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Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom Ort mit diesen Koordinaten 48 203661111111 16 361377777778 Motiv Kunsthistorisches Museum BasslautencisterFalls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BW Die Basslautencister ist eine historische Kastenhalslaute Neben einem Originalinstrument in der Abteilung fur alte Instrumente im Kunsthistorischen Museum in Wien ist kein weiteres Instrument dieser Art bekannt Niemand kennt den Klang und die Stimmung des Originals da es sich nicht mehr stimmen lasst Eine originalgetreue Rekonstruktion wurde als Projekt in der Fachschule fur Streich und Zupfinstrumentenbau in Hallstatt im Jahr 2013 durchgefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 WeblinksEntstehungsgeschichte BearbeitenDie Basslautencister entstand wahrscheinlich um 1594 95 in Oberitalien 1596 wurde sie erstmals im Inventar der Wunderkammer des Schlosses Ambras in Tirol mit dem Wortlaut mer ain grosse selzame lauten mit zween kragen und drei stern vermerkt Das Originalinstrument befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien und lasst sich nicht mehr spielen Fur eine Datierung im ausgehenden 16 Jahrhundert spricht die dendrochronologische Untersuchung Der jungste Jahresring konnte mit dem Jahr 1576 bestimmt werden Aber nach der Stilistik und Formensprache des Korpusumrisses und der Wirbelkasten zu urteilen ist dieses Instrument in die Fruhrenaissance zu setzen und die Fischblasenrosetten sind in spatgotischer Manier gestaltet Der oder die Meister verwendeten folglich alte Stilelemente Im Instrument ist keine Signatur vorhanden aber aus den Forschungen von Diego Cantalupi geht hervor dass die Basslautencister im Auftrag von Alfonso II d Este entstand Christofano Heberle war ein deutscher im Gebiet um Padua ansassiger Geigen und Lautenbauer der nachweislich von Alessandro Piccinini aufgesucht wurde um eine Laute mit langem Korpus zu bauen Im Kunsthistorischen Museum wird diese Laute allerdings Wendelin Tiefenbrucker zugeschrieben Die sogenannte Corpo longo befindet sich im KHM Wien und ist ein ahnlicher Prototyp wie die Basslautencister Die Liuto dal corpo longo war klanglich und spieltechnisch ein Fehlgriff Die grosse Distanz zwischen den zwei Stegen erschwert den optimalen Anschlag neben der Saitenaufhangung Auf ausdrucklichen Wunsch des Herzogs Alfonso II sollte Piccinini einen oder mehrere Geigenbauer in Padua finden die bereit waren eine sonderbare Laute mit einem seltsamen Buckel herzustellen Diese Laute wurde allerdings nicht sofort fertiggestellt da die Geigenbauer unter anderem Piccinini sich wohl von Anfang an daruber im Klaren waren dass dieses Instrument schwer zu bespielen sei und klanglich nicht an das gewunschte Ziel heranreichen wurde Die Basslautencister ist wahrscheinlich dieses beschriebene Instrument mit dem seltsamen Buckel Fur den Basso Continuo wurden Instrumente benotigt die einen Tonumfang in tiefe Register ermoglichten Beschreibung BearbeitenDie Stimmung dieses Instrumentes lasst sich von der vorhandenen Platzierung der Bunde und Stege ableiten Allerdings wurden die Stege des originalen Instrumentes nachtraglich versetzt was somit den Nachweis der originalen Stimmung erschwerte Es handelt sich um eine mitteltonige Stimmung hochstwahrscheinlich um eine vierteltonig mitteltonige Stimmung Dabei werden die Bunde so gesetzt dass moglichst reine Terzen als Intervalle am Griffbrett spielbar werden Der Nachteil dieser Stimmung ist dass andere Intervalle nicht mehr rein klingen Diese sogenannten Wolfsquinten klingen falsch und sollen daher nicht gespielt werden Im Quintenzirkel der mitteltonigen Stimmung sind die Terzen mit 386 31 Cent bis auf ein paar Ausnahmen rein Die Quinten sind mit 698 58 Cent etwas erniedrigt Auffallend ist dass sich bei dieser Addition der Terzen uber den Quintenzirkel der Kreis nicht schliesst sondern beim Gis bzw As eine Differenz von 41 04 Cent entsteht Das entspricht fast einem halben Halbton ein Halbton 100 Cent Gis As konnen somit bei der mitteltonigen Stimmung nicht enharmonisch verwechselt werden siehe enharmonische Verwechslung Die zwei Tone klingen also nicht gleich Rekonstruierte Stimmung des InstrumentesBasschore mit Oktavsaite Kontra C Gross C Kontra D Gross D Kontra F Gross F Kontra A Gross A Spielchore Klein D Klein D Klein G Klein G Klein C Klein C Klein E Klein E Klein A Klein A D D Diskantsaiten g c f Das Instrument ist eine Mischung aus Cister und Laute Die Dimensionen des Instruments sind 1754 mm 570 mm 194 mm Die Bauweise ist fur Cistern typisch in Zargenaufbau und fest montierte Bunde Tastini Drei mehrteilige aus Ahorn Walnussholz und Pergament bestehende Rosetten sind in die Decke eingesetzt Die Basslautencister im Kunsthistorischen Museum in Wien hat eine grundierte und lackierte Oberflache eine Fichtendecke im Radialschnitt einen Fichtenboden im Flader oder Tangentialschnitt Decke und Boden sind aufgrund der grossen Breite mehrfach gefugt Die Basslautencister besitzt Zargen aus Ahorn zwei Lautenwirbelkasten fur Bass und Spielsaiten sowie unterschiedliche Mensuren von 1268 mm Grand jeu zu 296 mm Petit jeu Drei einzelne Diskantsaiten reichen bis in hohe Tonlagen und konnen nicht verkurzt werden Die Basssaiten sind doppelchorig mit Oktavsaite und als Bordunsaiten ausgefuhrt Bis auf das hochste Saitenpaar des Grand jeu konnen diese nicht verkurzt werden Die Basslautencister ist 13 chorig 4 mal 2 Bass 6 mal 2 Spiel und drei Diskantsaiten ergeben insgesamt 23 Darmsaiten Es war wohl ein Versuch mit diesem Instrument einen moglichst grossen Tonumfang abzudecken Literatur BearbeitenSebastian Kirsch Josef Rath Dokumentation uber restauratorische Massnahmen Basslautenzister 16 Jh aus der Sammlung alter Musikinstrumente des KHM Wien Inv Nr SAM 55 Institut fur Konservierung Restaurierung Akademie der bildenden Kunste Wien 2012 S 6 Diego Cantalupi La tiorba ed il suo uso in Italia come strumento per basso continuo Cremona 2006 S 41 Weblinks BearbeitenBasslautencister 16 Jhd historischer 1 1 Nachbau 13instruments com Fotos Basslautencister 16 Jhd historischer Nachbau allererster Soundcheck Youtube Video 15 Dezember 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Basslautencister amp oldid 204461859