenen weichfleischigen Fruchtkorper sind muschel huf oder zungenformig Die Porlinge haben einen filzigen Hut und kommen vor allem auf Nadelholz vor Die Weissfaulepilze haben ein monomitisches Hyphensystem dickwandige Zystiden und ihre Hyphen tragen Schnallen 4 Foto Nordischer Porling Climacocystis borealis nbsp Hockerrindenpilze Dacryobolus Fr Die Gattung hat weltweit 5 Arten Die Fruchtkorper sind resupinat und fest am Substrat angewachsen und werden bis zu 2 mm dick Die recht robusten corticioiden Pilze haben Hymenialzystiden und Tramazystiden sowie inamyloide schmale allantoide Sporen 5 Foto Karstens Stachelrindenpilz Dacryobolus karstenii nbsp Wirrlinge Daedalea Pers Die Gattung hat weltweit 39 Arten Die Fruchtkorper sind sehr zah und meist konsolen bis hufformig Die Porlinge haben ein labyrinthoides bis lamellenformiges Hymenophor mit sehr dicken Lamellen Die mehrjahrigen Pilze sind fest am Substrat angewachsen Der Hut ist glatt uneben oder filzig und ledergelb bis braun gefarbt Die saproben Braunfaulepilze wachsen meist auf Laubholz vor allem auf Eichen 6 Foto Eichenwirrling Daedalea quercina Hausporlinge Donkioporia Kotl amp Pouzar Weltweit nur zwei Arten Die resupinaten mehrjahrigen und bis zu 2 cm dicken Fruchtkorper sind fest am Substrat angewachsen Das Hymenophor besteht aus kleinen runden oder eckigen dunkelbraunen Poren Der Porling ist ein Weissfaulepilz mit ellipsoiden Sporen und schnallentragenden Hyphen Der Pilz ist ein bedeutender Schadling an verbautem Laub und Nadelholz 7 nbsp Baumschwamme Fomitopsis P Karst Die Gattung hat weltweit 42 Arten Die mehrjahrigen Fruchtkorper sind meist konsolenformig oder resupinat mit zuruckgebogenem Rand Die zahen Braunfaulepilze sind fest am Substrat angewachsen Die Porlinge sind di oder trimitisch und haben einen einfarbigen oder hell gezonten Hut kleine gelbliche creme oder rosafarbene Poren und blasses Fleisch 8 Foto Rotrandiger Baumschwamm Fomitopsis pinicola nbsp Harzporlinge Ischnoderma P Karst Die Gattung hat weltweit 9 Arten Die einjahrigen Fruchtkorper haben einen zuruckgebogenen Rand oder sind konsolen oder zungenformig und bisweilen gestielt Die dusteren Hute sind relativ fleischig und haben ein braun verfarbendes Fleisch Die Porling sind Weissfaulepilze mit schmalen Poren und einer filzigen Hutoberflache Unter dem Mikroskop findet man einfache Zystiden und zylindrische bis allantoide glattwandige Sporen 9 Foto Schwarzgebanderter Harzporling Ischnoderma benzoinum nbsp Schwefelporlinge Laetiporus Murrill Weltweit gibt es 13 Arten Die Pilze bilden dachziegelig verwachsene facherformige Hute von orangegelber Farbe Die Fruchtkorper sind einjahrig weich und ziemlich dickfleischig und haben eine fein filzige Oberflache Die Porlinge wachsen an verschiedenen noch lebenden Laubbaumen und erzeugen eine Braunfaule nur selten findet man sie auf bereits abgestorbenen Baumen 10 Foto Schwefelporling Laetiporus sulphureus nbsp Knochenporlinge Osteina Donk Weltweit nur eine Art Die Fruchtkorper sind in der Regel gestielt Oft gehen mehrere zungenformige Hute von einem gemeinsamen fest mit dem Substrat verbundenen Stiel aus Die einjahrigen Hute sind konvex abgeflacht oder trichterformig Die Oberflache ist glatt und mehr oder weniger grau gefarbt die Unterseite ist weisslich Die Braunfaulepilze haben zylindrische Sporen 11 Foto Knochen Saftporling Osteina obducta Gelwachsporlinge Parmastomyces Kotl amp Pouzar Die Gattung hat weltweit 7 Arten Die Braunfaulepilze haben einen resupinaten mehr oder weniger filzigen Fruchtkorper mit teilweise zuruckgebogenem Rand Die Fruchtkorper lassen sich leicht vom Substrat ablosen Die Hyphen tragen Schnallen und Zystiden kommen nicht vor Die ellipsoiden Sporen reagieren mit Jodreagenzien dextrinoid 12 nbsp Braunporlinge Phaeolus Pat Pat Weltweit gibt es 6 Arten Die relativ grossen filzigen einjahrigen Fruchtkorper sind unregelmassig kreisel bis teller oder konsolenformig und mehr oder weniger deutlich gestielt Sie sind fest mit dem Substrat verbunden Die Braunfaulepilze wachsen in die Wurzeln von Nadelbaumen ein Selten findet man sie auch auf Laubholz Frische Exemplare haben einen schwefelgelben Rand Die Sporen sind ellipsoid 13 Foto Nadelholz Braunporling Phaeolus spadiceus Pilatoporus Kotl amp Pouzar Weltweit 3 Arten nbsp Hautporlinge Piptoporus P Karst Weltweit hat die Gattung 4 Arten Die einjahrigen Fruchtkorper sind konsolen oder zungenformig und kurz gestielt oder sitzend Nur selten werden viele Hute aus einem gemeinsamen Stiel gebildet Die Fruchtkorper sind fest mit dem Substrat verbunden Die ziemlich zahen weiss und dickfleischigen Braunfaulepilze haben kleine Poren und allantoide Sporen In Mitteleuropa wachsen die Porlinge meist auf Birken 14 Foto Birkenporling Piptoporus betulinus nbsp Weichporenschwamme Pycnoporellus Murrill Weltweit sind zwei Arten beschrieben Die mehr oder weniger orangerot bis orangebraunen konsolenformigen oder resupinaten Porlinge haben aufsplitternde Poren Die Fruchtkorper sind fest mit dem Substrat verbunden Der Hut ist radial feinfaserig bis filzig Die Braunfaulepilze haben inamyloide dickwandige Sporen und mehr oder weniger keulige Zystiden 15 Foto Leuchtender Weichporling Pycnoporellus fulgens nbsp Saftporlinge Postia Fr Weltweit hat die Gattung 51 beschriebene Arten Die weichfleischigen Braunfaulepilze haben ein monomitisches Hyphensystem Die Fruchtkorper sind konsolenformig oder resupinat und mehr oder weniger weisslich oder lebhaft gefarbt Die Sporen sind inamyloid Ausserdem kommen bei einigen Arten unterschiedlich gestaltete Zystidentypen vor 16 Foto Blauender Saftporling Postia caesia Sporotrichum Link Arten 75Bedeutung BearbeitenEinige Arten der Familie sind Wundparasiten andere greifen das Holz wichtiger Nutzbaume an und einige Arten befallen bereits verbautes Holz Der Eichen Wirrling Daedalea quercina kann eine Wundfaule an verschiedenen Laubbaumen besonders an Eichen hervorrufen Meist lebt er aber saprobiontisch auf Eichenstumpfen Der Birkenporling Fomitopsis betulina ist ein Parasit an Birken 17 Er wurde fruher als Heil und Zunderpilz genutzt Die Reihige Braunfauletramete Neoantrodia serialis greift vor allem liegendes Nadelholz meist Fichten an und verursacht so einigen wirtschaftlichen Schaden Der Rotrandige Baumschwamm Fomitopsis pinicola ist ein sehr haufiger Holzzerstorer an Laub und Nadelholz Er verursacht eine intensive Braunfaule und befallt meist liegendes Holz kann aber auch als Wundparasit geschwachte stehende Stamme angreifen Ortlich tritt er als Folgeschadling der Buchen Rindennekrose auf und kann gemeinsam mit dem Zunderschwamm Fomes fomentarius in kurzer Zeit eine totale Holzzerstorung bewirken Der Ausgebreitete Hausporling Donkioporia expansa ist ein bedeutender Schadling an verbautem Laub und Nadelholz Ein haufiger und weit verbreiteter Braunfauleerreger an Laubholz mit Farbkern ist der Schwefelporling Laetiporus sulphureus Er befallt meist Eichen und Robinien und Obstbaume Der Wundparasit zersetzt nur das Kernholz wodurch das Holz entwertet und die Windbruchgefahr erhoht wird Die jungen Fruchtkorper sind essbar und sollen nach Huhnchen schmecken weshalb der Pilz im englischen Sprachraum auch chicken polypore Hahnchenporling oder chicken of the woods Hahnchen aus dem Wald heisst Der Nadelholz Braunporling Phaeolus spadiceus ist ebenfalls ein wichtiger und weit verbreiteter Holzzerstorer Er befallt hauptsachlich Kiefern aber auch andere Nadelbaume Der Pilz wachst uber die Wurzel ein und bewirkt eine starke Braunfaule Besonders im ozeanisch gepragten Westeuropa verursacht der Pilz einen grossen wirtschaftlichen Schaden 1 18 Weblinks BearbeitenW Julich Fomitopsidaceae In Mycobank International Mycological Association abgerufen am 16 Februar 2015 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d P F Cannon P M Kirk Fungal Families of the World CAB International 2007 ISBN 978 0 85199 827 5 S 127 128 books google com Jens H Petersen Thomas Laessoe about the genus Antrodia Nicht mehr online verfugbar In MycoKey Ehemals im Original abgerufen am 16 Februar 2015 englisch 1 2 Vorlage Toter Link www mycokey org Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Jens H Petersen Thomas Laessoe about the genus Auriporia Nicht mehr online verfugbar In MycoKey Ehemals im Original abgerufen am 16 Februar 2015 englisch 1 2 Vorlage Toter Link www mycokey org Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Jens H Petersen Thomas Laessoe about the genus Climacocystis Nicht 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MycoKey Ehemals im Original abgerufen am 16 Februar 2015 englisch 1 2 Vorlage Toter Link www mycokey org Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Jens H Petersen Thomas Laessoe about the genus Bracket Ischnoderma Nicht mehr online verfugbar In MycoKey Ehemals im Original abgerufen am 16 Februar 2015 englisch 1 2 Vorlage Toter Link www mycokey org Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Jens H Petersen Thomas Laessoe about the genus Chicken of the Woods Laetiporus Nicht mehr online verfugbar In MycoKey Ehemals im Original abgerufen am 16 Februar 2015 englisch 1 2 Vorlage Toter Link www mycokey org Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Jens H Petersen Thomas Laessoe about the genus Osteina Nicht mehr online verfugbar In MycoKey Ehemals im Original abgerufen am 16 Februar 2015 englisch 1 2 Vorlage Toter Link www mycokey org Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Jens H Petersen Thomas Laessoe about the genus Parmastomyces Nicht mehr online verfugbar In 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Ehemals im Original abgerufen am 16 Februar 2015 englisch 1 2 Vorlage Toter Link www mycokey org Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Thomas Laessoe Fungi of temperate Europe Band 2 Princeton 2019 ISBN 978 0 691 18037 3 S 833 P Schutt H J Schuck B Stimm Lexikon der Baum und Straucharten Das Standardwerk der Forstbotanik Morphologie Pathologie Okologie und Systematik wichtiger Baum und Straucharten Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 53 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baumschwammverwandte amp oldid 239052072